Buxheim (Galerie)

  • Sankt Anna (NW-Ecke Kreuzgang)

    1738/39 durch Dominikus Zimmermann, eine der Hauptschöpfungen des Rokoko in S-Deutschland, vgl. Steinhausen, Günzburg und Wieskirche.

  • Eine barocke Klosteranlage der Kartäuser von dieser Größe und in dieser Geschlossenheit dürfte eine absolute Rarität sein. Kartäuserklöster waren ja überhaupt immer recht dünn gesät und dann hat sich ausgerechnet die bedeutendste deutsche Niederlassung des Ordens in barockisierter Form ziemlich vollständig über die Zeiten gerettet - ein Glücksfall. Die Raumausgestaltung von St. Anna ist, wie eigentlich immer bei Dominikus Zimmermann, wunderbar.

    Ein weiterer Glücksfall ist, dass ein einmaliges Kunstwerk, nachdem es durch unglaubliche Dummheit seinen Bestimmungsort verlassen hat, wieder nach Buxheim zurückgebracht werden konnte. Doch dazu folgen bestimmt noch einige Bilder...

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Eine Fortsetzung mit der Klosterkirche, durch die der Kreuzgang durchläuft und die Odyssee des Chorgestühls folgt nächstens. Ansonsten ist die Besichtigung des ganzen sehr angenehm und zu empfehlen, relativ geringer Eintritt, Fotografieren darf man auch (heutzutage ja alles andere als selbstverständlich), ich fand es dort jedenfalls beide Male sehr entspannend...

    Buxheim ist im übrigen, wenn auch nicht mehr mit dem Zug (der Haltepunkt an der Bahnstrecke München - Memmingen - Lindau wurde aufgelassen), so zumindest noch mit dem Bus, wenigstens unter der Woche, in wenigen Minuten vom Memminger Zentrum aus erreichbar. Ähnliches gilt für Ottobeuren mit seinem berühmten Kloster und das Fuggerschloss Babenhausen.
    Dafür gibt es heutzutage 1,5km vom Kloster entfernt das Autobahnkreuz Memmingen und der International Allgäu Airport ist auch nah...

  • Nach über einem Jahr nun doch noch eine Fortsetzung....


    Vom Kreuzgang gelangt man unvermittelt in einen Tunnel und steht mitten in der Kirche zwischen Priester- und Bruderchor. Die Trennung von Priester- und Bruderchor durch einen Kreuzganglettner ist bei den Kartäusern einzigartig. 1955 wurde der Lettner zur besseren Nutzung der Kirche abgebaut, 1993/94 kam er jedoch wieder an seinen alten Ort zurück.

    Bruderchor (Langhaus) nach Osten:


    durch die Tür im Kreuzganglettner gelangt man links und rechts in den Kreuzgang, gerade aus in den Priesterchor

    Marienkapelle in der nordwestlichen Langhausecke, von 1709:


    14-Nothelfer-Altar

    Deckengemälde:

  • Hochaltar im Priesterchor von 1631


    das Altarbild mit der Himmelfahrt Mariens vom Augsburger Johann Georg Bergmüller


    Johannes der Täufer


    Hieronymus



    Maria als Himmelskönigin mit Jesukind


    Maria Magdalena


    hl. Katharina

  • Markus, Vielen Dank auch für diese Bildserie. Du hast dir den Höhepunkt dieses Klosters ja wohl für den Schluss aufbewahrt, der hoffentlich noch kommen wird ;)

  • Sieht sehr dem Chorgestühl des Alten Linzer Domes ähnlich, das seinerseits aus Garsten stammt:
    https://www.google.at/search?q=alter…g%3B2272%3B1712

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das Chorgestühl hat mich spontan an jenes in der Kartause Ittingen (Kanton Thurgau/Schweiz) erinnert. Im Wikipediaartikel über Buxheim wird es prompt als in der Nachfolge dessen stehend erwähnt.
    http://www.kath-tg.ch/angebote/kirch…e-ittingen.html

    Übrigens ein sehr anschaulicher und ausführlicher Wikipediaartikel über das Buxheimer Chorgestühl! Auch solche Politiker wie Georg Simnacher sollte es mehr geben!

  • Anbei ein paar Fotos von besagtem Chorgestühl, vor zwei Jahren beim Durchradeln fotografiert.

    ö!

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero