• Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau hat nach Information der DNN vom 01.04.2015 eine Entscheidung über den Verkauf des städtischen Grundstücks an der Ringstraße abermals vertagt. Die Seaside-Gruppe als Betreiber des Gewandhausgrundstück arbeite derzeit an eigenen Plänen für die Liegenschaft, die sie Anfang April vorstellen möchte. U.U. könne das Grundstück, angeblich sogar zu günstigeren Konditionen, auch noch an Seaside gehen.
    Warum die Räte hier einen Mitbewerber bevorzugen möchten, erschließt sich mir nicht wirklich. Aber sei's drum...

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Na hoffentlich nicht. Dann ist der Parkplatz für immer an dieser Stelle zementiert. -.-

    Die Seaside Gruppe muss endlich mal einsehen, dass ihr Gewandhaushotel nicht ewig von der Hauptstraße aus sichtbar sein wird.
    Spätestens wenn der größere Parkplatz an der Ringstraße mal überbaut wird, verschwindet es eh in der Seitengasse. Und dann wäre die Freifläche(Parkplatz) vor dem Gewandhaus städtebaulich noch viel unvorteilhafter als sie jetzt schon ist.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris1988 (1. April 2016 um 16:19)

  • Man kann doch solche Grundstücke nicht zu Gunsten von Parkplätzen freilassen.
    Da würde der Ferdinandplatz und die Wallstraße wohl ewig ein Parkplatz bleiben.
    Fürchterlich.

  • ^ Sehe ich genauso. In diesem Gebiet gibt es dermaßen viele "Freiflächen", dass es nur konsequent ist, diesen Bereich der Altstadt zu bebauen.
    Im Übrigen können meines Erachtens nur Hotelgäste des Hotels im Gewandhaus (Seaside-Hotel) den Parkplatz davor nutzen. Das Argument der fehlenden Parkplätze für die Allgemeinheit ist also nicht belastbar.

    Städtebaulich wäre die Bebauung der Fläche ein Gewinn!

    Einmal editiert, zuletzt von Millennio (31. Mai 2016 um 22:12)

  • Tja, das Hotel im Gewandhaus dürfte sicher ein Problem bekommen. Die hätten das Grundstück sicher gern erworben, um hier auf immer und ewig ihren Privatparkplatz zu behalten.
    Aber da müssen nunmehr wohl andere Lösungen her.

  • Das Gewandhaus-Hotel darf ebenfalls die Tiefgarage des neuen Hotels benutzen.

    Und @DerGraf
    Zu den ständig wegfallenden Parkplätzen in der Innenstadt, denen du so nachtrauerst.
    Dafür entstehen ja in 90% der Neubauten Tiefgaragen, die dann bei sagen wir mal 50% der Neubauten auch öffentlich nutzbar sind.
    Und ansonsten sollte man für die Altstadt immer die Öffentlichen Verkehrsmittel vorziehen. Mache ich selber auch so. Keine Ahnung wann ich das letzte mal mit Auto in die Altstadt gefahren bin. Straßenbahn geht fixer und ohne Stress.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Aufgrund der Tatsache, dass zum Rathausplatz nun kein Provisorium in Form einer Brandwand, sondern ein geschlossener allansichtiger Block entsteht, kann man dem Vorhaben eigentlich nur noch zustimmen. Rathausplatz, Ring/Petersburger Straße usw. erhalten damit eine zusätzliche Fassung, die einen städtebaulichen Mehrwert darstellen, der auch die Verdeckung des spätbarocken Gewandhauses als verkraftbar erscheinen lässt.

    Hier noch einmal der Link zum Entwurf der KLM-Architekten:

    http://www.klm-architekten.de/projekte/detai…mpton-by-hilton

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  • Außerdem gibt es seit gestern im WTC eine Präsentation des "Promenadenrings".
    23 Landschaftsarchitekten, davon 6 aus Dresden, haben sich vorerst um den westlichen Teil entlang der Marienstraße Gedanken gemacht. Einige pflanzen nur zwei drei Baumreihen und nennen dies Promenadenring. Gibt allerdings auch einige sehr gute. Am besten einfach mal selbst vorbeischauen. Wären zu viele Bilder ;)
    Noack (Dresden) hat mir ganz gut gefallen. Bastion Merkur und Saturn werden neu interpretiert.

