• Hat "Bornhoff Altbausanierung" sein Gebäude etwa selber saniert? Wenn ja, dann ist das wirklich keine gute Werbung für den Betrieb, es sollte eher ein abschreckendes Mahnmal sein, wie man es nicht macht. Das Gebäude war auch vorher schon kein wirkliches Schmuckstück, aber man hätte es doch deutlich aufwerten könnnen, Sprossenfenster, und diesen eine komische Ecke versteh ich nich ganz, entweder hätte man den Giebel symmetrisch gestalten können, oder aber in die Ecke einige Fenster hinein, damit das ganze etwas gefälliger wirkt.

  • Meines Erachtens müssen solche Altbauten auch gar nicht gedämmt werden, das sie so massiv gebaut sind, dass durch die Mauern selbst kaum Energie verloren geht, sondern allenfalls durch undichte Fenster oder das Dach. Es ist absoluter Wahnsinn. Aber das Haus nebenan wird ja offenbar auch gerade saniert, mal sehen, was dabei so herauskommt...

  • Ist ja auch kein Wunder, wenn die Baubranche ihre Verordnungen selber schreiben darf. Oder glaubt hier irgendjemand tatsächlich, dass die ENEV der Feder grün gesinnter weltrettender Politiker entsprungen ist? Das ganze ist eine einzige Gelddruckmaschine für die Baubranche (über deren Boom sich die Politik ja offenkundig sehr freut). Heute wird gedämmt und in 20 Jahren werden die schadhaften Dämmungen ihrerseits saniert. Ein Haus, dass man nur alle 30 bis 40 Jahre einrüsten muss wird es bald nicht mehr geben. Aber die meisten denken ja nur an die paar eingesparte Liter Öl, und glauben an das Gute dabei für Umwelt und Geldbeutel...

    Die Auswirkungen der Enev auf die Altbausubstanz ist ähnlich wie die Abwrackprämie damals. Danach hat man eingesehen, dass es für die Umwelt nichts gebracht hat, aber Schrotthandel und Autohersteller haben sich gefreut.

  • Zitat

    Zur Ermittlung der Energieeinsparungen wurde das Jahr vor der Sanierung und das Jahr danach als Bemessungsgrundlage gewählt. 910 000 Kilowattstunden Energie konnten jährlich gespart werden. "Das entspricht einem Minderverbrauch von beispielsweise 91 000 Litern Heizöl pro Jahr", rechnet Lutterbach vor. Der Energieverbrauch der sanierten Gebäude wurde um elf Prozent verringert. Dadurch spare die Stadt 53 000 Euro an Heizkosten.

    Als herausragendes Beispiel nennt der Pressesprecher die Fassadensanierung der Sporthalle II am Schwenninger Deutenberg. "Hier reduzierte sich der Energieverbrauch jährlich um 131 000 Kilowattstunden, das entspricht etwa 13 100 Kubikmetern Erdgas." Das Gebäude verbrauche jetzt nur noch 66 Prozent der Heizenergie, die es vor der Sanierung benötigte. Auch das drückt sich deutlich in Zahlen aus: 16 000 Euro Heizkosten können dadurch jährlich gespart werden.


    Quelle: http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.villing…42de254cb7.html

  • Bei Sporthallen und anderen öffentlichen Gebäuden aus den 70ern macht energetische Sanierung tatsächlich Sinn, das sind wahre Energievernichter. Die Heiz- und Stromkosten entsprechen denen von hunderten Haushalten.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Dieser Dämmwahn mit seinen Folgen ist wirklich grausam. Wenn es überhaupt etwas positives zu diesem Thema gibt, dann möchte ich an dieser Stelle einwerfen, dass ich tatsächlich schon banale Bauten aus den 50er, 60er, 70er Jahren gesehen habe, die nach der Dämmung tatsächlich an Profil gewonnen haben. Aus einfachster Lochfassade wurde dabei nach der Dämmung eine hervorspringende Fassade mit "Schießschartenöffnungen" und sichtbarem Sockel.

    ...

  • Zumindest nicht im Deutschland dieser Tage. Der Bundesrat hat der Novellierung der Energieeinsparverordnung zugestimmt. Damit werden die Fesseln, in die sich Häuslebauer legen lassen müssen, noch enger festgezurrt.

    http://www.energie-experten.org/experte/meldun…ng-zu-4272.html
    Etwas Propaganda
    http://www.enbausa.de/daemmung-fassa…-wahn-3544.html

    Man steuert wohl direkt auf einen ökologischen und ästhetischen Supergau zu, wenn man so weitermacht. Ein Haus wird immer Energieverlust haben. Diese Leute hängen einer Utopie an, die besagt, dass Energie die nicht gebraucht wird, nicht erzeugt werden muss. Das ist eine Milchmädchenrechnung die nur bis zu einem bestimmten Punkt funktioniert, an dem die Lebensqualität durch den Versuch den Energieverbrauch zu minimieren massiv beeinträchtigt wird. Wer möchte schon in einem Haus wohnen, in dem man die Fenster nicht mehr öffnen darf? In dem Lüfter, die auch mit Energie versorgt werden müssen, die Belüftung übernehmen und deren Filter sich zu Keimschleudern entwickeln? Von dem durch Styropordämmung erzeugten Müllberg, der der nächsten Generation aufgeladen wird, ganz zu schweigen.
    Mit solchen Schattengefechten wird man von fossilen Brennträgern nicht los kommen. Es ist jedoch tragisch, dass diejenigen, die sich für die Speerspitze im Kampf um die Energiewende halten, den Lobbyisten der daran Verdienenden Branchen quasi die Arbeit abnehmen.

