Berlin - einst und jetzt

  • Solche Beispiele machen Hoffnung, steter Tropfen höhlt den Stein. Berlin könnte sehr viel schöner werden, wenn man das flächendeckend so machen würde.

    In dubio pro reko

  • Ich wüsste ja gerne, welcher Bauherr, Investor, Architekt und co. dahinter stecken, um diese mal ausdrücklich loben zu können. Der Vorkriegszustand würde mich auch interessieren. Ob dies eine völlige Neuschöpfung ist? Beachtlich auch die Aufstockung um ein ganzes Stockwerk + Dachgeschoss.

  • Unfassbar - wer hätte so eine Sanierung bzw. Rekonstruktion dort für möglich gehalten! Stadtbild Deutschland sollte über unseren Freund Dankwart G. aus "Der Welt" diese Bauherrn löblichst mit Vorher-Nachher-Foto im Immobilien oder Berlin Teil erwähnen! So etwas MUSS einfach Schule (im wahrsten Sinne des Wortes) machen!!! Man kann immer nur von den besten lernen!

  • Vielleicht findet ja Spreetunnel oder co. etwas, aber der Bau links daneben sah mal so aus..., man erkennt, dass das Haus rechts daneben auch mal höher war und im 1.OG die Fassade wie jetzt wieder verkleidet/ bestuckt war. Vielleicht handelt es sich hier also doch um eine originalgetreue Rekonstruktion.

  • Stadtbild Deutschland könnte es übernehmen, zugesandte Fotodokumente
    über wiedergewonnene Stuckfassaden in Berlin (sowohl in Originalgestalt
    als auch in gelungener Vereinfachung) zu sammeln und daraus eine
    Publikation zu erstellen, als E-Book und als Druckwerk. Wenn Dankwart
    Guratzsch solche Dokumente über die "Welt" verbreiten würde - um so
    besser. Aber wir sollten nicht auf sein Mittun warten. Wenn unsere
    Berliner Mitglieder bereit sind, Bilder von Berliner Fassaden, die
    vorbildlich neubestuckt wurden, per E-Mail an Stadtbild Deutschland zu
    schicken, würden wir sie zumindest in unserem Jahrbuch, bei großer
    Anzahl aber auch als eigenständige Buchveröffentlichung unters Volk
    bringen. Wir könnten dann auch dafür sorgen, dass dieses Buch auf der
    nächsten (Frankfurter oder Leipziger) Buchmesse präsentiert wird. Nach
    Möglichkeit sollte bei jedem Objekt der Bauherr, bei Neuentwürfen auch
    der Architekt erwähnt und gewürdigt werden.

    Sollte jemand unter
    den Foristen Beziehungen zu einem für diese Thematik aufgeschlossenen
    Verlag haben, käme natürlich auch ein professionelles
    Publikationsverfahren mit Erstellung einer höheren Auflage in Frage.

  • Vielleicht findet ja Spreetunnel oder co. etwas, aber der Bau links daneben sah mal so aus..., man erkennt, dass das Haus rechts daneben auch mal höher war und im 1.OG die Fassade wie jetzt wieder verkleidet/ bestuckt war. Vielleicht handelt es sich hier also doch um eine originalgetreue Rekonstruktion.


    Ist das wirklich dasselbe Haus? Die Fenstergrößen könnten zwar verändert worden sein, aber die Verteilung der Fenster ist auch anders. Die Lage und Größe des Giebels scheint mir auch nicht übereinzustimmen.

  • Ja, das scheint das selbe Haus zu sein. Auch wenn man es kaum mehr wiedererkennt. Der Stuck unter dem Giebel im ersten, zweiten und dritten OG ist der exakt selbe. Die Girlanden, die Spiegel, die Überdachung der Fenster, auch die Quadrierung. Der Giebel ist auch an der gleichen Stelle, sieht lediglich versetzt aus, weil die Fenster am Rand des Gebäudes nicht mehr schmal sondern verbreitert wurden und die die Proportionen optisch verändern. Mensch, das Haus hat man von der Fassade echt komplett umgebaut...immerhin aber nicht bloß entstuckt.

    Zu der Rekonstruktion, muss ich sagen, war ich echt sprachlos, als ich sie zum ersten Mal im SSC Forum von Ludi pepostet gesehen habe. Ein Unterschied wie Tag und Nacht und auf einem unglaublich hohen Niveau. Hier stimmt alles, bis ins kleinste Detail. Sowas kenne ich nur von [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und selbst da wär es noch eine Seltenheit. Man hat sogar das Torgitter rekonstruiert bzw. im alten Stil neu erschaffen... :schockiert:

  • Ja das Haus Pückler ist das alte Hospiz. Eigentlich nurnoch im Erdgeschoss zu erkennen und im Mittelbereich am Stuck. Ansonsten wurden die zwei rechten Fensterspalten und die vier linken zusammen gelegt und die übrigen drei so erhalten. Das Dachgeschoss und co. sehen natürlich völlig anders aus. Vermutlich auch erst völlig entstellt und dann in der jetzigen Form erstellt. Der Stuck in der Spalte mit den drei einzeln Fenstern stimmt auch überein. :smile:

  • Ich muss glaube ich selber nochmal hin, vor Ort war mir das Ausmaß der Rekonstruktion gar nicht bewusst, bis ich das Haus bei googlemaps gesucht hatte. :biggrin:

    Hier noch zusätzlich zwei weitere Bilder, mehr hatte ich leider nicht gemacht, werden aber bald folgen. :daumenoben:

    Und im Längsformat...


    Bilder von mir

    Hier hängen zwei Schilder am Tor, einmal "Privatgrundstück..." und "Reco Vermietung - 030 8594508".

  • Das Dachgeschoss und co. sehen natürlich völlig anders aus. Vermutlich auch erst völlig entstellt und dann in der jetzigen Form erstellt.


    Das wird die Erklärung sein. Der Giebel war ganz weg und wurde beim Dachausbau verkleinert wieder hergestellt. Der alte Giebel war deutlich breiter. Siehe Skizze der entzerrten Fassade. Und er ist heute auch tatsächlich nach rechts versetzt. Von links nach rechts gesehen wurden die erste und die zweite und daneben die dritte und die vierte Fensterachse zusammengefasst. Dann kommen die drei in Originalbreite belassenen und danach dann nochmal zwei zusammengefasste Achsen. Die drei alten Achsen liegen also nicht mehr in der Mitte und damit auch nicht der Giebel.

  • Hier habe ich noch ein weiteres kleines Bild des Hauses gefunden. Darauf sieht der Giebel nicht ganz so schmal aus. Aber er wurde tatsächlich versetzt. Am Fassadenschmuck kann man das gut erkennen.

    Bei Bing ist das Haus natürlich auch sichtbar. Die Rekonstruktion tut dem Straßenzug gut. Jetzt muss auf der rechten Seite so weiter fortgefahren werden. :biggrin:

  • Ein bedauerlicher Nebeneffekt des Stuckabschlag-Wahns der Nachkriegszeit ist auch, daß im Nachhinein der Eindruck entsteht, alle Gründerzeithäuser hätten tatsächlich mehr oder weniger gleich ausgesehen. Daß es neben Schulen, Gerichten etc. auch ganz andere Bauten mit sehr eigenem Charakter gab, die durchaus aus dem Meer mehr oder weniger typisierter Fassaden herausstachen, spielt in der oberflächlichen Betrachtung der Architektur dieser Zeit schon gar keine Rolle mehr.

  • Unfassbar - wer hätte so eine Sanierung bzw. Rekonstruktion dort für möglich gehalten! Stadtbild Deutschland sollte über unseren Freund Dankwart G. aus "Der Welt" diese Bauherrn löblichst mit Vorher-Nachher-Foto im Immobilien oder Berlin Teil erwähnen! So etwas MUSS einfach Schule (im wahrsten Sinne des Wortes) machen!!!

    Meine Bilder können gerne für die Berichterstattung über dieses Projekt benutzt werden. Vielleicht kann man ja die ein oder andere berliner Tageszeitung auch dazu bewegen, darüber zu berichten und bei Politikern und Behörden sollte man solch ein Projekt auch ausdrücklich loben.

    Eine Förderung von solchen Projekten könnte Berlins Stadtbild enorm aufwerten. Die quantitativ größte Altbausubstanz ist vorhanden, qualitativ leider oftmals in einem schmucklosen Zustand.

  • Eine Schande, was man mit vielen Gebäuden gemacht hat. Bis zur Unkenntlichkeit entstellt, Komposition und Proportionen sind total dahin. Was wohl die damaligen Architekten dazu sagen würden...?

  • Immerhin wäre eine Wiederherstellung des Mansardendachs oder wenigstens der Eckhauben bei der nächsten Sanierung mit relativ geringem Aufwand möglich. Die Plastikfenster sind bis dahin hoffentlich auch über die Wupper. Einzig die Schmuckreliefs werden wohl nie zurückkehren.

  • Gibts auch ein Bild oder sowas dazu? War gerade auf Google Maps schauen und ich seh dort nur Nachkriegsbauten. Kann mir nicht vorstellen, dass da irgendwas rekonstruiert werden soll...

  • Hm? Siehe Beitragstitel..., diese Informationen bezogen sich auf die Frage, wer hinter der Rekonstruktion steckte, fals es jemand interessiert und um diesem Bauherr/ Bauleiter ein wenig Aufmerksamkeit zu verschaffen. :thumbup: