• Einen Beitrag der Idowa (Isar, Donau, Wald)

    http://www.idowa.de/zeitung/landsh…n-aber-wie.html


    Unter dem Titel Landshuter Neustadt aufwerten, geht es u.a. darum, daß der Investor des "City Palais" Stühle vor dem Neubau aufstellen darf, jedoch nicht auf den angrenzenden Parkplätzen. Bezüglich der Gestaltung der Neustadt soll sich was ändern...

    http://www.ld-host.de/uploads/images…95cfba1c015.jpg

    (Foto: sig) :daumenoben:

    Hier ein Direktlink zum Bild aus dem Beitrag, wo man die neuen Giebel schon gut erkennt!

    Ich bin ab Mitte / Ende März wieder in Landshut und werde dann mal die Neubauprojekte ablichten!

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Ich habe versucht, die Liste der Baudenkmäler bei Wikipedia um die "ehemaligen Baudenkmäler" zu ergänzen. Auf der Liste stehen also Bauten, die aus diversen Gründen (Abbruch, starke Eingriffe in die Bausubstanz etc.), aus der Liste gestrichen werden mussten. Die Verluste seit 1988 sind schon recht beachtlich!

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der…ndshut-Altstadt

    Vielleicht kennt sich ja jemand noch besser aus und kann die Liste ergänzen oder verbessern. Es würde mich freuen.

  • Wie sollte man es denn sonst formulieren? Ich wollte mit der Liste eigentlich darauf aufmerksam machen, wie viele ehemalige Denkmäler es bereits nicht mehr gibt, bzw. einfach von der Liste getilgt wurden. Viele Streichungen sind letztendlich auch auf Abbrüche und Totalsanierungen (wie bei etlichen Geschäftshäusern in der Altstadt) zurückzuführen. Abgebrochene Häuser tauchen meist nicht mehr auf, verschwinden sang- und klanglos aus dem Bewusstsein. Ich wollte auch auf den gedankenlosen Umgang mit der Bausubstanz aufmerksam machen. Durch die angepassten Nachbauten entsteht leider der Eindruck, dass in Landshut alles okay sei. Der Verlust alter Bauten, der in Landshut leider permanent voranschreitet, wird von vielen Besuchern gar nicht bemerkt. Das vorrangige Ziel sollte es doch sein, möglichst viel von der historischen Bausubstanz zu erhalten und eben nicht nur die Fassade. Auch das Innenleben (Bohlenstuben, Gewölbe, historische Keller, Ausmalungen etc.) zählt. Die oben genannten Sanierungen sind zum Teil erschreckend, von den alten Häusern ist oft nicht mehr viel übrig:

    http://www.bbi-ingenieure.de/wp-content/upl…t_Landshut1.pdf

    Das Haus Alte Bergstraße 147 ist z.B. ein Neubau, der sich am Vorgänger orientiert:

    [http://www.brandlbau.de/hochbau-tiefba…t-e/wohnbauten/ Neubau eines Gewerbehauses in der Landshuter Altstadt (Ecke Alte Bergstraße) bei http://www.brandlbau-tiefbau.de]

    Dieter Wieland hat an der Baupolitik dieser Stadt nicht umsonst Kritik geübt.

    Das Problem sehe ich ganz woanders. Die Denkmaltopographie wurde offenbar sehr hastig erstellt, der Denkmalwert eines Bauwerks nur anhand einer Betrachtung von außen ermittelt. Für eine genauere Untersuchung war wohl keine Zeit. Dasselbe gilt für die Entstehungszeit. So wurden z.B. Bauten, deren Fassade im 18. oder 19. Jh. verändert wurden, eben auch in diese Zeit datiert, obwohl sie bereits im Kern aus dem Mittelalter stammten (Neustadt 532, Duschlbräu). Früher hat man ja bekanntlich die Häuser nur selten völlig abgebrochen (anders als heute), sondernso viel wie möglich wieder verwendet. Baumaterial war eben teuer.

    Ich bin der Ansicht, dass man bevor man überhaupt über die Erteilung einer Abbruchgenehmigung nachdenkt, die betroffenen Gebäude erst einmal gründlich untersuchen und erst dann eine Entscheidung treffen sollte. Dann kommen Abbrüche wie bei Neustadt 532, 533 und 441 vielleicht nicht mehr so schnell vor.
    Hier hat die Denkmalpflege total versagt. Wie sie den Abbrüchen zustimmen konnte, ist mir bis heute schleierhaft, zumal 532 und 533 sicher noch besser erhalten waren, als das Duschlbräu.

    Im Übrigen kann man auch Teile eines Gebäudes (z.B. die Fassade, einen Dachstuhl, die Außenmauern, ein Portal etc.) unter Schutz stellen, wenn dieses nicht mehr komplett erhalten ist. Daher verstehe ich die komplette Löschung aus den Listen oftmals nicht (z.B. beim Palais Königsfeld in der Neustadt).

    Das Duschlbräu tauchte ja in der oben genannten Liste bereits nicht mehr auf, daher sollten solche Bauten durchaus bei Wikipedia vermerkt werden.

  • Was soll das, seit wann saniert man besterhaltene Substanz?
    In Landshut sollte man das Moserbräu sanieren, bzw hätte man durch Sanierung all die zwischenzeitlich abgerissenen Neustadtbauten erhalten sollen.
    Zwischen perfekt abgeleckt und Abriss scheint es hier nichts zu geben!
    Auf solch sinnlose Sanierungen kann man verzichten!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Mit Landshut ist es wie bei Memmingen. - Vorwiegend schlechte Nachrichten.

    Zitat


    (...) Ein Trost für Freunde der "Feldmannhäuser": der neue Gebäudekomplex
    soll optisch den "Duktus" (Baureferatsleiter Johannes Doll) der alten
    Bauwerke nachbilden.

    Das ist aber auch das absolute Minimum. Wahrscheinlich wird jedoch selbst noch diese "Nachbildung" vereinfacht ausfallen. Ob der Giebel wiederkehrt, bleibt abzuwarten.

    Zitatquelle

  • Landshut ist ein völlig grotesker Einzelfall. Der schludrige, in dieser Form nur in Bayern mögliche Umgang mit seiner Bausubstanz, die ihresgleichen sucht, hat sich unglücklicherweise schon sehr lange "institutionalisiert". Man beachte, dass die beiden Nachbargebäude bereits "Ersatzbauten" aus den 50er Jahren sind. Auch das gelbe historistische Gebäude, schon als solches nicht altstadtgerecht (wobei es derartiges allerorts gibt, historische Ersetzungen sind natürlich kein landshuter Spezifikum) wirkte weitgehend vereinfacht, entstellt, entstuckt, seiner historistischen Qualitäten beraubt. So gesehen ist das alles wirklich kein Verlust, da schlechte Ersatzbauten durch neue Ersatzbauten ersetzt werden.
    Daher waren die Abrisse barocker oder älterer Häuser in der Neustadt ein ungleich schwererwiegender Frevel. Mit dem Duschlbräu steht uns vielleicht (wahrscheinlich? Wer kann in dieser kranken Stadt noch Optimismus aufbringen?)
    Landshut tendiert überhaupt dahin, ersetzt zu werden, eine Altstadt aus "Ersatzbauten" zu werden. Die Innenstadt zwischen den beiden großen Straßenplätzen ist bereits ein einziger Graus, von einer schwer kriegszerstörten Stadt nicht mehr zu unterscheiden. Die Verweilqualität in dieser Stadt sinkt mit dem Aufenthalt: ist man zunächst von der großartigen Substanz begeistert, entdeckt man hinter der billigen Tünche immer die desillusionierende Wahrheit. Es ist keine Stadt zum "genau Hinsehen".
    Schuld ist da sicher die süddt.- bayrische Mentalität: Hauptsach alles außen schön bunt und sauber.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hat jemand Neuigkeiten zu den Häuser Neustadt 441 und 442 (City Palais)? In einem Zeitungsartikel vom August 2014 fand ich dieses Bild.
    (Ist das obere Fenster am linken Gebäude nach links verschoben, oder täusche ich mich?). Das ist über ein Jahr her. Die Häuser müssen mittlerweile fertig sein. Doch ein Bild des fertigen Zustandes konnte ich nicht finden.

    Wer kann weiterhelfen?

  • Weiteres Ungemach droht schön seit Längerem in der Wagnergasse:

    http://www.freunde-der-altstadt-landshut.de/gef%C3%A4hrdet…te/wagnergasse/

    Kennt jemand den aktuellen Stand?

    Übrigens:
    Auf den Seiten der Freunde der Altstadt gibt es jetzt einen Katasterplan, auf dem die nach 1945 abgebrochenen Häuser in Landshut eingetragen sind. Das Ganze ist wirklich erschreckend!

    http://www.freunde-der-altstadt-landshut.de/katasterplan/

    http://www.freunde-der-altstadt-landshut.de/aktivit%C3%A4ten-termine/

    Was glauben die Stadtväter eigentlich, wie lange sie das noch so weitertreiben können?

    Einmal editiert, zuletzt von Ravensberger (8. September 2015 um 21:57)

  • Nein, das stimmt - Landshut hat ja fast keine historische Gebauden mehr. Sogar Kassel oder Kiel hat mehr Altbauten :)

  • Das Engagement der Freunde der Altstadt Landshut ist ganz außerordentlich.
    So wichtig wie die (wissenschaftliche oder fachliche) Auseinandersetzung mit einzelnen Bauobjekten im Gefüge ist, so veranschaulicht dieser Katasterplan erst, vor allem dem Laien, den enormen Veränderungsdruck, dem Altstädte in unserer Zeit ausgesetzt sind. Die Bedeutung solch einer publizierten, ehrenamtlichen(!) Arbeit kann nicht oft genug heraus gestellt werden, weil nur so das Ausmaß des (leichtfertigen) Umgangs mit (historischer) Bausubstanz allen Beteiligten immer wieder vor Augen geführt wird. Entlarvend, dass die staatliche Denkmalpflege solche Dokumentationen zu Sensibilisierung weder unterstützt noch eigenständig führt, von einer Veröffentlichung ganz zu schweigen. Angesichts der enormen Zerstörungen im 2.Weltkrieg und der Abbruchwelle der Nachkriegszeit, welche sich ungebremst fortsetzt, müsste es im öffentlichen Interesse aller deutschen Ortschaften sein solche Kaster anzufertigen.

    Wer der unterstützenswerten Arbeit der Freunden der Altstadt Landshut auf Facebook folgen möchte hat hier übrigens die Möglichkeit:
    https://www.facebook.com/FreundeDerAltstadtLandshut?fref=ts

  • Das mit der Wagnergasse ist schon sehr extrem, passt aber in das Landshut-Bild der letzten Jahre.
    Sonderlich viel Lust hat man da nicht mehr hinzufahren und Fotos von irgendwelchen "Attrappen" zu machen.