• Die Treppe auf deinem Bild scheint ja noch vergleichsweise sauber. In Stuttgart sieht es schlimmer aus. In dem Artikel steht, dass es dafür in der Jugendsprache sogar ein eigenes Wort gibt, "Littering". Gerade so, als ob diese Sauerei irgendwie cool wäre.

    In dubio pro reko

  • Lustig sind immer wieder die Widersprüche in der Gesellschaft. Da wird zum Einen der Verzicht auf Obsttütchen angemahnt (in Zeiten von Corona dann auch wieder doch nicht), es wird bemängelt, dass zu viel Biomüll in der Restmülltonne landen würde (gestern erst wieder in der Presse gelesen), usw.usf. Und die selbe Generation, aus der heraus besonders vehement gegen den Klimawandel und nach einer radikalen Lebensveränderung gerufen wird, in der wir irgendwann alle als vegane Nicht-Verreiser Matsch-Obst aus der Abfalltonne retten sollen, vermüllt die öffentlichen Plätze völlig ungehemmt, wenn Party-Time angesagt ist.

    Kognitive Dissonanzen? Oder doch eher ein Zeichen, dass Medien-Bilder nicht viel mit der gelebten, aber hinsichtlich der wahren Ursachen gerne verschwiegenen, Realität zu tun haben?

  • Lustig sind immer wieder die Widersprüche in der Gesellschaft.

    Aber das war doch schon immer so. Der Eine nutzt keine Plastiktüten, weil sie nicht umweltfreundlich sind, der Andere nutzt sie und entsorgt sie ordnungsgemäß, der Dritte wirft sie einfach auf die Straße. Die Gesellschaft ist halt nicht konform.

    Das Problem von Müll in den Straße bekommt man meiner Meinung nach nur in den Griff wenn, diejenigen die ihn wegwerfen auch bezahlen müssen, das er wieder weggeräumt wird. Das geht wahrscheinlich nur mit Pfand in erheblicher Höhe auf alle Verpackungen.

  • Man darf es sich aber auch nicht zu einfach machen.

    Dann sind es die Friday For Future-Aktivisten, die es sich so einfach machen. Sie behaupten nämlich ständig, sie sprächen für ihre Generation.

    Beispiel-Zitate:

    Zitat

    Wir denken für unsere Zukunft.

    Natürlich ist gerade für unsere junge Generation von entscheidender Bedeutung, dass sich um unseren Planeten gekümmert wird. Schließlich sind wir diejenigen, die hier am längsten werden leben müssen. Es dürfte darum kaum überraschen, dass wir weiter denken als bis zur nächsten Klausur und uns überlegen, was heutige Klimapolitik für unser Morgen bedeutet.

    Zitat

    Die Politik ignoriert die breite Masse komplett und nimmt gerade die jüngere Generation nicht ernst. Ich finde es heuchlerisch, dass von Seiten der Regierung immer so getan wird als sei die junge Generation unpolitisch und man wolle, dass sie mehr tut und wenn dann etwas so gutes wie F4F entsteht und die jungen Menschen so etwas großes allein auf die Beine stellen, bekommen sie Angst, ignorieren sämtliche Forderungen und diskutieren nur ob man nun streiken dürfe oder nicht.

    Auch unsere Generation wird wahlberechtigt sein und dann wird es die Veränderungen geben die wir möchten.

    Quelle: https://fridaysforfuture.de/was-treibt-sie-auf-die-strassen/

    Das Problem von Müll in den Straße bekommt man meiner Meinung nach nur in den Griff wenn, diejenigen die ihn wegwerfen auch bezahlen müssen, das er wieder weggeräumt wird. Das geht wahrscheinlich nur mit Pfand in erheblicher Höhe auf alle Verpackungen.

