Northeim (Galerie)

  • Northeim

    Northeim liegt etwa 20 km nördlich von Göttingen und hat knapp 30000 Einwohner (Tendenz deutlich rückläufig).

    Stadtrundgang auf der offiziellen Seite der Stadt:
    Northeim: Startseite

    Stadtgeschichte:
    Northeim: Startseite

    Wikipedia:
    Northeim – Wikipedia

    Bilder auf Wikimedia Commons:
    Category:Northeim – Wikimedia Commons


    Zwei Bilder aus dem Bildindex vorweg mit der Frage ob dieses Fachwerkgebäude jemand zuordnen kann:


    Quelle: Bildarchiv Foto Marburg


    Ein recht bemerkenswertes, 2001 umgebautes Gebäude, das Theater der Nacht:
    Theater der Nacht

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  • Nun eigene Bilder aus Northeim vom September 2002. Sind nur um die 30, mehr habe ich damals nicht gemacht, ergibt ein entsprechend unvollständiges und etwas fachwerklastiges Bild, u.a. fehlt der Marktplatz und die Kirche St. Sixti völlig...

    Zuerst der Münsterplatz im westlichen Teil der von traufseitigen Fachwerkhäusern geprägten Altstadt


    Am Münster 6, das Reddersen-Haus aus dem 15. Jh., heute Touristen-Info
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    die beiden älteren Fachwerkgebäude sind Am Münster 16 und 15


    Münsterplatz, Fachwerkhäuser auf der Südseite

    Gegenüber auf der Nordseite das St. Blasien-Kloster mit dem Bürgersaal
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    Münsterplatz nach N, im Hintergrund das neue Stadtzentrum innerhalb der alten Mauern, einen nicht geringen Anteil der westlichen Altstadt einnehmend


    Hospital Sankt Spiritus (Am Münster 32/33), heute Heimatmuseum, eines der bedeutendsten gotischen Fachwerkgebäude Niedersachsens


    mit vorkragendem zweiten Obergeschoß: Am Münster 23

  • Breite Straße

    Durch das Stadtzentrum verläuft der 10. Grad östlicher Länge. Auf der Einkaufsstraße Breite Straße ist der Längengrad durch weiße Pflastersteine markiert


    die Breite Straße, die W-O-verlaufende Einkaufsstraße, zweifach stark vorkragend das Haus Breite Straße 54


    Breite Straße 44 ff


    Breite Straße 41, mit einfachem Bügelfries, wohl um 1500

    Im Gegensatz zum nahen Einbeck gibt es noch etliche Fachwerkhäuser aus der 1. H. des 16. Jh., dafür sind bunte und reich verzierte Renaissancehäuser sehr selten.


    Breite Straße 38, 37, die Nr. 38 im EG mit Vorhangfenstern


    Breite Straße 37, das sog. Kassebeersche Haus, eines der wenigen mit Rosetten verzierten Häuser, 1566 erbaut, die Arkaturen am Erker um 1600, Erneuerung 1927


    Breite Straße 37


    Bildarchiv Foto Marburg
    Breite Straße vor 1938

  • Östlich folgt die Straße Am Schaupenstiel


    Am Schaupenstiel 15, mit Bügelfries (von 1510?)
    Frühes 16. Jh.


    Bildarchiv Foto Marburg
    Am Schaupenstiel 15 vor 1938, Sog. Corvinushaus
    Frühes 16. Jh.


    Am Schaupenstiel 9


    Bildarchiv Foto Marburg
    Am Schaupenstiel 9 vor 1938


    Am Schaupenstiel 9


    Nach N biegt die Häuserstraße ab


    Häuserstraße 2


    Häuserstraße, links Nr. 9


    Häuserstraße links Nr. 9 vor 1938


    Häuserstraße 20 (1591)


    ??

  • Marktplatz (Bildarchiv Foto Marburg):


    Alte Wache am Markt


    Weitere spätgotische Fachwerkbauten mit Knaggen und Bügelfriesen in der Holzhäuserstraße (nordöstl.Altstadt):

    Holzhäuserstraße 7, 8


    Holzhäuserstraße 2, 3


    Bildarchiv Foto Marburg
    Holzhäuserstraße vor 1938, rechts die Nr. 2



    Rumannsches Haus Entenmarkt 3
    1768/70


    Entenmarkt, links Nr. 15


    Entenmarkt Ecke Rathausgasse

  • Sehr interessante Einblicke in eine mir weitgehend unbekannte Altstadtidylle in Niedersachsen. Vielen Dank dafür Markus!
    Schon erstaunlich, wie prachtvoll das niedersächsische Fachwerk auch in peripheren Gegenden ausfällt. Darauf kann man als Mecklenburger nur neidisch sein. Dafür haben wir unsere Herrenhäuser, die vielen Alleen und die schöneren Strände ;)

    Zitat von "Markus"

    Northeim (...) hat knapp 30000 Einwohner (Tendenz deutlich rückläufig)


    Woran liegt das? Gehört Northeim zu den wirtschaftlich abgehängten Orten? Und wird vorallem der Stadtrand entvölkert, oder gar die Altstadt (was besonders tragisch wäre)?

  • Zitat von "erbsenzaehler"

    Darauf kann man als Mecklenburger nur neidisch sein. Dafür haben wir unsere Herrenhäuser, die vielen Alleen und die schöneren Strände ;)


    Woran liegt das? Gehört Northeim zu den wirtschaftlich abgehängten Orten? Und wird vorallem der Stadtrand entvölkert, oder gar die Altstadt (was besonders tragisch wäre)?


    Nicht nur als Mecklenburger, aber M hat ja dafür seine Berge (z.B. den Olympiaberg). Zur Frage kann ich nichts beitragen, nur das z.B. im Wikipedia-Artikel dazu geschriebene, Northeim – Wikipedia
    Vielleicht kann da ein Ortskundigerer etwas dazu schreiben, interessieren würde mich das auch, klingt für jemand in Nordostmünchen wohnenden sowieso völlig unglaublich.

    War seinerzeit ein paar Tage in Göttingen und je einen Tag noch in Einbeck, Goslar und Northeim, wobei die Anzahl der Dias und die Freude über all die wunderbare Fachwerkpracht in Einbeck und Goslar ungemein höher waren.

  • Zitat von "Markus"

    Münsterplatz nach N, im Hintergrund das neue Stadtzentrum innerhalb der alten Mauern, einen nicht geringen Anteil der westlichen Altstadt einnehmend


    http://www.northeim.de/seiten/route/bilder/Luftb5.jpg
    http://www.hotel-deutsche-eiche.de/images/luftbild_gross.jpg
    http://regiowiki.hna.de/images/a/aa/Northeim.jpg

    Was für ein brutaler Klotz. :kopfschuetteln: Kann es sein, dass die Stadt nach diesem schrecklichen Fehlgriff wachgerüttelt wurde und die Wende zum konsequenten Denkmalschutz und zur Objektsanierung genommen hat?

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Das ist halt das, was ich an der alten BRD so überaus schätze...
    Niedersachsen ist da überhaupt so ein Supermarkt-Land.
    Allerdings scheint es mir hier weniger schlimm als anderswo, zB Celle, zu sein. Möglicherweise sind hier nicht sehr viel Häuser draufgegangen. In den betroffenen GAssen fehlt ja auch sonst sehr viel.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Allerdings scheint es mir hier weniger schlimm als anderswo, zB Celle, zu sein. Möglicherweise sind hier nicht sehr viel Häuser draufgegangen. In den betroffenen GAssen fehlt ja auch sonst sehr viel.

