Hannover - Innenstadt (Galerie)

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    Das sind die von den Architekten vermutlich als "HIPP" und dem historischen Vorgängerbau Würde und Erinnerung zuteil kommenden Entwürfe. Ich finde, es ist eine Verhöhnung der historischen Architektur, so, als sollte vermittelt werden: tja, die alte Zeit ist Vorbei, ihr seid Geschichte, aber wir zeigen noch, was ihr mal gemacht habt - damals. Es ist wohl diese augenzwinkernde Arroganz, die mich stört und die in dem inzwischen abgehalfterten Satz: "historische Architektur trifft auf Moderne" ihren Ausdruck findet.

    Was in Hannover gemacht wurde, wurde - genau so -in den 70ern auch in Bremen gemacht. Wie ähnlich sich diese "Architektenlösungen" sind (Bremen Innenstadt #30).


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  • Was in Hannover gemacht wurde, wurde - genau so -in den 70ern auch in Bremen gemacht.

    Der Unterschied ist, dass der von mir gezeigte Abriss sehr viel jüngeren Datums ist. Ich kann mich selbst noch an den Abriss erinnern. Dasselbe gilt für 5 weitere Gründerzeitler, die erst in den letzten 20 Jahren in der Innenstadt abgerissen wurden. Neben je einem in der Prinzen- und Osterstrasse allein 3 für die Ernst-August-Galerie. Aber weiter geht's mit den Bildern.

    Warmbüchenviertel Teil 2

    Schließt wieder nahtlos an die letzte Bilderstrecke an. Der Innenhof des bereits erwähnten Neubaukomplexes incl. moderner Kunst. Ich bin nicht gerade ein Freund von Schiessscharten-Architektur, dennoch habe ich schon schlechtere Bauten als diesen gesehen. In 20 Jahren ist das Grün der Fassade nicht ausgeblichen:

    Schöne Villa in der Bertastrasse, welche tatsächlich unter Denkmalschutz stehen sollte:

    Blick zurück auf die Bertaklinik:

    Rückseite vom Finanzministerium am Schiffgraben, welches bereits von Heinzer gezeigt wurde:

    Viel Altbau gibt es nicht mehr im Viertel. Das Nordende der Warmbüchenstrasse:

    Gleicher Standort, Gegenrichtung:

    Nochmal ein Blick zurück. Ganz im Hintergrund ist das Finanzministerium zu erkennen:

    Fassadendetail um die Ecke, gefiel mir irgendwie gut:

    Jetzt in der Lavenstrasse, in der sich auch nur wenige Altbauten erhalten haben. Den Mist erspare ich uns jetzt mal. Ganz schön ist die Ecke gegenüber vom Gutenberghof:

    Ein Gründerzeitler ein paar Meter weiter in der Lavesstrasse, der schon so lange ich denken kann in diesem erbärmlichen Zustand ist:

    Alle Bilder sind von mir.

    Fortsetzung folgt ...

  • Warmbüchenviertel Teil 3

    Wieder nahtloser Übergang. Ein weiterer wenig ansehnlicher Gründerzeitler auf der Lavesstrasse:

    Und ein wirklich schöner Bau in der kleinen Blumenstrasse:

    Lavesstrasse, im Hintergrund die Ecke zum Schiffgraben. Der Neubau ist Ersatz für einen zweigeschossigen Flachbau. Stehende Fenster, vernünftige Proportionen - (fast) alles richtig gemacht. Der Gründerzeitler daneben hat kürzlich ein Facelifting erhalten. Eine Wiederbestuckung wäre noch schöner gewesen:

    Kurzer Blick den Schiffgraben hinab. Hinten links wieder das Finanzministerium. Ein paar Altbauten haben sich auf der Strasse erhalten:

    Lavesstrasse zwischen Schiffgraben und Prinzenstrasse. Ehemaliger Bau der Deutschen Bahn, heute ein Hotel:

    Der Giebel über dem Haupteingang wurde erst mit dem Umbau zum Hotel rekonstruiert:

    Blick zurück:

    Immer noch Lavesstrasse:

    Und tatsächlich noch mal ein Blick zurück:

    Bahnbrücke am Thielenplatz. Vor wenigen Jahren komplett abgerissen und dann bis 2019 originalgetreu wiederaufgebaut:

    Alle Bilder sind von mir.

    Ein letzter Post kommt noch ...

  • Warmbüchenviertel Teil 4

    Das Finale der Bilderstrecke. Die eigentliche Innenstadt ist wieder erreicht. Kurzer Blick in die Theaterstrasse. Am Ende der Strasse ist die Rückseite vom Opernhaus noch zu erahnen:

    Noch ein Blick auf eine Häusergruppe in der Prinzenstrasse. Wurde vermutlich schon mal gezeigt:

    Fassadendetail:

    Alle Bilder sind von mir.

