München im Advent (Galerie)

  • Zitat von "Johan"

    Zeno
    So viele gotische-gepragten Millionstadten gibt es auch heute nicht in Europa. Hausmann, Grunderzeit, Viktorianische und ahnliche Stillen hat schon die meiste Innenstadten uberformt. Und mit die vergleich ist Munchen auch eine typische Europaische Grosstadt.
    Meine Argument ist nur: fur eine Europaische Grossstadt sieht Munchen gar nicht so slecht aus.

    Volle Zustimmung. Man kann die These von Gattinger (Veränderung als einzige Konstante) provokant finden, aber speziell auf den Millionenstädten lastet einfach ein zu hoher Investitions- und Veränderungsdruck. Kleinere Städte wie Regensburg, Bamberg, Passau, Rothenburg haben es einfacher das Erbe zu bewahren und ich finde man erwartet es bei ihnen auch viel stärker. Seien wir uns ehrlich: Auch vor 100 Jahren waren München, Berlin, Hamburg, [lexicon='Leipzig'][/lexicon] schon vom Historismus überwuchert (auch die Altstädte) und gemessen an ihrer Zeit einfach nur modern. Im Baedecker von 1909 steht: "Erst im 19. Jahrhundert zu seiner heutigen Bedeutung herangewachsen, ist es (München) eine vorwiegend moderne Stadt".
    Ich finde es wichtig, dass München heute sein Erbe vorbildlich bewahrt und da fallen mir noch zwei positive Beispiele aus den letzten Jahren ein: So wurde das Türmchen an der Südostecke des Neuen Rathauses rekonstruiert, gleichfalls die farbig glasierten Schindel auf der Ludwigskirche.

  • Zeno
    Ja, es ist Grosstadten aus verschiedene Epochen. Munchen ist die Grosstadt des 19Jahrhundert. Und es ist ja auch dadurch extrem gepragt.
    Regensburg und Erfurt sind ja "Grosstadten" von damals. Aber sie ware keine Grosstadten mit internationale heutige Masstaben.
    (Eine Freundin von mir kommt aus ein Kleinstadt in die Nahe von Shanghai - Ningbo (nur 6 millionen Einwohner)
    Es ist nicht negativ - will man eine europaische Grosstadt von dieser Zeitalter und diese Grosse da ist Munchen eine gute Wahl.
    Deutschland hat im eigentliche sinn nur 3 - 4 Millionstadten. So kein Vergleich mit Potsdam, Erfurt, Regensburg oder Wiesbaden.

  • natürlich an und für sich nichts. Die Neogotik des Münchner Rathauses gefällt mir überhaupt überhaupt nicht, sie erscheint mir sonderbar ahistoristisch und unoriginell. Aber heute müssen wir fast froh drüber sein: die Nachfolgebebauung würde nicht mehr stehen, da sicherlich abgerissen wie die anderen Ruinen von sicherlich aufbaufähigen Bürgerhäusern. München hat einfach andere Probleme als seinen Historismus.
    Die ewige und gleich verlaufende Diskussion über den Wiederaufbau zeigt einfach nur, dass dieser das eigentliche Problem von München ist. Man kann die Stadt nicht betrachten, nicht diskutieren, ohne sich fortwährend daran zu stoßen. Die Situation ist wie beim Iglauer Ringplatz: in jeder Würdigung muss zwangsläufig zumindest am Rande der kontrafaktisch-subjunktivistische Seufzer mitschwingen: was nützt all diese noch so schöne intakte Randbebauung in Anbetracht des Monstrums in der Mitte...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @Ursus
    Man sieht was man sehen will. Heute bevorzuge ich Raundbebaung von Grosstadten. Fur mich ist Munchens Innenstadt nicht mehr Monster als Brussel, Milano oder Moscow. Europaische Grosstadten sind eigentlich oft ziemlich Konform und beliebing. Die sind alle eh voll von Grunderzeit, Zaras, H&M, Starbucks McDonalds und andere ahnliche Geschaften. Ich finde auch nicht die moderne Strassen in Munchen direkt hasslich - ich wurde das Wort langweilig benutzen.

    Na, schaut mal hier auf die vorher zietierte Judische Zentrum.
    http://www.360cities.net/image/jewish-c…45.00,0.00,75.0

    Die Genre Europaische Grosstadt lauft ja auch in die gleiche Stil weiter in Budapest und Wien. Hat diese Grosstadten Charachter und Gemutlichkeit? Manchmal finde ich dabei Stockholms Altstadt gar nicht slecht.
    http://www.cedcc.psu.edu/khanjan/cStock…amla%20Stan.JPG

    Zeno
    Von diesem Bild ist ja nur ein Teil Neo-gotisch. (Das Bild ist von 1845) Was mich eigentlich uberrascht ist wie bescheiden die Platz eigentlich ist.
    http://cache4.asset-cache.net/xc/82091564.jp…6DDA801C9D58924

    Besonders im Vergleich mit ein paar Jahrhundert fruher...
    http://www.bergbook.com/images/23926-01.jpg

  • @Johan
    Mit "Monstrum" war das Iglauer Beispiel gemeint, das hier nicht hergehört, und nicht die Münchener Innenstadt. Soweit würde ich doch nicht gehen. :zwinkern:

    Zitat von "Johan"

    Besonders im Vergleich mit ein paar Jahrhundert fruher...
    http://www.bergbook.com/images/23926-01.jpg


    eine sehr interessante Mischung aus fränkischen Einflüssen und Inn-Salzach-Stil.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich mag das Münchner Neue Rathaus sehr. Gerade das ist Historismus, dem man nicht vorwerfen kann dass der Massenfertigung ist, ein Unikat. Wenn man sich vorstellt, dass 42 Jahre (1867 - 1909) daran gearbeitet wurde. Wo wird heute noch so lange an etwas geschaffen, außer der Sagrada Familia? Mich erinnert das fast schon an die langen Bauzeiten der Kathedralen. Dass die Proportionen nicht stimmen, stört mich auch nicht. Das ist bei den romanischen Patrizierburgen in Regensburg auch nicht der Fall. Der goldene Schnitt ist schön, aber es gibt auch andere Werte.

  • Mir gefällt das Neue Rathaus auch sehr gut, ich will mir gar nicht ausmalen wenn das Rathaus im Krieg zerstört worden wäre. Vielleicht hätten wir dann in München ein Pendant zum Stuttgarter Rathaus?
    Ich möchte auf meine Anfangsfrage zurückkommen und zwar: Warum war in Stuttgart ein ähnlicher Wiederaufbau wie in München möglich? Ich will den Wiederaufbau Münchens nicht hochpreisen, aber im Vergleich zu anderen Städten ist er doch recht gelungen, trotz grober Bausünden. Immer wieder lese ich, wenns um Stuttgart's Wiederaufbau geht, dass die Mentalität ausschlaggebend war. Nur weil Stuttgart und Württemberg protestantisch sind, kann es doch nicht sein, das so ein Wiederaufbau geschah. Anscheinend ist den Leuten in dieser Region das Geld wichtiger, als ihre Städte, kann das sein?

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • zwischen München und Stuttagart besteht kein substanzieller Unterschied, sieht man von der Behandlung der Kirchen ab. Beide Städte bestehen zum überwiegenden Teil aus Wiederaufbaumüll mit ein paar Einsprengsel bzw ein paar ansprechend wiederhergestellten Stadtteilen oder Straßenzügen. Stuttgart ist irgendwie zentrumsbewusster, und auf keinen Fall schlimmer. Beiden Städten scheint jegliche Selbstkritik, dh das Bewusstsein für die eigene Hässlichkeit völlig zu fehlen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • ich hab eher an Schillerplatz/Schlossplatz gedacht.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Tut mir Leid UC, aber gegen das wirklich angenehme München ist Stuttgart einfach nur grausam.
    Schon weil die Innenstadt derart von Verkehrsschneisen und unmaßstäblichen Brutalbauten zerschnitten wird, dass man kaum von einem europäischen Zentrum sprechen kann. Sicher ist München nicht perfekt wiederaufgebaut, aber doch bedeutend besser als Stuttgart, zumal einfach auch mehr original Altes geblieben ist. Und München war auch vor dem Krieg schon die Stadt mit den bedeutenderen Sehenswürdigkeiten und der größeren Substanz.

    Aber diese Stadtvergleiche sind eh müßig. München ist eigentlich keine Stadt, über die wir uns hier die Mäuler zerreißen müssen.
    Bei Städten wie Nürnberg, Würzburg, Hildesheim, Braunschweig, Frankfurt oder Dresden erscheint mir das weit angebrachter.