Dresden - die Leipziger Vorstadt

  • Nun ja, was dort mit 10 Geschossern entstehen würde wäre ja auch kein günstiger Wohnraum. Mit 10 Geschossern wäre es teurer Wohnraum. Mit 6 Geschossern wäre es ein "etwas teurerer" als teurer Wohnraum. Daher sehe ich da keine diskrepanz in den Forderungen.

    Da die SPD explizit die Schaffung "preiswerten" Wohnraumes fordert, sehe ich da schon eine gewisse Diskrepanz; zumal auch die Bebauungsdichte herabgesetzt werden soll.
    Aber ich will ja nicht auf "meinen Sozen" herumhacken. Die Jungs wollen doch nur möglichst große Schnittmengen herstellen, was den einen oder anderen Widerspruch geradezu herausfordert.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ich kann mich nur wiederholen: Es ist total dumm, dort typische DDR-Wohnblöcke in modernem Antlitz hinzusetzen. Das wird scheiße aussehen und niemand wird sich dort aufhalten wollen … Dagegen wäre eine eher historisierende Promenade deutlich attraktiver (sieht man schön in so vielen Städten mit Uferpromenade). Mit simplen WOhnplattenbauten würde man sich eine nette Entwicklung auch parallel zur Elbe am Ostufer total verbauen. Für viele wäre dann beim japanischen Palais Schluss mit der Entdeckungsreise und auch für lokale Bewohner, die Abends mal was machen möchten (Geld ausgeben), die werden sich sicher nicht in einen Wohnpark verirren. Es wird dort tot statt lebendig sein und das so nah an der Altstadt.

  • Und hier der Link zur Homepage:

    http://www.marinagarden.de/

    Frau Töberich hat schon recht und ich kann sie in ihrem Ansinnen durchaus verstehen; immerhin geht es hier um Millionenbeträge, die ein kleines Unternehmen wie die „Dresdenbau“ erstmal finanzieren muss.
    Allerdings sollte man nicht vergessen, dass die von ihr nicht zu Unrecht kritisierten Fraktionen bereits im Sommer 2013 vom Bau der sogenannten Hafencity abgerückt sind. Diese Entscheidung gründete auch auf den Bedenken der Landestalsperrenverwaltung, die nach dem Juni-Hochwasser neues Gefahrenpotential für die Leipziger Vorstadt erkannte und den Verlust weiterer Retentionsflächen fürchtete.
    Das war solange „kein Problem“, wie Linke und Grüne keine Mehrheit für ihre Positionen fanden. Nun, nach der Stadtratswahl, aber sieht die Welt etwas anders aus und Frau Töberich muss wohl oder übel nach Kompromissen suchen. Hoffentlich behält sie einen langen Atem und die Räte das nötige Augenmaß.

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  • War schon immer guter Stil, so was mit offenen Briefen zu befeuern...
    Unabhängig davon, ob die erhobenen Vorwürfe stimmen oder nicht, ist das keine konstruktive Maßnahme. Wenn die Stadträte private Interessen verfolgen, gehört das vor Gericht, nicht in die Zeitung. Wenn nicht, darf sich Frau Töberich sicher auf entsprechende Klagen freuen.

  • Langsam wird es aber doch peinlich, sodass mein Verständnis für die gute Frau gen Nullpunkt tendiert.
    Statt ununterbrochen in der Zeitung gegen die neue Stadtratsmehrheit zu hetzen, sollte sich Frau Töberich vielleicht lieber um einen Kompromiss bemühen. Zumindest kann sie nicht erwarten, dass ihr fast schon in der Elbe stehendes Vorhaben auf breiteste Zustimmung stößt. Hier ist etwas mehr Fingerspitzengefühl gefragt und die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Areal der durchaus richtige Weg.

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  • Die Streitigkeiten um das Projekt "Marina Garden" der DresdenBau scheinen eine weitere Eskalationsstufe erreicht zu haben:

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/re…gnung-481371038

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ka…eg-3008610.html

    Wie schon bei der einstmals ebenfalls von der DresdenBau geplanten Sanierung des Hochhauses am Albertplatz scheint mir von Seiten von Frau Töberich ziemlich viel heiße Luft in die Atmosphäre geblasen zu werden. So schafft man sich jedenfalls kein gutes Klima.

