Berlin-Mitte - Leipziger Platz, Leipziger Straße

  • Mir ging es meinem Beitrag allein darum darauf hinzuweisen, dass die Vorkriegsbebauung der Fischerinsel durchaus ihre Qualitäten hatte.

    Dass Dir nicht bekannt war, dass die Vorkriegsbebauung (und um Gebäude die vor dem II Weltkrieg errichtet wurden hat es sich selbstverständlich gehandelt) nicht im Krieg zerstört wurde, wollte ich nicht unterstellen. Ich wollte auf diese Tatsache nur noch einmal allgemein hinweisen. Auch habe gehe ich nicht davon aus, dass Du diese Abrisse gutheißt.

  • Klar sind es Betonklötze und schön ist anders. Aber angesichts der Situation am Berliner Wohnungsmarkt wäre es auch sehr unrealistisch, zig Mietwohnungen in einem Hochhaus zu opfern, um hier eine Vorkriegsbebauung wiederherzustellen,

    Würde ich jetzt so nicht sehen, hier sind ein paar Hochhäuser auf ziemlich großem Areal errichtet - im Grunde genommen vergeudeter Platz. Eine historische Reihenbebauung wie vor dem (kalten) Krieg, könnte ebensoviel Wohnraum bereitstellen - sicherlich ein wenig teurer. Allerdings sind in einer Stadtmitte Sozialwohnungen ohnehin nicht sonderlich angebracht.

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    Du kannst ja schon mal anfangen, die Mieter aus den Hochhäusern von Deinem Plan zu überzeugen …

    Einfach die Miete auf die legale Höchstgrenze erhöhen, dann werden die Mieter von sich aus sagen "was, so viel für so ein Loch?" Wohnqualität ist was anderes, der Mietspiegel für diese Gegend ist auch nicht so ohne. Es dürfte dort wegen meiner auch ruhig teuer sein, jedoch sollte dann auch bauhandwerkliche Qualität zu erwarten sein. Günstige Mietwohnungen gibt es im "Merkwürdigem Viertel", in Marzahn/Hellersdorf, Lichtenberg - also in den ganzen "Betonsilogegenden". Das Berliner Zentrum hingegen, sollte meines Erachtens nach doch durch traditionelle Baukunst und wohlsituierten Mietern (wegen meiner auch Eigentümer) glänzen.


  • Einfach die Miete auf die legale Höchstgrenze erhöhen, dann werden die Mieter von sich aus sagen "was, so viel für so ein Loch?" Wohnqualität ist was anderes, der Mietspiegel für diese Gegend ist auch nicht so ohne. Es dürfte dort wegen meiner auch ruhig teuer sein, jedoch sollte dann auch bauhandwerkliche Qualität zu erwarten sein. Günstige Mietwohnungen gibt es im "Merkwürdigem Viertel", in Marzahn/Hellersdorf, Lichtenberg - also in den ganzen "Betonsilogegenden". Das Berliner Zentrum hingegen, sollte meines Erachtens nach doch durch traditionelle Baukunst und wohlsituierten Mietern (wegen meiner auch Eigentümer) glänzen.


    Bin auch kein großer Freund dieser Hochhäuser. Aber sie stehen nun mal dort.

    Natürlich könnte man Versuchen, die historische Bebauungssituation wiederherzustellen. Denke allerdings nicht, dass solch ein Plan Politisch durchsetzbar wäre. Die Proteste der Anwohner wären sehr groß. Würde nun die Mieten auch noch auf die legale Höchstgrenze erhöhen, um dieses Ziel zu Erreichen, würde der Protest umso größer werden.

    Aus meiner Sicht sollte jeder die Chance haben, dort leben, wo er auch leben will. Dazu gehört auch, sozial schwächeren Wohnungen in der Stadtmitte anzubieten und diese nicht zu einer Art Ghetto für Besserverdienende oder Wohlsituierte zu machen.

  • Wohnen in der Stadtmitte und in feinen Vierteln war immer ein Privileg. Ein Privileg für Kaufkräftige.

    Warum es zugleich ein Privileg für einige wenige Gering-/Nichtsverdiener sein sollte, die einfach nur Glück haben, erschließt sich mir nicht. Es ist ungerecht allen anderen gegenüber. DIe Marktkräfte sollen hier ästhetisch wie auch funktional in unserem Sinne agieren und wieder richtige Stadtviertel schaffen können. Daher auch ein passendes Plädoyer an dieser Stelle:

    Ein dreifach Hoch auf den Immobilieninvestor!

