• Pagentorn Ich will da niemandem zu nahe treten, aber diese Zeitzeugen sind heute alle tot. Das ist also keine ausreichende Antwort auf die Frage nach dem Phantomschmerz.

    Da finde ich solche Artikel aufschlussreicher:

    Reformation und Haube
    www.kreiszeitung.de
    Spuren der alten Ansgarii-Kirche - WK | Geschichte
    Etliche Relikte und Erinnerungen im Stadtgebiet weisen auf verschwundenen Sakralbau hin Der Einsturz des 118 Meter hohen Turmes der Ansgarii-Kirche am 1.…
    wkgeschichte.weser-kurier.de

    Auch in welchen Zyklen das Thema öffentlich also besprochen wird.

  • Sehr geehrter Majorhantines,

    vielen Dank für die beiden Artikel !

    Der Artikel aus der Kreiszeitung ist von der Art derjenigen, die alle paar Jahre mal zu St. Ansgarii erscheinen (leider - wie auch im vorliegenden Fall -oft mit fehlerhaften Angaben zur Höhe des Turms behaftet [hier : 118m statt der tatsächlichen 98m]).

    Und der Autor des zweiten Artikels mußte seinerzeit erst von mir über die 'AnschariiPassage' aufgeklärt werden, die er vordem nicht gekannt hatte. Er hat diese Information dann aber gleich in dem Artikel vom 07. September 2017 verarbeitet :wink: .

    Sehen Sie zum Thema Erinnerungsorte (und damit wohl auch Phantomschmerz) bitte meinen folgenden Beitrag hier im Forum , welcher aus dem Jahre 2015 :) stammt:

    Pagentorn
    August 10, 2015 at 9:27 PM

    Ceterum censeo ecclesiam esse reconstruendam

  • Ich würde mir ein paar junge Leute nehmen und diese in den sozialen Netzwerken (v.a. Instagram, YouTube, twitter, TikTok) Inhalte über Ansgarii verbreiten lassen. Und z.B. durch Kurzvideos die Erinnerung an den Bau wachrufen.

  • Sehr geehrte Erbse,

    nachdem wir - wie wir Sie bereits bemerkt haben werden - Ihren vor Jahren ausgesprochenen Rat , Alt-Ansgarii stärker auf Wikipedia präsent zu machen, umgesetzt haben, greifen wir auch diese Anregung von Ihnen gerne auf, was die soziale Netzwerke angeht. Die Netzpräsenz des Vereins wird mit Letzteren selbstverständlich gekoppelt sein.

    In Yoube ist das Thema allerdings schon seit Jahren vertreten und erst jüngst wieder erweitert worden:

    1. Das eher 'klassische' Video mit 'Vorher-/Nachher Bildern' (schon sieben Jahre alt).

    External Content www.youtube.com
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    2. Der Beginn der humoristisch aufgezogenen , aber ernst gemeinten Reihe 'Anschar & Heini' von der es auch fremdsprachige Ausgaben geben wird - insbesondere für den angelsächsischen Raum.

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    Wir würden uns freuen, wenn Sie durch Weiterverlinkung und Empfehlung dazu beitragen würden, die 'Klickzahlen ' zu erhöhen !

    Und ja, wir werden hier kontinuierlich an der Verbesserung der Qualität arbeiten.


    Ceterum censeo ecclesiam esse reconstruendam

  • Pfingstgrüße von Axel Spellenberg

    Zum anstehenden 'Geburtstag der Kirche' darf ich den verehrten Mitforisten einen ausdrucksstarken Gruß aus Worpswede weiterleiten, der fast von Marc Chagall stammen könnte:

    Der Heilige Geist gieße Seine Strahlen über die Stadt und erleuchte uns wieder zu einem neuen Wirken. Er leite uns gnädig und führe unsere Gedanken zu einem fruchtbaren Gelingen

  • Eingebettet in die grüne Lunge der Altstadt

    Anliegend eine historische Ansichtskarte, welche die Kirchturmspitze umrahmt von der üppigen Vegetation der Bremer Wallanlagen zeigt.

