• Wie in Dresden und Frankfurt kann und sollen mehr kleinteilige und historisch angelehnten Häuser in der Innenstadt gebaut werden

    Wer sagt denn, dass das passieren soll? Das sind doch Illusionen, in Kassel würde sich so ein Umdenken niemals machen lassen, nicht unter den derzeitigen Verhältnissen.

  • Wer sagt denn, dass das passieren soll? Das sind doch Illusionen, in Kassel würde sich so ein Umdenken niemals machen lassen, nicht unter den derzeitigen Verhältnissen.

    Danke Manuel. Der Glaube daran, dass Kassel seine Innenstadt innerhalb der nächsten 15-20 Jahren umbauen wird, ist reinste Wunschträumerei aus einer anderen Welt.

  • Außer in Kassel

    Das überrascht nicht. Kassel ist mit seinem Bauerbe der Altstadt in den letzten Jahrzehnten schändlich unsensibel umgegangen. Da ist das diesbezüglich Bewusstsein für Stadtreparatur am stärksten unterentwickelt.

    Kassel ist von vorne bis hinten vermurkst

    Ja, aber man kann natürlich schon etwas zum Guten verändern. Dazu bräuchte es aber erst mal einen nachhaltigen Bewusstseinswandel der Kasselaner.

  • Na ja, schön langsam kommt schon der Umstand dazu, dass bald keiner mehr leben wird, der das jemals geschaut hat. Was Kassel unvorteilhaft von anderen zerstörten Städten unterscheidet, ist der Umstand dass nichts da ist, an das man anknüpfen könnte. Es gibt ein paar feudale Solitäre, aber keine eigentliche Mitte, und sei diese bloß durch Einzelbauten vertreten. In FF gab es immerhin eine Kirchenkonzentration, den Römer und ein paar erhaltene Bürgerbauten. In Kassel steht gerade mal eine got. Stadtkirche mit unansehnlichen Türmen. Da ist einfach kein Anreiz da, an irgendwas anzuknüpfen. Kassel wird selbst dann eine "hässliche Stadt" bleiben, wenn man eine klitzekleine Ecke wiederaufbauen sollte - es fehlt dann weiterhin am Umfeld bzw einfach an Sehenswürdigkeiten. Das ist so sonst nirgendwo so der Fall, weder in FF noch in MD. Daher besteht hier mE abgesehen vom Politischen bzw vom Selbstverständnis her kein wie immer gearteter Grund auch nur zum leisesten Optimismus. Im Übrigen gab/gibt es in Kassel ein Rekoprojekt, nämlich den Bergfrit der Löwenburg. Das ist sogar sehr sinnvoll.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ja, diese Nachkriegsplanung ist wirklich eine Schande. Dort wäre ich mal für eine Straßensperrung und Neubebauung nach alter Struktur bzw. mit Rekonstruktionen. Eventuell als Untertunnelung. Das ist natürlich ein Mammutprojekt. Und momentan nicht sehr wahrscheinlich. Aber, es hätte enormen Wert für die Kasseler Innenstadt. Man nehme nur als Vergleich die ähnlichen Projekte des Kölner und Düsseldorfer Rheinufers. Und außerdem passt es doch in den aktuellen (ansonsten meist nicht von mir mitgetragenen) Diskurs, die Innenstädte autofrei zu machen.

  • Ich denke es ist verständlich, dass ich keine Lust habe mich hier durch 16 Seiten durch zu wälzen und deswegen gleich hier frage. Der Hauptbahnhof von Kassel hat ja noch einige alte Teile, allerdings scheint das auf die Schaufront nicht zuzutreffen. Auf Wikipedia steht allerdings, dass diese nur überbaut worden ist. Weiß jemand wie viel von der Fassade noch erhalten ist?

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • VonSalza,ich habe mir mal über Google Bilder den Hauptbahnhof Kassel näher angeschaut.Ja die äußere Hauptfassade zum Bahnhofsvorplatz ist nicht mehr vorhanden.,aber viele innere hist.Gebäudeteile sind noch komplett erhalten( wenn auch hier und da vereinfacht).Ähnlich wie beim alten Schauspielhaus in Frankfurt das auch stark modern überformt wurde.

  • Dann ist die Aussage auf Wikipedia, dass die Fassade zum Platz hin nur überbaut wurde wohl falsch oder nicht nachprüfbar, wenn man keinen Zugang zu diesem Gebäudeteil hat.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Die Fassade ist definitv weg.

    Ich habe lange in Kassel gewohnt und erinnere mich an einen Artikel über die Einweihung des "wiederaufgebauten" Bahnhofs, in dem die Glasfassde überschwenglich gelobt wurde. Endlich hätte Kassel nun auch einen modernen Bahnhof mit dem es sich sehen lasse könne. Dem alten Backsteinklotz würde wohl niemand nachtrauern, so stand es dort sinngemäß.

    Leider finde ich den Artikel nicht mehr.

  • Buddha-Rekonstruktion

    Der Bergpark Wilhelmshöhe ist um ein weiteres Schmuckstück reicher. Der "Buddha der Zukunft", der im Jahre 1944 stark beschädigt wurde, ist nun rekonstruiert und kann in der chinesischen Pagode wieder besichtigt werden.

    Die zerstörten Reste des Originals sahen folgendermaßen aus:

    https://www.hna.de/bilder/2015/06…137651-Qff7.jpg

    Und hier nun ein Bild der rekonstruierten Figur:

    https://www.hna.de/bilder/2021/09…gen-zu-Oif1.jpg

    Berichte zur Wiederherstellung:

    https://www.hna.de/kassel/bad-wil…r-90972439.html

    https://www.das-marburger.de/2021/09/buddha…-wilhelmshoehe/

  • Eine erfreuliche Meldung aus einer Stadt, wo es sonst architektonisch nicht viel zu lachen gibt: Im Kasseler Stadtteil Wehlheiden wird derzeit eine Wohnanlage aus den 20er Jahren saniert. Dabei wird der Originalzustand der Erbauungszeit wiederhergestellt.


    Zitat

    Dieser Charme ist an den drei fertig sanierten Wohnblöcken sichtbar. „Mit den großen Bossensteinen im unteren Bereich kommen sie kraftvoll und herrschaftlich her – das ist die Formsprache der Zwanziger Jahre“, erklärt Gabriel, „nach oben hin werden die Häuser immer filigraner.“ Das zeigt sich etwa an den Holzfenstern mit den glasteilenden Sprossen, die nach und nach in allen fünf Wohnblöcken gegen die Kunststofffenster ausgetauscht werden.

    Wohnquartier in Kassel soll aussehen wie in den 1920er-Jahren - Mieten steigen

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.


  • Das 1930 errichtete Hallenbad Ost im Stil der Neuen Sachlichkeit im Kasseler Stadtteil Bettenhausen wurde zwischen 2019 und 2021 für rund 4,9 Mio. € umfassend saniert.


    Zitat

    Neben einigen denkmalgerecht renovierten, nun als Büro- und Praxisflächen genutzten Bereichen wurde die ehemalige Schwimmhalle zum vielseitig bespielbaren Eventraum für Tagungen, Ausstellungen, Konzerte oder private Veranstaltungen umgebaut. Im Bereich des aufgefüllten Schwimmbeckens, gerahmt vom Beckenrand und Einstiegstreppen, entstand eine rund 300 Quadratmeter große Fläche.

    Events im trockenen Pool - Hallenbad-Umbau von KM Architekten in Kassel


    Hallenbad Ost nach Umbau (22.05.2021)

    Paul Broeker, CC BY 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/4.0>, via Wikimedia Commons

    Das sanierte Hallenbad Ost

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Ein anderes Sanierungsvorhaben betrifft das Kasseler Rathaus: Der in den 70er Jahren errichtete Anbau ("K-Flügel") wurde in den letzten vier Jahren generalsaniert und diesen März fertiggestellt. Wenn man die Bilder 8 & 9 anschaut, dann ist es definitiv eine Aufwertung.


    Zitat

    Lediglich die grundsätzliche Struktur des über 110 Meter langen Gebäuderiegels wurde beibehalten. Die neuen Fassaden bestehen aus großformatigen, horizontal gelagerten Fensterelementen. Ihre hellen Metallrahmen ragen – von oben nach unten zunehmend – in den Außenraum und verleihen dem strengen Baukörper durch ihre Plastizität einen neuen Rhythmus. Der je nach Lichtsituation von altrosa bis rostrot changierende Mineralputz harmoniert mit den Sandsteinfassaden des historischen Rathausbaus der Jahrhundertwende.

    Integriert statt abweisend - Rathausumbau von Bolwin Wulf Architekten in Kassel

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.


  • Am Kasseler Königsplatz wird derzeit das 1957 erbaute Bürogebäude mit der Nummer 59 für rund 6 Mio. € saniert und aufgestockt.


    Zitat

    Das 1957 errichtete Gebäude am Königsplatz 59 steht unter Denkmalschutz. Es war seinerzeit von der Hamburg-Mannheimer Versicherungs AG in einer Kriegsbaulücke errichtet worden, die dort ein Jahr später einzog. Die zuletzt unansehnlich gewordene Kalksteinfassade, mit der es zudem statische Probleme gab, wird im Zuge der energetischen Sanierung erneuert. Die alte Fassade ist bereits entfernt worden. Abgerissen wurde auch das Walmdach, das einer Aufstockung durch ein Staffelgeschoss weicht. Zudem werden neue Fenster eingebaut.

    Aufwertung für Königsplatz: Große Gastronomie soll einziehen, Gebäude wird aufgestockt


    Königsplatzkassel-gebäude

    ChristosV, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons



    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.