  • Ach man wird bei den Bildern aus Dresden und Berlin heute mal wieder ganz melancholisch. Dresden ist echt sooo ein immenser Verlust.

    Trotzdem bin ich mir sicher dass die Zeit kommt und in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] sieht man es ja schon wo die Gründerzeitbauten ein riesiges Comeback feiern werden. Vielleicht nicht nicht in dem nächsten fünf oder zehn Jahren. Aber irgendwann wird der Kaiserpalast wieder stehen. Und mit ihm viele andere Bauten seiner Zeit.

    APH - am Puls der Zeit

  • @ BryLu

    Hast du vielleicht einige Fotos des Siegerentwurfes für den westlichen Promenadenring, damit wir eine gemeinsame Diskussionsgrundlage haben?
    Mit dem Noack-Entwurf kann ich jedenfalls nicht viel anfangen, da mir der Stadtraum als zu vollgestellt erscheint. Stadtdessen würde ich mir hier eine streng gefasste doppelreihige Allee wünschen; wie es auch bereits einmal vorgesehen war.

    Trotzdem bin ich mir sicher dass die Zeit kommt und in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] sieht man es ja schon wo die Gründerzeitbauten ein riesiges Comeback feiern werden.


    Wo feiern Gründerzeitbauten kein "Comeback"? Daraus jedoch auf eine Reko des Kaiserpalastes zu schließen, halte ich schon für übertrieben optimistisch.

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  • Wenn das Hotel morgen durchkommt, sollte der nächste Schritt sein auch die momentane Parkplatzfläche zwischen Straßenbahn und St. Petersburger auszuschreiben.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Nun berichtet auch die Säggs'sche drüber:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/im…ng-3409979.html

    2018 soll demnach die Umsetzung des Entwurfs beginnen. Man rechnet mit Baukosten in Höhe von 3.5 Mio. Euro.
    Bedauerlich erscheint mir, dass für den Entwurf augenscheinlich ein großer Teil der Neuanpflanzungen der letzten Jahre wieder gekeult werden muss. Aber wir ham's ja.

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  • Also was die Grünanlagenplanung und den Siegerentwurf betrifft muss ich sagen: meine Güte, ganz schön einfallslos - wollen die uns für bisschen blöd verkaufen? Der gesamte Bereich zwischen Am See und der Marienstraße wird doch so gut wie nicht verändert, nur dass die bereits vorhandenen Trampelpfade betoniert werden und eine gesamte Baumreihe der Säge zum Opfer fallen soll, um 10m weiter eine aufzuforsten? Ich kann garnicht ausdrücken, wie ideenlos und maßlos dieser sogenannte Siegerentwurf ist. Schon die Illustration ist so lieblos dahingeklatscht. Dafür bekommt jemand auch noch Preisgeld... disgust:)

    Für eine nahezu unveränderte Fläche sollen also 3,5Mio ausgegeben werden - denkt da eigentlich irgendjemand von den Entscheidungsträgern drüber nach? Und dort soll dann jemand flanieren oder auf der Wiese liegen - wie die Illustration veranschaulicht sogar ziemlich viele Menschen... HA HA - das ich nicht lache - ich fahr dort täglich mehrmals lang und seh nur in langen Zeitabständen wenigstens mal nen Hund da hinka**en. Und nicht eine Bank ist auch nur eingezeichnet.

    Und mit diesem neuen Streich darf dann der Schürmannplan eigentlich ad acta gelegt werden. Ich hoffe die nehmen den bald mal von der Stadthomepage. Langsam wirkt das nämlich ziemlich lächerlich.

    Und auch hier wieder mein Appell an alle: BITTE MELDET EUCH BEI DEN ZUSTÄNDIGEN STELLEN. Jeder Eingang von Bürgern zählt. Erst wenn sich mehrere dazu geäußert haben, wird vielleicht irgendwann mal etwas geschehen. Einfach immer davon ausgehen, dass sie meist nicht wissen (ob der vielen Arbeit als Stadtrat und der vielen Themen, die sie behandeln müssen) worums eigentlich geht. Ich glaub manchmal nicht, dass denen das echt gefällt und sie so dahinterstehen, wie es ihre Stimme dazu glauben lässt. Also schreibt Briefe, emails, Kommentare.