  • Der Ansgarikirchhof. Klima-Killer oder Klima-Insel?

    „Die Kirchen bekommen neuen Zulauf! In den Hitzewellen werden sie sehr gefragte Orte der Kühlung sein. Genau die dicken Wände, die wir im Winter nicht warm bekommen, sind dann ein Überlebensvorteil!“

    Schreibt der bekannte Arzt, Autor und Wissenschaftsjournalist Eckart von Hirschhausen im evangelischen Magazin chrismon, Juni 2023.

    Der Klima-Killer: das Bremer Carée, heute Ansgari-Haus, wurde aus Stahlbeton errichtet und mit einer Fassade aus Glas und dunklem Metall verkleidet. Diese Bauweise gilt als extremer Klima-Killer; Beton verursacht wegen der Zementproduktion ca. 20 % des weltweiten Gesamt-CO2-Ausstoßes. Die Fassaden heizen sich besonders nach Süden in den zunehmenden Hitzesommern enorm auf. Die großen Glasfensterflächen erfordern im Winter einen erheblichen Heizenergieaufwand, im Sommer Klimaanlagen mit einem enormen Stromverbrauch. Wie die Darstellung unten zeigt, wird der Ansgarikirchhof im Sommer zur brütenden Hitzeinsel, da sich neben den Straßen- und Platzflächen rings um den Baukomplex auch die großen, konventionell mit Bitumenbahnen gedeckten Flachdachflächen stark aufheizen. Der Bau wird von 6 schattenspendenden Bäumen flankiert. Grünflächen sind in nur geringem, temporären Maß vorhanden.

    Im übrigen gehen 39 % des persönlichen C02-Fußabdrucks auf den Konsum der Deutschen von materiellen Gütern zurück. Das Ansgari-Haus gilt als ein Konsum-Tempel in der Innenstadt. Konsum ist der Klima-Killer N° 1, auf Platz 4 rangiert Energie und Heizung, gefolgt vom Stromverbrauch.

    Lageplan Ansgarikirchhof / Ansgari-Haus, vormals Bremer Carée.

    Die Klima-Insel: das Baukonzept Rekonstruktion Ansgarikirchhof plus Neubauten Papenstraße stellt neben der Wiederherstellung des historischen Altstadtquartiers auch einen maßgeblichen Beitrag zur Klimaverbesserung, mit der Folge der Auswirkung auf das städtische, regionale und überregionale Klima, dar. Das neue Altstadtquartier wird „einen neuen Zulauf bekommen“, weil es ein in Hitzewellen sehr gefragter Ort der Kühlung“ sein wird.

    Allerdings werden wir „die dicken Wände“ im Winter warm und im Sommer kühl bekommen, weil sie bei den Kirchengebäuden und Neubauten aus massiven, dicken Ziegelwänden erbaut werden, die die Kälte isolieren und Wärme speichern. Die äußere Kirchenanbauten, Wernicke´s Handelsschule und die Neubauten an der Papenstraße werden mit Naturstein vorgemauert, teils verputzt, so dass zwischen innerem Ziegelmauerwerk und äußerer Stein- oder Putzfassade noch eine Wärmedämmschicht eingebaut werden kann. Die Kirchenaußenwände bestehen durchweg aus Ziegelmauerwerk, das im Innern weiß geschlämmt, teils historisch bemalt und mit Fresken versehen wird. Der Turm wird aus sehr massivem Ziegelmauerwerk konstruiert, die äußeren Stein-Verblendungen aus historischem Naturstein. Beton und Stahl werden nicht verwendet, lediglich Eisen für Zugkonstruktionen sowie Mauer- und Steinverankerungen. Die Däche der rekonstruierten und neuen Gebäude werden mit altstadtüblichen Tonziegeln, die nach Süden und Osten gerichteten Dachflächen mit Tonziegeln mit integrierten Solarzellen gedeckt, die bei Restaurierungsobjekten in Pompeij jüngst Anwendung fanden. Die künftig geforderte Solarstromerzeugung und das Stadtbild sind damit gesichert bzw. gewahrt. Die wiederaufgebaute St. Ansgarii-Kirche wird von 11 schattenspendenden Bäumen flankiert. An der Nordwand wird ein Kirchgarten angelegt.

