• Finde ich besser, wenn der Blick aufs Gewandhaus frei bleibt, es ist der bessere Bau. Im Zusammenhang mit dem Rathaus wirkt der Ort großzügig-großstädtisch, ohne modernistisches Einerlei. Diesen angepassten Neubau kann ich mir allerdings an vielen anderen Stellen vorstellen, z.B. als Ansatz am Pirnaischen Platz.

  • Immerhin will RGR einen Ersetzungsantrag einbringen, der wahrscheinlich auf die Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes hinausläuft. Man wolle die Anrainer in die Gestaltung der Brache einbeziehen.
    Das läuft dann wahrscheinlich auf die Errichtung eines Parkplatzes hinaus, was der Fläche erst recht nicht angemessen wäre. Schade!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • ^^Welcher Platz? Meinst Du die gruselige Großkreuzung im Schatten des siegenden Sozialismus? Ehe da was gebaut werden kann, muss man erst mal ernsthafte Schritte unternehmen, die Stadtautobahnen zurückzubauen und das alte Ringstraßensystem zu reaktivieren. Momentan würde es überhaupt keinen Sinn machen, den Grünstreifen zu bebauen, da ist die Verkehrsbelastung für jedwede sinnvolle Nutzung viel zu hoch.

    Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass man Moritzring und Maximiliansring mit ihren beiden Richtungsfahrbahnen so wieder anlegen könnte, dass die jetzige Nahverkehrsspur auf der einst südlich führenden Spur, eine dem Binnen-MIV führende südwärtige Ringfahrbahn auf dem ehemaligen östlichen Zug anlegen könnte. Die Amalien- und Johannesstraße würden dann den Verkehr in Richtung Carolabrücke aufnehmen können, und es bliebe die Möglichkeit der Wiederherstellung der Inselbebauung zwischen den Ringen und Johannes- und Amalienstraße, aber bitte OHNE den hässlichen Kaiserpalast ;-). Dann würde man auch die südliche und nördliche Platzwand wiederherstellen können, meinetwegen auch mit derartig angepasster Architektur.

    Nur irgendwie sind das doch etwas viele Konjunktive. In Kenntnis der örtlichen Mentalität beschleicht mich das Gefühl, dass man zu derartigen gravierenden Eingriffen nicht wirklich willens und in der Lage ist. Einen Neumarkt abseits der großen Hauptverkehrsschneisen zu rekonstruieren ist das Eine, den gemeinen Dresdnern (und vor allem den autogeilen Umlandbewohnern) die Verkehrsfläche unter dem Privatblech nehmen zu wollen, fast schon ein Sakrileg. Das wäre auf jeden Fall viele Montags-Spaziergänge wert!

  • Ein Rückbau der "Petersburger" ist derzeit wahrlich eine hübsche Illusion.
    Meiner Ansicht nach muss die Stadt in diesem Bereich langsam wieder zum Ring hin wachsen, wozu es einer starken Verdichtung des nicht existenten Ferdinandplatzes und des "Robotrons" bedarf. Allein diese Maßnahmen dürften noch 10 bis 20 Jahre in Anspruch nehmen und der Stadt einen millionenschweren Kraftakt der städtebaulichen Erschließung abverlangen.
    In Anbetracht der Tatsache, dass eine Reduzierung des MIV's an der "Petersburger" nur extrem großräumig möglich ist bzw. es dazu weitgreifender Maßnahmen in einem Großteil des Verkehrsnetzes bedarf, dürfte eine solche Maßnahme wohl noch mehr als ein ganzes Menschenleben auf sich warten lassen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ehe da was gebaut werden kann, muss man erst mal ernsthafte Schritte unternehmen, die Stadtautobahnen zurückzubauen und das alte Ringstraßensystem zu reaktivieren.

    Bei der St. Petersburger Straße handelt es sich um eine Bundesstraße und für eine Stadt von der Größe von Dresden und diese Art von Straße sind 2x2 Spuren durchaus angemessen. Nur in Provinznestern und Überland wird eine Bundesstraße als 2x1 Spur geführt. Selbst dort aber auch immer öfter 2x2 Spuren.