    Den bürokratischen Aufwand möchte ich erleben... :lachentuerkis: Das wird ja köstlich lange Schlangen vor Rewe geben, wo Oma Kruse jeden ihrer mitbegrachten 15 Yoghurt-Becher einzeln bei einem Mitarbeiter abgibt (oder wahlweise bei einem noch zu erfindenden Automaten), dann noch zwei Folien der Brotverpackung, drei Erdnuss-Döschen und die Papp-Rückseite des Suppengemüse-Bundes. Und der arme Mitarbeiter muss dann alles begutachten und berechnen.

    Nein, es ginge nur auf zwei Wegen:

    1. Du verbietest Verpackungen. Ich weiß dann zwar nicht, wie die Eventszene ihre Pizza ausgehändigt bekommt (einfach auf die Hand?), denn deren Verpackung landet ja auf der Straße, aber das wäre dann das Problem der Unternehmen.

    2. Du verbietest das Wegwerfen von Verpackungen. Und wenn eine Kippenpackung auf dem Boden landet und Du erwischt wirst, kostet das 5000 Euro. Diese Lösung ist noch naheliegender, denn sie wird bereits erfolgreich praktiziert. In Singapur.

  • Diese Lösung ... wird bereits erfolgreich praktiziert. In Singapur.

    Und in Erfurt:

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  • Dann sind es die Friday For Future-Aktivisten, die es sich so einfach machen.

    Ja, aber müssen wir es ihnen deshalb nachtun? Wir sind erwachsen und deshalb in der Lage, zu differenzieren.

    Mir kommt bei FFF immer das Fontane-Zitat in den Sinn: "Wer mit 19 kein Revolutionär ist, hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch ein Revolutionär ist, hat keinen Verstand."

  • Herz habe ich auch, und bin keine 19 mehr. Diese Rechtfertigung von jedem Schwachsinn (das meine ich allgemein, nicht auf FFF bezogen), den Jugendliche und junge Erwachsene verzapfen, habe ich schon oft gehört, und sie hängt mir gelinde gesagt aus den Ohren heraus.

    Am besten richtest Du die Anregung zur Differenzierung doch an die FFF-Aktivisten selbst. Sie wollen doch gehört und ernst genommen werden. Dazu würde gehören, dass sie ihre Anklagen mal nicht gegen irgendwelche nebulösen Politiker oder die ältere Generation richten, sondern mal gegen die Angehörigen ihrer eigenen Generation, denen das alles den Buckel herunterrutscht. Sie können ja am Wochenende denjenigen Partypeople, die mit dem BMW und mit aufgedrehter Rap-Musik zur Sisha-Bar brausen, mit einer Straßenblockade sagen: "Das ist nicht gut für das Klima. Ihr hättet doch auch mit dem Fahrrad kommen können." Oder wenn die Eventszene nicht nur ein paar Pizzakartons in die Fußgängerzone geschmissen, sondern auch noch ein paar Mülltonnen auf der Straße entleert hat, können sie demonstrieren, dass da auch Erdölprodukte darunter sind, die nun ins Erdreich sickern können.

    Ich vermute aber, dass sie in diesen Fällen nicht wohlwollende Blicke und Schulterklopfen ernten werden, sondern eine Konfrontation mit der Wirklichkeit ihrer Generation. Und ich prophezeihe mal, dass sie bei dieser Konfrontation den Kürzeren ziehen werden. Ob der gehätschelte Pseudo-Rebell danach Verstand bekommen hat, wage ich aber zu bezweifeln.

    - Ende off-topic -

  • Die König-Karls-Brücke und zwei Skulpturenpaare – Teil 1: Situation bis 1901

    https://christianvonholst.de/41-die-koenig-…ation-bis-1901/

    Die König-Karls-Brücke und zwei Skulpturenpaare – Teil 2: Die Figur des „Handels“

    https://christianvonholst.de/42-die-konig-k…ur-des-handels/

    Die König-Karls-Brücke und zwei Skulpturenpaare – Teil 3: Die Verkörperung von „Macht“, „Wehrkraft“ und „Wehrstand“

    https://christianvonholst.de/43-die-koenig-…-und-wehrstand/

    Der mit Graffiti verunzierte Zustand der Figur "Wehrstand" ist natürlich bezeichnend für den Ungeist, der längst auch Stuttgart ausgehöhlt hat. Es sollte dringend über eine repräsentative Umsetzung der Figuren nachgedacht werden.

