Dresden - die Wilsdruffer Vorstadt

  • @ Heimdall

    Als ich im September des letzten Jahres von der Goldverkleidung las, hatte ich mir doch etwas mehr daraus versprochen.
    Klar, der Bau ist ein sich nicht einpassender Kontrast, was man, wie du richtig erwähntest, schon am Rohbau sehen konnte. Aufgrund seiner "expressiven Form" hatte ich allerdings vermutet, dass auch die Fassade eine entsprechende Anmutung erhalten würde. Immerhin hätte man ja kein "Belchdach", sondern eine organisch geformte und mit Durchbrüchen und Strukturen versehene Verkleidung wählen können. Ehrlich gesagt, habe ich an so etwas wie die Johannesstraße 3 von Jürgen Meyer H. gedacht. Mein Fehler...

    http://www.jmayerh.de/index.php?article_id=7

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Vielen Dank für die Information, lieber Bergmann.

    Ich habe einmal sämtliche aktuellen Bauprojekte in der Wilsdruffer Vorstadt auf folgendem Bild des Stadtmodells zusammengetragen:

    A: Schützengasse
    B: Grüne Straße
    C: Schweriner Straße

    1: Columbus-Wohnprojekt Schützenplatz 10 (im Bau)
    2: Wohnprojekt der HBH (Baubeginn unbekannt)
    3: Columbus-Wohnprojekt Schützenplatz 2 (Baubeginn 2013)
    4: Columbus-Wohnprojekt Am Schießhaus 4 (Baubeginn 2013)
    5: Columbus-Wohnprojekt Am Schießhaus 2 (realisiert)
    6: Wohnprojekt der Treuwobau (Baubeginn unbekannt)
    7: Wohnprojekt Schützengasse 12 der Käßner-Architekten (realisiert)
    8: Columbus-HQ (im Bau)
    9: Wohnprojekt der Sivia (Baubeginn 2013)
    10: Orangerie (Baubeginn unbekannt)
    11: Ramada-Hotel der Trigon/Intertec (Baubeginn 2013)
    12: Wohnhaus der Trigon/Intertec (Baubeginn 2013)
    13: Wohnprojekt der Baywobau/CTR Group (Baubeginn 2013)

    Bild ist von mir.

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  • Trotz der ungünstigen Witterung, geht es auch schon mit den Nummern 3 (Schützenplatz 2) und 4 (Am Schießhaus 4) los.


    Beweisfoto

    Leider befand sich das Bauschild noch in einzelnen Tafeln auf dem LKW.

    Bild ist von mir.

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  • Über die Architektur des Gebäudes hatten wir schon vor ziemlich genau einem Jahr diskutiert. Leider versprachen die Visualisierungen von Knerer und Lang mehr Flair, als der nun favorisierte Entwurf. Dieser ist zwar extrem schlecht gerendert (die dunklen Flächen sollen wohl die Schatten der unterschiedlich weit auskragenden Balkone sein, die in Form von Gurtbändern durchaus eine gliedernde Funktion besitzen), wird wohl aber im Endergebnis sicher auch nicht zu überzeugen wissen.

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  • Mir gefällt wie sich das Areal rund um den Schützenplatz entwickelt und es scheint so, als ob es dort mit moderater zeitgenössischer Formensprache gelingt annehmbare Stadträume zu erschaffen. Auch die Wahl der Materialien mutet meist höherwertig an. Es ist nicht perfekt aber sicher urban was dort enststeht und um Welten besser als z.B. das sogenannte Volvoghetto Obere Neustadt, welches strikt auf den "Charme" vergangener Industrie-Bauhauskultur setzt. Wenn dann auch noch der Herzogin Garten bebaut bzw. rekultiviert wird, hat Dresden auf jeden Fall ein interessantes und teilweise auch recht schönes Stück Stadt zurück.

  • Der Urbanisierungsschub ist in der Tat sehr erfreulich! Aus einer bis vor wenigen Jahren vollkommen vernachlässigten "No-go-Area", wird somit wieder ein richtiger Innenstadtteil, der vielleicht sogar in einigen Jahren mit einer bunten Geschäfts- und Gastronomie-Szene aufwarten kann. Ich würde es mir wünschen!

    Schauen wir noch einmal auf das Stadtmodell:


    Überblick über die Wilsdruffer Vorstadt von der Freiberger Straße bis zur Elbe.

    Nachdem das Stadtmodell in den letzten Monaten stark verändert wurde, stellen sich doch einige Fragen zur jeweiligen Intension der Stadtplaner.


    Die Blockstruktur zwischen Könneritzstraße und Schützengasse wirkt wesentlich organischer, als die bis vor wenigen Jahren vorgesehenen schematischen Bebauungsstrukturen.
    Warum aber soll die Südseite des Schützenplatzes (1) nicht geschlossen werden? Warum wird die Bauflucht in der südlichen Schützengasse (2) zurückgenommen und die wenigen erhaltenen Vorstadthäuser mit Baumassen bedrängt, die einen Abriss derselben fast schon nahelegen?


    Das neue Packhofviertel ist nun auch in das Modell eingearbeitet.
    Und obzwar man sich über die Baumassen durchaus streiten kann, würde ich es als einen zusätzlichen Gewinn ansehen. Das Problem liegt meiner Meinung nach jedoch auch und vor allem in der mangelnden Anbindung an die Ostra-Allee. Hier schirmt der Pressehauskomplex (1) das ganze Viertel vollkommen vom Rest der Wilsdruffer Vorstadt ab. Entsprechend wünschenswert wäre zumindest ein Abriss des Flachbaues des Pressehauses, würde doch somit eine Passage zum Art'otel (2) entstehen.

    Bilder sind von mir.

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  • Im Modell sieht das ja ganz erfolgversprechend aus, besonders die vier Objekte zwischen Jahnstrasse und Laurinstrasse (auf dem Modell westlich der Musikhochschule). Im Prinzip braucht es hier lediglich einige schlichte Stadthäuser mit Ziegeldach, ohne vulgäre pseudo-moderne Elemente (besonders schlimm sind die "Kassenbon"-fenster die unglaublich billig wirken). Dieses Viertel ist eine echte Chance, es ist das einzige das sich direkt an die Dresdner City anschliesst und noch einige wenige Altbauten hat. Alle anderen Viertel diesseits der Elbe haben lange Betonwüsten, bevor unzerstörte Viertel kommen. Ich sage es noch mal: Man muss hier gar nichts besonderes machen. Schlichte Stadthäuser, mehr braucht es nicht. Ich traue diesen unglaublich inkompetenten Leuten im SPA allerdings zu, dass sie das einfachste und sinnvollste nicht hinbekommen. Ich kann nur hoffen, dass das Stadtplanungsamt endlich Vernunft annimmt und diese einmalige Chance, eine Kulturstadt wiederherzustellen, nicht erneut versiebt. So vieles haben diese Leute schon zerstört. Gut, lasst uns optimistisch sein.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Für die
    Bebauung Schützenplatz 2 steht jetzt auch ein Baukran.

    Auch das Bauschild steht

    Die Baugrube
    ist ausgehoben, die Pappeln vor dem Verwaltungsgebäude sind gefällt.

  • Es geht voran! Ich bin schon auf die zukünftige Raumwirkung des Schützenplatzes und der angrenzenden Gassen gespannt und kann nur hoffen, dass zumindest die Ausführung der Gebäude recht hochwertig sein möge.

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  • Die SZ informierte uns heute (14.02.2013) über die jüngste Entwicklung des USD-Projektes in der Freiberger Straße.
    Demnach wird morgen schon das Richtfest für den ersten Bauabschnitt, die Nummern 2a-c, begangen, der schon im August dieses Jahres bezugsfertig sein soll. Außerdem wird am Komplex 4a-c gearbeitet, der ebenfalls im Jahr 2013 fertiggestellt wird. Bereits im Frühjahr will man mit den Tiefbauarbeiten für die drei Gebäude Freiberger Straße 6a-c starten, die sich gegenüber den anderen Neubauten durch eine Höhenentwicklung auf bis zu sieben Obergeschosse unterscheiden, was der immer noch enorm breiten Straße durchaus angemessen sein dürfte. Hier wird mit der Fertigstellung im Jahr 2014 gerechnet.
    Außerdem will man nunmehr mit der Sanierung der 1964 fertiggestellten "Rettig"-Hochhäuser beginnen. Das Gebäude zur Hertha-Lindner-Straße soll den beliebten Schriftzug "Dresden grüßt seine Gäste" behalten, der demnächst denkmalpflegerisch saniert wird.

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  • Aktuelle Baustellenbilder aus der Wilsdruffer Vorstadt:


    Das vermeintlich der Treuwobau gehörende Grundstück wurde gerodet. Leider gibt es bisher weder einen Entwurf, noch einen Termin für den Baustart.


    Am Schützenplatz sind vielfältige Aktivitäten zu verzeichnen.


    Das schon vor einigen Wochen vorbereitete Fundament für das Wohnhaus am Schützenplatz 2 konnte aufgrund der kalten Witterung immer noch nicht gegossen werden.

    Bilder sind von mir.

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  • Quelle: Sächsische Zeitung, Dresden, Mittwoch, 03.04.2013

  • Den goldgefassten Firmensitz der "Columbus" hatten wir ja bereits vor einigen Wochen thematisiert.

    Hier sind aktuelle Bilder:


    Blick gen Norden (wegen des enormen Lichteinfalls heute).

    Bilder sind von mir.

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