• Hallo,

    weil Glauchau im Forum noch nicht vertreten ist und sich diesbzüglich doch einiges in diesem Städtchen derzeit tut, leider nichts positives. So möchten die Stadtoberen die historischen Überbleibsel auf dem riesigen "Palla" Areal auch noch abreißen. Dabei handelt sich um unter Denkmal stehende Gebäude. Die einzigen, die sich wohl dagegen sträuben, sind die Angehörigen der SPD. Ich werden, sobald es mir möglich ist, die nächsten Tage Bilder nachliefern.

    Anbei der Artikel bei FreiePresse-Online mit Bild:

    Zitat

    Denkmal steht auf der Kippe

    Hauptkomplex der ehemaligen Textilwerke Palla soll es an den Kragen gehen

    Glauchau.
    Das Schicksal der Industriebrache entlang der Otto-Schimmel-Straße
    liegt in den Händen der Glauchauer Stadtväter. Am Donnerstag soll der
    Stadtrat darüber entscheiden, ob der denkmalgeschützte Komplex in den
    nächsten Jahren abgerissen wird......

    Artikel bei FreiePresse-Online mit Bild

    XFlipX

  • "... mit Bild"

    Ein im Grunde ansprechendes Ensemble! Dem Bild in der Freien Presse zufolge koennte man am leichtesten auf das linke Bauwerk, die Kfz-Zulassungsstelle, verzichten; "die Palla" hingegen sollte erhalten bleiben.

    Die diesbezuegliche Umfrage scheint abgebrochen worden zu sein. Jedenfalls funktioniert sie im Moment nicht.

  • Super Kommentar dazu:

    Zitat

    Man wundert sich immer wieder,das die stadt glauchau immer so lange brauch,denn der Abriss ist lange überfällig.und eine umwandlung des Areals in eine grünfäsche für alle stünde der Gartenstadt Glauchau nicht schlecht!

    :gehtsnoch:
    Ja, immer nur weg mit dem alten Zeugs, möglichst schnell und möglichst viel. Grünflächen kann man nicht genug haben...(Ironie aus)

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Wenn man durch Glauchau fährt sieht es auch jetzt schon aus als hätten sich schwarze Löcher im Boden geöffnet. Teilweise riesige Brachflächen, unbezahlbar das alles in Grünflächen umzuwandeln, wer soll das pflegen? In Werdau hat man die alte Möbelfabrik gegenüber des kleinen Gymnasiums abgerissen und sie zu einer "WIldwiese" gemacht, ganz offiziell. Eine Park ähnliche Gestaltung sei zu teuer hieß es damals. Zumal fast gleichzeitig der MASSI Park angelegt wurde, auf dem Gelände der geschleiften gleichnamigen Fabrik. Und nicht viel weiter weg nah an der Pleise wurde schon vor Jahren eine Fabrik demoliert, da da aber nur der Abriss und nicht die Beräumung gefördert wurde liegt der Schuttberg immer noch. Fast ein Jahrzehnt wenn ich mich nicht täusche. Durch den Ausbau der Westtrasse musste auch in Fraureuth die leerstehende Puchert- Fabrik abgerissen werden. Der Schutt ist "konterminiert" und bedarf einer Spezialentsorgung.

    Glauchau reiht sich in das Trauerspiel also munter ein. Die Städte und Gemeinden sind mit ihrem industriellen Erbe restlos überfordert und das einzige Lösungsmittel was man kennt ist (oftmals) Abriss.

  • Wildwiesen sind eine tolle Idee. Darauf noch ein paar Bäume gepflanzt. Wenn man das nicht möchte, kann man natürlich auch versuchen, das Gebiet als Schrebergarten zu verpachten bzw. zeitlich befristet kostenlos zu überlassen. Der Bedarf an solchen Gartenflächen dürfte zunehmen. Allerdings muß auf solchen Grundstücken schon der Altlast-Schrott ordentlich entsorgt werden - das ist der Preis der Industrialisierung.

  • Bei besagtem Beispiel liegt der Richard-Wagner-Park in Sichtweite keine Minute weg mit riesigen alten Kastanien der Boden besteht dort, also bei der Wildwiese, übrigens aus den geschredderten Resten der Fabrik. Konnte das zu meiner Schulzeit aus dem Fenster live verfolgen^^.
    Schräg gegenüber eine weitere Brache direkt angrenzend. Dort stand bis vor par Jahren ein großer Spielplatz mit Skaterbahn- abgerissen. Wo baut man im Moment eine Skaterbahn hin? Ufer(Haupt)straße, zwischen Aldi und Tankstelle. Dafür pflanzt man sogar extra Bäume um die erst vor par Jahren durch einen privaten Spender aus den USA finanziert wurden. Irrsinn³

    Aber genug OT harren wir der Dinge die uns in Glauchau noch erwarten.

  • Danke!
    Man sieht deutlich was für ein absoluter Horror es wäre dort alles zu plätten. Allein die Front zur Straße ist unbedingt erhaltenswert und wäre mit geringem Aufwand wieder komplett in Stand zu setzen.

