Dresden - Hotel Stadt Rom (in Planung)

  • Auch zum Hotel Stadt Rom wurden in dem den Neumarkt betreffenden SZ-Artikel vom 01.02.2013 ein paar Zeilen geschrieben. Die Situation ist weiterhin verfahren, es fehlt ein Investor, für den Kauf und Abriss der Wohnzeilen Wilsdruffer Straße ist angeblich kein Geld da. Lediglich zur Realisierung des von der GHND vorgeschlagenen Durchbruches scheint von der Gagfah Verhandlungsbereitschaft signalisiert worden zu sein. Was von der Stadt gezahlt werden müsste ist aber weiterhin unklar. Ich glaube hier wird wohl in den nächsten Jahren auch nichts passieren :sad:

  • Warum sollte die Stadt die Zeilen kaufen und abreißen bzw. der Gagfah Geld für einen Durchbruch geben? Das wäre politisch überhaupt nicht vermittelbar und auch städtebaulich vollkommen planlos.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Vielleicht wäre es tatsächlich besser noch 20 Jahre zu warten. Besser im Moment kein HSR als nie mehr die städtebaulich wichtige Moritzstrasse mit Hotel Stadt Rom, vielleicht Moritzstr. 6 und dem grandiosen Palais de Saxe.

  • Aus meiner Sicht gibt es nur zwei Perspektiven:

    1. Man verzichtet auf einen Bau bzw. verschiebt diesen, bis die Riegel sowieso abgerissen werden.


    2. Die Stadt kauft die Gebäude zurück.


    Eine Verschiebung wäre das Schlimmste, was passieren könnte. Ich verstehe aber bis heute nicht, warum die Stadt die Gebäude nicht zurückerwirbt, die Gebäude abreißt und die alten Grundstücksgrenzen wiederherstellt. Wenn ich die Quadratmeterzahl ungefähr überschlage und mit dem Geld vergleiche, welches die Stadt für die Grundstücke des Q VII erhält, müssten die Ausgaben doch zumindest zum Teil wieder rein zu holen sein. Die Frage ist, ob die Stadt noch mehr Rekonstruktionen will und da habe ich ernste Zweifel.

    APH - am Puls der Zeit

    Einmal editiert, zuletzt von Apollo (1. Februar 2013 um 20:46)

  • Sieht man die bisherigen Vorgänge, komme ich auch mittlerweile zu dem Schluss, dass es besser wäre, man lässt die Fläche zunächst erst einmal frei. Die favorisierte Variante: Verschiebung UND Neuinterpretation mit angeklebten Fassadenteilen ist ja wohl das Letzte. Sorry! Die Moritzstraße mit dem Palais de Saxe muss wiederkommen.

    Gruß DV

    P.S. Welcome back Wissen.de. Freut mich, dich wieder hier zu lesen.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • @ "Wissen.de"

    Erst einmal ein herzliches Willkommen an dich!

    Theoretisch wäre es natürlich denkbar, dass die Stadt die Zeilen aufkauft, entmietet, abreißt und die Grundstücke anschließend mit Gewinn verkauft. Wie wäre allerdings der politische Widerhall einer derart "raubtierkapitalistischen" Vorgehesnweise? Die Stadt würde als herzloser Grundstücksspekulant erscheinen, der in Anbetracht leerer Kassen und "Wohnraumknappheit" Rentner, Witwen und Waisen ins Elend stürzt! Damit würde man dem Neumarkt wohl einen Bärendienst erweisen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • @ bilderbuch

    so weit muss es nicht kommen. Die Stadt könnte die Gebäude auch zurückkaufen und die Bewohner müssten dann innerhalb der nächsten 5 oder 10 Jahre umziehen. So hätte man aber wenigstens Planungssicherheit bzw. ein Konzept. Ich habe sowieso nie verstanden, warum z.B. das QV der KIB so geplant wird, als würden die Riegel für immer stehen bleiben. Was macht man mit dem Block der KIB, wenn die Riegel doch mal fallen. Dann hat man riesige Anschlussprobleme. Daher wäre es wichtig, jetzt eine Grundsatzentscheidung zu treffen. Dann könnte z.B. das Q V noch so umgeplant werden, dass eine Erweiterung des Quartiers möglich ist.

