Miesbach (Galerie)

  • Miesbach ist eine Kreisstadt im oberbayrischen Alpenvorland, unmittelbar nördlich des Mangfallgebirges. Die Stadt liegt auf knapp 700m Höhe (Rathaus 688m, Stadlberg im Stadtgebiet 924m) und hat etwa 11000 Einwohner.

    Entfernungen (Luftlinie): München etwa 43km, Rosenheim 22km, Tölz 20km

    War vor gut 2 Wochen ein Tag im Oberland unterwegs und erstmals auch a Stündal z´Miaschboch. Über 30 Jahre lang gings durch die Stadt immer nur durch, v.a. mit dem Auto Dutzende Male östlich am Zentrum vorbei in die geliebten Schlierseer Berge. Von einem Vortrag im Bräuwirt vor einigen Jahren abgesehen, war ich, warum auch immer, das erste Mal so richtig im Zentrum der sympathischen, typisch oberbairischen Kreisstadt und habe dort auch erstmalig geknipst.

    Miesbach ist erst seit 1918 Stadt(das nahe Bad Tölz seit 1906), die Ernennung erfolgte seinerzeit durch König Ludwig III.


    Wikipedia (mit aktuellem Luftbild)
    Miesbach – Wikipedia

    Liste der Baudenkmäler in Miesbach
    Liste der Baudenkmäler in Miesbach – Wikipedia

    Wikimedia Commons
    http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…nts_in_Miesbach

    Offizielle Seite der Stadt
    Stadt Miesbach: Kulturstadt in der Alpenregion Tegernsee Schliersee - Miesbach

    Luftbild aus dem Bildindex:

    Bildarchiv Foto Marburg

  • Miesbach von der 1335m hohen Gindelalmschneid (Luftlinie etwa 8 km), einer der vielen beliebten Münchner Hausberge:


    In der Mitte die Stadtpfarrkirche, rechts davon Portiunkulakirche und ehem. Schloss, vorne rechts die stets viel befahrene Straße von München nch Schliersee und Bayrischzell. Die Bahnstrecke verläuft am linken Bildrand im Tal der Schlierach. Der Marktplatz am Maibaum erkenntlich.


    Agatharied (Gemeinde Hausham)

  • Nachfolgend ein paar aktuelle Aufnahmen des Städtchens. Um die Jahreszeit zu fotografieren ist irgendwie absolut unbefriedigend, niedriger Sonnenstand, unbelaubte Bäume, keine Blumen an den Balkonen und entweder hat es Nebel, dann habe ich überhaupt keine Lust zum Fotografieren oder die Sonne scheint so grell und kalt und die Schatten sind so lang, das man es auch bald wieder sein lässt. Ein paar Aufnahmen wurden es dennoch...

    Los geht es am Marktplatz.


    Z´Miaschboch war Markt... (frei nach der Biermösl Blosn)


    ein wenig Reklame, „die besten Kartoffeln Bayerns“


    der Bräuwirt


    zwischen Marktplatz und Lebzelterberg


  • Fraunhoferstr. 2, das Hirschmüllerhaus, erbaut 1783, umgebaut 1952 und 1986/87
    Typisch für die Miesbacher Handwerker-, Gast- und Bauernhäuser sind das weit vorkragende Flachsatteldach und die Baluster-Hochlaube (umlaufende Balkone sind im Zentrum nicht üblich, diese finden sich an Höfen im Außenbereich bzw. v.a. in der ländlichen Umgebung).


    Fraunhoferstr. 2 und Lebzelterberg 2 (der Six Bäck, auch Haus Ferstl), letzteres nach 1783 erbaut. 1783 wurde das gesamte Zentrum von einer gewaltigen Feuersbrunst erfasst, entsprechend finden sich in MB kaum ältere Häuser.


    Lebzelterberg mit den Nr. 2 und 3


    Lebzelterberg 3 Beim Herrnbäck
    Ehem. Lebzelterei, nach 1783 errichtet, wie auch bei manch anderem Haus auffallend die reich profilierten Balkenköpfe des weit vorkragenden Flachsatteldaches

    das seitliche Fresko größer:
    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lebz…_Miesbach-3.jpg


    Lebzelterberg 1, sieht recht neu aus, an der Fassade eine Gottvater-Hausfigur (Spätrokoko).

    Über den steilen Lebzelterberg gelangt man vom Marktplatz (ehem. unterer Markt) zum höher gelegenen Stadtplatz, dem ehem. Oberen Markt.