    Lageplan Ansgarikirchhof/ Kirche/ Wernicke´s Handelsschule/ Neubau Papenstraße.

  • Kirchgärtlein

    Wie malerisch romantisch der Ansgariikirchhof mit der Kirchennordwand und dem Uhrmacherhäuschen vor der Kriegszerstörung einmal ausgesehen hat, vermittelt dieses jüngst in Acryl auf Leinwand gemalte Bild von der Rekonstruktion.

    Das zweistöckige, walmgedeckte Häuschen schmiegt sich eng an die Kirche. Geradezu liebreizend ist das vormals vorhanden gewesene, eingezäunte und wiederhergestellte Kirchgärtlein, in dem Heilkräuter angepflanzt werden, die man im Lädchen im Uhrmacherhäuschen käuflich erwerben kann.

    Eine Baumreihe, die dort vormals stand, sorgt für Schatten und Sauerstoff in der Altstadt.

  • Ein Novum - der Innenhof am Südschiff

    Der rote Punkt im Grundrissausschnitt markiert die Blickrichtung der Perspektive auf den schmalen Hof zwischen dem rekonstruierten Küstergebäude, links, und der Südwand der Kirche, rechts, mit dem wiederhergestellten romanischen Rundbogenportal. Dieses konnte aufgrund Fotos von der Kirchenruine gesichtet und neu gestaltet werden. Damit wird das Portal, das vor der Zerstörung durch das Küsterhaus zugebaut war, wieder frei sichtbar sein. Es ist der zukünftige Haupteingang zur Kirche mit dem von uns angedachten Focke-Stadtmuseum. Mit Abstand der Hofbreite vorgebaut, ist das neue zweistöckige Küsterhaus mit Information, Kasse, Museumshop- und Café der Haupteingangsbereich.

    Die ca. 1,5 Meter breite Hofgasse ist reizvoll und erinnert an den Katzengang im Schnoor, der an seiner schmalsten Stelle 53 Zentimeter breit ist. Gerade solche Altstadtmotive sind bei Gästen und Touristen sehr beliebt und werden häufig fotografiert.

  • Vielen Dank für die tollen Impressionen und Gedanken zum Wiederaufbau. Ich finde es, trotz aller Bedenken, ganz außerordentlich was euer Team in Bremen leistet. Vielen Dank nochmals an alle Beteiligten.

    Während ich vorhin so diesen Artikel von 2017 las, wurde mir nochmals völlig deutlich: Das explizite und implizite Wissen, welches sich hier hochkomplex und zeitlich überlagert im Themenstrang sammelt, muss kuratiert und sachbezogen auf einer eigenen Website gezeigt werden.

    http://www.HistorischesStadtbildBremen.de

    Deutsche Beispiele: Mitteschön.de oder neumarktdresden.de

    Die tollen Beiträge von Pagentorn eigenen sich wunderbar für eine sich ständig erfrischende "Blog-Rubrik" oder "Neuigkeiten". Es braucht des weiteren Reiter für:


    Die Vision

    ---> "Das Ansgariquartier"

    ---> "Masterplan"

    Die Ansagarikirche

    ---> "historische Entwicklung"

    ---> "Der Wiederaufbau"

    Der Verein

    ---> "Ziele"

    ---> "Wer wir sind"

    ---> "Mitglied werden"

    ---> "Spenden"

    Veranstaltungen

    Veröffentlichungen

    Kontakt

    Hier sollte, wenn nicht gerade ein Grafikdesigner ehrenamtlich Lust auf diesen Gesellschaftsdienst hat und eine Platform schneidert, auf die völlig funktionsfähigen Baukastenwebsites zurückgegriffen werden. Das kostet sehr wenig. Auf diese Weise kann das Projekt interessierten Bürgern strukturiert und am eigenen Ort erschlossen werden. Egal wann und vor allem wo in Deutschland. Ich würde das Angebot sehr sicher und vor allem gerne nutzen.