    Zu dem speziellen Thema hab ich auch hierzu wieder eine email-Kontakt-Sammlung für den Bereich Umwelt und Stadtgrün angelegt. Zu finden im dazu angelegten thread. Oder unter diesem Link. stickpoke:)

  • @RobBerg

    Was wäre dein konkreter Verbesserungsvorschlag bzw. was für eine Gestaltung/Gestaltungselemente würdest du dir für die Fläche wünschen?

    Die Kosten in Höhe von 3,5 Mio. Euro erscheinen jedoch auch wenn man den Ausbau der Marienstraße und die Verlegung diverser Medien bedenkt, als ziemlich hoch. Sind hier u.U. auch die Investitionen für den Ankauf der Teilfläche des alten Hauptpostamtes enthalten?

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  • Was wäre dein konkreter Verbesserungsvorschlag bzw. was für eine Gestaltung/Gestaltungselemente würdest du dir für die Fläche wünschen?

    In der Tat hab ich mir schon vor ner Weile darüber Gedanken gemacht. Ich beziehe mich auf die Fläche zwischen "Am See" und "Marienstraße" - Postplatz und Dippoldiswalder Platz spielen in der Planung scheinbar nur untergeordnete Rollen.

    In erster Linie war klar, dass der Schürmannplan nicht mehr umsetzbar ist. Wenn man dem Ergebnis die Erkenntnis abgewinnt, dass man so wenig wie möglich investieren will, dann weiss man, dass die Marienstraße niemals einem Bassin geopfert wird - ich denke da sprechen auch fast alle Fraktionen dagegen - ist sie doch eine Zufahrtsstraße für Handel und bald auch Einwohner.
    Desweiteren geh ich vom Ist-Zustand aus und möchte eine minimal inversive Veränderung herbeiführen, da ich sowohl die Umweltaspekte der Geschichte berücksichtigen will, als auch die stabilen Gegebenheiten und dem Willen zu Gestalten und etwas zu erschaffen, was Einheimische, wie auch Gäste (auf die sollte man besonders achten, weil sie viel Geld in der Stadt lassen) gut annehmen und zum Zwecke der Erholung, des Flanierens, des Ruhens und des "optisch allgemein als "schön" Empfindens" erfahren können und vor allem: WOLLEN.
    Und dieses "WOLLEN" erreicht man, indem man etwas erschafft, was Menschen anzieht. Diese bisherige Wiese zieht niemanden an - sie hat auch nicht wirklich einen Nutzen - ausser besagte Hundetoilette. Und nur weil man Baumreihen aus der Vogelperspektive so schön ansetzen lassen kann, heisst das noch nicht, dass der Durchschnittsmensch auf seiner 1,70m Augenhöhe den Sinn oder die Intention dahinter versteht oder gar erkennt oder als Gelungen eistuft.

    Um dem Promenadenring den Namen überhaupt zu geben bedarf es einer Promenade - eines Gangweges, der benutzt werden mag. Die östlichen Betonbereiche wird niemand wirklich nutzen - weil sie von keinem Ziel zu einem anderen führen, sondern einfach nur präsent sind. Im Norden und Süden ist kein Ankerpunkt, der Menschen anzieht, und selbst wenn man Postplatz und CentrumGalerie dazu auserwählt, wird man den vorhanden Fußweg als kürzeste Verbindung nutzen - keinen der näher am Wohnblock in der Wiese steht - zumal dort Querwege zu Fußgängerfluchten fehlen (einige derzeit vorhandene Trampelpfade an diesem Ort zeigen deren Notwendigkeit deutlich).
    Desweiteren halte ich den historischen Bezug zum Wassergraben und der Adaption dessen durch Schürmann mit der Errichtung eines Wasserbeckens für unbedingt notwendig. Das hat stadtökologische Gründe, da Wasserflächen immer gut für das Klima sind und auch ästhetische Gründe, da es deutlichere Aufenthalts- und vor allem Erlebnisqualität generiert, als eine banale Wiese - an Wasserflächen treffen sich alle Generationen - wie man am Zwingerteich oder der Elbe immer wieder sehen kann.

    Lange Rede, kurzer Sinn: so, wie der Wettbewerb ausgegangen ist, bietet der Sieger nichts weiter als Unkosten, welche nahezu ohne Nutzen als einzige generiert werden - es wird sich an der bestehenden Situation SO nichts verbessern lassen. Er zementiert den Unwert des Gebietes und ist gestalterisch anspruchslos.

