• Abriss Berliner Straße 502

    Zitat von "[url=http://www.hna.de/nachrichten/kreis-kassel/kaufungen/fachwerkhaus-muss-weichen-1082430.html

    Fachwerkhaus muss weichen - Söhre/Kaufungen - Lokales - HNA Online[/url]"]Denkmalschutz stimmt zu – Bau einer Elektrotankstelle geplant
    Fachwerkhaus muss weichen

    Helsa. Das Haus Berliner Straße 502, eines der ältesten Gebäude in Wickenrode, wird abgerissen. An seiner Stelle soll eine Elektrotankstelle errichtet werden. Den Strom will Eigentümer Aurel Liphardt nach eigenen Angaben mit Fotovoltaik und einer (leisen) Vertikal-Windmühle erzeugen. Das Fachwerkhaus in Ständerbauweise war eines von zwei denkmalgeschützten Häusern in ganz Helsa. Doch auch aus Sicht des Denkmalschutzes war das Haus nicht zu retten, das Amt stimmte dem Abriss zu. Bürgermeister Tilo Küthe (SPD) begrüßt die Entscheidung des Denkmalschutzes. Sie sei für die Gemeinde wichtig, weil immer mehr alte Gebäude in den Ortskernen leer stehen und verfallen. (hog)


    Man beachte wie (vorsätzlich?) der Eindruck erweckt wird, die Angelegenheit wäre nicht so schlimm (wird ja nur eines von zwei eingetragenen Baudenkmälern abgerissen), weil das, was jetzt kommt, ja eine tolle Mischung aus gelebtem Umweltschutz und notwendigen Energiesparmaßnahmen werden wird. Dem Bürgermeister scheint überdies nichts Besseres einzufallen, als leerstehende Altbauten halt einfach abzureißen. Über andere Lösungsansätze dürfte nicht einmal nachgedacht worden sein und auch in nächster Zukunft nicht werden, wenn ich den Duktus des Artikels richtig interpretiere...

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Was an der Stelle hinterher gebaut wird, sollte eigentlich überhaupt keine Rolle spielen. Für die Elektrotankstelle hätte sich sicherlich auch ein anderer Platz finden lassen. Haarsträubend die Haltung des Bürgermeisters. Dass man den Abbruch offenbar des einzigen alten Hauses des Ortes bejubelt, nur weil es im Ort Leerstand gibt, entbehrt doch jeder Logik. Wenn man rechtzeitig versucht hätte, das Haus sinnvoll zu nutzen, würde das möglicherweise auch Nachahmer finden. Aus einer Gemeinde, in dem mit der wenigen verbliebenen alten Bausubstanz so unwürdig und verachtend umgegangen wird, würde ich auch wegziehen, auch wenn dann noch ein Haus mehr leersteht. Nur noch ein einziges denkmalgeschützes Haus im ganzen Gemeindegebiet einer Gemeinde mit über 5000 Einwohnern! Das muss ja geradezu hoffnungslos sein.

  • Zitat

    Doch auch aus Sicht des Denkmalschutzes war das Haus nicht zu retten, das Amt stimmte dem Abriss zu.

    Diese und ähnliche Sätze liest leider auch viel zu oft. Da läßt auch irgendwie der Informationsgehalt des Zeitungsartikels zu wünschen übrig - was war denn mit dem Haus, war es von Schwamm befallen, durch jahrelange Vernachlässigung heruntergekommen, durchfeuchtet (nichts davon sieht man dem Haus auf dem Foto an)? Wieso stimmt der Denkmalschutz zu? :augenrollen:

  • Die Phrase "nicht mehr zu retten" ist reines Politikerdeutsch. Alles kann gerettet und auch in seiner Substanz erhalten werden, wenn man denn nur will.