  • Sehr geehrter, lieber Strelizius,

    vielen herzlichen und tiefempfundenen Dank für Ihre obigen Zeilen.

    Solch eine positive Rückmeldung - verbunden mit konstruktiven Vorschlägen und Empfehlungen tut sehr wohl und hat uns wirklich sehr gefreut !

    Wir vom Bremer Team sind stets glücklich, wenn unsere Beiträge hier als informativ aufgenommen werden und auch außerhalb der Stadt das Bedürfnis nach Rückkehr von St. Ansgarii wecken .

    Ihr Worte, lieber Strelizius, geben uns weitere Kraft und Motivation, auf dem eingeschlagenen Wege fortzufahren.

    Wenn wir dürfen, kommen wir gerne auf Sie zu, um Ihre Meinung zu unserem gerade im Entstehen begriffenen Internetauftritt zu erbitten.

    Die von Ihnen skizzierte Struktur für unserer Homepage ist sehr schlüssig und wird auf jeden Fall berücksichtigt werden.

    Schön , in Ihnen einen Mitstreiter in Dresden zu wissen. !

    Nochmals: Ganz, ganz herzlichen Dank !

  • Erfreulich, dass man in Bremen endlich dazu übergeht, mit einer Website eine Grundlage für den Online-Auftritt des Projektes anzugehen. Ich hatte das ja bereits vor vielen Jahren als dringend erforderlich angemahnt. Man erlaube mir aber als Webdesigner noch eine Anmerkung zu den bisherigen Ideen:

    Hier sollte, wenn nicht gerade ein Grafikdesigner ehrenamtlich Lust auf diesen Gesellschaftsdienst hat und eine Platform schneidert, auf die völlig funktionsfähigen Baukastenwebsites zurückgegriffen werden. Das kostet sehr wenig.

    Grafikdesigner sind in der meisten Fällen nicht in der Lage, dies technisch umzusetzen. Ein Webdesigner wäre hier der richtige Ansprechpartner. So verlockend die Idee mit den Bausatzkästen zunächst auch ist, so rate ich meinen Kunden regelmäßig davon ab. Für ein langfristiges Projekt bringen diese zu viele Nachteile mit sich, angefangen mit datenschutzrechtlichen Bedenken über eingeschränkte Erweiterbarkeit. Insofern würde ich zu einem vollwertigen Content Management System (CMS) raten, wobei WordPress für derartige Aufgaben mit überschaubaren Umfang bestens aufgestellt ist. An welches System habt ihr gedacht, Pagentorn?

    Ich habe vor rund zwei Jahren einen Leitfaden für ein Handbuch bei der Emsländischen Landschaft erstellt, wie man so eine Aufgabe im Kulturbereich umsetzen kann. In leicht abgewandelt Form ist dieser Artikel auch bei mir auf der Website erschienen:

    Leitfaden zur Umsetzung einer Website für kleine Museen
    Website für Museen: CMS | Domain | Hosting | Wartung | Corporate Design | Texte | Fotos | Impressum | Datenschutz | Urheberrecht
    www.zeilenabstand.net

    Kunsthistoriker | Webdesigner | Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing - Meine Kulturthemen

  • Ich würde - natürlich - zur Woltlab Suite raten, die ja in ihrer Basisversion ein kostenloses CMS ist. Zwar sieht das dann auch mit zugekauften Themes nicht übermäßig schick aus, mir persönlich ginge es aber sowieso um die Funktionalität und die Informationspräsentation.

    Da könnte man dann für den Start z. B. das Blog und ein Wiki installieren, falls der Bedarf besteht, ließe sich auch noch das Forum nachinstallieren. Natürlich bietet auch Wordpress vielfältige Möglichkeiten bis hin zum Bilderhosting und einem Forumsbetrieb, aber wirklich überzeugend ist Wordpress eher als Blog/Website.