    Vorschläge zur Verbesserung wären meiner Meinung nach Platz 2 und mein Favorit Platz 4 von sinai. Die Wettbewerbsplatzierten kann man hier einsehen. Platz 4 von sinai zeig ich als Fotografie von mir, da sie nicht mit aufgeführt sind:

    Ich finde, dass in dieser Bearbeitung besonders gut das Erholungs- und ökologische Konzept in einer Großstadt verwirklicht wurde. Ausserdem werden Wegebeziehungen geschaffen, die vorher nicht da waren und ihren Sinn haben, wenn man es als Gartenbau- und Parkanlage betrachtet. Dabei geht auch der Siegerentwurf total ab - es wird nicht als Park oder Garten betrachtet, sondern als Grünfläche.

    Und um deiner Aufforderung nach (meinen) eignen Ideen (sofern ich das richtig verstanden habe) nachzukommen, kann ich auch einen eignen Beitrag präsentieren:

    Ich hab mich mit dem Gelände auseinandergesetzt und da ich täglich dort zwei mal vorbeifahre auch etwas Erfahrung mit der Besucherschaft vor Ort. Meine Intention war es, die Baumreihen so gut es geht zu erhalten (jeder Baum ist wichtig) und noch eine Allee an der Marienstraße zu pflanzen (wie jeder Teilnehmer es auch vorsieht). Das Becken verlagere ich von der Marienstraße gen Osten auf den bisherigen Wiesenvorplatz der bestehenden Baumzweierreihe. Die Gehwege habe ich organisch geschwungen an die Laufsituation von Anwohnern und Gästen angepasst, die diesen Bereich besuchen - in alle Richtungen, ohne Rasenlatscherei ist jedes Ziel optimal zu erreichen. Im Bereich des Wasserbeckens ergeben diese Wege Brücken, wie man sie etwa angedeutet am Pirnaischen Platz sieht und in der Ausführung aus Stahl eine Korrespondenz zum Schmetterlingsdach an der Haltestelle herstellen sollen. Um im Süden einen Blickfang oder Zielort für Besucher zu schaffen, denke ich kann man einen Pavillon errichten. Dies muss nichts festes sein - ein Modell a la überdachter Speakers Corner würde da schon reichen. In Abständen werden die Wege von Hecken gesäumt, welche zum Häuserriegel Am See durchgängig ist, damit der Garten- und Parkeindruck unterstützt wird und nicht durch das Gebäude erschlagen. Sitzmöbel sind obligatorisch und sollten die (Dresdner) Erfindung des Citytrees beinhalten - die Stadt sollte dieses Konzept massiv unterstützen.

    Meines Erachtens bietet diese Variante einen guten Kompromiss zwischen Bestehendem und dessen Erhalt, dem Zutun von Neuem, dem Adaptieren von Geplantem (Schürmann) und dem Wunsch nach Gestaltung, Erholung und ästhetischem Raumanspruch - und den sehe ich (als Fotograf) in dieser Planung gegeben.

    Besonders hinsichtlich des noch zu entsehenden Umfeldes von Merkur 2 und 3 und den Planungen am Dippoldiswalder Platz, sollte man besonders viel Wert auf die Gestaltung des Areals dazwischen legen. Denn wenn die aktuell bekannten Planungen real werden, muss die Fläche zwischen den grauen Fassaden - dem dann ja Rahmen ringsum, besonders aufmerksam betrachtet und besonders aufwendig gestaltet werden. Denn sonst kommt nichts anderes bei raus, als bisher beim Postplatz: ein Ort der nicht einladend ist, nicht zum verweilen lohnt und permanent aus dem Stadtsäckel nachgebessert werden muss, damit die Menschen ihn annehmen. Wenn man vorher auf Bedürfnisse und simpelste Gesetzmäßigkeiten der Ästhetik und Garten-/Parkgestaltungskunst eingehen würde, statt der Geometrie des Reißbrettes zu vertrauen, würden sich sehr viel bessere Ergebnisse erzielen lassen, die zwar anfänglich kosten, aber in der Dauer ihrer Existenz an Wert gewinnen.

