• Ein für die Kölner Innenstadt typischer 60er-Jahre Betonkasten in der Hohe Pforte 4-6 wird von der "Wohnungsgesellschaft des rheinischen Handwerks" komplett entkernt, saniert und um ein Stockwerk erweitert. Nach den Visualisierungen zu urteilen holen die Planer das Beste aus dem Gebäude heraus, was man kann.

    Ehemaliges Bürohaus wird bewohnbar

    Wohn- und Geschäftshaus Hohe Pforte Köln

    Aktuelle Ansicht (Haus auf der linken Seite)

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Ich habe eben mitbekommen, dass der 1931 eröffnete UFA-Palast in Köln schon seit 3 Jahren geschlossen ist. Da ich vermute, dass das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht, befürchte ich einen Abriss in kommender Zeit. Weiß jemand der Kölner, ob es dort schon neues gibt?

    Hier eine Abbildung des Gebäudes
    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ufa_…n_(8958-60).jpg
    Zugegeben, es ist keine Schönheit, aber immerhin eins der wenigen verbliebenden Gebäude an den Kölner Ringen und zudem ein historischer großer Kinobau... wäre schön, wenn er in klassischer Nutzung erhalten bleibt.

    Manche Dinge hat man einfach nicht mehr auf dem Schirm, sie entwickeln sich aber dennoch positiv:

    Schon Ende 2016 wurde der ehemalige UFA-Filmpalast nach einer denkmalgerechten Sanierung wiedereröffnet und präsentiert sich wieder angelehnt an das ursprüngliche Aussehen.
    Artikel auf koelner.de
    Auch wenn die Neue Sachlichkeit nicht überall seine Anhänger hat, so ist es dennoch eine historische Fassade, die an den Kölner Ring zurückgekehrt ist.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Die Sanierung des Heinzelmännchenbrunnens hat begonnen, erbaut um 1900, steht er bis heute vor dem Früh in Köln cheers:)

    Weitere Bauupdates folgen die nächsten Tage :D

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  • Projekt in der Salomonstraße, hier wurde der Nachkriegsbau komplett entkernt

    Erweiterungsbau für das Wallraf-Richartz-Museum


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  • Baustelle in der Hohen Straße

    Auch gegenüber beginnen umfassende Arbeiten

    Gleiches gilt auch für den Kaufhof nebenan, der noch den Charme der 70-er Jahre im Inneren versprüht

    Weiter geht es in der Schildergasse


    Eines der scheußlichsten Quartiere wird saniert, leider wird es nicht viel besser wie vorher


    So soll es werden, man lernt in Köln einfach nix dazu :kopfwand:

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  • Update zur Kölner Oper, hier geht nix voran, ein weiteres Millionengrab

    Neubau der evangelischen Kirche unweit der Antoniterkirche als Citykirchenzentrum


    Das Areal befindet sich unweit der Schildergasse und ist riesig


    Jüdisches Museum, wenigstens hier geht es mal etwas voran

    Das war es mit den Bauupdates aus Köln, wie man sieht tut sich in der City einiges. Es kann eigentlich nur besser werden.

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  • @ Königsbau

    ja, auf der einen Seite hast du Recht, vieles läuft in Köln nicht optimal, aber man sollte trotzdem versuchen, produktiv zu bleiben und nach vorne zu schauen, denn was bringt es, immer alles schlecht zu reden?
    Wir sollten nämlich nicht vergessen, über welche Stadt wir reden. Köln war zusammen mit Trier die mit Abstand bedeutendste Stadt römischer Geschichte auf deutschem Boden.
    Noch heute ist Köln die viertgrößte Stadt Deutschlands und unter den großen Vier ist sie die Stadt mit der längsten und großartigsten Geschichte. Köln hat mit dem Dom das bedeutendsten touristische Einzeldenkmal Deutschlands. Dazu hat die Stadt im Innenstadtring 12 erhaltene romanische Kirchen, welche Stadt in Mitteleuropa kann etwas Vergleichbares bieten?
    Zudem ist in Köln die historische Strukur in einigen Teilen nach wie vor ablesbar. Meiner Meinung nach ist Köln die Stadt mit dem größten Postential unter allen deutschen Großstädten. Und statt immer auf die Stadt einzuhauen, was ich aus Frust auch manchmal tue, sollte es aber auch unser gemeinsames Interesse sein, die Stadt positiv zu unterstützen. Es ist leicht, immer Interesse für die Leuchttürme der Rekobewegung aufzubringen. Klar schaue ich mir auch gerne Bilder aus Leipzig, Dresden, Potsdam und Frankfurt an. Aber es gehört viel mehr dazu, auch in die Städte zu gehen, wo es noch nicht so läuft. Erfolgsfans gibt es nicht nur im Sport viele, ich finde, man sollte gerade dann auch Städte unterstützen, wenn es schwierig ist. Und ich mache das, weil Köln es mir wert ist, dass man sich mit dieser einzigartigen deutschen Stadt näher beschäftigt.

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  • Aber, was hat die Aussage, es könne eigentlich "nur besser werden" damit zu tun, "gerade dann auch Städte zu unterstützen, wenn es schwierig wird"?

    Es kann nun einmal nicht nur besser werden, sondern auch schlechter. Zum Beispiel hinsichtlich des jüdischen Museumsbaus am Kölner Rathaus.
    Und inwiefern unterstützen wir durch möglichst unkritische Postings, die nicht Ross und Reiter nennen, die Stadt? Wen unterstützen wir dort? Welches Projekt?
    Welchen Zweck soll es verfolgen, in Forums-Postings "produktiv zu bleiben und nach vorne zu schauen", also nicht die aktuellen Missstände klar zu benennen?

    Niemand will behaupten, dass Köln nicht auch noch heute über großartige bauliche Zeugnisse der Vergangenheit verfügt. Indes, bei aktuellen Baugeschehen erkenne ich dennoch noch keine deutlich wahrnehmbare Tendenz zur Verbesserung hinsichtlich Stadtreparatur. Dass sollte schon noch zu schreiben erlaubt bleiben.

  • @ heimdall

    ich habe einfach das Gefühl, dass man in Köln gern auf alles und jedes draufhaut. Nicht ganz zu unrecht. Vieles in Köln läuft nach wie vor falsch, aber manchmal mischt sich da so eine Häme drunter und dafür besteht keine Veranlassung, weil es sich um eine der bedeutendsten Städte im gesamten deutschsprachigen Raum handelt.
    Klar sollten wir Misstände benennen und man kann auch mal frustriert sein, bin ich auch, aber insgesamt fällt mir Köln in seiner Bedeutung zu oft hinten runter und das ärgert mich manchmal einfach.

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  • Wo du in meinem Betrag Häme erkennst ist mir zwar nicht klar, aber was hat dein Kommentar überhaupt mit meinem zu tun? Ich habe von der Gegenwartsarchitektur im Allgemeinen gesprochen und dass sich daher der Satz "Es kann nur besser werden" durchaus nicht bewahrheiten muss. Schön wäre es natürlich.

    In dubio pro reko

  • Köln macht sich schon ganz gut in letzter Zeit. Klar ist nicht jedes Bauprojekt optimal. Aber es ist doch eine deutliche Tendenz zur Erneuerung und oft auch zur Verbesserung zu erkennen. Hier und da erlebt man mittlerweile sogar klassische Neubauten und Fassadenrekonstruktionen bei entstellten Altbauten. Heben wir doch das Positive ruhig mal hervor.
    Auch Ensembles der Nachkriegszeit kann ich bei qualitätvoller Sanierung durchaus etwas abgewinnen, z.b. beim hervorragenden Gerling Quartier.

  • @ königsbau
    ich meinte nicht dich persönlich, sondern den generellen Tenor, der Köln und auch anderen Städten in NRW oft entgegenschlägt. Man sollte vielleicht nicht vergessen, welch bedeutende Städte im Westen der Republik liegen. Und auch gerade in NRW, das geht so oft unter. Ich nenne neben Köln auch mal Aachen, die Wiege Europas. Linksrheinisch liegen so viele Städte, die römischen Ursprungs sind, die eine so herausragende Bedeutung haben, aber das alles ist aktuell völlig verschüttet und selbst da wo noch einiges zu finden ist, findet es leider kaum Beachtung. Bonn ist ein weiteres Besipiel, die Innenstadt muss sich vor keiner Stadt im Süden oder Osten verstecken, aber das Image ist leider derart schlecht, dass man ja selbst hier auf dem APH kaum durchdringt, wenn man etwas zu diesen Städten macht. Daneben sind, gemessen an der Einwohnerzahl, auch deutlich weniger Menschen aus der Region im APH unterwegs, was ich zusätzlich schade finde.

    APH - am Puls der Zeit

  • Thematisch könnte vor allem das interessant sein, um mal wieder auf das Thema Architektur zu kommen:

    Zitat von Kölnische Rundschau

    ...Auf dem Roncalliplatz soll der Gebäudekomplex namens „Historische Mitte“ entstehen, der ein saniertes Römisch-Germanisches Museum (RGM), ein komplett neues Kurienhaus der Kirche sowie ein neues Kölnisches Stadtmuseum zusammenführt. ...
    Die entscheidende Frage ist vermutlich: Kann die Stadt Köln tatsächlich ein weiteres Großprojekt stemmen – trotz des Desasters bei der Bühnensanierung, trotz massiver Probleme beim Jüdischen Museum samt Archäologischer Zone („Miqua“)? Beide Projekte laufen aus dem Ruder, sowohl bei den Kosten als auch beim Baufortschritt. Dazu gesellt sich der Erweiterungsbau des Wallraf-Richartz-Museums, den die Stadt nicht hinbekommt. Probleme, wohin man schaut. Unter anderem deshalb hatte selbst Oberbürgermeisterin Henriette Reker vorigen Juli gesagt: „Meine persönliche Haltung ist: Erstmal macht man etwas fertig und dann macht man etwas Neues, auch wenn das vielleicht nicht ganz so schick ist.“...

    Quelle: https://www.rundschau-online.de/region/koeln/-…emmen--29774130

    Auch wie es auf dem ehemaligen WDR Areal zwischen Dom und Rathaus weiter gehen soll, wird im Mai entscheiden:

    Zitat von Kölnische Rundschau

    ..Wie berichtet, will die Düsseldorfer Gerchgroup das Areal bis zum Jahr 2021 neu entwickeln, dort insgesamt rund 250 Millionen Euro investieren, ein oder zwei Hotels, Büro- und Handelsflächen sowie hochwertiges Wohnen bauen. Das Areal gilt seit Jahren als Schandfleck in Dom-Nähe, weil viele Gebäude in die Jahre gekommen sind. Ein Kiosk und ein China-Imbiss haben nun schon geschlossen. ..

    Quelle: https://www.rundschau-online.de/region/koeln/f…im-mai-29870036

    Weitere Infos auch hier:

    Zitat von Kölner Stadtanzeiger

    Ein privater Investor wird in Köln keinen Baugrund in einer besseren Lage finden, als es der Gerch-Group gelungen ist. Das Düsseldorfer Unternehmen hat das südlich des Doms gelegene Karree zwischen den Straßen Am Hof, Unter Goldschmied und dem Laurenzplatz im August 2017 gekauft. Der Investor will Büros, Wohnungen und zwei Hotels bauen. Die Stadt will zudem ihr Kundenzentrum am Laurenzplatz erneuern....

    ...Das Büro Krischamitz ZT aus Wien hat als Vorbild für das Karree das Viertel um das Museo del Novecento in Mailand gewählt. Zum Konzept gehören daher Gärten in den Innenhöfen der neuen Gebäudeblocks, die über Treppen und Aufzüge auch für die Passanten zugänglich wären. Sollte das nachts Probleme bereiten, wäre es möglich, die Innengärten ab 22 Uhr mit Toren zu verschließen. Im Erdgeschoss eines neuen Gebäudes könnte eine Markthalle entstehen. Das Dach wäre ein Innengarten, der mit Oberlichtern versehen wäre....

    Quelle: https://www.ksta.de/koeln/sechs-vo…er-dom-29872302

    APH - am Puls der Zeit

  • Mit dieser selbstzufriedenen Haltung (Viva Colonia, dat is' prima!) werden die Kölner sicher keine schönere Stadt bekommen, dafür bräuchte es ein Stück weit Rebellion gegen das, was man der Stadt kontinuierlich aufdrückt. Die allermeisten Touristen kommen NUR wegen dem Dom, wenn es den nicht gäbe hätte Köln wirklich ein Marketing-Problem, wäre wahrscheinlich so beliebt wie Dortmund oder Essen.
    Ich schreibe das nicht aus einem Hass gegen Köln, im Gegenteil, ich wünschte, diese Stadt würde auch heute ihrem historischen Rang gerecht werden und höhere Ansprüche an die eigene Identität haben als nur Kölsch und Karneval. Es wird wenig dafür getan.


    Das finde ich zu pauschal. Sicher war die Kölner Stadtentwicklung lange Zeit von dieser selbstzufriedenen Haltung geprägt, für die jüngere Vergangenheit kann man das aber mE so nicht stehen lassen.

    Hier mal einige interessante Rekonstruktionsprojekte und schöne Neubauten der letzten Zeit in Köln razz:)

    Viele erfreuliche Aufwertungsmaßnahmen und Projekte im städtebaulichen Masterplan für Köln

    Rekonstruktion der heiligen Ursula auf dem Giebel des Ursulinengymnasiums in der Kölner Innenstadt

    Freilegung einer gründerzeitlichen Fassade in der Severinstraße 126

    Haus Eigelstein 127-129: vorher ----- nach Fassadenrekonstruktion á la Leipzig! (verantwortlich: Kaspar Kraemer Architekten)

    Das Mönchhof-Quartier / Portalis-Quartier in klassischen Formen und nach einigen Prinzipien des New Urbanism

    Neues Glückauf-Haus in der Neustadt

    Gerling Quartier in der Innenstadt

    Neuklassische Neubau-Villa Sudetenweg 19 in Köln-Junkersdorf (Marcel Siegrist Immobilien GmbH)

    Neue Stadtvilla von Kaspar Kraemer Architekten

    Der enorm aufgewertete Rheinboulevard am Deutzer Ufer (gegenüber dem Kökner Dom)

    Interessanter Ansatz für einen Neubau am Hermeskeiler Platz (happarchitecture. JJH Architektengesellschaft mbH)

    Neubau mit klassischen Ansätzen in der Joeststraße (Kaspar Kraemer Architekten)

  • Interessant war beim Besuch von St. Gereon auch diese Sanierung/Neubau in unmittelbarer Nähe, wobei ich eher von einer Sanierung ausgehe(anhand der Geschosshöhen zu urteilen).


    Ja, es ist keine Rekonstruktion, aber trotzdem hat man hier etwas versucht und die Fenster wirkten wertig und der Bau fügt sich auch gut ein. Es ist also nicht alles schlecht in Köln.

    APH - am Puls der Zeit

  • Na ja, ich fand das Haus, Norbertstraße N^34, in früherem Zustand schon besser.

    Bild #1
    Bild #2

    Gesims, Fensterfaschen, nicht solch eine hässliche Blechtür ...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Diese Beispiele suggerieren einen Prozess des städtebaulichen Umdenkens, den ich auf breiter Ebene in Köln (wie auch anderswo) nicht erkennen kann. Das meiste davon ist nicht mehr als der buchstäbliche Tropfen auf den heißen Stein. Erst im Januar gab es eine Konferenz in Köln zur Weiterentwicklung der Innenstadt, das Motto: "Ganz ohne Rekonstruktion". Gerade so, als ob man darauf stolz sein sollte. Dresden und Frankfurt dürfen wohl keine Vorbilder sein, wehret den Anfängen.
    Nein, man soll nicht alles schlechtreden. Man soll sich die Gesamtsituation aber auch nicht aufgrund punktueller Verbesserungen schönreden.

    In dubio pro reko