    Des Weiteren, ich weiß ja nicht um welchem Abschnitt es konkret geht, werden im Bereich Georgenplatz bis Elbe die beiden Richtungen jeweils getrennt geführt mit schönen Grünfläche dazwischen. Der Innenstadt sind schon genug Grünflächen abhanden gekommen und diese Grünflächen tun dem Gebiet durchaus gut. Durch die getrennte Führung sind die Fahrbahnen auch kein unüberwindbares Hindernis für Fußgänger/Radfahrer, sondern es ist eben nur jeweils eine kleine Fahrbahn zu überwinden und die Autos/Busse/etc. kommen jeweils nur aus einer Richtung.

    Der Transitverkehr ist bereits aus Dresden verbannt worden, man sieht das die Straße in ihrer Breite immer noch benötigt wird. Ich kann mir wahrlich nicht vorstellen, dass man einen alltäglichen Stau von der TU bis an die Elbe haben möchte.

    Und wie gesagt, es ist eine Bundesstraße und keine Stadtautobahn. Wenn ich dort mit 130 km/h +/- langfahren würde, weil Autobahn, würdest du wohl ziemlich dumm gucken.


    den gemeinen Dresdnern (und vor allem den autogeilen Umlandbewohnern) die Verkehrsfläche unter dem Privatblech nehmen zu wollen, fast schon ein Sakrileg.

    Ich weiß nicht wie viele Tuning-Autos du so auf den Dresdner Straßen siehst, ich sehe eigentlich fast gar keine. Autogeil ist hier fast keiner. Für die meisten ist das Auto schlicht eine Notwendigkeit zur Erreichung von Job, Schule und evtl. auch mal Innenstadt/Semperoper/Theater/Weihnachtsmarkt/etc. - die mit Abstand meisten Kilometer allerdings sicher für lebensnotwendiges wie Job/Supermarkt/usw.

  • Au ja, schön dass Du den Weg auch in dieses Forum gefunden hast! Fröhliches Trollen!

  • Au ja, schön dass Du den Weg auch in dieses Forum gefunden hast! Fröhliches Trollen!

    Ich bitte doch darum, beim Thema zu bleiben. :)

    Dresden ist eine Großstadt oder möchte es sein, ich weiß nicht. Dazu gehört eine entsprechende Verkehrsinfrastruktur. Die St. Petersburger Straße leitet den Verkehr elegant am historischen Kern VORBEI. In ihrer Funktion als Bundesstraße ist ein 2x2 spuriger Ausbau durchaus angemessen, in anderen Städten haben solche Straßen auch schon mal die Größe von 2x3 Spuren (+ Abbiegerspuren). Ebenfalls tut der Innenstadt etwas grün gut. Es muss nicht jede Fläche versiegelt, gepflastert und verbaut werden.

    Ansonsten finde ich große, offene Parkplätze im Innenstadtbereich auch nicht toll. Wenn Parkgebühren verlangt werden, dann sollte sich ein unterirdisches Parkhaus tragen, wie etwa unter dem Altmarkt mit den Einfahrten auf der Wilsdruffer Straße. Eine gute Lösung, wie ich finde. Man sieht oberirdisch fast nichts und unten drunter sind 400 Parkplätze.

    Dass aufgrund des Verkehrslärms dort nichts gebaut werden könnte, halte ich für völlig falsch. In Verbindung mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung (KWL) und einer Festverglasung, lässt sich Wohnraum, Seniorenresidenz, Hotel, Einkaufsfläche, Restaurants, etc. schaffen. Im Einfamilienhausbau ist eine KWL heute fast Standard, auch wenn die Fenster ganz normal geöffnet werden können und die Lage ruhig ist. Die KWL ist Komfortmerkmal. Es ist nun wirklich keine Notwendigkeit, dass man im Innenstadtbereich unbedingt einen Ausblick ins ruhige Grün braucht, siehe New York & Co. - die Menschen leben dort auch gerne in den Hochhäusern. Die Fenster, falls man sie öffnen kann, bleiben im Regelfall zu, weil man eine Lüftung hat (d.h. nicht mehr manuell per Fenster auf lüftet) und wenn man das Fenster doch mal aufmacht, dann ist es eben laut - so what? Gibt schlimmeres, worüber man sich aufregen könnte...