    Bezahlbare Wohnungen sind nicht alles: Auch das nutzlose Schöne und schöne Nützliche müssen eine Stadt prägen. Deshalb erlebt Berlin eine neue Gründerzeit. Eine Hommage an eine verhasste Figur.
    /von Dankwart Guratzsch

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    Den extrem unwirtlichen Charakter des östlichen Abschnitts der Leipziger Straße würde das aber noch nicht verändern. Damit wären Kolonnaden und Statuen dort einfach nur verloren.
    Nach meinem Dafürhalten müßte man stärker eingreifen:

    • Wiederherstellung der ursprünglichen Straßenbreite auf ganzer Strecke
    • Abriß und Ersetzung der nördlichen Scheibenhochhäuser
    • alternativ: eine davor gesetzte Reihe gefälligerer und schmalerer Bauten (Platz genug wäre, die Scheibe würde in den Hinterhof rutschen)
    • Abriß und Ersetzung der Flachbauten zwischen den Hochhäusern an der Südseite
    • Neugestaltung sämtlicher Hochhäuser an der Leipziger Straße und auf der Fischerinsel:
      Weg mit der Plattenoptik! Stattdessen: Sandstein, Kalkstein, Klinker, Kupferblech, Corten-Stahl, Baubronze, Holz … von mir aus sogar Sichtbeton (Aufschrei!) – aber nicht diese schrecklichen selbstreinigenden Blechplatten in Reinweiß und Primärfarben (Leipziger) und Waschküche (Fischerinsel).


    Ich würde eine Art Salamitaktik befürworten, um dem ganzen DDR-Städtebau an der Leipziger zu Leibe zu rücken. Langfristig sollten diese Scheußlichkeiten m. E. komplett ersetzt werden.
    Zunächst könnte man mit diesem Block auf der Südseite zwischen Charlottenstraße und Markgrafenstraße beginnen und im Zuge dessen die alte Straßen-Nordkante wiederherstellen, die Verschwenkung also um diese Blockbreite nach Osten verschieben.

    Der westlich anschließende Block zwischen Charlottenstraße und Friedrichstraße sollte dann aber lieber nicht als bauliche Blaupause dienen. :zwinkern:

    Alternativ finde ich die im letzten Jahr geäußerte Idee einer Mittelbebauung der Trasse durchaus überlegenswert.

    Bis zum Spittelmarkt müsste man sich dann im Laufe der Jahre/Jahrzehnte "vorarbeiten".

    Südseite

    Nordseite

    Bedingung wäre hierfür aber auch, den massiven Durchgangsverkehr der Individuellen Bequemen zurückzudrängen, was wohl kaum einfacher als die Änderung der Bebauung sein dürfte.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Interessant wäre, was das Problem der bewohnten Bestandsbauten auf der Südseite der Leipziger anbelangt, im Falle eines absolut wünschenswerten Rückbaus auf die Ursprungsbreite, lediglich die Nordseite mit historisierender Blockrandbebauung zu schließen, und die Südseite im Sinne ihrer Urheber als "Park" mit verstreuten Punkthäusern zu belassen. Natürlich mit einzelner Ausnahme des Blocks am einzigen noch stehenden Eckhaus an der Charlottenstraße, der einfach wieder geschlossen werden muss, und wenn nur verkleinert, eine Brandwandsituation wie jetzt wäre inakzeptabel. Ansonsten glaube ich, dass sich mit einem alteuropäisch-urbanen Quartier auf der einen und dem architekturdurchwobenen Park auf der anderen Straßenseite ein durchaus ansprechendes Ensemble ergeben könnte.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Den Durchgangsverkehr von zwei Bundestraße mit 60 bis 70.000 Fahrzeugen täglich zu begrenzen traut sich in Berlin niemand - alle Schwüre der vergangenen 20 Jahren sind tatenlos verpufft. Die Feinsstaubwerte sind ja auch hoch - so dass Berlin Millionen an Strafzahlungen nach Brüssel wird überweisen müssen. Auch die Straßenbahn bis zu Potsdamer Platz vor mehr als 10 Jahren beschlossen, ist heute in weiter Ferne. Die ganze Konzeption des Petriplatzes ist nach 15 Jahren B-Plan noch immer nicht fertig, umgesetzt wurden nur die Abrisse.

    Größe hat man in Berlin nur bei Versprechungen, in der Umsetzung bleibt's aben alles maximal Kleinklein.

  • @Vulgow:
    Die Variante "Salami" gefällt mir deutlich besser. Wenn ich Dich recht verstehe, entspricht diese ja meinem Punkt 3. Dieses Modell ließe sich auch andernorts anwenden. Ich denke z.B. an die Karl-Marx-Allee und weitere Straßenzüge in deren Umgebung.
    Der große Vorteil ist, die Bestandsbauten (erstmal) nicht räumen zu müssen. Früher oder später müßten sie zwar weg, aber dies ließe sich so deutlich sozialverträglicher gestalten.

    Die Mittelbebauung find ich allerdings ganz schrecklich. Ich würde sie mal spontan Variante "São Paulo" nennen: extensive Ausnutzung allen verfügbaren Raums. Beim Umbau der Leipziger Str. sollte es m.E. nicht einfach um Verdichtung um ihrer selbst willen gehen, sondern um die Gewinnung eines urbanen Raums, der mehr ist, als nur Verkehrsader. Ihr historisches Aussehen ist der Leipziger Straße zwar kaum mehr zurückzugeben, aber wenigstens eine großzügige (aber eben nicht mehr überdimensionierte!) Achse könnte sie ruhig wieder werden. Eine Mittelbebauung wäre dem nicht zuträglich. Die zentralen Blöcke stünde mit dann doch zu dicht an den "DDR"-Hochhäusern und für einen späteren Abriß der nördlichen Scheibenhäuser bestünde weniger Anreiz.

    @Mattheiser:
    Bitte keine Parks mit Punkthochhäusern. Seit sich die Corbusiers und Hilberseimers das ausgedacht haben, ist es nur ein ums andere Mal gescheitert. Wer das unbedingt noch ein 1000stes Mal versuchen will, möge dies am Stadtrand tun. Für die Punkthochhäuser wäre es m.E. die beste Lösung, evtl. unter Aufgabe der unteren Wohnetagen, ein zusammenfassende Blockrandbebauung zu schaffen, aus der die Türme emporwachsen.

  • Atticus: Ja, gescheitert ist's, aber wenn die Menschen nunmal in gescheiterter Architektur wohnen bleiben möchten, muss man sich halt damit arrangieren. Das Beste wäre sicher, alles abzureißen und dann was Gutes hinzusetzen, aber genauso wenig wie vom Städtebau der Moderne halte ich für mich persönlich von der Idee, Leute aus ihren Wohnungen zu vergraulen.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Mattheiser:
    Aber ich habe doch expressis verbis geschrieben, daß ich dagegen bin, Menschen aus ihren Wohnungen zu vertreiben. Wobei dies bei übergeordneten städtebaulichen Belangen und bei Angebot einer mindestens gleichwertigen Ersatzwohnung durchaus vertretbar ist. Sonst könnte ja (wie z.B. in der Wilhelmstraße) ein einzelner Mieter den Abriß eines Hauses auf Jahrzehnte verhindern.
    Abriß oder Parklandschaft sind doch nun nicht die einzigen beiden Möglichkeiten. Erd- und erstes Obergeschoss sind ja ohnehin gewerblich genutzt. Die Mieter aus dem zweiten bis vierten oder fünften OG könnte man in freie Wohnungen weiter oben umsetzen und damit wäre es möglich einen geschlossenen Sockelbau zu schaffen, der der Berliner Blockrandbebauung entspricht.

  • Gut - das ist ein Argument. Sieh mir bitte den Tonfall zu so später Stunde nach.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Im Herzen Berlins am leipziger Strasse stehen heute (Aussenviertel) Wohnblocks mit Archtektur oder Belebungswert gleich Null. Dass dort Menschen wohen ist natürlich ganz normal. Frage ist wass soll oder kann gemacht werden um etwas der Vorkriegsqualität wieder im Herzen Berlin zurückzu bekommen wo totaler Abbruch die meisten ansehenswertige Bausubstanz beiseitigt hat.
    Reko's (von einer ganz bestimmten Gruppe gerne gewünscht) waren bisher und sicher unter die Lüscher nicht möglich, weil sogar Patschke immer einbüssen musste mit seinen traditionellen Entwürfe.
    Platzrand Bebauung traditioneller Art um die Wohnblocks ausser direkten Blickfeldt zu halten, ist meiner Meinung nach die besten Lösung, aber es wird nicht einfach in "modernen" Berlin so etwas voranzutreiben. Sogar die filigrane Petri Kirche kann dann nur wiedererstehen wie einen Atlantikwall Bunker: plumpe Masse ohne jedes Ansehliches. Bin sehr pessimistisch über Versuchen traditionel bauen zu können, obwohl es die einzige gute Lösung für Berlin ist.

  • Unter den abgebildeten, zu "DDR"-Zeiten abgerissenen sehe ich viele schöne Häuser, die heute ein tolles Altstadtquartier bilden könnten.


    In diesem Kontext möchte ich Euch ein interessantes Statement eines gewissen Wilhelm Thiele vorstellen. Der Mann war vom Dezember 1948 bis September 1956 Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, natürlich für die SED, danach in anderen Funktionen als Berliner Kommunalpoliker tätig und schließlich Anfang der 1960er Jahre in den diplomatischen Dienst berufen worden. Das nachfolgende Zitat stammt aus seinen Lebenserinnerungen, die er in seinem 1981 erschienen Buch *Geschichten zur Geschichte* niedergeschrieben hatte.