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (5. Dezember 2011 um 00:37)


  • Stadtplatz 8 Gasthaus Wendelstein von 1864


    Stadtplatz 12 und 10
    Die Nr. 10 der Waitzingerbräu, ehem. Kurfürstliches Bräuhaus, 1783-85 erbaut, das beherrschende Gebäude am Platz. Links im Bild der Michaelsbrunnen von 1905.

    Die Gebäude am Stadtplatz sind meist ehemalige, in Zusammenhang mit dem Marktverkehr, dem Salztransport und der einst blühenden Miesbacher Marienwallfahrt entstandene Gasthöfe und Geschäftshäuser.


    Stadtplatz mit Pfarrkirche.
    Hat was von Mittenwald. Das Haus links erinnert auch an Tölz.


    Über den Stadtplatz verläuft die Hauptstraße, die in einer Rechts-Links-Kombination (eine enge 180°Grad-Kurve und anschließend eine länger ausholende Gegen-180-Grad-Kurve) die Kirche umrundend zum Bahnhofsplatz und zur Schlierach abwärts ins untere Zentrum führt.


  • Bis 1824 floss der Miesbach in offenem Lauf über den Platz.


    Auf der östlichen Seite des Stadtplatzes geht es steil den Münchner Berg hinauf (Richtung München und Rosenheim), oben das ehem. Schloss auf dem Burgberg. Rechts gehts nach Schliersee. Diesen Platz durchlief bereits früher die Salzstraße von Rosenheim nach Tölz.


    Stadtplatz 9, das ehem. Weingasthaus Beer, ein zweigeschossiger Putzbau mit Flachsatteldach, am First bez. 1783. Bis 1874 stand hier ein Torbogen.


    Lüftlmalerei am Weingasthaus Beer von um 1800


  • Portiunkulakirche


    Pfarrkirche von N


    Kolpingstraße 1, der Burglwagner
    Ehem. Handwerkerhaus, sog. Burg-Wagnerei, nach 1783 erbaut. Rechts angeschnitten die ehem. Fronveste, von 1862-1901 königlich bayerisches Amtsgericht (Kolpingstr. 4)


    Münchner Straße 1
    Ehem. Maxlrainsches, seit 1734 kurfürstliches Schloss und Pfleghaus, jetzt Vermessungsamt, 1611 errichtet, um 1745 (Abbruch der Türme) und im 19. Jh. (Dach) vereinfacht.
    Eine Etage tiefer Ledererstraße 6, eine ehem. Gerberwerkstatt mit steilerem Satteldach und Hochlaube (Gerberlaube), Ende 18. Jh.
    Die Lederer einstmals eine wichtige Handwerkerzunft in Miesbach, daran erinnert außer diesem Gebäude und dem Straßennamen kaum noch etwas.


  • Die kath. Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt stammt ebenfalls - vom Turm und Teilen des Chores abgesehen - aus der Zeit nach dem Stadtbrand 1783, innen entsprechend nüchtern-klassizistisch (daran änderten auch mehrere Umgestaltungen nichts).


    im Chor seit 1963 eine seinerzeit neu zusammengestellte Kreuzigungsgruppe mit u.a. dem ursprünglichen Gnadenbild


    Pfarrgasse 4 nördlich der Kirche, das Pfarrhaus, 1790 erbaut


  • Kirchgasse, mittig das ehem. Schulhaus (Nr. 6), rechts eine ehem. Hutmacherei (Nr. 4)


    Kirchgasse 4


    Kirchgasse 4, Bildmedaillon im Giebel


    links Kirchgasse 6, das ehem. Schulhaus
    Die Amtsgebäude und dergleichen wurden nach 1783 zumeist mit Steildach und Krüppelwalm errichtet.


