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Riquewihr / Reichenweier - Elsässisches Rothenburg (F) (Galerie)
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War soeben etwas überrascht, dass diese Katastrophe bisher kein Eingang ins Forum fand...
In unmittelbarer Nähe des Torturms Dolder in Riquewihrs pittoresker Altstadt ereignete sich bereits am Neujahrstag 2014 ein Großbrand dem etliche Fachwerkhäuser zum Opfer fielen. Betroffen davon ist unter anderem diese Gebäudegruppe: http://oi39.tinypic.com/rwp8xl.jpg
Videos:
http://swrmediathek.de/player.htm?sho…6f-0026b975f2e6
http://www.swr.de/landesschau-ak…sjwu/index.html
http://www.youtube.com/watch?v=IPrweK2KVwE
http://www.dailymotion.com/video/x1952fd_…rom=embediframe
http://www.dailymotion.com/video/x194z9x_…-meurtrier_newsQuoteRiquewihr nach dem Großbrand: Wie geht es weiter?
http://www.badische-zeitung.de/elsass-x2x/riq…--79384374.htmlQuoteRiquewihr : cinq jours après l'incendie, le temps de la démolition et des constats d'experts
http://alsace.france3.fr/2014/01/01/inc…ion-386787.htmlQuoteRiquewihr : cœur ravagé
http://www.vosgesmatin.fr/actualite/2014…hr-coeur-ravageBlick durch den Torbogen des Dolders auf die zerstörte Fachwerkhäuserzeile links:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…_principale.JPGBedauerlich aus meiner Sicht, neben dem menschlichen Leid, ist vor allem der Verlust des nicht sanierten Gebäudes (weiter oben ein Mal als Bausünde bezeichnet) mit seiner Patina, welches trotz aller Rekonstruktionsbemühungen in dieser Form wohl kaum wieder aufgebaut wird. Vorbildlich im Vergleich zum meiner Meinung nach übersanierten linken gelben Gebäudeteil waren die Fenster mit ihren Läden. Im Grunde der Gesamteindruck, der noch etwas Ursprünglichkeit erahnen ließ, die bei den bunten Nachbarhäusern zum Teil verloren ging: http://4.bp.blogspot.com/-jym5zxIWgnM/T…00/IMG_5202.jpg
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Gibt es denn schon Statemants der Stadtverwaltung ???
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Wirklich ein Jammer. Bei 1,5 Millionen Touristen jährlich und nur 1250 Einwohnern ist klar, wovon der Ort lebt. Die Häuser werden mit Sicherheit rekonstruiert. Der Beitrag der Badischen Zeitung zitiert den Bürgermeister dann auch mit der Aussage, "Für uns ist es wichtig, dass die Versicherungen klären, wer verantwortlich ist, damit so schnell wie möglich rekonstruiert werden kann, was an der Stelle gestanden hat." Die Frage ist, wieviel von der originalen Substanz gerettet werden kann und ob nur die Fassaden rekonstruiert oder die Häuser als Fachwerkbauten wiedererrichtet werden.
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Traurig!
Auf den vom Torturm geschossenen Bildern sieht es nicht so aus, als wäre da noch viel an Originalsubstanz zu retten, abgesehen von der steinernen Bauteilen. Toll aber, dass das gleich so selbstverständlich rekonstruiert wird. In Konstanz ist das ja leider nicht der Fall!!!
Quote"Auch wenn die ausgebrannten Gebäude nicht denkmalgeschützt waren, trifft es das ganze Dorf hart."
Wie komm denn das bitte?! Wie sieht es denn in Frankreich überhaupt mit dem Denkmalschutz aus? -
Nicht aktuell, und doch ergänzend in französischer Sprache:
http://www.lalsace.fr/haut-rhin/2015…r-va-de-l-avant
http://www.lalsace.fr/haut-rhin/2014…n-trompe-l-oeilWeiß jemand um den aktuellen Stand?
Für 2016 entnehme ich den Berichten -ohne Gewähr- die Wiederöffnung der einen oder anderen Lokalität auf dem Brandareal. -
Österliche, aus dem letzten Jahrzehnt stammende Aufnahmen (eingescante Dias) aus Reichenweier /Riquewihr. Mir hat der Ort schon sehr gefallen und war ganz nach meinem Geschmack. Die Ähnlichkeit mit Frickenhausen, Sommerhausen oder auch Marktbreit, also gut erhaltenen mainfränkischen Städtchen, ist tatsächlich schon nicht so gering.
Das beim Großbrand vor paar Jahren vernichtete Fachwerkhaus. Mich würde ja auch sehr interessieren, wie es da aktuell ausschaut. Im Internet konnte ich irgendwie nichts dazu finden, kann aber auch kein Französisch... -
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Dieses besonders großartige und städtebaulich extrem wichtige Eckhaus ist leider immer noch nicht wiederaufgebaut worden. Es scheint ja irgendwie ein Konflikt zu geben, mehr weiß ich auch nicht.
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Der Brand war am 01.01.14.
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und weitere Videoshttp://www.badische-zeitung.de/elsass-x2x/riq…--79384374.html
http://www.badische-zeitung.de/elsass-x2x/bew…--92986028.html -
Interessant, dass ihr das Elsass für euch neu “entdeckt“
War mehrmals vor ein paar Jahren in diesem Landstrich und hab damals fast jedes Fachwerkdorf an der Weinstraße und anderswo abfotografiert. Natürlich auch Reichenweier, das einmal zu Württemberg gehört hatte (heute zeugt das Schloss noch davon). Es sah das letzte Mal, als wir dort waren (2015) genau so aus mit dem Eckhaus wie heute. Genau wegen diesem Hintergrund haben mich die fränkischen (Wein)orte auch so sehr ans Elsass erinnert vorallem von der Architektur ! Leider sind die Orte im Elsass nur noch Kulisse, die ursprüngliche deutsche Kultur wird nicht mehr gelebt, die Jugend spricht nur noch französisch und hat überhaupt kein Verhältnis zu ihrer Vergangenheit.
Im Übrigen ist denke ich dieser Kulturwandel auch eine Erklärung, warum das Fachwerkhaus in Reichenweier nicht mehr rekonstruiert wird.
Es gibt diesbezüglich noch andere Bsp die diesen Kulturwandel unterstreichen wie die “Verkitschung“ von Gebäuden (Papptor in Türkheim am südl Stadttor, Albert Schweizer Figuren in Form einer Krippe am Bachlauf der Weiss in Kaysersberg,...)
Deshalb bin ich von den fränkischen Weinorten auch so begeistert, denn dort hat man natürlich nicht mit seiner Sprache und Traditionen gebrochen, weshalb sie authentischer wirken und für mich persönlich sympathischer machen -
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Oder links dazu?
Ja habe ich. Für das Papptor in Türkheim hätte ich diese hier:
https://www.google.de/maps/@48.08651…11!8i3674?hl=de
http://c8.alamy.com/comp/GRA3DT/la…rope-GRA3DT.jpg
http://img.over-blog-kiwi.com/1/22/11/10/201…b_839a58_26.jpg
Für die "Krippe" in Kaysersberg mit Albert Schweitzer:
http://static.panoramio.com/photos/large/107016689.jpg
https://mw2.google.com/mw-panoramio/p…m/107016720.jpg
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Ja habe ich. Für das Papptor in Türkheim hätte ich diese hier:
Einige Tage her war ich dort, dieser Müll ist zum Glück schon entfernt worden. Beim Eckhaus in Reichenweyer hat sich aber immer noch nichts getan (was zwar immer noch unendlich viel besser ist als eine modernistische Verschandelung, aber das Stadtbild doch stark beeinträchtigt). Im Übrigen hast du recht, dass das Elsass kulturell gesehen heute sowas wie eine Lachnummer darstellt. In Colmar etwa versteht man selbst oft überhaupt kein Deutsch mehr, was sogar auf mich, als Nichtdeutscher, einfach nur befremdend wirkt. Auch Hansi ist immer noch sehr populär, soweit also zum "Deutsch-Französischen Freundschaft"...
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Danke für die interessanten Neuigkeiten Niederländer
Das mit dem Eckhaus in Reichenweier habe ich geahnt, denn die Elsässer haben sich von ihrer Kultur wie du schon richtig gesagt hast verabschiedet... Eine Reko wäre auf jedem Fall wünschenswert, fürchte nur dass dafür das Händchen fehlt und wohl auch das Geld und der Wille!
Eine sehr interessante Neuigkeit über das Elsass ganz frisch ist, dass es sich nun doch wieder von der neuen Superregion “Grand-Est“ lösen möchte und wieder unabhängig werden will. -
Naja, auch in der BRD wäre das Fachwerkhaus wahrscheinlich immer noch nicht wiederaufgebaut worden...
Auf jeden Fall ist es richtig schade, dass gerade Reichenweyer von einer Brandkatastrophe getroffen wurde, denn in seiner Größenordnung ist der Ort einfach unvergleichlich schön. Etwa Rothenburg odT. ist schon viel mehr eine richtige Stadt und ist daher auch nicht vergleichbar.
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Daß das Elsässerdeutsche ausstirbt, ist natürlich sehr bedauerlich. Ich glaube aber nicht, daß ein vermeintlich fehlendes Verhältnis zur Vergangenheit dort besonders zum Verfall der Architektur beiträgt bzw. überhaupt vorliegt. In den elsässer Weinorten gibt es deshalb viel Kitsch, weil sie vom Massentourismus heimgesucht werden. Auch abseits der bekannten Ziele sind die Dörfer aber meist intakter als auf der rechten Rheinseite. Das mag daran liegen, daß in Deutschland seit der Nachkriegszeit mehr Geld da war, mit dem die alten Häuser verunstaltet werden konnten. Aber das erklärt zum Beispiel nicht, warum in den Rieddörfern des Elsaß fast jedes Haus Fensterläden und Holzsprossenfenster hat, während in Baden Rolläden und Plastikfenster vorherrschen. Vielleicht ist es ja gerade der französische Einfluß, der hier die Prioritäten verschiebt (lieber ein lebenswertes Haus als ein SUV unterm Carport). Jedenfalls kommen mir meine badischen Nachbarn nicht geschichtsbewußter als die Elsässer vor und mir sind keine ausführlicheren Seiten über Fachwerk und Fachwerksanierung im Netz bekannt als diese:
Elsässisches Fachwerk: La maison alsacienne (danke für die Empfehlung, Fachwerkliebhaber!)
Kurse zur Sanierung von Fachwerkhäusern etc.: Éco-Rénover
Fachwerksanierung, Adressen (z.B. Hersteller handgestrichener Ziegel, Kalkbrenner, Zimmerer…): asma -