    Zitat

    Ich träumte einmal davon, den „Fischerkietz“, wie die Fischerinsel im Volksmund hieß, zu einem Juwel des neuen Berlins zu machen. Von Jugend auf hatte ich eine stille Liebe für die Romantik des alten Berlins [Anm.: gemeint ist die Stadt der Vorkriegszeit]. Oft bin ich durch die alten Gassen gegangen, und das Buch *Die Chronik der Sperlingsgasse* von Wilhelm Raabe hat meine Phantasie sehr angeregt. Dazu kamen die Bilder Otto Nagels von Alt-Berlin und anderes mehr. Jetzt waren die Häuser des Fischerkietzes schon jahrelang nicht mehr instand gehalten und „wurmstichig“ geworden. Einige hatten wir bereits räumen lassen müssen. Wenn der Fischerkietz noch gerettet werden sollte, mußte bald etwas geschehen. Und da kam mir der Gedanke, die Häuser der Fischerinsel könnten unter Beibehaltung der alten, natürlich renovierten Fassaden innen modernisiert und an Künstler wie Maler, Schriftsteller, Bildhauer usw. vermietet werden. Ein Stück altes Berlin und ein Zentrum der neuen Kultur hätte zur Zierde eines neuerbauten modernen Stadtzentrums werden können. Solch ein Plan überstieg allerdings meine eigenen Kräfte als Stadtbezirksbürgermeister.
    So verfielen die Häuser auf der Fischerinsel immer mehr, bis ein neuer Bebauungsplan da war und die alten Häuser abgerissen wurden. Aus war der Traum! Wenn ich heute an der modern bebauten Fischerinsel vorbeigehe, finde ich keine Gelegenheit mehr zum Träumen. Mir wird wehmütig. Das spärlich übriggebliebene Restchen des alten Berlins am Märkischen Ufer mit dem Otto-Nagel-Haus und dem Ermeler-Haus ist kein Trost, sondern unterstreicht nur, was wir beim modernen Bauen trotz allen Gewinns auch verloren haben.

  • Ja richtig, die Bauten moderner Art, wie ästhetisch schön sie auch sein mögen, die entberen Wärme und Gemütlichkeit. Modern aussehende Bauten und sogar manche moderne Bauten nauf tradiotioneller Bauart (Steldach, Erker, Sprossenfenster, Gauben) überzeugen NIE!!! Es bleibt zu kalt, zu flach. zu uninteressant.
    War wieder in Caen, Bayeux, Lisieux, Falaise, Rouen und Arras und immer wieder musste ich fesstellen dass nur die gewachsen Altbauten Reiz und Charme hatten und die für Deutsche Verhältnisse gut gelungen Wiederaufbau Bauten der 50-er Jahern (Sandstein Fassaden, Steildächer, Sprossenfenster, hohe Schornsteine Französischer Art, Gauben) wie gut angepasst auch, eigentlich massstäblich zu gross waren und dem restierende Altabuten (bis 1914) weit unterlegen waren. Sie überzeugten mich nicht......
    Was bis 1914 in Berlin gebaut wurde war Fachmännisch zustande gekommen, mit viel Ornamentik, immer von Nachbarbauten unterschiedlich und die Breite der Bauten war doch ziemlich beschränkt. Also vielen Details mit schönen Strukturen und Farben,,,,,,,so wird heute nicht mehr gebaut und die Architekten die entwerfen wollen und verstehen diese Sprache nicht mehr. Es ist mehr oder weniger Kunstreich, Zierlich....dass heisst heute kein Architektur.
    Müssen dann Rekobauten dran und die sind politisch nicht gewollt..........also :gutenacht:

  • Wenn der Fischerkietz noch gerettet werden sollte, mußte bald etwas geschehen. Und da kam mir der Gedanke, die Häuser der Fischerinsel könnten unter Beibehaltung der alten, natürlich renovierten Fassaden innen modernisiert und an Künstler wie Maler, Schriftsteller, Bildhauer usw. vermietet werden. Ein Stück altes Berlin und ein Zentrum der neuen Kultur hätte zur Zierde eines neuerbauten modernen Stadtzentrums werden können. Solch ein Plan überstieg allerdings meine eigenen Kräfte als Stadtbezirksbürgermeister.


    Es gab eben neben den Kulturbolschewisten, den kleinkarierten Technokraten und den bräsigen Spießbürgern auch ein paar Romantiker, die nach einer anderen Form von Sozialismus strebten. Ich kann zwar mit dem Verein überhaupt nichts anfangen, aber habe doch Respekt für jene, die nicht jedes Paradigma hinnahmen, sondern einem Idealismus auf eigner humanistischer, kultureller und geschmacklicher Grundlage folgten. Spontan mußte ich gerade an "Sansibar oder der letzte Grund" denken.