Na, Du meintest Architekturpreise würden unter bestimmten Umständen nichts aussagen. Ich dachte, wir wären uns einig, dass sie fast immer aussagen, dass die Werke des Architekten für unseren Gaumen ungenießbar sind. Wahrscheinlich war's nur eine mehr feinsinnige Unterscheidung, die mir dennoch keinen Anlass geben kann, von Zumthor begeistert zu sein.
Köln - Abriss am Roncalliplatz
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Na, Du meintest Architekturpreise würden unter bestimmten Umständen nichts aussagen.
Dann lies nochmal genau nach. Wie sagtest Du einst: "Genauigkeit ist eine zenoische Tugend", oder so ähnlich.ZitatArchitekturpreise von Modernisten für Modernisten sagen überhaupt gar nichts über die Qualität eines Architekten aus. Dass Peter Zumthor den "wichtigsten Architekturpreis überhaupt" gewonnen hat, besagt nur, dass er die Ansätze der modernistischen Ideologie verinnerlicht und adäquat bedient hat.
Der Architekt mag in dem gut sein, was er macht (Qualität), es entspricht nur in keinster Weise unseren Prinzipien und Denkansätzen. Und Letzteres bestätigen eben solche Preise, denn sie werden für Aspekte verliehen, die wir gänzlich anders bewerten würden. -
Zeno, dann würde mich mal interessieren, was für dich "menschenwürdige Architektur" ist. Vielleicht kannst du ja einige Beispiele geben, damit ich besser verstehe, was du meinst...
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Meiner Meinung nach passt Kolumba dennoch gut an diese Stelle der Kölner Innenstadt. Ein Bau wie der Münchener würde hier viel zu klotzig wirken, das ist wohl allen klar. Kolumba prägt das Viertel dagegen ohne zu dominieren, hat eine tolle Verarbeitung, wirkt sehr archaisch und elegant und strahlt eine gewisse Ruhe aus... Das zeigen auch schön die Fotos auf der Seite KOLUMBA :: Architektur :: Bildergalerie
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Ein Bau wie der Münchener würde hier viel zu klotzig wirken
War ja wohl auch nicht als Beispiel für den diskutierten Ort in Köln gedacht.Kolumba prägt das Viertel dagegen ohne zu dominieren, hat eine tolle Verarbeitung, wirkt sehr archaisch und elegant und strahlt eine gewisse Ruhe aus...
und hat was mit Köln zu tun? -
Kolumba prägt das Viertel dagegen ohne zu dominieren, hat eine tolle Verarbeitung, wirkt sehr archaisch und elegant und strahlt eine gewisse Ruhe aus...
und hat was mit Köln zu tun?
1. Die eigens gefertigten Ziegeln soll an die römisch-antike Vergangenheit der Stadt erinnern.Ob oder inwiefern sie das tun, kann natürlich jeder selber entscheiden.
2. Es gibt keinen einheitlichen "Kölner Stil", der sich in den (Profan)bauten der Stadt wiederfindet und auf den sich Kolumba eindeutig hätte beziehen könnte.
3. Wenn man die heutige Lage mit der Situation vor dem Bau vergleicht, dann ist meiner MEinung nach eine deutliche Verbesserung zu sehen: Zumthor hat es geschafft, den über Jahrzehnte darniederliegenden Ort wieder zu fassen, ihm Glanz, Halt und einen Höhepunkt zu geben. -
Die eigens gefertigten Ziegeln soll an die römisch-antike Vergangenheit der Stadt erinnern.
Typisch modernistischer Ansatz. So lange abstrahieren, bis man ohne Interpretationsbuch nicht mehr weiterkommt.Es gibt keinen einheitlichen "Kölner Stil", der sich in den (Profan)bauten der Stadt wiederfindet und auf den sich Kolumba eindeutig hätte beziehen könnte.
Soso. Im Vorkriegsköln waren also nicht tendenziell schiefergedeckte / schwarze (Spitz-)Dächer und farbige Putzfassaden (zuweilen mit den typischen eisernen Ornamenten davor) zu finden? Selbst beim Historismus erkenne ich die rheinische Eigenart.Ich sehe auf den ersten Blick, dass diese Häuser nicht in Hamburg, Dresden oder Augsburg stehen können:
http://www.silke-und-max.de/Images/Karneval/KoelnAltstadt.jpgDer Kolumbakubus dagegen ist komplett austauschbar und wurde in ähnlicher Stilistik auch bereits in mehreren Städten der Republik verwirklicht.
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Es gibt keinen einheitlichen "Kölner Stil", der sich in den (Profan)bauten der Stadt wiederfindet und auf den sich Kolumba eindeutig hätte beziehen könnte.
Soso. Im Vorkriegsköln waren also nicht tendenziell schiefergedeckte / schwarze (Spitz-)Dächer und farbige Putzfassaden (zuweilen mit den typischen eisernen Ornamenten davor) zu finden? Selbst beim Historismus erkenne ich die rheinische Eigenart.
Ich sehe auf den ersten Blick, dass diese Häuser nicht in Hamburg, Dresden oder Augsburg stehen können:
http://www.silke-und-max.de/Images/Karneval/KoelnAltstadt.jpgDer Kolumbakubus dagegen ist komplett austauschbar und wurde in ähnlicher Stilistik auch bereits in mehreren Städten der Republik verwirklicht.
Da hast du Recht, ich hätte eher schreiben sollen: Es gibt heute keinen für Köln typischen Stil mehr. Auch ich finde das schade und würde es begrüßen, wenn Neubauten sich durch etwas Köln-charakteristisches auszeichnen würden. Die Frage ist eben nur: Inwiefern entspricht das für den damaligen Baustil Charakteristische auch noch dem Ist-Zustand Kölns im 21. Jahrhundert bzw. wie viel Sinn macht es heute, an die Traditionen des Bauens vor dem Krieg anzuknüpfen und diese als charakteristisch für das Köln der Gegenwart zu betrachten? Und: Welche Stilelemente könnte man dann überhaupt (noch) als typisch kölsch betrachten und (wie) lassen sich diese in heutige Gebäude integrieren?
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Bild 597 - Schweinfurt, Judengasse, Brückenstraße 20, Judengasse 7
597 - Schweinfurt, Judengasse, Brückenstraße 20, Judengasse 7 | Flickr - Photo Sharing!Bild 598 - Schweinfurt, Brückenstraße 20
598 - Schweinfurt, Brückenstraße 20 | Flickr - Photo Sharing!Woran sieht man, dass dieses Museumsgebäude in Schweinfurt steht? Am ehesten wohl an dem im oberen Bild rechts anschließenden gelben Haus, weil es eine für das nördliche Unterfranken typische Architektursprache besitzt. Von dem Museum dagegen kann man überhaupt nicht sagen, dass es irgendeinen Ortsbezug hat. Es wurde einfach nur brutal in das Gefüge der Altstadt reingesetzt, ohne jeden Bezug zu der traditionellen Schweinfurter Architektursprache.
Bist Du auch der Meinung, marbaer, dass dieses Gebäude hier gut reinpasst? Gibt dieses Monster bzw. sein Architekt der historischen Altstadt von Schweinfurt auch "Glanz, Halt und Höhepunkt"?
Was ich glaube, ist eher, dass die Modernisten einfach überallhin dieselben Monsterblöcke setzen wollen. Die Begründung, warum es sich so wunderbar einfügt, ist im Prinzip ebenfalls von der Stange, kein bisschen ortsbezogen und wird nur im Einzelfall ein bisschen umgeschrieben.
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Dass ausgerechnet solche klotzigen neuen Museumsbauten unsere Staedte, ob nun gross oder klein, verhunzen duerfen ist nahezu unvergebbar. Dazu zaehle ich z.B. auch das "Historische" Museum in Frankfurt.
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Wobei beim historischen Museum in Frankfurt immerhin noch der Entwurf verwirklicht wird, der ein "gotisches" Steildach aufweist. (links oben: http://www.akh.de/npf/modules/Co…9&idContest=913) Insofern etwas mehr Ortsbezug, eine kleine Verbesserung zum Ist-Zustand, wenngleich ich diesen Entwurf natürlich keinesfalls loben will.
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Hier mal zwei Links zur Restaurierung der Kölner Flora (bzw. des Tonnendaches, das im Krieg zerstört worden ist), die hier im Forum anscheinend noch nicht besprochen worden ist:
Kln: Sanierung des Flora-Glaspalastes wird deutlich teurer :: Industrie Kultur :: Magazin fr Denkmalpflege, Landschaft, Sozial-, Umwelt- und Technikgeschichte
Köln Nachrichten | Stadtrat: Flora wird umgebautDie Restaurierung, welche die Flora wieder in ihren Originalzustand versetzen wird, wird laut Rat der Stadt Köln bis zu 36 Mio. Euro kosten und soll voraussichtlich 2013 abgeschlossen sein.
So sieht die Flora momentan aus: http://www.koelnkongress.de/wDeutsch/img/h…flora_start.jpg
Und so soll sie nach der Restaurierung wieder aussehen: http://in0.bilderbuch-koeln.de/img/84/60/39839.600x450xcr.jpeg -
Centralbahnhof
29. Februar 2020 um 19:59 Hat das Thema aus dem Forum NRW / Rheinland____ nach Köln__________________ verschoben. -