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  • Heiße Luft trifft es m. E. wirklich gut. Erinnert sei an die dubiose Rolle der guten Frau im Zusammenhang mit der Entwicklung des Hochhauses am Albertplatz. Irgendwie wird man das Gefühl hier nicht los, das Ganze ist eine ähnliche Luftnummer, und sie sucht nach einem Schuldigen, um mit großem Tamtam und Lamento ihren Ausstieg begründen zu können. Irgendwie scheint sie nicht begriffen zu haben, das man gemeinhin nur etwas bekommt, wenn man bereit ist, der Gegenseite entsprechend entgegen zu kommen. Das erinnert mich irgendwie an die Psychologie eines Kleinkindes, dem man sein Lieblingsspielzeug verweigert.

    Davon abgesehen halte ich das Projekt in der von Frau T. geplanten Form ohnehin für architektonisch banal und damit entbehrlich. Es stellt sich auch die Frage, ob ein derartiges Luxusobjekt wirklich in die eher proletarisch geprägte Leipziger Vorstadt passt...

  • Antonstädter: Luxusprojekte in einem "proletarischen" Quartier zu errichten ist ein Teil von Gentrifizierung. Was nicht passt...
    Es geht nicht um die Leipziger Vorstadt, sondern um die Lage am Elbufer, die hier entscheidend ist. Dass das Elbufer mit einem schönen Blick auf die Altstadt nun mal dummerweise in der Leipziger Vorstadt liegt, ist halt etwas lästig für den Investor.

  • ^ Sicher eine treffende Anmerkung. Es ist auch mir schon klar, dass es allein um die Elbuferlage und die damit verbundenen Vermarktungsmöglichkeiten geht. Doch bei genauerer Betrachtung, was bleibt denn von dem schönen Blick auf die Altstadt wirklich übrig? In den Genuss kämen ja lediglich die Bewohner des direkt der Elbe zugelagerten Blockes, die anderen können sich dann lediglich mit dem Charme der hofseitigen Rasenflächen über der Tiefgarage oder gar der Leipziger Straße mit den vis-à-vis befindlichen Altgewerbeimmobilien behelfen. Davon abgesehen finde ich den Ausblick an der betreffenden Stelle auch nicht wirklich so dolle, wird er doch dominiert durch die Nicht-Schauseite der beiden gerade aus dieser Richtung völlig verhunzten Marienbrücken bzw. die lieblichen Gestade des Ostrageheges auf der anderen Elbseite. Lediglich die Yenidze schafft etwas Abhilfe...

  • Völlig richtig. Nur die "erste Reihe" hat überhaupt einen Blick und wird entsprechend noch teurer sein. Und so überragend gut ist der Blick in der Tat nicht. Die wirklich tollen Lagen (Bautzner Straße elbseitig fällt mir da ein) sind halt schon lange weg.

  • Dem speziellen Verhalten Frau Töberichs zum Trotz fand gestern ein Treffen zwischen Vertretern verschiedener Stadtratsfraktionen und der Investorin statt, bei dem alle Parteien ihre Standpunkte darlegten. Zu einer Annäherung soll es jedoch nicht gekommen sein.

    Heute entscheidet der Stadtrat über die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Quartier.

    Die SZ berichtet kurz:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ma…ch-3020603.html

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  • Von dem 1856 an der Leipziger Straße angesiedelten Betrieb hat sich nach Kriegszerstörung und Kahlschlagsanierung nur noch die unter Denkmalschutz stehende Orangerie aus der Mitte des 19. Jahrhunderts erhalten.


    Blick von der Leipziger Straße zum Orangeriegebäude.

    So oder so ähnlich stelle ich mir immer die Kleinarchitekturen in der Struveschen Brunnenanstalt in der Prager Straße vor. Ein durchaus authentisches Stück Altes Dresden, dem man nicht gerade die Verwandlung in einen "Backshop" oder dergleichen wünscht. Hier sollte möglichst bald Kultur einziehen!

    Bild ist von mir.

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  • Sehe ich genau so wie "erbse". Es geht primär um den Erhalt des Gebäudes. Insofern ist an einem Backshop überhaupt nichts auszusetzen. Dort sind meist auch Tische und Stühle, so dass Besucher ihren Kuchen essen und einen Kaffee trinken. Nicht die schlechteste Lösung für ein solches Gebäude. Auf irgendeine subventionierte Kultureinrichtung zu warten, liefe Gefahr, dass das Haus bis dahin zusammenstürzt oder irgendein Gutachter bescheinigt, dass eine Sanierung nicht mehr finanziell zumutbar sei, von irgendwelchen zu erwartenden Leserbriefkommentaren über den abzureißenden "Schandfleck" mal ganz zu schweigen.