    Und nochmal zurück zu den Mietern. Eine Frist von 5 oder 10 Jahren ist wohl durchaus zumutbar. Aber die stadt müsste sich dann einmal der Realität stellen. Städtebaulich werden die Blöcke irgendwann fallen. Daher wäre es besser, eine sinnvolle Lösung zu finden, für die Mieter der Wohnblöcke, städtebaulich und auch finanziell, denn durch die Grundstücksverkäufe könnte viel Geld wieder reingeholt werden.

    APH - am Puls der Zeit

  • Die Stadt hat sich aber schon vor etwa 10 Jahren der Realität gestellt und demnach eine Grundsatzentscheidung getroffen. Damals entschied der Stadtrat, dass die Bauten erhalten bleiben, was im Anschluss daran zur Sanierung führte. Dieser Tage wird nun sogar noch das Sockelgeschoss des Blockes C Nord instandgesetzt und anschließend vermarktet.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Dies mag ja sein, aber es kann doch niemald ernsthaft glauben, dass die heutige Situation das finale Ergebnis ist. Sollen die Brandwände und die Gesamtsituation auf der Rückseite des Hotel de Saxe das Endresultat von städtebaulicher Planung sein? Ich hoffe nicht.

    Aber wenn die Situation so ist, wie sie ist, sollte man auf das Hotel Stadt Rom verzichten, die Bäume wachsen lassen und die Aufgabe der nachfolgenden Generation überlassen. Bevor man jetzt mehr kaputt und die Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft noch schwieriger macht.

    APH - am Puls der Zeit

    Einmal editiert, zuletzt von Apollo (2. Februar 2013 um 17:44)

  • Aber wenn die Situation so ist, wie sie ist, sollte man auf das Hotel Stadt Rom verzichten, die Bäume wachsen lassen und die Aufgabe der nachfolgenden Generation überlassen. Bevor man jetzt mehr kaputt und die Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft noch schwieriger macht.

    Sehe ich genauso. Jetzt lieber nicht bauen, als diesem wichtigen Bereich des Neumarkts mit einem modernistischen Ersatzbau für Jahrzehnte seinen Reiz zu nehmen.

    PS: dein Comeback freut natürlich auch mich :)

  • Bei der ganzen Diskussion verkennt die Stadt, dass es einen Vorschlag - SCHNEIDER SCHUMACHER - im Architektenwettbewerb gibt, der die Errichtung eines Gebäudes mit zumindest teilweiser Errichtung der beiden Hauptfassaden des Hotel Stadt Rom am alten Standort ermöglicht. Es ist völlig unverständlich, warum dieser Gedanke nicht weiterverfolgt wird. Der Neumarkt wäre abgeschlossen, und wenn die 60er Jahre Bauten irgendwann fallen sollten, kann die Moritzstraße kompettiert werden.

  • Man sollte den Riegel abreissen ( durchbrechen ) und das HSR an alter Stelle wiedererrichten. Gleichzeitig sollte man sich mit dem Thema Kulturpalast endgültig auseiandersetzen und auch ihn abreissen. Zuvor sollte man inform einer ausgiebigen Diskussion das Theme oder besser den Mythos " DDR " erörtern und diese als Ergebnis der Diskussion beerdigen. Sodann kann dann die Stadt wiedererstehen.

  • Die Stadt hat sich aber schon vor etwa 10 Jahren der Realität gestellt und demnach eine Grundsatzentscheidung getroffen. Damals entschied der Stadtrat, dass die Bauten erhalten bleiben, was im Anschluss daran zur Sanierung führte. Dieser Tage wird nun sogar noch das Sockelgeschoss des Blockes C Nord instandgesetzt und anschließend vermarktet.

    genau so ist es, hier wird sich auf Jahre nichts tun, zumal bestimmte Gruppierungen hier immer die Möglichkeit nutzen werden, der Stadt Bürgerfeindlichkeit und Vernichtung von Wohnraum vorzuwerfen. Selbst bei den "wunderschönen" Nettekoven Gebäuden an der Hauptstrasse ist es damals gelungen, das "wir brauchen bezahlbaren Wohnraum in der Innenstadt" Argument zu bennen.Diese Form der Sinnentleerten Argumentation wird dann erst Recht an der Wilsdruffer greifen.

