Selbst in Luzern beginnen ja unmittelbar außerhalb des Altstadtbereichs Wohnblocks und Betonklötze, ab der Pilatusstraße bis zum Bahnhof und in Richtung Hafen wurde wohl die gesamte Bebauung durch Abriß "saniert".
Wobei Luzern ist ein Spezialfall. Hier muss man 2 Abrisswellen beachten und zwar zwischen 1830-1870 und 1945-1975. Die 1. Abrisswelle finde ich umso schlimmer, da sie das bis dahin intakte mittelalterliche Stadtbild betraf (welch Ironie, Luzern wurde vom Elsässer Konrad von Murbach gegründet).
Diese 1. Abrisswelle führte dazu, dass der innere Ring der Stadtmauer komplett abgerissen wurde. Die heute noch erhaltene Museggmauer ist der übriggebliebene Teil der 2. äusseren Befestigung, sie ist aber auch um 3 Türme gekürzt worden (letzter Abriss 1861 Äusseres Weggistor). Fatal war die Aufschüttung des Schweizerhofsquais, dafür musste von 1834-1854 die über 500-jährige Hofbrücke weichen, welche den Klosterbezirk mit der Altstadt verband. In der Nachkriegszeit gab es in der Altstadt nur punktuelle Abrisse, besonders bedauerlich hierbei der komplette Abriss des prachtvollen Strassenzugs "Grendel". Besonders betroffen waren die gründerzeitlichen Strassenzüge, da vor allem die Hirschmattstrasse. Die St. Jakobs Vorstadt, ein alter armer Stadtteil mit kleinteiliger Bebauung, musste für die Trasse der Stadtautobahn weichen, dabei wurde auch noch die klassizistische Kaserne 1971 gesprengt.
Hier die abgerissene Hofbrücke auf Merians Stich (die obere rechte):