    Weitere Artikel dazu.

    König-Karls-Brücke

    Wie der alte Krieger unter die Brücke kam

    https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.koenig-…dde4523d5d.html

    Statue in Bad Cannstatt

    Nein, das ist nicht Asterix

    https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.statue-…0d57632185.html

  • Endlos-Thema Villa Berg. Sorry, bei mir hat sich der Eindruck verfestigt, dass die Stadtoberen an diesem Gebäude so gut wie kein Interesse haben. Sie scheuen auch ein finanzielles Engagement. Deshalb wird das Thema immer weiter in die Zukunft verschoben. Vielleicht kann man ja noch drei Bürger-Workshops dazwischenparken, um die Zeit weiter zu strecken...

    Zitat

    Zunächst geht es in der Zeit bis voraussichtlich 2022 darum, die eng verknüpften konzeptionellen und baulichen Planungen voranzutreiben. Aus dem Betriebskonzept und den darin enthaltenen Nutzungsmöglichkeiten ergeben sich die Anforderungen an das Raumprogramm der künftigen Villa und welche Funktionen die Räume erfüllen müssen. Beides soll 2022 zur Genehmigung vorliegen. Dann beginnt die Bauphase, in der Ausstattungsdetails konkretisiert, Partner und Pächter (für die Gastronomie) gefunden werden müssen. Die Eröffnung der neuen Villa Berg ist frühestens für 2025 angepeilt.

    Parkanlage in Stuttgart-Ost

    Kulturamt als Betreiber der neuen Villa Berg

    https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.parkanl…2ac9048fab.html

    Fünf Jahre, um ein Betriebs- und Nutzungskonzept zu erarbeiten und mögliche Pächter zu finden. Frühestens (!!!), Fortsetzung folgt. sleep:)

  • Mit einem Kranzgesims und etwas gutem Willen hätte es sogar eine ganz und gar harmonische Fassade werden können. Jetzt sieht es ein bisschen so aus, wie ein im frühen Mittelalter weitergebautes schon halb zerstörtes antikes Gebäude.

  • Es wird ja eine Umnutzung, vielleicht sogar einen neuen Eigentümer geben. Es wäre doch eine Aufgabe für "Stadtbild Stuttgart" bei möglichen Umbau-/Sanierungs-/Abrissarbeiten dem Eigentümer nahe zu legen, ein harmonischeres Fassadenbild zu erschaffen. Allerdings, wir sind in Stuttgart, und da sind eher irgendwelche modernistischen Anwandlungen zu befürchten.

  • Das Gebäude (einschließlich Portikus des alten Zentralbahnhofs) ist komplett denkmalgeschützt. Es stammt aus den Zwanziger Jahren, damals Ufa-Palast, mit leichten Veränderungen in der Nachkriegszeit. Ich hoffe, dass es äußerlich so erhalten bleibt, da es ein wertvolles Beispiel historischer Lichtspielhäuser in Deutschland ist.

    In dubio pro reko

  • Es sieht in Natura tatsächlich auch gut aus, so wie es ist. Und mehr noch bei Nacht, wenn das Rot der Fassade mit angeleuchtet ist. Als Traditionshaus wäre es schade, falls es nicht weiter als Kino genutzt werden sollte . . .

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Hoffentlich findet sich jemand, der es als Kino weiterbetreibt. Um die modernen Kinopaläste in den Gewerbegebieten ist es ja nicht schade, aber sowas ist doch absolute Kinokultur. Schlimm genug, dass man in den letzten 20 Jahren schon so viele alte Kinos geschlossen hat.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)