    Damit verabschiede ich mich vermutlich in die Winterpause. Zumindest grössere Bilderstrecken wird es von mir voraussichtlich erst nächstes Jahr wieder geben. Die einzigen grösseren Bilderstrecken die ich dieses Jahr noch in Angriff nehmen könnte, wären die obere Podbi und Kirchrode - aber nur vielleicht. Muss ja auch noch was für 2024 bleiben.

  • Ein einzelnes Bild von heute - eine Strassenuhr, und zwar die sogenannte Kleeblatt-Uhr aus den 1950er Jahren. Ursprünglich stand sie mal am Kröpcke, heute an der Otto-Brenner-Strasse am Klagesmarkt. Mittlerweile steht sie völlig zu Recht unter Denkmalschutz, wie auch das Gewerkschaftshaus im Hintergrund. Ein wirklich schönes Stück Design aus den 1950er Jahren, wenn auch nicht so bekannt wie die Falke-Uhren aus 1920er Jahren, von denen sich im Strassenraum noch 9 über die Stadt verteilte Exemplare finden lassen (siehe entsprechenden Wikipedia-Eintrag).

    Bild ist von mir.

  • Den Wikipedia-Link zu den Falke-Uhren hättest Du ja auch gleich in Deinem Beitrag einfügen können.

    Lag daran, dass ich gestern auf die Schnelle zu blöd war den Link mit dem Smartphone zu kopieren. Am Aegi(dientorplatz) gab es früher übrigens noch eine wirklich prächtige Uhr, die als "Verclas-Uhr" bekannt war und seit den 70er Jahren verschollen ist.

    War gestern mit meiner Frau in der Stadt. Und Shoppen mit Frauen ist ja immer eine gewisse Herausforderung. Deshalb hatte ich mich für eine Stunde abgesetzt und dabei ist dann das Bild der Kleeblatt-Uhr entstanden. Ich habe bei der Gelegenheit aber auch noch ein paar Bilder der Neubauten auf dem Klagesmarkt gemacht. Und da die Bauten den Bereich radikal verändert haben poste ich sie jetzt auch noch mal.

    Entstanden ist die Bebauung in 2 Bauabschnitten auf einem ehemaligen hässlichen und zugigen Grossparkplatz. Links wo jetzt die Allee ist, fuhr früher die Strassenbahn in die Nordstadt:

    Der 2te Bauabschnitt traut sich dann sogar mal ein paar Bögen. Wie sich dieser Unort verändert hat ist wirklich atemberaubend. Und mit der Neubebauung des Postscheckamt-Areals wird es bald sogar noch weiter gehen:

    Der kürzlich fertiggestellte Block des 2ten Bauabschnitts umfasst 6 Bauten. Die beiden optisch beinahe identischen Mittelbauten stammen von Stefan Forster. Nicht wirklich spektakulär, das hat er auch in Hannover schon besser hingekriegt. Aber vermutlich wollte man keinen allzu starken optischen Bruch mit dem ersten Bauabschnitt:

    Südliche Front des 2ten Bauabschnitts. Hier mit etwas Klinkerornamentik:

    Der Kopfbau zur Goseriede von hinten:

    Und die Frontansicht zur Stadt. Hätte man alles noch besser machen können am Klagesmarkt, dennoch ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zu früher. Die Innenstadt und die Nordstadt wachsen tatsächlich wieder zusammen:

    Wie gesagt: Das Postscheckamt-Areal an der Goseriede wird demnächst auch neu bebaut. Der Betonklotz ist schon weg. Der Architektenwettbewerb startet nächstes Jahr. Baumassenstudien gibt es bereits.

    Und ganz zum Schluss noch ein Blick auf das ehemalige Goseriedebad um die Ecke, heute ein Museum. Meine Mutter war da tatsächlich noch schwimmen:

    Alle Bilder sind von mir.

  • Immer noch Lavesstrasse:

    "Ein historistischer Neu-Renaissancebau?", dachte ich zunächst. Bin da gewiss schon mal vorbeigehastet und habe das Haus dabei offenbar nicht mal beachtet. Aber es ist tatsächlich eine überkommene (gerettete) Originalfassade von 1663! Hannover überrascht einmal mehr...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das hatte ich so kommentarlos in den Post eingebaut und mich gefragt, ob es jemand merkt. Eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Stadt, aber leider nur wenigen bekannt.

  • Eine aktuelle Impression vom Hauptbahnhof, welcher noch für die nächsten 10 Jahre Baustelle bleiben wird. Ganz rechts im Bild der alte Fernsehturm, der voraussichtlich in den nächsten Monaten abgerissen wird. Was derzeit für kontroverse Diskussionen sorgt. Die notwendigen 70 Millionen für die Sanierung möchte Eigentümer VW nicht ausgeben. Unter Denkmalschutz steht der Turm aus den frühen Nachkriegsjahren nicht.

    Bild ist von mir.

  • Das Overlachssche Haus hab ich auch jetzt erst bemerkt, seinerzeit wohl völlig übersehen. Schade nur, dass es heute so völlig verloren dasteht - es hätte sich im kleinen konzentrierten Altstadtviertel gut gemacht.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.