    Den letzten Satz kapier ich nicht. Celle habe ich im übrigen in bester Erinnerung (gut, ein paar Kaufhausbauten fügen sich nicht unbedingt ein, aber allzu schlimm fand ich das dort auch nicht). So brutal die Northeimer Klötze in den verlinkten Luftaufnahmen wirken, vor Ort sind sie mir kaum aufgefallen. Northeim zählt aber jedenfalls dadurch zu den im Luftbild sofort erkennbaren Städten. Der Baubestand an Fachwerkhäusern aus der Zeit des ausgehenden 15. und der 1. H. des 16. Jh. ist jedenfalls schon sehr beachtlich.

  • na schau dir das von GF verlinkte Luftbild an: vis-à-vis vom Monster scheint auch alles zu fehlen. Möglicherweise war die Stelle auch vorher nicht allzubedeutend bzw verdichtet.
    Anders Celle: hier wurde ein Block qualitativer FWH geopfert. Für so etwas hab ich halt nichts über, das hat mir Celle mehr oder weniger vermiest.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Anders Celle: hier wurde ein Block qualitativer FWH geopfert. Für so etwas hab ich halt nichts über, das hat mir Celle mehr oder weniger vermiest.


    Das ist natürlich schon absolut unverzeihlich.

    auf Northeim – Wikipedia steht „Ab 1969 erfolgte die Sanierung der Altstadt. Zu Beginn der 1970er Jahre wurden große Teile des historischen Klostergutes abgerissen und bebaut, das „City Center“ entstand.“

    Die Nordseite des nördlich W-O- verlaufenden Straßenzuges Am Klostergarten ist tatsächlich auffallend locker bebaut.

  • City-Center:


    Es handelt sich um das City-Center sowie um die östlich und westlich anschließende Bebauung. Seine Entstehung würde ich auf Ende der 60er-/ Anfang der 70er-Jahre schätzen. Das Betongebirge trägt ganz die Formensprache der 70er-Jahre. Seine Stelle war von Alters her geringfügig bebaut: Es war der Klosterhof, der ausgedehnte Hof des Klosters. Eine enge Fachwerkbebauung mit Bürgerhäusern dürfen wir nicht unterstellen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass am östlichen Rand der Gesamtanlage Fachwerkhäuser dran glauben mussten.

    Ganz so schrecklich, wie es sich in der Lutfaufnahme darstellt, gibt es sich in der Wirklichkeit nicht. Die Gebäude beherrschen das Altstadtbild nicht; sie erscheinen etwas abseits und stören z. B. die Breite Straße nicht. Dennoch sind sie, was sie sind: Ein monströser Klotz, der keinesfalls in eine Altstadt gehört!

    Man betrachte auch CCN 1 (mit Klicken vergrößern!)

    Ansonsten wäre es schön, wenn ein Südostniedersachsenexperte (welch schönes deutsches Wort) weitergehende Informationen liefern könnte. Ich weiß auch nur, was man halt so weiß.

    Da bin ich doch dann mit der Bauzeit recht gut hingekommen. :koenig:

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    na schau dir das von GF verlinkte Luftbild an: vis-à-vis vom Monster scheint auch alles zu fehlen. Möglciherweise war die Stelle auch vorher nicht allzubedeutend bzw verdichtet.
    Anders Celle: hier wurde ein Block qualitativer FWH geopfert. Für so etwas hab ich halt nichts über, das hat mir Celle mehr oder weniger vermiest.

    Hier kann ich dich leider schwer nachvollziehen! Mann kann sehr einfach die Karstadt-Kaufhof umgehen. Aber man sieht was man sehen will. WIe man sieht auf diese Luftbild ist ja diese Zentrum nicht so pragend und es gibt genuged Strassenzugen in Celle die nicht von diese Kaufhof gestort wird.

    http://de.indymedia.org/images/2006/10/158440.jpg
    Bing Maps - Wegbeschreibungen, Routen, Verkehr

    Zweitens verstehe ich nicht folgende Argumente: eine Zerstorte Viertel vermiessen die ganze Altstadterlebnis. Mit so eine Attityde kann man in heutige Jahrhunderte gar nicht mer geniessen (Wahrscheinlich aucht nicht in die letzten Jahrhunderte). Fur mich personlich war Prag so eine gute Beispiel. Wir sind mit Busse durch die depressive Vororten gefahren. Diese runtergekommente Vierteln hat mich schon erdruckt. Das bedeutet aber nicht dass ich nicht die Architektur in Altstadt geniessen kann. Hier hatten wir schon Stadtvierteln von ungeheur Hasslichkeit. Wenn man die Gedanke weiterfolgt: man geht in die Museum und mann kann nicht die Kunst geniessen weil es gibt ein oder ein paar Gemalde die mann nicht mag. Ehrlich gesagt ich war nie in eine Stadt die mich wirklich befriedigt. Manchmal liegt es an Verkehr (Autos uberall), manchmal liegt es an die Kleider von der Menschen, die besoffene Einheimische die Streit suchen, die hasslische Gebauden um die Marktplatz, die tausende Zara-Geschaften die uberall sind, die billige Cafes, die schlechte Wetter oder die Touristenshops die Kitch verkauft. Die Frage ist was am meisten stort und was am wenigesten stort - dort kommt ja die Subjektivat im Spiel.

    Was Celle, Northeim, Goslar, Einbeck, Quedlinburg anbietet ist wunderbare beispiele von Fachwerkarchitektur. Mit oder ohne Karstadt-architektur. Fur mich subjektiv ist Celle/Northeim/Goslar eine genuss fur was es dort gibt und nirgendswo anders gibt.

  • Der Rest


    Sankt Sixti Kirche


    beide Aufnahmen: Bildarchiv Foto Marburg


    Hagenstraße


    Hagenstraße 24 früher 12? (1575)

    Bildarchiv Foto Marburg
    Hagenstraße mit Nr. 12 (1575) vor 1938


    Bildarchiv Foto Marburg
    Hagenstraße 1963


    Hagenstraße

  • Ich hol den Thread mal nach oben wegen der anfangs diskutierten rückläufigen Bevölkerung, von der in Markus' Eingangsposting die Rede war. Das südöstliche Niedersachsen (sozusagen das gesamte hügelige/bergige Niedersachsen südlich der Mittelgebirgsschwelle) gehört zu den absoluten Schrumpfregionen in ganz Deutschland. Zum einen liegt dies teilweise sicherlich an der ehemaligen Zonenrandlage v.a. der Harzregion, zum anderen aber auch an einer einmaligen Schwerfälligkeit und grundlosen Überheblichkeit vieler Kommunen gegenüber potenziellen Arbeitgebern, als diese noch Regionen zur Niederlassung suchten (also vielleicht 60er bis 80er Jahre). Eigentlich ist die Lage der Region und auch ihre Landschaft ziemlich zentral in D und mit guter Autobahn- und ICE-Anbindung in Göttingen (2 1/4 h nach B, 2h nach HH, 2 h nach F, 4 h nach M) ja traumhaft...

    Nun scheint der Zug in vielen dieser Kleinstädte zwischen Hannover/Hildesheim/Braunschweig im Norden und Göttingen im Süden weitestgehend abgefahren zu sein, was man ihnen auch auf Schritt und Tritt ansieht. Wenn man in Hameln an einem Winterabend um 19.00 auf der Suche nach einem Restaurant in die Innenstadt geht, wird es schwer sein, etwas zu finden, das aufhat und einigermaßen attraktiv ist. Am Ende landet man dann in einem vielleicht gar nicht schlechten, für westdeutsche Normalverhältnisse jedenfalls unfassbar billigen Italiener, dessen Inventar unverändert aus den 70ern überlebt hat. Die Zeit scheint nicht ohne Grund auch auf den 2003er Fotos von Einbeck stehengeblieben zu sein, man fühlt sich hier wirklich wie vor 40 Jahren (mit dem herben Charme der Südniedersachsen kriegt man hier auch noch ein "Draußen nur Kännchen" um die Ohren gebraten, wenn man einfach einen Kaffee bestellen möchte.)