  • Für den riesigen Palla-Komplex könnten die Tage bald gezählt sein.

    Zitat


    Glauchau: Der Palla-Ruine droht die Abrissbirne
    Stadträte stehen vor einer schwierigen Entscheidung

    Glauchau. Als die Ernst-Seifert-Fabrik zwischen Scherbergbrücke und heutigem Polizeirevier feierlich eingeweiht wurde, dachte wohl noch niemand, das 84 Jahre später über den Abriss des Gebäudekomplexes diskutiert wird. Einst ein stolzer Bau, "der dem Fremden Reichtum, Größe und Bedeutung der heimischen Textilindustrie sinnfällig vor Augen" führen sollte (Glauchauer Zeitung vom 11. Juli 1928), ist der Stadtrat momentan dabei, das Schicksal der als Palla bekannt gewordenen Textilfabrik, die unter Denkmalschutz steht, endgültig zu besiegeln.

    Am Donnerstagabend sollen die Stadträte eine grundsätzliche Entscheidung darüber treffen, ob die Gebäude - also das Bößneck-Meyer-Haus, die sogenannte Rennbahn und das Ernst-Seifert-Haus - erhalten bleiben oder abgerissen werden sollen. Drei Varianten stehen dabei zur Debatte........

    Weiter im Artikel bei der FreienPresse

  • 34.000 Euro im Jahr. Das ist ein absoluter Witz. Hier werden teilweise 100.000e Euros für Arbeiten ausgegeben wo man sich nicht vorstellen kann was da so viel kosten soll.

    Zumal das Gebäude in einem recht guten Zustand ist. Das fällt noch lange nicht in sich zusammen. Sicher sollte man es nicht drauf ankommen lassen aber der jetztige Abriss wäre doch vollkommen überhastet und überflüssig. Damit kann man übrigens auch die Gegend dort komplett einsargen. Glaube in der Nähe ist dort auch die Zulassungsstelle. Im Grunde allesamt wuchtige Gebäude dort.

  • 34.000 Euro sind bei einem Komplex dieser Größe gar nicht mal so viel. Da wären die Grundsteuer, Gebäudeversicherung, Objektschutz, die regelmäßige Kontrolle der Bausubstanz und damit in Zusammenhang stehende kleinere Reparaturarbeiten. Das gibt es nicht zum Nulltarif.
    Auf der anderen Seite muss man natürlich auch sagen, dass 34.000 Euro selbst für eine Kommune im heutigen Deutschland keine allzu schmerzhafte Ausgabe ist. Diese Investition sollte man sich - gerade in Anbetracht der Bedeutung des Komplexes - wahrlich schuldig sein.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Na dann möchte ich noch mal Beschwerden aus dem Rathaus über Privatleute hören, die ihre Denkmäler so lange verfallen lassen bis man den Abriss genehmigt. Ich kenne kein vergleichbares Industriedenkmal von solcher Aufwendigkeit in Glauchau. Aber was reg ich mich auf. Wenn die Städte der Region, die nur durch die Industrialisierung über den Kuhdorfstatus hinausgekommen sind, ihre Bahnhöfe wegklopfen wie Scheiße vom Schuh, braucht man sich darüber nicht wundern.

    Man tut so als müsste man Marmor in den Gebäuden verlegen um sie vorm Zerfall zu bewahren. Bei einem dichten Dach und ordentlich verschlossenen Zugängen, kann so ein Gebäude eine lange Zeit im Bestand erhalten werden. Das sollte es der Stadt wert sein, zumindest beim Hauptgebäude zum Scherbergplatz hin.

    Auch die Freie Presse hat berichtet. http://www.freiepresse.de/LOKALES/ZWICKA…el8524945-1.php
    Skandalös finde ich, dass der Stadtrat, sozusagen vorauseilend, schon mal den Abriss beschlossen hat. Man kann hier nur auf den Freistaat hoffen, dass der nicht mir nichts dir nichts den Abriss eines Baudenkmals mit (wahrscheinlichen) einigen Hunderttausend Euro fördert.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (12. September 2013 um 22:44)

  • Wieso kann man da nicht ne Schule oder sowas drin unterbringen? Oder ein Amt? Lofts? Irgendwas nanderes nützliches?

    Ich wette, in 2 km Entfernung steht irgendwo ein Plattenbau (-gebiet), das die alle supertoll finden … -_-

  • Derzeit sammeln verschiedene private Initiativen Geld, um den stark sanierungsbedürftigen Glauchauer Bismarckturm zu retten. Falls genügend Geld eingesammelt wird, kann die Sanierung womöglich bereits nächstes Jahr begonnen werden.

    Zitat

    Der Bismarckturm ist seit anderthalb Jahren komplett gesperrt. Im Winter 2014 fiel ein Verblendstein von der Empore der Aussichtsplattform. Aus Sicherheitsgründen wurden Turm und Umfeld sofort abgesperrt. In der Zwischenzeit ist klar, dass nur mit umfangreichen Sanierungsmaßnahmen der Bismarckturm gerettet werden kann.

    http://www.freiepresse.de/LOKALES/ZWICKA…ikel9247962.php

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.