  • Dresden hat für eine Stadt dieser Größenordnung viel zu viel Verkehrsinfrastruktur, insbesondere was den Flächenverbrauch für den motorisierten Individualverkehr betrifft. Gerade in der Innenstadt verhindert genau diese die (Wieder-)Herausbildung eines geschlossenen und verdichteten Stadtkerns.

    Ich empfehle im übrigen, hier nicht wie im Konkurrenzforum Deine Vorliebe für zehnspurige Stadtautobahnen, den Abriss sanierter Altbausubstanz, die ja angeblich samt und sonders baufällig ist, und dann natürlich deren Ersatz durch zeitgemäße und dann selbstredend doppelt und dreifach gedämmte moderne Bauten allzu lauthals zu fordern, genauso solltest Du recht zurückhaltend in Deinen andernorts mantraartig wiederholten Feststellungen sein, ein Bauen und Wohnen auf der grünen Wiese sei erheblich umweltfreundlicher als ein Leben in der Stadt.

    Nur zur Erinnerung: Dies hier ist ein Forum für traditionelle Architektur.

  • Dresden hat für eine Stadt dieser Größenordnung viel zu viel Verkehrsinfrastruktur, insbesondere was den Flächenverbrauch für den motorisierten Individualverkehr betrifft. Gerade in der Innenstadt verhindert genau diese die (Wieder-)Herausbildung eines geschlossenen und verdichteten Stadtkerns.

    Das glaube ich kaum. Speziell im Innenstadtkern wird es wohl eher an der Infrastruktur der Straßenbahnen liegen. Spuren für PKWs und Busse lassen sich zur Not, mal mehr mal weniger einfach unter die Erde legen. Bestes Beispiel ist die Wilsdruffer Straße zwischen Postplatz und Pirnaischer Platz. Ohne weiteres könnte man die eine Richtungsspur je Richtung unterirdisch führen, jedoch würde sich dadurch nichts verbessern, weil dort 2 Straßenbahnspuren entlanglaufen, welche nicht so einfach Höhenunterschiede überwinden können und natürlich die ausladende Straßenbahn-Station.

    Der allergrößte Teil des Dresdner Straßennetzes hat eine Spur pro Richtung. Das ist absolut notwendig, sonst kannst du kein Haus bauen oder sanieren, kannst nicht einziehen weil der Möbeltransporter nicht kommen kann oder der Notarzt kann nicht vorfahren. Es gibt einige wenige Strecken in Dresdner Straßennetz mit 2 Spuren pro Richtung. Das sind dann im Regelfall Bundesstraßen wie die St. Petersburger oder Staatsstraßen. Wenn es diese ein wenig leistungsfähigeren Fahrbahnen nicht gäbe, dann gäbe es auch keinen Grund für Autofahrer, diese Straßen zu nutzen. Wenn überall nur eine Fahrbahn wäre, dann kann man genauso durch's Wohngebiet fahren um an sein Ziel zu kommen. Und wie gesagt, in anderen Städten haben Bundesstraßen dieser Wichtigkeit schon mal 2x3 Spuren statt 2x2 Spuren. Ganz abgesehen davon wird der größte Teil des etwas besser ausgebauten Dresdner Straßennetzes (d.h. ab 2x2 Spuren) auch vom ÖPNV (Busse!!!) genutzt, wie auch die St. Petersburger Straße. Ein flüssiges Vorankommen auf diesen Routen freut also auch durchaus den ÖPNV-Nutzer.

    Die durchschnittliche PKW-Geschwindigkeit ist in Dresden mit 27 km/h eher unterdurchschnittlich, was auf eine zu gering ausgebaute PKW-Infrastruktur hindeutet. Zum Vergleich:

    München - 32,35
    Amsterdam - 34,44
    Dublin - 34,76
    Barcelona - 35,24
    Prag - 36,85
    Wien 46,03

    Die harten Fakten sprechen also hier eine ganz andere Sprache. Logisch wären auch für St. Petersburger eher die Überlegung 2x3 Spuren statt 2x1 Spur. Oder man lässt es halt erst mal wie es ist.

    Ich empfehle im übrigen, hier nicht wie im Konkurrenzforum Deine Vorliebe für zehnspurige Stadtautobahnen, den Abriss sanierter Altbausubstanz, die ja angeblich samt und sonders baufällig ist, und dann natürlich deren Ersatz durch zeitgemäße und dann selbstredend doppelt und dreifach gedämmte moderne Bauten allzu lauthals zu fordern, genauso solltest Du recht zurückhaltend in Deinen andernorts mantraartig wiederholten Feststellungen sein, ein Bauen und Wohnen auf der grünen Wiese sei erheblich umweltfreundlicher als ein Leben in der Stadt.

    Was für ein Quatsch, niemals, niemals habe ich eine Stadtautobahn für Dresden gefordert. Mit 130 km/h am Kulti vorbei? So ein Quark!

    Und auch den Abriss von Altbau-Struktur habe ich nirgendwo gefordert, habe nur festgestellt, dass es sich in einem Neubau immer besser wohnt als im sanierten Altbau - rein von der Wohnqualität her.

    Zum dritten Topic, keine Ahnung warum du es hier ansprichst: Es ging darum, dass zwei Autos fahren und unterhalten und in einem gedämmten Neubau wohnen ressourcenmäßig und von der Energieverschwendung deutlich umweltfreundlicher ist als in einem energetisch unsanierten Altbau wohnen und kein Auto fahren und den Dresdner Nachthimmel heizen. Das ist eine simpel Rechnung und die ist so wie ich es oben darstelle absolut richtig.

    Eine andere Rechnung, ich weiß nicht ob du das hören möchtest, es ist auch wesentlich umweltfreundlicher täglich mit dem PKW 5km zur Arbeit und zurück zu pendeln als jeden Tag mit dem Zug 50km bis Riesa zu fahren und zurück. Auch wenn der Zug ein wenig umweltfreundlicher pro Personenkilometer ist, macht das hier die Strecke zig-fach zu Nichte.

  • Ich hätte die Begründung eingesehen, dass nur 2/3 des Grundstückes bebaut werden können, weil man sich mit dem privaten Besitzer nicht einigen konnte.

    Aber diese Begründung find ich lächerlich.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Die DNN berichten heute, am 26.01.2015, über das Projekt, das im letzten Jahr aufgrund gewisser Bedenken vom Stadtrat gestoppt worden war. Nun nämlich scheint eine Renaissance des Hotel-Vorhabens im Raum zu stehen.
    Der Finanzbürgermeister hat eine Vorlage für den Verkauf der städtischen Liegenschaft in den Geschäftsgang des Stadtrates eingebracht. Aus den daraus gewonnen Mitteln sollen die für die Theaterbauten auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände in der Wilsdruffer Vorstadt angefallenen Mehrkosten bzw. der Wegfall von Fördermitteln gedeckt werden. Aufgrund der Wichtigkeit der Akquirierung dieser Mittel ist nunmehr mit einer breiten Mehrheit für den Verkauf der städtischen Fläche zu rechnen.

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  • Ich möchte nachfolgend einige sehr interessante Fotos der reformierten Kirche vorstellen (interessant nicht nur bezüglich besagter Kirche, zudem vermutlich kaum bekannt). Der Beitrag passt natürlich in den ausgewählten Strang (Der Dresdner Ring – Geschichte, Gegenwart und Zukunft), aber er steht auch für das Thema: Die zweite Zerstörung Dresdens.