    Rühmliche Ausnahmen sind aus meiner Sicht a.e. Duderstadt (vielleicht weil katholisch :wink: ?), aufgrund des Massentourismus Goslar und vielleicht dann doch noch Einbeck, aber Städte wie Hann.-Münden, Uslar/Solling (ebenfalls durchaus sehenswert!), Northeim, Osterode, Bad Gandersheim, Alfeld, Hameln, Holzminden und noch schlimmer eigentlich ALLE im oder direkt am Harz liegenden westdeutschen Orte atmen eine dermaßen fass- und greifbare Atmosphäre des unaufhaltsamen und dabei stoisch muffigen Niedergangs wie er zumindest im Westdeutschland außerhalb des Ruhrgebiets seinesgleichen sucht: Leerstand, die lieblose 70er-Jahre-Stadtmöblierung, Kettenbäckereien, Plastiktischcafés und Ein-Euro-Shops plus dem unvermeidlichen Waschbetonklotz an einem zentralen Ort (je nach Größe des Orts und in absteigender Geschmacklosigkeit sind dies: Karstadt - Volksbank - Sparkasse) - it's all there. Dabei müssten sich die meisten dieser Orte architektonisch nicht vor ihren ungleich bekannteren süddeutschen Pendants verstecken!

  • Auch ich fand die Region muffig und verstaubt, obwohl das städtebaulich-landschaftliche Potential enorm ist. Man spürt auf Schritt und Tritt den Zonenrand, zwanzig Jahre nach der Wende. Das fängt bei Wolfenbüttel-Helmstedt an und geht bis Eschwege, Bad Hersfeld, Fulda runter. Schon die nächste nördliche Kleinstadt in der Tiefebene, Gifhorn, wirkt dagegen wie aus dem Ei gepellt. Osterode hat mich städtebaulich sehr positiv überrascht.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Hallo Markus,
    als Northeimer Bürger liebe ich dieses Städtchen - nicht nur wegen der hübschen Bausubstanz, auch die Lage im breiten Leinetal mit den begrenzenden sanften Hügeln lassen ein Gefühl von Urlaubsidylle aufkommen.
    In einem alten Stadtführer aus dem Jahr 1926 habe ich das Gebäude gefunden, nach dem du am Anfang deines herrlichen Stadtrundgangs gefragt hattest: Holzhäuserstraße 29 ! Man Du bist daran vorbeigekommen, es sieht heute allerdings anders aus, deshalb habe ich noch ein Foto hinzugefügt. Wenn man genau schaut, sieht man, dass die Bordsteine bis heute nicht ausgewechselt worden sind.
    Ein erneuter Besuch in Northeim lohnt sich, z.B. ist aus dem Schaupenstiel Nr. 15 ein echtes Schmuckstück geworden (siehe wikimedia).

  • Northeim hatte halt wie so viele Städte das Pech des großen Stadtbrandes im 19. Jahrhundert. Ohne den wäre es eine der bedeutenden Fachwerkstädte im Harz-Raum und wenigstens in einem Atemzug mit Einbeck, vielleicht gar Hannoversch Münden zu nennen, so sticht sie heute nur noch durch Einzelbauten wie die Kirche mit ihrer ungewöhnlich wertvollen Ausstattung (Orgel!), das Spital oder eine Handvoll gotische Bürgerhäuser hervor. Mit der unsäglichen Bebauung des Klostergeländes, die das einstige Technische Rathaus in [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon] oder das Marktdreieck in Waiblingen schön aussehen lässt, hat man sich zudem wahrlich einen Bärendienst erwiesen. Wie Heinzer und youngwoerth so trefflich bemerkten, man hat das Gefühl, die lokale Baukultur zwischen 1945–90 war einzig auf den Zonenrand bzw. den drohenden Atomkrieg und somit ohnehin keinerlei ästhetische Bedeutung ausgerichtet. Das ist freilich ein überregionales Problem, wenn man mal z. B. nach Göttingen schaut.