    Gern kann ich hier kostenlos unterstützen - von Fertig-Baukästen würde ich aber auch ganz dringend abraten. Zu unflexibel, möglicherweise Lock-in-Effekt ... Dann doch eher Wordpress oder eben der Woltlab Core, der Open Source und kostenlos ist und für das Einrichten einer Website inkl. Benutzer- und Rechteverwaltung völlig ausreicht:

    (Das Forum ist tatsächlich eine Erweiterung des Core, der funktioniert aber auch eigenständig und wird auch durch externe Anbieter mit Apps unterstützt, falls z. B. jemand ein Wiki auf Grundlage des Core, aber komplett ohne kostenpflichtige Woltlab-Produkte aufsetzen will).

    Lanes are meant to be crossed. If you're staying in your lane you're obviously advancing too slow.

  • Die Gestaltung des Innenraums

    Blick zum Chor

    Blick zur Orgel

    Die Annäherung an den Gedanken einer Rekonstruktion wirft auch immer die Frage der Originalität des Wiederherzustellenden, andererseits eines freieren Interpretieren des nicht mehr Existenten auf. Zumal, wie der frühere Denkmalpfleger Bremens, Oberbaurat Dr. Rudolf Stein, einmal bedauerte, dass „genaue Planunterlagen fehlen“, man sich daher „von einem Wiederaufbau der St. Ansgariikirche leider verabschieden müsse“.

    Nun denn, Dr. Stein fehlte gewiss der Wagemut eines Violet-le- Duc, welcher die Kathedrale Notre-Dame durch manche Veränderungen frei und eigenwillig interpretierend restaurierte und den 2019 eingestürzten Dachreiter schuf. Dieser wurde von seinen Kritikern als „Todsünde“ betrachtet, „weil es keine originalen Anhaltspunkte dafür geben würde“. Nichtsdestoweniger zählt die Neuschöpfung des ursprünglich mittelalterlichen Dachreiters zu den schönsten religiösen Werken des Historismus des 19. Jahrhunderts.

    Die Herangehensweise an eine Rekonstruktion erfordert es, die Aspekte ihrer Verwirklichung so früh und sorgfältig wie möglich zu prüfen und vorzubereiten. Eine solche Herangehensweise soll anhand der beiden abgebildeten Perspektiven einer Wiederherstellung der mittelalterlichen Hallenkirche St. Ansgarii veranschaulicht werden.

    Ist die Rekonstruktion der baulichen Teile durch erhalten gebliebene historische Grundrisse und Schnitte, eine Bauaufnahme des Turms, zahlreiche Dokumente, Fotos, Bilder und Zeichnungen gut realisierbar, so die Rekonstruktion der Ausmalung der Kirchenschiffe nur unter freierer Interpretation der ursprünglichen Farbgebung, weil Farbdokumente nur sehr spärlich vorliegen. Daher wird auf eine wie vorhanden gewesene, historistische Bemalung der Kirchenwände und Pfeiler verzichtet, deren Sicht-Ziegelmauerwerk weiß getüncht. Hieraus resultiert sowohl eine günstigere Helligkeit des Raumes als auch eindrucksvolle Kontrastierung der weißen Wände, Pfeiler und Gewölbe mit den Farbmalereien. Auch werden Motive des Doms und der Martinikirche angeliehen, wie die mit Gelb-Streifen gefassten floralen Malereien der Gurtbögen oder die Farbfassungen von Strebebögen und der vorgesetzten Rundsäulen der Pfeiler. Die Rekonstruktion eines mittelalterlichen Freskos auf der Westseite des Kanzelpfeilers macht sich sehr eindrucksvoll auf dem schlichten Weiß des Mauerwerks.

    Kanzel, Altar und Chorfenster lehnen sich an die vormaligen Kunstwerke an, sind aber in den Details eigenständiger ausgebildet.

