Dresden - Hotel Stadt Rom (in Planung)

  • Anlässlich des Richtfestes für die Blobel-Bude sprach Torsten Kulke von der GHND einen bemerkenswerten Satz aus, der da lautete: „(d)a fehlt noch ein ganz entscheidender Bau: das Hotel Stadt Rom. Und das werden wir jetzt auch in Kürze angehen“.

    Man darf also gespannt sein, wann und was sich hier konkret ereignen wird.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Das ist mir gestern beim Lesen des DNN-Artikels auch positiv aufgefallen:

    Zitat

    Torsten Kulke von der Gesellschaft Historischer Neumarkt erinnerte, dass der Neumarkt mit dem Quartier VI, zu dem auch der Blobel-Bau gehört, mitnichten komplett sei. „Da fehlt noch ein ganz entscheidender Bau: das Hotel Stadt Rom. Und das werden wir jetzt auch in Kürze angehen.

    http://www.dnn.de/Dresden/Lokale…ers-Blobel-Haus
    :applaus:

    Das (verkürzte) Hotel Stadt Rom ist enorm wichtig für den Abschluß des Neumarkts in Richtung Wilsdruffer Straße und muss einfach kommen.

  • Die einzige aussichtsreiche Möglichkeit ist wohl die verkürzte Version, womit ich aber erstmal auch total zufrieden wäre. Weiß jemand, wie es mit Investoren aussieht bzw wie der letzte Stand war?

  • Nichts neues eigentlich.

    Die CDU will einen Antrag in den Stadtrat einbringen, dass man sich mit dem Bau beschäftigen soll, da die GHND nun nicht mehr darauf beharrt, dass es genau an der originalen Stelle rekonstruiert wird. Man hat sich darauf geeinigt es um ein paar Meter nach Nordosten zu verschieben.

    Laut GHND gibt es auch zwei potentielle Investoren.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Kann man das Abstandsflächenproblem nicht mit Geld lösen?

    Bemerkenswert übrigens, dass man auf GHND Seite eine Version des Gebäudes wiedergewinnen wollte, die seit 1770 nicht mehr existierte, weil sie die Preussen weggeschossen haben.

  • (...) Die Neumarktwächter hatten von zwei potenziellen Interessenten berichtet, die die mit Bäumen bepflanzte Fläche wieder bebauen wollen.

    Also gibt es doch Interessenten. Die haben sich halt noch nicht bei der Stadtverwaltung gemeldet. Für einen Neubau direkt am Neumarkt, wird es sicher einen bauwilligen Geldgeber geben. Da mache ich mir gar keine Sorgen.

  • Herr Dietze von der Baywobau hat doch mehrmal in der Presse die Bereitschaft signalisiert. Sollen jetzt Investoren persönlich im Rathaus erscheinen und für Projekte ihre Bereitschaft erklären, die es offiziell gar nicht gibt?

    Manchmal ist die Provinzialität einiger Politiker nur noch erschütternd.

    APH - am Puls der Zeit

  • Die Verschiebung Richtung Steigenberger wie sie in der DNN dargestellt ist, ist mir aber persönlich zu viel.
    Da wird die Moritzgasse ja komplett verschwinden und die Kleine Kirchgasse riesig.
    Dann doch lieber die Bäume lassen. Ich dachte die Verschiebung wären 1-2m und nicht mehr als 5m.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Tatsächlich seltsam, zumal die GHND doch bereits erklärte, dass zwei Investoren dazu bereit wären. Will hier jemand vollendete Tatsachen schaffen und mit einer „Konzeptausschreibung“ (ich ahne bei diesem Wort Übles) die vorhandenen Bestrebungen hintergehen? Gefällt mir gar nicht, zumal alle Mühe, die in den Neumarkt gesteckt wurde, bei einem Wegfall des Stadt Rom zunichte gemacht würde und ein amputiertes Ensemble die Folge wäre...

  • Ich habe ja schon angemerkt, dass hier zwei Herzen in meiner Brust schlagen. Auf der einen Seite braucht der Neumarkt den Abschluss nach Süden, gerade nachdem das Quartier VI fertig ist, wird die Fehlstelle noch offensichtlicher. Es geht aber ferner auch darum, die Großstruktur des Wohnblocks an der Wilsdruffer zu verdecken. Daher spricht städtebaulich aktuell viel für das Verschieben.