  • Man sollte den Riegel abreissen ( durchbrechen ) und das HSR an alter Stelle wiedererrichten. Gleichzeitig sollte man sich mit dem Thema Kulturpalast endgültig auseiandersetzen und auch ihn abreissen. Zuvor sollte man inform einer ausgiebigen Diskussion das Theme oder besser den Mythos " DDR " erörtern und diese als Ergebnis der Diskussion beerdigen. Sodann kann dann die Stadt wiedererstehen.

    naja da müsste man sich zuerst um eine ehrliche Analyse der DDR und der heutigen Gesellschaft bemühen..... und das wird niemals passieren, insofern wird ein Mythos immer einen Nährboden finden.

  • Was haben denn die Riegel mit einem "Mythos" oder der "ehrlichen Analyse der DDR und der heutigen Gesellschaft" zu tun? Kann man daraus Rückschlüsse auf den Erhalt ziehen?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • aus meiner Sicht haben die Riegel gar nichts damit zu tun, es gibt da aber sicher die Eine oder Andere Verbindung zum Kulti, da dieser von vielen Dresdnern sicher nicht nur als reiner Baukörper bewertet wird. Ich habe mich in meinem Post allerdings Mißverständlich ausgedrückt, denn ich wollte mich hauptsächlich mit der DDR Analyse von "Der Herzog" auseinandersetzen

  • Ach der Herzog hat eine DDR-Analyse geliefert?! Das war mir gar nicht aufgefallen.
    Aber im Ernst und jetzt mal ein Stückchen weg vom Hotel Stadt Rom: Wenn man eine Spur vom DDR-Wiederaufbau erhalten will - und das scheint bei den Altmarkt-Bauten durchaus der Fall zu sein - muss man zwangsläufig auch den Kulturpalast erhalten. Das ist zwar bedauerlich, lässt sich aber aus funktionalen- und historischen Gründen gar nicht anders denken. Immerhin war der gesamte Wiederaufbau von diesem zentralen Gebäude heraus erdacht und demnach auf es bezogen. Die Zeilen an der Nordseite der Magistrale sind da vergleichsweise sekundär.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ach der Herzog hat eine DDR-Analyse geliefert?! Das war mir gar nicht aufgefallen.
    Aber im Ernst und jetzt mal ein Stückchen weg vom Hotel Stadt Rom: Wenn man eine Spur vom DDR-Wiederaufbau erhalten will - und das scheint bei den Altmarkt-Bauten durchaus der Fall zu sein - muss man zwangsläufig auch den Kulturpalast erhalten. Das ist zwar bedauerlich, lässt sich aber aus funktionalen- und historischen Gründen gar nicht anders denken. Immerhin war der gesamte Wiederaufbau von diesem zentralen Gebäude heraus erdacht und demnach auf es bezogen. Die Zeilen an der Nordseite der Magistrale sind da vergleichsweise sekundär.


    tja, dann lies einfach die Aussage vom Herzog noch einmal in Ruhe....führ mich beinhaltet diese einen klaren Standpunkt mit Wertung. Analyse ist nicht der richtige Begriff, also vielen Dank für diesen subtilen Hinweis

    Am Kulturpalast prallen genau die beiden Interessenspole aufeinander. Rekonstruktion der Altstadt vs. DDR Identität Dresdens.

  • Und deshalb braucht es eine Übergangslösung, die SCHNEIDER SCHUMACHER beim Wettbewerb auch vorgeschlagen haben, nämlich ein Gebäude mit zwei Fassaden des Hotel Stadt Rom und einer modernen Fassade zur Wilsdruffer Straße. Wenn die Gebäude der 60er Jahre irgendwann fallen, ist die Option zu weiteren Rekonstruktionen offen, aber schon jetzt kann der Neumarkt mit dem Hotel Stadt Rom abgeschlossen werden. Warum dieser Vorschlag in Dresden ignoriert wird, bleibt unverständlich.