    Die Innenraum-Perspektiven führen den mittelalterlichen Geist wieder vor Augen. Eine Kirche jener Zeit war auf das Innere hin gerichtet, auf eine mystische Wirkung der hoch gewölbten Kirchenschiffe, Glasfenster, Lichteffekte, Kunstwerke und deren farbliche Wirkung. Im Gegensatz zum eher schlichteren Äußeren der Backsteingotik der Kirchenfassaden und des rustikal steinernen gotischen Mauerwerks des Turms strahlt das Kircheninnere eine geradezu byzantinisch anmutende Sakralität, Ornamentik und Farbigkeit aus. Die Wiederherstellung der St. Ansgaiikirche wird daher zu einem Meilenstein und Vorbild des Wiederherstellens und der Neuschöpfung von verloren- gegangenen, mittelalterlichen Innenräumen werden.

    Ein neuer Ort und Raum der Inspiration und Quelle geistiger und künstlerischer Wiedergeburt und Kraft soll entstehen, der ein neues Zeichen zu setzen vermag. Weit über Bremen hinaus strahlend und wirkend, gleichsam ein Ort der inneren Erbauung und Stärkung der von zunehmenden Krisen und Kriegen erschütterten Menschen, Zeit und Welt.

    Wir müssen diese Welt verändern, ehe sie uns noch weiter zu unserem Nachteil, ja Unheil verändert.

  • Nutzflächen und Kosten


    A. Nutzflächen

    Focke-Stadtmuseum in den Kirchengebäuden,

    Erdgeschoss, zwei Obergeschosse plus Dachgeschoss, 1.100 qm

    Eingangsbereich, Museumsshop- und Café,

    Büroräume im Küsterhaus und Zweigiebelhaus 350 qm

    Focke-Stadtmuseum in den oberen Turmräumen,

    mit Uhrenmuseum, Glockenmuseum,

    Reformations-Ausstellung, 350 qm

    Ausstellungsraum zur Geschichte des Turms,

    Shop und kleiner Turm-Bistro (vom Verein ANSCHARI e. V.

    betrieben) mit Aufgang zur Aussichtsplattform 160 qm

    Focke-Stadtmuseum in Wernicke´s

    Privater Handelsschule 500 qm

    Flexible Fläche für Konzerte, Ausstellungen,

    Vorträge, Gottesdienste im Mittelschiff und Chor 500 qm

    Zütphen-Kapelle als Betkapelle 90 qm

    Laden- und Wohnflächen im Haus Köppe

    und Uhrmacherhäuschen 320 qm

    Neubauten Papenstraße für Ladengeschäfte

    und Kanzleien 5.000 qm

    Gesamtnutzflächen (ohne Untergeschossflächen) 8.370 qm


    B. Baukosten überschlägig geschätzt

    Abbruchkosten Ansgari-Haus 6.000.000 €

    Rekonstruktion Turm 30.000.000 €

    Turmhelm 8.000.000 €

    Rekonstruktion Kirchenschiffe, Ostchor,

    Zütphenkapelle, Nordwestanbau, ehem. Schulhaus 40.000.000 €

    Dachstühle über Kirchenschiffen und Anbauten 12.000.000 €

    Rekonstruktion Küsterhaus 1.280.000 €

    Zweigiebelhaus 500.000 €

    Haus Köppe 650.000 €

    Uhrmacherhäuschen 350.000 €

    Rekonstruktion Wernicke´s Private Handelsschule 2.300.000 €

    Geschäfts- und Kanzlei-Neubau Papenstraße 26.000.000 €

    Außenanlagen:

    Hof- und Platzflächen, Pflasterung 500.000 €

    Gartenanlagen, Sitzbänke 50.000 €

    Beleuchtung, Laternen 60.000 €

    Bäume 35.000 €

    Versetzung eines großwüchsigen Baums 25.000 €

    Gesamtkosten 127.750.000 €


    In den Gesamtkosten nicht enthalten sind:

    • Kosten für Steinmetzarbeiten für besondere Detailarbeiten, wie Kapitelle, Maßwerk usw.
    • Kosten für Bildhauerarbeiten
    • Kosten für die künstlerischen Ausmalungen und Fresken der Kirchenräume
    • Kosten für die Ausstattung der Kirchenräume mit Orgel, Kanzel, Altar, Epitaphen
    • Kosten für bewegliches Mobiliar
    • Kosten für den Glockenstuhl und Glocken
    • Kosten für die Turmuhr
    • Kosten für Museumsausstattungen, Schrift- Bild- und Kunstwerke
    • Kosten für Brunnenanlagen

    Diese zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu ermittelnden Kosten sollen seitens einer Ansgarii-Stiftung übernommen werden.

  • Das sieht doch schon mal nach einer Idee aus, ohne dass ich ad hoc beurteilen kann, wie realistisch jeder einzelne Punkt ist. Aber eine Nachfrage hätte ich schon:

    Kosten für die künstlerischen Ausmalungen und Fresken der Kirchenräume
    Kosten für die Ausstattung der Kirchenräume mit Orgel, Kanzel, Altar, Epitaphen

    Ich hatte es so verstanden, dass angedacht sei, das Focke-Museum solle das zu rekonstruierende Kirchengebäude beziehen. Wozu dienen dann diese Posten?

    Und noch einige ältere Fragen, die bisher unbeantwortet blieben:

    An welches System habt ihr gedacht, Pagentorn?

    Gibt es bei den Verantwortlichen im Museum überhaupt Bestrebungen, den jetzigen Standort zu verlassen? Ohne deren Unterstützung wird es sicherlich nicht einfach, entsprechende tragfähige Konzepte reifen zu lassen.

    Magst du dich bitte dazu äußern, Pagentorn?

    Kunsthistoriker | Webdesigner | Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing - Meine Kulturthemen

  • tegula

    Wie unter „Nutzflächen“ beschrieben, soll eine „flexible Fläche“ von ca. 500 Quadratmetern u. a. auch für Konzerte und Gottesdienste genutzt werden. Dafür braucht man natürlich Orgel, Kanzel und Altar, welche außerhalb der Nutzung für diese Zwecke als besondere Schaustücke des Focke-City-Museums gedacht sind. Dazu zählen auch die Epitaphen und Wandmalereien, die ohne Zweifel eine Wiederhängung und Rekonstruktion erfahren müssen.

    Auf eine Entscheidung des Focke-Museums, in die Innenstadt und auch die, wie angedacht, in die wiederaufgebaute Ansgarikirche umzuziehen, können wir keinen Einfluss ausüben, wohl aber Vorschläge und Anregungen hierzu geben, zumal das Museum selber erwägt, wieder gegenwärtiger in der City zu werden.

    Alternativ möglich wären aber auch andere Co-Nutzungen der Kirchenräume, wie eine Bibliothek nach Vorbild der Johannes a Lasco Bibliothek Emden, Flächen für stadtgeschichtliche Ausstellungen und Exponate, Kunstausstellungen und Aktionen, wie historische Aufführungen (z. B. Nachstellung der Predigt Heinrich von Zütphens vor Zuhörern in Originalkleidungen), Workshops für Schüler, Studenten und andere Gruppen sowie Kontor-Flächen für typisch bremische Produkte, wie sie am Domshof, Marktplatz und im Schnoor angesiedelt sind.

  • Erfreulich, dass man in Bremen endlich dazu übergeht, mit einer Website eine Grundlage für den Online-Auftritt des Projektes anzugehen.

    Ich wiederhole mich gerne: Bitte erst dann klatschen, wenn die Dame ihren Singvortrag beendet hat.

    Blätter doch bitte mal ein paar Beiträge und Jahre zurück: Du wirst Identisches finden.

    Fortschritt allerdings nicht.

  • Auf eine Entscheidung des Focke-Museums, in die Innenstadt und auch die, wie angedacht, in die wiederaufgebaute Ansgarikirche umzuziehen, können wir keinen Einfluss ausüben

    Warum wird das ausgeschlossen, was eigentlich als Anker für die wiederaufgebaute Kirche angedacht ist oder war und hier postuliert wird/wurde?

    Ist das glaubwürdig?