    Aber: Es gibt einige Dinge, die mir Bauchschmerzen bereiten. Da ist zum einen die langfristige Perspektive, denn eine verschobene Reko bleibt dort stehen, selbst wenn der Wohnriegel mal fällt, dann ist die Chance auf einen historischen Stadtgrundriss dahin. Aber allein dieser Fakt würde nicht ausreichen um gegen das Verschieben zu sein. Was mir viel mehr Sorgen macht, ist die Haltung der Stadt und der leidlichen Gestaltungskommission.

    Denn aus der Verschieberei ergeben sich viele Folgeprobleme. Erstens die Frage nach der Rückseite. Schon beim Narrenhäusel hat sich die Stadt allein aufgrund der ihrer Meinung nach schlechten Dokumentation auf einen Fassadenwettbewerb eingeschossen. Nach den Horrorerfahrungen mit dem Chiappoischen Haus droht dann eine zweite bewusste Verspottung eines so wichtigen Dresdner Bürgerhauses.

    Zweitens weiß ich nicht, ob das Hotel Stadt Rom so isoliert überhaupt diese großstädtische Wirkung entfalten kann, wenn die Folgebebauung fehlt.

    Drittens macht mir auch die langfristige Perspektive Sorgen. In der Folge des Hotel Stadt Rom standen weitere mögliche Fassadenrekos. Wird man die dann dort verschoben auch bauen können? Oder redet man sich dann raus, dass es nicht mehr der historische Grundriss ist und man dann zwingend modern bauen muss?

    Und viertens sind da die städtebauliche Folgen, die Kleine Kirchegasse, eine extrem beschauliche Altstadtminigasse, würde zur halben Magistrale erweitert, die vorher sehr großzügige Moritzstraße mit dem irgendwann zu rekonstruierenden Palais de Saxe, einem der tollsten Palaisbauten des Neumarktareals, würde in einer völlig engen Straße gar nicht zur Entfaltung kommen.

    Als Fazit bin ich etwas ratlos, wozu ich tendieren soll. Es ist fast eine 50:50 Entscheidung. Ich glaube, ich würde mit einer Verschiebung nur einverstanden sein, wenn man auch die Fassade des Folgehauses rekonstruiert, wenn auf moderne Kontraste vollumfänglich verzichtet wird und wenn dem Palais de Saxe genug Luft zum Atmen bleibt!

    APH - am Puls der Zeit

  • Die Verschiebung Richtung Steigenberger wie sie in der DNN dargestellt ist, ist mir aber persönlich zu viel.
    Da wird die Moritzgasse ja komplett verschwinden und die Kleine Kirchgasse riesig.
    Dann doch lieber die Bäume lassen. Ich dachte die Verschiebung wären 1-2m und nicht mehr als 5m.

    Das sehe ich ganz genauso. Mit einer kleinen Verschiebung kann ich leben. So wie es sich in der DNN darstellt, werden die geschichtlichen Verhältnisse aber auf den Kopf gestellt. Die Moritzgasse als Fortsetzung der Augustusstraße, den Verlauf der alten Befestigung vor der Erweiterung des 16. Jahrhunderts nachzeichnend, wird zum Gässlein degradiert. Die Kleine Kirchgasse, deren charakteristischen Schwung sogar der moderne Neubau am Schütz-Haus nachzeichnet, wird bis zur Unkenntlichkeit aufgebläht. Das geht so nicht.

  • Beruhigt euch doch mal: Die Darstellung der Moritzstraße in der DNN ist doch nur ein Proforma-Bild und niemals ein gültiger Planungsstand.....Das letzte Wort ist da noch nicht geredet.

    Einmal editiert, zuletzt von Oktavian (28. Januar 2019 um 10:05)

  • @'Oktavian

    Also wenn man nicht das nötige Insiderwissen hat, kann man schon nervös werden. Es geht ja letztendlich wieder mal um Authentizität bzgl. des Standortes sowie der Architektur. Und ich würde später irgendwann schon gerne noch, so der Herrgott mich das noch erleben lässt, die Moritzstraße mit dem Palais de Saxe und möglichst noch ein, zwei anderer Rekos bewundern.
    Dabei wäre mir persönlich der originale Standort schon wichtig; ist natürlich alles nur mein persönliches Wunschdenken.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"