  • Vernunft oder gar Umweltaspekte spielen dabei eine untergeordnete Rolle; allein wenn man die Dicke, die bevorzugten Materialien oder die Tatsache, dass auch im Block stehende massive Altbaufassaden zugedämmt werden, berücksichtigt.
    Es geht vorwiegend um die Kohle und die Politik ist Handlanger!

    Zitat

    [...] Kaum besser sieht es bei den gesundheitlichen Risiken aus, die von derart undichten und durchfeuchteten Fassaden ausgehen. Allzu viel Hoffnung, dass trotz solcher Befunde bei dem Thema Wärmdämmung etwas mehr Vernunft einkehrt, sollte man nicht haben, denn hinter dem in Deutschland ausgebrochenen Dämmwahn stehen handfeste wirtschaftliche Interessen. Den Mietern, denen droht, sich regelrecht „arm zu wohnen“, stehen zahlreiche Profiteure des in Deutschland ausgebrochenen Dämmfiebers gegenüber. Für Energieberater, Handwerker und Architekten hat sich die „energetische Gebäudesanierung“ längst zum willkommenen Konjunkturpaket entwickelt. Bisher wenig im Rampenlicht steht allerdings ein anderer Profiteur: die chemische Industrie. Unter der breiten Palette der Materialien, die sich für Wärmedämmung eignen, hat sich aus Kostengründen weitgehend der Dämmstoff Styropor durchgesetzt. Wenig erstaunlich, zählen die beiden Chemieriesen Bayer und BASF hinter den Kulissen zu den eifrigsten Lobbyisten, die sich unter dem Banner von „Klimaschutz“ und „Energieeffizienz“ für die flächendeckende Wärmedämmung stark machen.

    http://www.mmnews.de/index.php/etc/…nd-im-daemmwahn

    Als ich jüngst im Neubaugebiet der Luisenstadt am Spittelmarkt betrachtete, wie hektarweise Styroporplatten verarbeitet und quietschend vor die Fassaden geschoben wurden, rieselten zig Tausende weiße Kunststoffpartikel durch die Luft und wurden vom Wind fortgetragen, in die Spree, ins Meer... :augenrollengruen:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Nur wer soll sich auf politischer Ebene dem Problem annehmen? Die Grünen können kaum ihr eigenes Kind tadeln. Stattdessen wollen sie ja mit CDU/CSU, die der Energiewende ja diese Prägung gegeben haben, koalieren. Wer also dann?
    Die ganze Dämmerei ist eine gewaltige umweltpolitische Sauerei, und eine kulturelle Vergewaltigung der Architektur und des Städtebaus, an dem bereits viel zu viele mitverdienen. Mit steigenden Anforderungen steigt aber hoffentlich auch der Widerstand.

  • Zum einen ist es schade um den schönen Rasen, andererseits kann man aber auch froh drum sein, daß es passiert ist, denn durch solche Bilder wird der Nutzen dieses ganzen Plunders offenbar. Solche Stürme darf es ruhig öfter geben.

  • @ Weingeist und Wiederaufbaumelder: die Bilder habe ich bei SPON auch gesehen. Das ist die Zukunft!

    @ Pfälzer Bub: Ich teile Deine Beobachtung, dass sich der Prozess der WDVS für alle zumindest nicht weiter beschleunigt. Größtes Problem aus meiner Sicht sind eher die Wohnungsbaugesellschaften. Hier in Bremen-Findorff wird auch gerade eine Wohnanlage aus den Zwanziger Jahren mit reduziertem Fassadenschmuck über den Türen und Fenstern schön entstuckt und gedämmt.

    Bei einer alles andere als repräsentativen Umfrage in unserer Straße (ausschließlich Vorkriegsreihenhausbebauung) möchte keiner (mehr) die reichhaltig geschmückten Straßenseiten dämmen. Rückseiten sind umso häufiger gedämmt, aber da ist es mir auch egal. Einen vorsichtigen Trend zumindest bei den Besitzern der erhaltenen und stuckgeschmückten Bremer Häuser weg von Entstuckung und Dämmung scheint es zu geben.

  • Auch bei der umgekippten Fassade im SPON-Foto kann ich wie so oft auch an Baustellen keine Brandhemmenden Horizontalsperren erkennen.
    Das WDVS bekommt eben immer mehr den Nimbus des Pfusch am Bau. Ich glaube wer tatsächlich etwas für die Wertstabilität seiner Immobilie tun will schaut sich nach Alternativen dazu um. Wo wenig Geld da ist greift man stattdessen zum WDVS.

  • Das ist wohl so. Habe die Tage zufällig einen Beitrag über den Neubau von Genossenschaftswohnungen in Berlin auf dem RBB gesehen. Die Architektin hat sinngemäß gesagt, dass es ihr Auftrag war so billig wie möglich zu bauen. Da hat sich ein WDVS System angeboten. Massiv bauen wäre deutlich teurer geworden.
    Scheinbar sehen die Hersteller von nachhaltigen Baustoffen nicht halb so viel an Förderung wie die gut mir Lobbyisten versorgte Dämmstoffindustrie.

  • Alles nichts Neues. Ich hab mir die Doku auch angeschaut. Für jeden klar denkenden Menschen müsste ersichtlich sein, was für ein Unsinn die derzeitige Dämmpraxis ist. Allein es tut sich nichts, ganz im Gegenteil. Da sollten die investigativen Journalisten mal ansetzen. Da dürfte es für einige Persönlichkeiten reichlich ungemütlich werden. Aber wes Brot ich ess....