Montreal (CDN) (Galerie)

  • Montreal ist, im Gegensatz etwa zu Quebec-City, eine Riesenstadt auf mehreren Inseln im St.-Lorenz-Strom. Laut. Wikipedia wohnen hier 1,6 Mio Einwohner. Montreal wurde hier im Forum schon einmal (ich glaube, von Johan) eher negativ beschrieben, es war von vielen Abrissen die Rede, die im Umfeld der Olympiade 1976 und vermutlich noch mehr einer Expo 1967 absolut stattgefunden haben. Somit ist Montreal aktuell sicher kein Juwel, aber dennoch sehenswert. Es gibt einen Rest wirkliche Altstadt, viele Gebäude aus der Zeit um 1910 und natürlich „Downtown“ mit mehr oder weniger gelungenen Hochhäusern. Wir waren knapp drei Tage in Montreal und haben uns nicht gelangweilt.

    1 Wir beginnen im ältesten Teil der Stadt und sehen zur Montreal City Hall (1871-1878) mit einer Nelson Säule links.

    2 Hier (und nur hier) vor der Notre-Dame-de-Bon-Secours-Chapel (gebaut 1771 auf den Ruinen einer älteren Kirche) hat Montreal etwas von der Unterstadt von Quebec.

    3 Jetzt schauen wir auf den Marche Bonsecours.

    4 Grundsätzlich befinden wir uns am Quais du vieux-port de Montreal und schauen in Richtung Innenstadt. Hier imponiert der Tour de la Bank Royale rechts (1927, 121m).

    5 Jetzt sehen wir das Aldred Buildling (rechts) und daneben die Basilique Notre-Dame von 1829. Das Aldred Building von 1931 fiel, wie man am Aufbau gut sehen kann, durch die Weltwirtschaftskrise wesentlich kleiner aus, als es geplant war. Die Notre-Dame Basilika ist in Montreal besonders wichtig, Jimmy Carter und Fidel Castro erwiesen hier dem ehemaligen Premier Trudeau die letzte Ehre. Außerdem hat hier 1994 Celine Dion geheiratet, falls das hier jemanden interessiert.


    6 Auf der anderen Seite dieses Laufes des St.-Lorenz-Stromes sehen wir einen Teil der zur Expo 1967 gebauten Wohnkomplexes Habitat 67, irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn.

    7 Im südlichsten Teil der Altstadt stehen geschlossen viele um 1900 gebaute Gebäude, von denen ich noch nicht mal die schönsten photograpfiert habe

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    9 Jetzt sind wir am Place d’Armes angekommen und stehen vor der Celine-Dion-Kirche.

    10 Daneben sehen wir das Aldridge Building und daneben das New York Life Insurance Buidling a.d 1887, das älteste Hochhaus der Stadt.

    11 Vis-a-vis der Kirche steht die Bank of Montreal von 1847, einer der zahllosen Pantheon-Nachbauten weltweit. Erweiterungen kurz nach 1900 stammen von den New Yorker Architekten McKim, Mead and White.

    12 Im näheren Umfeld gibt es weitere protzige Bankgebäude.

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    14 Im Vergleich dieses Bildes zum angefügten Wikipedia Bild von 1935 sehen wir allerdings, dass es im Umfeld des heute noch geschlossenen erhaltenen. Vieux Montreal gewaltige Abrisse gab. Hier ist rechts von dem großen Bankgebäude hinten kein einziges altes Gebäude stehengeblieben, von dem Gebäude ganz rechts blieb nur ein Fragment der Fassade stehen.

    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…acques_1935.jpg


    15 Jetzt habe wir uns die Downtown mit ihren gewaltigen Hochhäuser ein ganzes Stück in Richtung Westen bewegt und stehen am Place du Canada / Square Dorchester vor der Chathedrale Marie-Reine du Monde, die einem irgendwie bekannt vorkommt, wenn auch nicht aus dieser Perspektive. Aber der Fachmann erkennt sofort, dass es sich hier um eine Kopie des Petersdoms handelt, ich meine im Maßstab 1:2. Auch die Innenausstattung ist an den Petersdom angelehnt, natürlich hatte ich den Petersdom nicht perfekt vor Augen. Eine Pieta am Eingang gleich rechts gibt es aber definitiv nicht.

    16 Rechts sehen wir 1000 de La Gauchetiere, mit 205 m das höchste Gebäude der Stadt. Die Form des Gebäudes ist an einen Kirchturm angelehnt.

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    19 Unweit der Kirche steht das unglaublich wuchtige Sun Life Building (1931, 122m), in den 1930er das größte Bürogebäude des britischen Empire. Im zweiten Weltkrieg wurden hier die britischen Kronjuwelen eingelagert.

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    21 Ebenfalls an Place du Canada / Square Dorchester steht die Windsor Station von 1887. Ich weiß nicht genau seit wann, aber aktuell ist der Bahnhof in jedem Fall geschlossen. Laut Wikipedia gibt es wohl Planungen für eine Umnutzung als Bürogebäude, davon konnte ich allerdings vor Ort nichts erkennen.

    22 Aktuell wird das erweiterte Downtown von einer Kette unterirdischer Passagen durchzogen, damit die Leute auch während der strengen Winter klasse einkaufen können. Angeblich kam man auf diese Idee bei Aushub eines der ersten Wolkenkratzer, als man im Bauloch einfach noch eine Passage unter das zu erstellende Gebäude baute. Diese Passagen wurden in den folgenden Jahren immer weiter auf eine Strecke von 33 (!!) Kilometern erweitert, das führte zu grotesken Situationen, wie der hier zu sehenden, die Christ Church Cathedrale wurde Ihres kompletten unterirdischen Umfeldes beraubt, eine Anbau wurde für den Bau eines Hochhauses sogar versetzt.


    23 Allerdings wurde die Christ Church Cathedrale nicht nur ihres unterirdischen Umfeldes beraubt, wie wir hier schnell erkennen. Überhaupt habe ich in Montreal nahe Downtown Ecken gesehen, in denen es aussah wie in so mancher deutschen Innenstadt, Kirchbauten als historische Insel in einem komplett neu gestalteten Umfeld und das alles ganz ohne einen Bombenkrieg.

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    25 Im ein ganzes Stück von der Innenstadt entfernten Olympiapark musste ich erkennen, dass die deutschen 70er-Jahre-Architekten um Günter Behnisch vielleicht doch nicht so schlecht sind, wie alle immer sagen. Verglichen mit Montreal ist der Olympiapark in München (der mir persönlich absolut gefällt!) das pure Gold.

    26 Wobei diese Perspektive der Wirklichkeit klar näher kommt als Bild 25. Wäre ich mit der Kamera weiter nach rechts gegangen, blickten wir in eine unschöne Betonwüste.

    27 Links sehen wir den Atwater Market (1933) am anderen Ende der Stadt. Die Figuren rechts sehen aus wie Tom Warrior von der schweizer Heavy-Metal-Band „Celtic Frost“, falls die jemand kennt.

    28 Jetzt sind wir auf dem ehemaligen Expo-Gelände auf der St. Helen’s Island gegenüber dem Hafenbereich den wir auf den ersten Bilder gesehen haben.

    29 Wie vermutlich jedes ehemalige Expo-Gelände weltweit verbreiten große Teile des Arreals nur einen begrenzten Charme. Dafür gibt es einen schönen Blick auf die andere Seite des Flusses.

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    31 Abschließend waren wir noch auf dem Mont Real westlich der Innenstadt mit dem Panorama der Innenstadt eben von Westen.


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    33 Das alles hatten wir schon aus anderer Perspektive, Sun Life Building, Peterskirche und 1000 de La Gauchetiere, das Gebäude ganz recht heißt Tour CIBC (158 m) aus den goldenen 1960ern. Das war’s.

  • Erpel: dank Olivers Hinweis habe ich gerade zum ersten Mal deine Bilder aus Montreal entdeckt. Die Stadt macht doch einen guten, gepflegten Eindruck. Besten Dank für deine Impressionen.

  • Das Sun-Life-Building hat einen wirklich um, was für eine Wucht, gediegene Monumentalität, was für ein unerschütterliches Selbstbewußtsein. Die darauffolgenden Hochhäuser, die teilweise auf den Fotos zu sehen sind, entbehren jeglicher Aussage.

  • Dass hier noch mal meine Montreal-Bilder ausgegraben wurden, freut mich ja. Montreal ist nun nicht Rothenburg ob der Tauber, aber wir haben es dort drei Tage gut ausgehalten und fanden die Stadt überaus interessant. Die kleinere Ausgabe vom Petersdom ist natürlich ein Knaller. Es gibt noch jede Menge Architektur aus der Zeit von 1900 bis 1930, von der ich hier noch nicht einmal viel gezeigt habe. Übrigens geht mitten durch Montreal eine Sprachgrenze, in einem Teil reden Sie englisch und im anderen französisch, das wusste ich vor einem Jahr auch noch nicht. Irgendwann muss ich mir auch noch Toronto anschauen, das wird Montreal wohl ziemlich ähnlich sein.