  • An obiges Thema anschließend, habe ich mich auch mit dem ganzen Promenaden- und Grünring um die Altstadt beschäftigt und meine Ideen zu Papier gebracht. Und da ich immer davon rede, sich einzumischen und teilzunehmen am gestalterischen Prozess in dieser Stadt, habe ich diesen auch der Umweltbürgermeisterin vorgestellt. Ihr könnt euch jetzt selbst ein Bild davon machen und soll ein Beitrag zu diesem Thema sein... Frau Jähnigen war recht angetan davon - vielleicht war sie auch nur höflich, aber ich bekam Zuspruch - allein es fehlt am Geld!

    Hier nun mein Entwurf:


    Voraussetzungen

    Seit der Schleifung der Verteidigungsanlagen um die Altstadt Dresdens im 19. Jahrhundert, wird um das Thema „grüner Ring“ gerungen. In der ersten Phase der Landgewinnung wurden Gärten angelegt, welche später bebaut wurden. Um die Jahrhundertwende zum 20.Jht. wurde der Verkehr immer bestimmender und es wurden die größeren Straßen (Johannes-, Friedrichs-, Maximilians-Ringstraße/Dr.-Külz-Ring, Marienstraße, Hasenberg) und Verkehrsknotenpunkte (Georgplatz, Pirnaischer Platz, Dippoldiswalder Platz, Postplatz, Amalienplatz) angelegt.

    Durch die Zerstörungen im zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet der Ringstraße(n) vollends zerstört und nachträglich eigeebnet. Die Verkehrswege wurden als erstes wieder errichtet und bis zur heutigen Zeit entwickelte sich eine massive Verkehrslage um das Altstadtzentrum.
    Um dieser Dominanz der Straße, eine ökologische und freizeitfreundliche Entwicklung entgegenzusetzen, wurde und wird das Thema einer grünen Oase um die Altstadt seit langer Zeit heftig diskutiert. Bisher wurde kein Konsens zwischen Wunsch und Wirklichkeit gefunden, der von der Stadt Dresden konsequent umgesetzt wurde/werden konnte. Hemmschuhe waren wirtschaftliche Interessen, Umstrukturierungen, Grundstücksverkäufe und fehlende Visionen.


    Grundgedanke

    Die strukturelle urbane Voraussetzung lässt kaum mehr einen zusammenhängenden Grünring mit Flaniermöglichkeiten zu. Bestimmend dahingehend sind die bestehenden Straßenzüge – St.Petersburger Straße, Dr.-Külz-Ring, Waisenhausstraße, Marienstraße, Hasenberg – sowie die Straßenbahntrassen der Linien 3,7,8,9,11,12. Dazu ergibt sich, dass die angrenzenden Stadtteile durch die breiten Verkehrsschneisen und ungenutzten, abgegrenzten Grünflächen vom Zentrum abgekoppelt werden und von Einwohnern, wie Touristen als „zu weit“ und „uninteressant“ eingestuft werden.

    Ziel ist es, mit nur wenigen Eingriffen in die bestehende Struktur, ohne kostspielige Rück- und Umbauten der bestehenden Straßenzüge, eine doch bestmögliche Verwirklichung des Grünrings als solches und als Relais zum urbanen Umraum zu erreichen. Dazu gehört eine Verdichtung des Stadtraumes im Bereich des Ringes, damit Brücken zu den angrenzenden Stadtteilen geschlagen werden können. Bei gleichzeitiger Ertüchtigung eines möglichst barrierefreien und zusammenhängenden Grün- und Flaniergürtels um die Altstadt.

    Im Folgenden wird versucht eine Version darzustellen und zu erklären, welche aus Sicht des Autors eine sehr gute Variante und als Kompromiss zwischen Bestehendem und Wunsch darstellt.


    Gestaltungsgedanken

    • ökologisch ( Stadtimker, Feinstaubkompensation – Citytrees, Feucht- und Frischluftertrag)
    • pädagogisch (Stadtgeschichte, ökolog. Bewusstsein, bildende Künste)
    • historisch (Skulpturengarten aus dem Lapidarium – alte Rathausbestückung)
    • heimisch/sächsisch/touristisch (Botschaften der sächsischen Regionen/Parnerstädte)
    • bürgerlich (Flohmarkt, Naherholung, urbanes Gefühl)


    Bereich Südring / Dr.-Külz-Ring


    Voraussetzung: Die Straße Dr.-Külz-Ring ist in Richtung Westen 4-spurig, getrennt durch einen Grünbereich, der bereits zwei (unvollständige) Baumreihen aufweist. Diese Baumreihe setzt sich bis zum Rathausplatz fort, wird aber durch die Einfahrt am Hotel Holiday Inn unterbrochen. Auf beiden Seiten der Straße sind große Grünstreifen vorhanden, die unerschlossen grüne Barrieren bilden.

    Idee: Der Grünstreifen vom Külz-Ring Nord soll nun zur Allee werden - mit Fußweg zwischen den Baumreihen. Die Einfahrt zum Holiday Inn wird dem Streifen „geopfert“ und die Straße erfährt vom Rathaus kommend vor dem Gebäude der Sparkasse einen Durchbruch. Zufahrten zu Hotel und allen Nachbarn in der Straßenflucht wären so durch die Zufahrt am Rathausplatz weiterhin zu erreichen (mit Ausfahrt an der Seestraße) und der Grünstreifen wäre als zusammenhängende Flanierfläche erschlossen. Positiver Nebeneffekt: „Rasenlatscher“ sind so nahezu ausgeschlossen.

    Dem Grünbereich zwischen Dr.-Külz-Ring und Waisenhausstraße tritt bisher noch als trennende, zertretene und unbeachtete Grünflächenbarriere im Stadtbild auf. Dem soll mit einem kreativen Ansatz Abhilfe geschaffen werden. Nach dem Vorbild von „Unter den Linden“ in Berlin, der Ringstraße in Wien oder der „Wallanlagen“ in Breslau sind Grünstreifen an den Längsseiten durch Gebäude eingefasst, welche selbigen besonders gut zur Geltung bringen und ihn somit von den Passanten besser erlebbar machen. Da solche Gebäude auf langer Sicht keine Umsetzungsmöglichkeit, ob der geringen Breite der Grundstücke, haben, sollten Bindeglieder zur anderen Seite der vierspurigen Straße geschaffen werden.

    Zwischen Külzring gen Westen und Külzring gen Osten gibt es derzeit einen Grünstreifen, der anfangend an der Haltestelle Prager Straße bis zum Georgplatz führt. Bisher ungenutzt und nicht erschlossen, bietet sich eine eher trostlose Ansicht, welche den Stadtraum in ein undefiniertes Nichts fließen lassen. Um nun den Rahmen für den anvisierten Grünring zu schaffen, sollten diese Flächen für den urbanen „Gebrauch“ wiedergewonnen werden. Dereinst waren es bebaute und bewohnte Stadtgebiete. Dieses wäre heut nicht mehr zeitgemäß. Um diesen Spagat zwischen Notwendigkeit, Konsequenz und Möglichem zu erreichen, wäre für diese Bereiche eine Erweiterung der Haltestellenanlage bis zum Pfarrgassenübergang ein erster Anfang. Der Übergang zur Ferdinandstraße sollte dann konsequenter angelegt und mit Zebrastreifen ermöglicht werden. Die restlichen grünen Verkehrsinseln bis zu Einmündung der Straßenbahnschienen zur St.Petersburger Straße könnten Pavillons füllen. Pavillons haben in Dresden lange Tradition – auch wenn sie nicht jede Zeit überlebt haben. Nutzungsmöglichkeiten für diese Pavillons wären Imbissbuden, Kioske oder Ateliers für Künstler/Kunststudenten. Für jene Klientel werden die Arbeitsflächen in Dresden leider immer weniger. Diese Anlagen würde Leben in diese Bereiche der Stadt bringen und gleichzeitig der Aufgabe der Verbesserung der Aufenthaltsqualität entsprechen und eine Verbindung zum Stadtraum drum herum ermöglichen. Und es würde keinen erheblichen Einschnitt in den Baumbestand geben.


    Exkurs: Ideen für die „Ringpavillons“


    Pavillons haben in Dresden lange Tradition. Vom Wallpavillon im Zwinger, über den Postplatzpavillon „Käseglocke“, zum (zerstörten) Glockenspielpavillon am Hygienemuseum, bis zum Pinguin-Cafe im Zoo sind nur einige wenige benannt, die diese These unterstreichen. Im Grünring ist der Anfang solcher Pavillons schon durch den Zwinger und die „Käseglocke“ gemacht – die Versetzung des originalen Pinguin-Cafes aus dem Zoo in den angestrebten Bereich könnte das Konzept fortsetzen und als Ankerpunkt für die neue Gestaltung werden.


    Nutzungsmöglichkeiten:


    Künstler-Ateliers – für Künstler und Kunststudenten zur Verfügung gestellte Arbeits- und Ausstellungsräume für künstlerisches Schaffen, Flohmärkte oder Verkäufe/Kioske.


    Pädagogische Ateliers – für pädagogische Konzepte zur Stadtökologie, Stadt als Lebensraum für Tiere, Stadt als biologischer Wirtschaftsraum, wie Stadtimkerei /Lebensnotwendigkeit von Bienen


    Ateliers der Stadtgeschichte – Raum für stadtgeschichtlich pädagogische Konzepte für Touristen und Einheimische – nach Vorbild des Pavillons der GHND


    Ateliers der Botschaften der sächsischen Regionen – touristische, pädagogische und informative Besucherpavillons der sächsischen Regionen, welche damit sich selbst und ihr Potenzial besuchernah präsentieren können (evtl. auch in größerer Dimension als europäische Pavillons möglich – der pädagogische Effekt für den europäischen und demokratischen Gedanken wäre gesichert)


    Ateliers der Botschaften der Partnerstädte – touristisch, pädagogisch und informative Besucherpavillons der Partnerstädte der Landeshauptstadt Dresden – diese können mit Präsentationen, Ticketverkäufen, Verbindungen und Reise- und Besucherbuchungen die Pavillons betreiben


    Ideen für die Umsetzung:

    Um dem Grünring eine Fassung zu geben, sollten die gesamten Bereiche, welche für die „Ringpavillons“ ausgelotet sind, in einem Konzept gestaltet werden: dem Konzept der Diversität und Harmonie. Nach dem Konzept einer Messe, wie der Hygieneausstellung in Dresden im 20.Jht., sollten verschiedenste Objekte im Ganzen harmonieren. Dazu kann man unterschiedliche (bekannte) Architekten zur Gestaltung eines jeden einzelnen Pavillons einladen. Jeder Pavillon sollte dabei einzigartig sein und es entstünde eine Kette von architektonischer Vielfalt, welche die Altstadt in ihrer Gänze einfassen und einen Anziehungspunkt für Touristen über das Zentrum hinaus bieten würde – besonders in Richtung Vorstädte Ost, Südost und Süd. Ein öffentlicher Gestaltungswettbewerb, bei dem die Einwohner der Stadt mitentscheiden können, welche Vorschläge umgesetzt werden, würden die Bürger für das Projekt begeistern und den Sinn für gelebte Demokratie wieder erholen lassen.

    Zur Finanzierung dieser Idee könnten starke Unternehmen die Patenschaft für je einen Pavillon übernehmen. Für den Gedanken der Botschaftspavillons können die interessierten Landkreise für die Errichtung und den Unterhalt gewonnen werden. Um Anreize zu schaffen, könnte die Stadt alle notwendigen Erschließungsmaßnahmen durchführen, so dass Interessenten nur noch loszulegen brauche.

    Dass solche Konzepte funktionieren und den Straßenzwischenraum beleben, zeigen Beispiele aus Wien, Berlin, [lexicon='Leipzig'][/lexicon] oder Breslau.


    Grundgedanken zusammengefasst:

    - möglichst durchgehender Fuß- und Spazierweg im Rahmen des Promenadenringes

    - Verdichtung und Verknüpfung von zentraler Altstadt und umgebenden Stadtvierteln

    - touristische Anziehungspunkte ausserhalb der Altstadt schaffen/ Einnahmen

    - ökologische, LEBENDIGE Durchdringungsstrukturen/Citytrees

    - Ausbau und Errichtung von Aufenthaltsqualität TROTZ Verkehrsschneisen

    - Überwindung der Flächenstadt und besser genutzter Raum

    - erhöhte Repräsentativität - einer deutschen Landeshauptstadt würdig

    - architektonisches Spielfeld für Mut, Ausdruck und Kunst – einzigartig, sächsisch, europäisch, global


    Bereich Südostring/Rathausplatz/Ringstraße/Georgplatz


    Für den Bereich Südostring vor Rathausplatz bis zum Pirnaischen Platz muss man die Verknüpfung zur entstehenden Lingnervorstadt betrachten. Dazu soll eine Alleereihe verbindend zur Lingnerallee entstehen, welche den Ringweg des Grüngürtels aufgreift und dazu abzweigt. Im Bereich Rathausplatz kann die ehemalige Festungsmauer der Bastion zur Gestaltung des Bereiches über die Grasnarbe erhoben werden und als Sitzgelegenheiten wie schon vorm Lokal „Watzke am Ring“ wirken.