    Die Grundsteinlegung für die reformierte Kirche an der Ringstraße (später Friedrichsring, heute Külz-Ring) erfolgte am 14. Juni 1892, der Eröffnungsgottesdienst fand am 7. März 1894 statt. Hier zunächst eine Nahaufnahme des Gebäudes:
    Klick

    Kleiner Einschub: Alle folgenden Fotolinks zeigen Bilder insehr guter Auflösung, die vergrößert werden können (nach dem Öffnen einfachdraufklicken).
    Die folgende Luftbildaufnahme soll die Lage des Gebäudesverdeutlichen.
    Luftbild-Schrägaufnahmevon Süden, aufgenommen 1925 (2. Baukörper „links“ neben dem Rathaus):
    Klick

    Nun der Zustand des Gebäudes in der unmittelbarenNachkriegszeit (Farbfoto!, entstanden spätestens 1947):
    Klick

    Das nächste Foto entstand 1945, aufgenommen vomRathausturm. Bei dem Straßenzug, der etwa von Bildmitte nach „links oben“führt, handelt es sich um die Prager Straße; im Bildhintergrund („oben“) siehtman den Hauptbahnhof. Die reformierte Kirche (etwa Bildmitte, „linker“Bildbereich) macht einen durchaus aufbaufähigen Eindruck („nur“ ausgebrannt):
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    Ähnliche Aufnahme wie unmittelbar voranstehend (ebenfalls1945):
    Klick

    In den Jahren ab 1947 wurde die Ruine dann durch den engagierten Einsatz der Kirchgemeinde wieder nutzbar gemacht:

    Zitat von www.dresden.de

    1947/48 wurde unter schwierigen Bedingungen in die Ruine ein Behelfsdach eingezogen und eine Notkirche geschaffen, in der Weihnachten 1948 wieder ein Gottesdienst stattfand. Eine ständige Nutzung erfolgte vom 19. Februar 1949 bis 1956. Am 19. November 1949 erklang in der ausgebauten Kirchenruine eine neue Orgel aus der Werkstatt der Gebrüder Jehmlich nach einer Disposition des Kreuzkirchen-Organisten Herbert Collum. Die Gemeinde hatte für deren Bau viele Eigenleistungen und Opfer gebracht, unter anderem auch altes Kupfer und Zink aus den Trümmern geborgen. Es war die erste Orgel in Dresdens Innenstadt nach 1945. Sie besaß einen edlen Klangcharakter, und ihre auf Klarheit und strenge Farbigkeit abgestellte Klangstruktur machte sie geradezu ideal für Bachs Musik. So erhielt dieses Instrument schließlich den Namen Bach-Orgel.
    Quelle: : http://www.dresden.de/media/pdf/denk…irchen_72ES.pdf


    Bei diesenSicherungsarbeiten erfolgte augenscheinlich wohl ein Teilabriss der oberenMauerteile im westlichen Teil des Gebäudes. Die folgenden Fotos zeigen diesenZustand.


    Blick vonSüden, aufgenommen 1948 (Farbaufnahme!, Kirchruine ganz rechts):
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    Blick vomRathausturm, aufgenommen 1954 (Kirchruine Mitte unten):
    Klick

    ÄhnlicheAufnahme (Kirchruine rechts unten), nicht datiert (der Bus mit Anhänger fährtgerade auf die Prager Straße):
    Klick

    Im Jahr 1956musste die Gemeinde auf Betreiben der Stadt Dresden ihren Kirchenstandortverlassen. Ihr neues Domizil fand sie in der Ruine des ehemaligenHofgärtnerhauses am Brühlschen Garten, das 1750 durch den Hofbaumeister Knöffelerrichtet und am 13.02.1945 völlig ausgebrannt war. Über das weitere Schicksalder Ruine an der Ringstraße weiß wikipedia Folgendes zu berichten:

    Zitat von wikipedia

    Die seit1956 leerstehende Kirchruine wurde 1961 der Kabarettgruppe *Die Herkuleskeule* alsSpielstätte zugewiesen, in der sie noch im gleichen Jahr auftrat. Als die Ruinezum Abbruch vorgeschlagen wurde, ließ Oberbürgermeister Gerhard Schill sich imAugust 1962 die Vorschläge der Stadt für den Abbruch vom Büro derSED-Bezirksleitung bestätigen. Kosten in Höhe von 90.000 Mark wurden fürden Abbruch veranschlagt, der 1963 erfolgte. Die Herkuleskeule bezog 1965 dasHaus am Sternplatz 1, die Neubebauung des Grundstücks am Dr.-Külz-Ringbegann 2008.
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Reformierte_Kirche_(Dresden)


    Es geht eventuellin dem voranstehenden Zitat etwas unter, deshalb hier noch einmal explizit: DieFläche des abgerissenen Kirchgebäudes blieb von 1963 bis 2008 unbebaut. Siestand auch keiner „großzügigen“ neuen Straßenführung im Weg. Verbleibt zumx-ten Mal die Frage: Warum der Abriss???

  • Es geht eventuellin dem voranstehenden Zitat etwas unter, deshalb hier noch einmal explizit: DieFläche des abgerissenen Kirchgebäudes blieb von 1963 bis 2008 unbebaut. Siestand auch keiner „großzügigen“ neuen Straßenführung im Weg. Verbleibt zumx-ten Mal die Frage: Warum der Abriss???

    Vermutlich aus dem gleichen Grund, wie bei der Sophienkirche:

    Irgendwo - ich glaube in Lerms Buch "Abschied vom alten Dresden" - stand, dass der bösartige Spitzbart Ulbricht Kirchen hasste und dass seine roten Taliban sie zu entfernen hatten (wie brutal der Vorgang vor allem, wenn man bedenkt, wie man den gefundene menschlichen Menschenresten umging...), aber das alte Kulturdresden hat dieser Barbar vermutlich ganz besonders gehasst. Es gibt - soviel ich mich noch vage erinnern kann ein Bild, wo das Ulbricht die Sk aus einem Stadtmodell, einfach herausnimmt... .So traurig, aber in solchen Ausnahmezeiten kommen zumeist die verdorbensten Charaktere an die Macht.

    Schon allein deshalb müsste man die Sophienkirche dereinst einmal rekonstruieren!

    2 Mal editiert, zuletzt von Exilwiener (15. Februar 2016 um 20:45)

  • Für Dresden wichtig, ist nach Ende der "sozialistischen" Kulturbarbarei, den Auswüchsen der "kapitalistischen" Verhunzung entgegenzutreten.

    Der Postplatz und sein Umfeld ist dafür eines der warnenden Beispiele!

  • Die SZ hat heute Bilder der künftigen Gestaltung des Ringes veröffentlicht: Artikel SZ .

    Ich für meinen Teil hoffe, dass wenigstens die Grünplanung umgesetzt wird. Der westliche Teil des Ringes - naja - da kann man wohl seine eigene Meinung haben... Vor 1945 ist mir der Ring allerdings ein wenig zu dicht bebaut gewesen, da hatten sich unsere Altvorderen auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert, das schreibt schon Löffler. Problem waren damals nach Abbruch der Festung die Eigentumsverhältnisse und die klamme Stadtkasse... Da hat Wien zu seiner Zeit mehr auf dem Kasten gehabt. Letztlich konnte Dresden nur mit einzelnen prachtvollen Gründerzeitlern Punkten, die aber nicht unbedingt ein Ersatz für guten Städtebau darstellen. Einige hist. Ansichtskarten zum Thema gibt es ja in der GalerieAltstädter Ring Dresden auf Arstempano.

  • Für den Verkauf des Grundstücks am Rathausplatz scheint sich vor der Stadtratssitzung 25.02.2016 noch immer keine Mehrheit abzuzeichnen. Einige Fraktionen, allen voran die SPD, sehen weiteren Klärungsbedarf und möchten die Diskussion noch einmal an den Bauausschuss delegieren. Ergebnis offen?

    Die SZ berichtet:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ho…ik-3331208.html

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe