• "eryngium", nochmals, weil Du es offenbar nicht verstehst.

    - Die Frage ging um Erwärmung und den zwecklosen Versuch, mit etwas (sogar nicht mal vorhandener) Dachbegrünung dagegen vorzugehen.

    - Ich äußerte nur, dass das eben der Preis der Verdichtung ist. Alles was man tut, kostet auf der anderen Seite eben auch etwas. Jeder Gewinn geht mit einem Verlust einher. Die Dresdner wollen mehr Versiegelung und Bebauung, also müssen sie einen Preis dafür bezahlen. Der lautet 0,5 Grad mehr Wärme in der Stadt.

    - Ginge es ihnen darum, die Temperatur zu senken, müssten sie stärker "Aufforsten" und auf die "urbane Stadt" verzichten. Das wäre dann der Preis.

    - Darauf kam ein empörter Einspruch von "Dark Vision", dass ich pauschal vom Willen der Dresdner sprechen würde. Ich relativierte deshalb meine Aussage und stellte klar, welche Dresdner ich meinte.

    - Du hast meine Erfahrung mit den von mir gemeinten Dresdnern daraufhin bestätigt, das aber mit einer Attacke gegen meine Person verbunden. Ich solle gar nicht mitreden, weil ich nicht im schönen Elbflorenz wohne und von dieser Stadt keine Ahnung hätte. (Ich kenne zwar den komplett abgeräumten Neumarkt noch aus eigener Anschauung, aber lassen wir das außen vor.)

    - Und Du hast in Aussicht gestellt, dass nach der Verdichtung irgendwann in einer fernen Zukunft tolle Architektur automatisch nachrücken würde. Man muss in einem ersten Schritt eben schrottige Blocks bauen, damit diese irgendwann in einem zweiten Schritt durch tolle Architektur ersetzt wird. Diesen Automatismus stellte ich wiederum etwas in Frage, zumal in 50 Jahren kaum einer, der die lichte Zukunft behauptet, dann noch lebt und sich wird rechtfertigen können. Für mich ist das so ein bisschen wie mit dem Kommunismus, der da sagte: "Ja, jetzt ist es blöd, aber in 50 oder 100 Jahren wird es ganz toll werden." "Dann bin ich aber nicht mehr hier", antwortet darauf Kombinats-Mitarbeiter Heimdall.

    - Für mich und die lebenden Zeitgenossen wäre es plausibler und besser, gleich mit guter Architektur anzufangen und nicht erst 50 Jahre zu warten. Aber geschenkt.

    Also, ich würde mich freuen, wenn das von Dir erwähnte Konzept aufgeht. Dann werden Deine Enkel etwas davon haben. Sie werden dann eine schöne urbane Stadt mit toller Architektur bekommen, vielleicht wie der Budapester Andrassy Boulevard. Und sie werden eben mit einer etwas wärmeren Innenstadt leben müssen. Um den Bogen zur Ausgangsfrage zu spannen. Man kann ihnen ja, statt teure Dachgras-Konstruktionen zu planen, einfach schon jetzt ein paar weiße T-Shirts/Hemden und kurze Hosen kaufen. In südlicheren Ländern funktioniert das so seit Jahrhunderten und sie haben bis heute überlebt.

    P.S.: Die Anregungen von "Civitas Fortis" sind natürlich sehr nachdenkenswert.

  • Die Grünanlagengestaltung am westlichen Promenadenring hat den 1. Platz des Wettbewerbs "Gärten in der Stadt" des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Sachsen e. V. gewonnen, so berichtet die Stadt.

    Was sie nicht berichtet: Die Auszeichnung erfolgte wohl in der Kategorie "Außenanlagen in Wohngebieten oder Erholungsbereiche innerhalb von Gewerbegebieten" (das schreibt die DNN unter das Foto in der Bildergalerie zu ihrem Artikel zum Thema), was ja nicht gerade zur Kategorisierung des Promenadenrings als zentrale öffentliche Grünanlage in der Inneren Altstadt passt, wie ich finde, aber den Charakter der Anlage, der hier ja schon kontrovers diskutiert wurde, ganz gut beschreibt.

  • Ich weiß ja nicht, das sieht doch wieder genauso aus wie die Bauten, die am Altmarkt entstanden sind. Sie würden vor anonymer und kleinstädtischer Architektur gewarnt? Was ist denn das sonst als genau das?

  • Gemessen an den Scheusslichkeiten die uns an Postplatz und Wiener Platz (fast noch schlimmer obgleich Verschlimmerung kaum möglich) zugemutet werden, finde ich die Gebäude zwischen Altmarkt und Rathaus fast noch gut. Hier ist immerhin der Wille zur Adaption und urbanen Cohärenz erkennbar, wenn auch die Ergebnisse nicht so völlig überzeugend. (das Rosa Haus in der Schulgasse finde ich hervorragend).

    Ist das in dem Zeitungsartikel ein neues Projekt, Max. M.? (Schwer zu erkennen, die dortigen Füllbauten sehen sich häufig sehr ähnlich).

    Kannte ich noch nicht, sieht für mich sehr gut aus. So schön wie das Rathaus selber ist es auch.......finde ich akzeptebal. Hätte man den (leider zum Teil völlig versauten) Postplatz so bebaut, ich würde jubeln.....

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Das ist das Projekt für einen Hotelneubau sowie Wohnungen und Gewerbe zwischen dem Gewandhaus und der Ringstraße, bei dem die Gestaltungskommission Änderungen gefordert hatte. Der Verkauf des Grundstücks wurde gestern in der Stadtratssitzung beschlossen.

    Erster Entwurf:

    da3ydtn26mh0kua8cy6clljjrrtvoj5r.jpg

    © Entwurf O+M Architekten, KLM / Bild Z. Koncz in: Sächsische Zeitung

    Aktueller Entwurf (nach durch die Gestaltungskommission geforderten Änderungen):

    o38hgiv4kq3py4kel0e7oyu0kaqava7f.jpg

    © O+M Architekten/Koncz/KLM in: Tag24

  • Ich kann mich täuschen, aber es scheint mir so, als ob der (dunkelhäutige?) Typ mit dem quergestreiften Shirt immer noch an der selben Stelle steht und in die Ferne guckt. Zwischen den beiden Entwürfen dürfte ja einige Zeit vergangen sein, aber dieser Typ scheint sich in der Zwischenzeit gar nicht bewegt zu haben. Offenbar hat er ziemlich wenig zu tun.

    Ach ja, und das Pärchen vorne rechts diskutiert auch immer noch, ob es sich nun umarmen soll/darf oder nicht.

    :lockerrot:

  • Von der anderen Seite aus gesehen:

    Das-wird-am-Rathaus-in-Dresden-gebaut_big_teaser_article_webp.jpg

    So soll der Neubau an der Ringstraße aussehen. Das Grundstück hat der Stadtrat jetzt verkauft. Quelle: O+M Architekten

    Zitat

    Der Stadtrat hat am Freitagabend ein Filetgrundstück in Rathausnähe verkauft. Seit 2014 gab es Pläne, die Fläche zu bebauen. Der lange Zeitablauf bis zum Verkauf hat sich in barer Münze für die Landeshauptstadt ausgezahlt.

    https://www.dnn.de/Dresden/Lokale…-Dresden-gebaut

  • Danke fürs Bild! Diese Ansicht kannte ich noch nicht.

    Wie hatte meine Mutter - Gott hab sie selig - immer gesagt: "Nicht schön, aber selten" :tongue:

    Aber der Bau ist für diese Stelle ok. Durchschnittsware eben. Fasst den Ring städtebaulich wenigstens besser ein.

  • Es bleiben m.M.n. wie am Altmarkt quasi Legoartige Baukasten statt historisch angelehnten reiizvollen Bauten, die anknüpfen an das ehemalige so urbane, würdige und vom Formenpracht überfüllte Dresden.

    Die Formenpracht, die heute so notwendig und wichtig ist um die rein funktionelle und vom Profit durchtrocken Städten in D. wieder etwas Schönes zu bieten. Mit Legokisten wird das nie gelingen: die Bauten sollen mehr Detaillierung und Gliederung an Fassaden und Dachbereich aufweisen. oder viel mehr Ausstrahlung besitzen. Die Ausstrahling könnte mit mehr imponierende Dächer erreicht werden, wie Patschke das schon versucht hatte mit Bauten im trad. Baustil für Dresden. Wenn Andreas Hummel und Patschke zusammen arbeiten könnten, dann wäre Dresden gerettet.

  • Der 26er-Ring ist hier aber nicht gemeint, sondern derjenige entlang der ehemaligen Festungsmauern. Nach deren Niederlegung und der Bebauung der zunächst als Gärten genutzten Flächen hießen die Straßen jeweils "Ring" mit verschiedenen Namen: Johannes-, Friedrichs-, Maximilians- und Moritzring. Entlang deren Verläufe wird ja nun schon seit einigen Jahren am "Promenadenring" geplant und gebaut. Das steht aber auch alles im allerersten Beitrag dieses Themas und der fragende Benutzer wird das wohl auch selbst schon gewusst haben.

    Der 26er-Ring ist der zweite Stadtring, der die alten Vorstädte begrenzt.


  • Wie bitte - der zweite Entwurf ist die Forderung der Gestaltungskommission? :schockiert::schockiert::schockiert: Die war doch immer berüchtigt für ihre Scheusslichkeiten - böse Zungen nannten sie bisweilen "Verunstaltsungskommission"......( und das schien Understatement).

    Also ganz im Ernst: der 2. Entwurf ist m.E. richtig gut . Ich weise immer wieder daraufhin, wenn mir "Überschwenglichkeit" vorgeworfen wird, dass dies sogar stimmen mag, aber man eben wissen muss dass Bauhaus/Mies/Gropius -gebrainwashte Architekten nicht von heute auf morgen umlernen werden. Die kriegen die Reaktion der Bevölkerung sehr wohl mit, und daher finde ich es sinnvoll sie etwas zu loben wenn sie auf dem richtigen Weg sind. (Bauen sie Schrott, dann kriegen sie auch das unverblümt gesagt). .....Ich finde, wir haben schon Erfolg und ein Umdenken hat (in kleinen Schritten aber deutlich wahrnehmbar) stattgefunden. Man kann ganz klar sehen, dass die Entwürfe in Dresden etwas besser werden in der letzten Zeit (Uhrenhaus, Annenhöfe, Friedrichstädter Tor etc.), und ich denke schon dass Architekten lernfähig sind, aber "the Mills of God grind slowly".....:wink:

    Ich finde das Gebäude nicht nur absolut akzeptabel, sondern eigentlich richtig gut. Es erinnert mich ein bischen an eine Art schlichtere Version des Adlon in Berlin. Wie bereits erwähnt, am Postplatz eine solche Bebauung, und der Platz wäre um Welten besser.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Nach dem Ferdinandplatz und dem Hotelneubau müßte kurzfristig noch der unsägliche Parkplatz an der Schießgasse vorm Polizeipräsidium bebaut werden. Dann käme man der Funktion Innenstadt schon ein gutes Stück näher. Mittel- bis langfristig fristig müßte die grüne Schneise St.Petersburger auf dem Mittelstreifen bebaut werden.

  • Mittel- bis langfristig fristig müßte die grüne Schneise St.Petersburger auf dem Mittelstreifen bebaut werden.

    Mittel- bis langfristig müsste die breite Schneise schmaler werden, damit die Pirnaische Vorstadt wieder näher an die Innere Altstadt heranrücken und die unnötig großen Verkehrsflächen an den drei wichtigen Stadtplätzen Rathenau-, Pirnaischer und Georgplatz wieder eine sinnvolle Größe bekommen. Nur den Grünstreifen zu bebauen lässt dieses Problem nämlich weiterhin bestehen.

    Bereits jetzt bebaut werden könnte allerdings der Abschnitt des Rings zwischen Ringstraße und Sankt Petersburger Straße (Maximiliansring), und wenn die Petersburger zwischen Pirnaischem und Rathenauplatz die historische Flucht der ehemaligen Amalienstraße wieder einnehmen würde, auch der Moritzring. Beide würden mit dem Promenadenring die Innere Altstadt adäquat rahmen und dann wäre z.B. das hier möglich:

    Moritzring Kaiserpalast

    Blick vom Pirnaischen Platz Richtung Rathenauplatz, aktuelle Ansicht.
    Bildnachweis verwendetes Foto: Kolossos, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

    Pirnaischer Platz Richtung Rathaus

    Blick vom Pirnaischen Platz Richtung Neues Rathaus, aktuelle Ansicht.
    Bildnachweis verwendetes Foto: Maksym Kozlenko, CC BY-SA <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

    P.S. Der Baubürgermeister (GRÜNE) sieht das übrigens in einem aktuellen Gespräch mit der Sächsischen Zeitung ähnlich:

    Oder schauen wir auf die St.-Petersburger-Straße. In der Lingnerstadt entstehen in nächster Zeit etwa 2.000 Wohnungen, Gewerbe und Büros. Der neue Stadtteil und die Innenstadt werden von einer überdimensionierten Verkehrsanlage getrennt. Hier brauchen wir mittelfristig eine angepasste verkehrliche und städtebauliche Lösung.

  • Mittel- bis langfristig müsste die breite Schneise schmaler werden, damit die Pirnaische Vorstadt wieder näher an die Innere Altstadt heranrücken und die unnötig großen Verkehrsflächen an den drei wichtigen Stadtplätzen Rathenau-, Pirnaischer und Georgplatz wieder eine sinnvolle Größe bekommen.

    Keiner der hier genannten Plätze existiert zur Zeit wirklich. Es sind lediglich überdimensionale Verkehrswüsten.

    Mittel-bis langfristig bedeutet in Dresden in den nächsten 50 bis 100 Jahren.

  • Promenadenring Ost

    Seit 29. August 2022 laufen die Bauarbeiten für den Abschnitt des Promenadenrings zwischen Rathausplatz und Pirnaischem Platz. Die Ringstraße wird in diesem Abschnitt zu einer Fußgängerzone, es werden 29 Tulpenbäume gepflanzt und die Haltestelle erhält neue Fahrgastunterstände und Baumpflanzungen. Außerdem werden die Senkrechtparkbuchten in solche in Längsrichtung umgewandelt und teilweise mit Beeten bepflanzt. Das berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung. Weitere Informationen gibt es auf der Website der Stadt, u.a. auch die Planzeichnung.

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    Blick auf das Gebäude RIngstraße 3, 5, 7, 9, 11, vor dem der Promenadenring Ost entsteht (im Foto rechts).
    Bildnachweis: Paulae, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

    1280px-DVB_T4D_Zentralhaltestelle_Postplatz%2C_Dresden.jpg

    Blick in die Haltestelle an der Ringstraße und die betroffenen Parkplätze (rechts im Bild).
    Bildnachweis: kaffeeeinstein, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons