Mies / Stříbro (CZ) (Galerie)

  • Mies, eine Stadt in Westböhmen etwa 30 km westlich von Pilsen und etwa eben so weit von Marienbad oder der dt. Grenze entfernt, hat etwa 8000 Einwohner und liegt beiderseits des gleichnamigen Flusses. Benannt ist die Bergstadt nach dem früher hier betriebenen Bergbau und der Silbererzgewinnung (vor 1400 und wieder nach 1660, v.a. im 18. und 19. Jh., Einstellung 1930, endgültig 1974, bedeutende Silber- und Bleivorkommen; Stříbro = Silber). An der Handelsstraße zwischen Prag und Nürnberg gelegen, im 13. Jh. von Wenzel I. zur königlichen Stadt erhoben. 1873 wütete ein größerer Stadtbrand.


    Nachfolgend ein paar Eindrücke von der sich über dem Fluss aufbauenden Stadt (September 2009). Vom Rathaus einmal abgesehen, war ich doch ziemlich enttäuscht.



    Das Flüsschen Mže / Mies entspringt im Oberpfälzer Wald bei Mähring um bereits nach 2 km Bayern zu verlassen...





    Sv. Hubert




    Brückentorturm (M. 16. Jh.)




  • die Allerheiligenkirche, M. 18. Jh., der Turm noch vom Vorgängerbau




    typisch böhmischer Akanthusaltar





  • Ein wahrlich prächtiger Renaissancebau ist das Rathaus auf der Westseite des Hauptplatzes mit Sgraffitos von 1543










    ein paar Aufnahmen vom Hauptplatz und vom unweit oberhalb gelegenen Kladrubský klášter folgen noch...

  • Der Hauptplatz im Uhrzeigersinn, Nord-, Ost- und Südseite:



    Auffallend wie auch in Pilsen oder Bischofteinitz die Renaissance(Bossen-)portale.




    Die barocke Pestsäule von 1725, dahinter das einstige Bergamt, heute 4Sterne-Hotel



  • Danke für die Bilder. Ein wirklich interessanter und für mich wichtiger Beitrag, denn Mies hab ich bisher nur vom Bahnhof aus gesehen. Deine Enttäuschung kommt mir grundsätzlich unberechtigt vor*, angesichts deiner Bilder bin ich eher positiv überrascht. Ich hätte mir so ein hübsches Ringensemble nicht erwartet. Man kriegt ja eigentlich immer nur das Rathaus zu Gesicht, wie der eigentliche Platz aussieht, kann man sich da gar nicht vorstellen. Ich finde aber durchaus ansprechend, ohne Bausünde und mit einigen doch hübsche Barock- und Empirehäuser. Auch der Brückenturm wird öfter abgebildet, auf den sind sie sehr stolz, da auf ihm eine Renaissanceinschrift in tschechischer, sohin einer im historischen Westböhmen eher exotischen Sprache angebracht ist Auch die Lage finde ich sehr schön. Immer wieder erstaunt mich, wie sehr man diesen Städten auch heute noch die Vertreibung ansieht - úm wieviel gepflegter wirken da Taus oder Klattau...


    *kommt natürlich drauf an, was du dir erwartet hast; jedenfalls steht Mies (im Gegensatz etwa zu Bischoftheinitz) nicht auf der Liste der städtischen Denkmalreservationen, welchem Umstand mE eine enorme Aussagekraft zukommt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.