    Kirchgasse 8 Beim Bachschneider, ein weiterer breitgelagerter verputzter Giebelbau mit Flachsatteldach und Hochlaube, erbaut nach 1783

    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kirc…_Miesbach-2.jpg
    „Im Namen Kaiser Karls vom Untersberg, der nix schlechts ko leid´n, müaß ma heut wieder Haberfeld treib´m“

    Haberfeldtreiben – Wikipedia

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (5. Dezember 2011 um 01:08)

  • Wie schön; vor vielen Jahren hatte ich oft geschäftlich dort zu tun und wie habe ich das Flair, den klaren Himmel, die Lüftmalerei genossen. Aber wie lange werden uns die Fassaden noch Freude bereiten, wenn davor und dahinter alles dem faulen Zeitgeist anheimfällt:
    auf dem einen Bild sehen wir den heiligen Christophorus, auf einem anderen den "Mittagstisch to go"; auf einem weiteren die Raffaelkopie, auf einem weiteren die unverorteten, billigst "bekleideten" Jugendlichen, die höchsten "Raffaello" als Schokosnack kennen.
    Hinter den beschaulichen Fenstern wird vermutlich auch "Weihnachten unterm Baum entschieden" und kein Choral mehr gesungen, der Rosegger - Peter (der eigentlich in die Steiermark gehört, ich weiß, aber trotzdem fällt er mir jetzt ein) hat den Kampf gegen "World of Warcraft" längst verloren.


  • Pizzeria Restaurante Zum Himmisepp (Marktwinkl 10)
    Mit Blockbau-Oberstock, 2. Viertel 18. Jh., der Himmisepp hat also offenbar den Stadtbrand überstanden. Vor diesem furchtbaren Tag im Jahre 1783 gab es sicherlich mehr Holzhäuser.


    Im Marktwinkl südlich des Marktplatzes


    evang. Kirche


    mit Marktplatz 20, 18 und 16 geht der kurze Rundgang durch Miesbach zu Ende, vielleicht bringt der Frühling neue Bilder, dann auch mit blumengeschmückten Hochlauben...

  • Taubenberg

    Einer der markantesten Erhebungen im oberbayrischen Alpenvorland (neben Auerberg, Hohem Peißenberg, Ilkahöhe oder der Peretshofener Höhe) ist der 896m hohe Taubenberg, auf dem sich auch ein beliebter und empfehlenswerter Gasthof sowie ein Aussichtsturm befindet.


    Im Vordergrund das vom Durchgangsverkehr geplagte Thalham. Jenseits des tief eingeschnittenen Mangfalltales der Taubenberg, ein stark bewaldeter Bergrücken zwischen Holzkirchen und Miesbach. In den Tälern sind auch noch ein paar von Hochwald umgebene Moore anzutreffen, ein nicht geringer Teil davon wurde aber leider in den vergangenen Jahrzehnten aufgeforstet, v.a. an der Nordflanke.


    Ausblick vom Taubenberg Richtung SO


    Etwas näher hergezogen ist der Wendelstein schon eindeutiger zu erkennen, auch Miesbach mit der Portiunkulakirche.


    südlicher folgt im Mangfallgebirge die Münchner Hausbergregion um die knapp 1900m hohe Rotwand (rechts)


    Rotwandregion mit Miesing, Aiplspitz, Jägerkamp, rechts die Brecherspitz, in der Senke davor liegt der Schliersee und oberhalb folgt der Spitzingsee


    Kleinpienzenau (Gemeinde Weyarn) mit der Kampenwand
    („I gang so gern aufd Kampnwand, wenn i mit meiner Wampn kannt“)

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    An der Ostflanke des Taubenbergs liegt das aus ein paar Gehöften, einer aus ortsüblichem Tuffstein erbauten Kirche St. Jakobus und einem Gasthaus (Gotzinger Trommel) bestehende Gotzing.

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    Herbststimmung bei Gotzing

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    Reichersdorf mit Sankt Leonhard, auf dem Ortsschild fehlt die Gemeinde Irschenberg

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    Im Landkreis gibt es noch einige mehr oder weniger intakte Moorgebiete (wenn auch nicht in der Dichte wie in den westlichen Landkreisen Weilheim-Schongau, Starnberg oder Bad Tölz-Wolfratshausen), wo auch noch Streuwiesen gepflegt und regelmäßig im Herbst gemäht werden. Hier das Wattersdorfer Moor bei Weyarn, von der Autobahn München-Salzburg durchschnitten.

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    Der idyllisch gelegene Seehamer See, noch teilweise von Schilf umgeben, unmittelbar an der Autobahn München-Salzburg, im Hintergrund Spitzstein, Wasserwand, Heuberg und Kitzstein (Chiemgauer Alpen), im Hintergrund die Loferer und Leoganger Steinberge, ganz rechts das Kranzhorn (Dank an "Panoramafan").

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    ...und hier noch mit Hochries, Geigelstein, Feichteck und Spitzstein im Hintergrund.