    Die Flächen des Parkplatzes östlich der Haltestelle Pirnaischer Platz sollten und können als Büro und Gewerbeeinheiten entwickelt werden. Der Grün- und Baumstreifen zwischen den Fahrstreifen sollte auch hier in das Konzept der „Ringpavillons“ eingebunden und gestaltet werden. Die Baumreihen an den Straßen bleiben dabei alleeartig bestehen.
    Die Grünflächen zwischen St.Petersburger Straße gen Süd und St.Petersburger Straße gen Nord könnten als kleiner Park gestaltet werden, der in seinen Brunnenflächen gespiegelt die Sichtachse zum Rathaus weiter ermöglicht, und dennoch eine Urbanität und Belebtheit ermöglicht.
    Der zusammenhängende Ringweg wird von Bäumen gesäumt und führt weiter gen Norden zum Pirnaischen Platz. Über die Ringstraße sollte ein Zebrastreifen die Zusammenhänge gewährleisten. Pflanzungen von Buchsbäumen, Hecken, Busch- oder Strauchpflanzen erhöhen die Lärmabsorption und bieten Sichtschutz auf den fließenden Verkehr.
    Der Bereich des Parkgeländes Ferdinandplatz/Georgplatz sollte architektonisch erschlossen werden, welches eine herausragende moderne Architektur schafft, die Bezug auf einen Platz nimmt, den es neu zu gestalten gilt: den Georgplatz (Georgplaza). Stilistisch kann da mit dem Neubau der Aula der Leipziger Universität ein sehr guter Bau entstehen. Eingefasst von Baumreihen und einem Brunnen/Fontäne – um endlich neue Höhendominanten in dem flachen Gebiet entstehen zu lassen. Die Keilförmige Fläche zwischen Blüherpark, den Studentenwohnheimen an der St. Petersburger Straße könnte als Grundlage für ein Flat-Iron-Building gesehen werden, um den Platz weiter architektonisch einzufassen und optisch zu verkleinern.



    Bereich Hasenberg/Schießgasse


    Die Gestaltung des Grünringes Ost zwischen Pirnaischen Platz und Hasenberg, ist fast noch komplett zu entwickeln. Auf dem Parkplatz vor dem Polizeipräsidium sind perspektivisch Gebäude zu errichten, welche sich in Wohnen und Gewerbe ansiedeln. Möglich wäre auch eine museale Ertüchtigung als Museum der DDR-Kunst, zeitgenössische Kunst oder als neues Verkehrsmuseum.

    Da dieser Bereich noch die meisten Gestaltungsmöglichkeiten zulässt, kann man die Geschichte aus Wallanlagen und Wassergraben zum Ausgangspunkt nehmen, um Gestaltungen dahingehend umzusetzen. Angedacht wäre ein Wasserbecken als Korrespondenz zum angedeuteten Wasserbecken am Pirnaischen Platz, als Reminiszenz zur historischen Grabenanlage und den stegartigen Fußgängerläufen an selbigen. Der Flanier- oder Ringweg könnte dort um das Becken führen und einen innerstädtischen Erholungsraum generieren, der zusätzlich zur Verkehrstangente einen Lärmschutz- und Abstandsraum ergibt.

    Im Baumstreifen zwischen den Straßenrichtungen setzt sich auch hier das „Ringpavillon“ Konzept fort. Es sollte dort eine massemäßige ansteigende Korrespondenz zum gegenüberliegenden Carolineum erzeugt werden.

    Schaufassaden zur Beckenseite, sowie zum Pirnaischen Platz sind dabei wünschenswert.

    Ich hoffe ihr habt genug Ausdauer zum Lesen gehabt, wenns euch interessiert hat. Wir werden sehen, wie sich das Ganze weiter entwickelt. Ich hoffe, dass der Sinn für Kreativität und Gestaltungslust in unserer Stadt wieder Wurzeln schlägt.