Berlin - Reichstagsgebäude und Spreebogen

  • Die Sockel der Heroldfiguren am Ostdach. Die ornamentalen Schmuck wurden offensichtlich von einem Vollwappen inspiriert, das von einem Turnierhelm mit Helmkleinod und Helmdecke gekrönt wird. Anstelle eines Wappenschildes gibt es jedoch eine Kreuzform mit Zepter und die schwarze Adlerordenskette.

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    Die Sphinxe von Wilhelm Widemann an den Enden der Wandelhalle.

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  • Aus dem Koalitionsvertrag, Seite 139:
    "Wir setzen uns für die rasche Einrichtung eines Gedenkorts für die Opfer der deutschen Aggression und Besatzung in Polen (1939-1945) auf dem Platz der ehemaligen Kroll-Oper sowie die Errichtung des Deutsch-Polnischen Hauses als Ort des Gedenkens und Begegnens im Zentrum Berlins ein."
    https://www.cdu.de/app/uploads/2025/04/Koalitionsvertrag-2025-1.pdf

    Das klingt so, als soll ein Gedenkort auf dem Platz der ehemaligen Kroll-Oper eingerichtet werden, und das Deutsch-Polnische Haus an irgend einem anderen Ort im Zentrum Berlins gebaut werden.

    In der Vergangenheit hieß es manchmal, dass das Deutsch-Polnische Haus direkt auf dem Standort der ehemaligen Kroll-Oper errichtet werden könnte.

  • Für die deutschen Vertriebenen gibt es mW nach wie vor keinen Gedenkort in Berlin ...

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Für die deutschen Vertriebenen gibt es mW nach wie vor keinen Gedenkort in Berlin ...

    Es ist ein heikles Thema. Es gibt zwar die Sudetendeutsche Landsmannschaft zB zur Erinnerung an die frühere Heimat - aber es gibt immer noch Hemmungen in der Politik, die selbstverschuldeten Ergebnisse eines der schwärzesten Kapitel unserer nationalen Geschichte auf das große Tablett zu heben.

  • Dieses Whataboutism ist zum Abgewöhnen! Kaum soll ein Gedenkort eingerichtet werden, kommt irgendjemand um die Ecke und wirft Bedenken in die Runde, weil ja Gruppe A, B, C etc. auch noch keinen Gedenkort hat. Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Gedenkorte für deutsche Vertriebene gibt es übrigens durchaus, nur halt nicht in Berlin. Warum muss man den an jedem Ort haben und was hat das mit dem eigentlichem Thema zu tun?

  • Ich finde es absolut richtig, dass Berlin Orte des Gedenkens schafft – gerade für die Opfer der deutschen Aggression in Europa. Aber wenn wir über Erinnerungskultur in der Hauptstadt sprechen, sollten wir auch anerkennen, dass das Leid der deutschen Vertriebenen bislang keinen vergleichbaren Platz im öffentlichen Raum der Hauptstadt gefunden hat. Oder irre ich mich da?

    Es geht nicht um ein Gegeneinander-Ausspielen von Opfern, sondern um ein vollständiges Bild unserer Geschichte. Millionen Menschen verloren nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat, viele unter tragischen Umständen. Dieses Kapitel gehört ebenso zur deutschen Geschichte wie andere – und verdient aus meiner Sicht auch einen würdigen Ort des Erinnerns in Berlin.

  • Amroth2

    Man muss sich aber sehr genau überlegen, wie man eine solche Gedenkstätte gestalten möchte und welcher Platz hierfür angemessen wäre. Ich habe nicht vor, in irgendein "Fettnäpfchen" zu treten - aber der erste Gedanke, der mir hierzu einfällt, würde bei mindestens 80 Prozent der Menschen, die mich NICHT kennen, Widerspruch auslösen, weil inzwischen hinter diesem Thema weitgehend Geschichts-Revisionismus vermutet wird. Dabei ist gerade die Umsiedlung der Bewohner Ostpreußens und Pommerns sowie Schlesiens als recht dunkles Kapitel der Nachkriegsgeschichte anzusehen. Schlußendlich wurde dort der deutschstämmige Teil der Bevölkerung vertrieben (sofern sie nicht freiwillig geflüchtet sind), um Platz für die aus Ostpolen Vertriebenen zu schaffen.

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    Ich habe mich lange gefragt, warum die Portale - wie auch andere Details - so maßlos überladen waren, passte diese Kleinteiligkeit doch gar nicht zur Monumentalität des übrigen Baus. Aber ich denke, es gibt eine Antwort: Es geht um die Rezeption von Wendel Dietterlin, der den italienischen Manierismus übernommen und ins Ornamentale gesteigert hat. Die Portale stehen für die deutsche Spielart des Manierismus und einen der wenigen deutschen Architekturtheoretiker dieser Epoche. Der Zierrat ist also auch ikonographisch-programmatisch bedingt. Anbei eine durch Dietterlin inspirierte Kamintür aus dem Pellerhaus.

    Kamintür im zweiten Stockwerk | Work of art | Virtual museum of Nuremberg art

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Ich glaube, die Mischung machts hier. Das ist ehrlich gesagt, was mich auf all den Bildern so begeistert: Das bildhauerisch bis auf den letzten Kubikzentimeter ausgereizte Portal in der Verbindung mit dem eher schlicht gehaltenen Raum drumherum.

  • Weiß jemand, warum in den letzten 80 Jahren / 35 Jahren das Bismarck-Nationaldenkmal nicht zurück vor das Reichstagsgebäude gesetzt wurde?
    (Das Bismarck-Nationaldenkmal wurde während der NS-Herrschaft versetzt bzw. mehr oder weniger versteckt)
    Das Reichstagsgebäude und das Denkmal waren ja beide in West-Berlin.
    Und Bismarck hatte ja glaube ich die meiste Zeit einen mehr oder weniger guten Ruf.

    So wie der Neptunbrunnen von Begas vor den Schlossfassaden besser wirkt, so wirkt auch das Bismarck-Nationaldenkmal von Begas besser vor dem Reichstagsgebäude.

    Bismarck vor den Bundestag! - WELT
    Rolf Hochhuth schreibt einen offenen Brief an den Präsidenten des Deutschen Bundestags. Der linke Dramatiker fordert:
    www.welt.de

  • Und Bismarck hatte ja glaube ich die meiste Zeit einen mehr oder weniger guten Ruf.


    Ohje, da bist du aber nicht ganz auf dem neuesten Stand. ;) Tut mir fast leid, dir diesen Glauben zu verderben (manchmal wüsste ich auch vieles lieber nicht), aber von linker Seite will man gar nichts mehr von Bismarcks guten Seiten wissen, und dass es Deutschland ohne ihn nicht gäbe. Bismarck ist im linken Milieu vor allem nur noch Rassist und Kolonialherr. Bismarck-Statuen werden geschändet, manche will man abreißen, immer wieder werden Forderungen laut, Straßen-, Platz-, oder Brückenamen, die sich auf ihn beziehen, umzubenennen. Und im Auswärtigen Amt, dass von ihm gegründet wurde, wurde unter den Grünen der Bismarck-Saal umbenannt.
    Im heutigen Deutschland wird Bismarck nie und nimmer zurück vor den Reichstag gesetzt.

    Mal abgesehen davon, steht die gesamte Anlage des Großen Sterns unter Denkmalschutz. Zum Glück. Ich würde mir echt eher Sorgen machen, dass Bismarck sonst ganz verschwinden könnte.

  • Der Reichstag heute Morgen:


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    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Nice to meet you all! I'm new here, and I must apologize that I can't communicate with you guys in German, and please allow me to do it in English instead. I'm looking for authentic photographs of the Reichstag building since it was complete in 1894 to WW2. I found this forum contains valuable photographs and information that could be useful for future historical projects with my peers. However, I'm not sure if I missed them or not, but I'd like to ask if anyone has photographs or any other references of the following sections of the building?

    1) Vestibule (at the main entrance).

    2) Post office (near the main entrance to the northern side).

    3) Reading room (Lesesaal, near the post office).

    4) Ground floor's "corridors" that connect from Wandelhalle (either side) to Hof and the Main conference room/Sitzungssaal.

    5) Corridors of the Upper floor/Obergeschofs, especially the ones close to the Main conference room/Sitzungssaal.

    6) Staircases that lead to the rooftop (with positions marked on a map plan if possible).


    I want to upload my reference images here (both in JPG and PNG), but the site won't allow me, saying they aren't permitted. I must apologize for any inconvenience I might have caused.