Die besten Bauten in Deutschland seit 1945

  • So ich begehe jetzt einen Tabubruch und will mal auch die Nachkriegsbauten ehren, die eine Bereicherung sind. Ich meine damit nicht Trabantenstädte, sondern z.B die Neue Nationalgalerie. Mein Ziel in diesem Thread ist es, die besten / interessantesten Nachkriegsbauten hier zu versammeln. Ich fange mit meinen Favoriten an:


    http://i51.tinypic.com/2ngvk7r.jpg

    Die neue Nationalgalerie in Berlin ist meiner Meinung nach einer der besten Nachkriegsbauten überhaupt. Zeitlos modern wie ich finde.


    http://i52.tinypic.com/2i9mk5t.jpg

    Karl-Marx Allee in Berlin. Ein früher Höhepunkt sowjetdeutscher Architektur und zurecht unter Denkmalschutz.


    http://i53.tinypic.com/1yu35l.jpg

    Stuttgarter Fernsehturm. Die Mutter aller Fernsehtürme.


    http://i53.tinypic.com/29c9ca0.jpg

    Trotz aller Kritik zählt auch der Prinzipalmarkt in Münster für mich zu den besten Errungenschaften der Nachkriegsarchitektur.

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

    Einmal editiert, zuletzt von Löbenichter (26. August 2016 um 14:49)

  • Naja, bis auf den Fernsehturm ist das alles nur vom Datum her Nachkriegsarchitektur. Interessant auch, dass es keine Wohngebäude in die Liste geschafft haben, denn Nachkriegsarchitektur zum Wohnen funktioniert nicht im großen Maßstab (Plattenbau) und im kleinen funktioniert sie auch nicht so richtig (Zersiedelung, unendliche immergleiche Vorstädte).

    Meine besten Nachkriegsbauten aus Deutschland:

    Olympiastadium München
    Alsterschwimmhalle Hamburg
    Kongresshalle Berlin

    Auch auf meiner Liste keine Wohngebäude und die Bauwerke sind nur für sich gesehen einigermaßen interessant. Kein Bezug auf die Umgebung - die könnten im Grunde überall stehen. Würde man Nachkriegsgebäude wie Menschen charakterisieren, so sind die allermeisten Nachkriegsbauten egoistische Soziopathen.

  • @Breslau06: Halte die Neue Nationalgalerie für überbewertet. Angesichts der Tatsache dass van der Rohe den Entwurf ursprünglich für die Bacardi-Verwaltung auf Cuba umsetzen wollte, wird ersichtlich dass es hier um austauschbare Architektur handelt bei der sich der Architekt offensichtlich auch nicht mit dem städtebaulichen Kontext in Berlin auseinandergesetzt hat.

    ...

  • Den Ruhm der Nationalgalerie kann ich auch überhaupt nicht nachvollziehen. Es ist für mich eher ein Beispiel, wie weit sich die Architektur der 1960er bereits von den Idealen der klassischen Moderne entfernt hatte, insbesondere, was die Materialität angeht. Während der architektonisch verwandete Barcelona-Pavillon, der wahrlich für seine Zeit revolutionär war, noch auf edelste Materialien setzte, ist das hier doch einfach nur noch noch primitivste Zweckarchitektur. Aber gut, das, was seit seiner Amerika-Zeit entstand, halte ich persönlich eh für austauschbar und den Personenkult, der um ihn betrieben wird, sowieso für völlig übertrieben.

  • Zitat

    Während der architektonisch verwandete Barcelona-Pavillon, der wahrlich für seine Zeit revolutionär war, noch auf edelste Materialien setzte, ist das hier doch einfach nur noch noch primitivste Zweckarchitektur.

    Da hast du absolut Recht. Der Innenraum z.B ist zeitlos modern, also wirklich eine Granate.

    http://i52.tinypic.com/34s5kx2.jpg

    http://i56.tinypic.com/t06ts5.jpg
    Wir dürfen nicht vergessen, das ist eine Reko.

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Für mich das beste Nachkriegsbauwerk: Die Neue Staatsgalerie Stuttgart (1984) von James Stirling. Ein Höhepunkt der postmodernen Architektur und heute eines der Wahrzeichen der Stadt. Schöne Architektur, aus jedem Blickwinkel.

    http://www.arkitera.com/UserFiles/Imag…5/sayilar02.jpg

    http://www.biostar-congress.de/files/u11/staatsgalerie_3.jpg

    http://mw2.google.com/mw-panoramio/p…um/21443838.jpg

    http://mw2.google.com/mw-panoramio/p…um/21443772.jpg

    http://mw2.google.com/mw-panoramio/p…um/21443799.jpg

    In dubio pro reko

  • Ich möchte hier noch 3 Bauten nachliefern, die in meinen Augen äusserst originell und bereichernd für das Stadtbild sind.
    Es handelt sich um:

    http://i53.tinypic.com/2cgevww.jpg
    Die Stadthalle in Dortmund.

    http://i54.tinypic.com/23uai2q.jpg
    Auch in Dortmund, die Landesbibliothek von Mario Botta.

    http://i54.tinypic.com/o91gma.jpg
    Und das IKMZ in Cottbus von Herzog & de Meuron.

    Quelle: Wikipedia

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Das Theater (nicht Stadthalle!) in Dortmund ist als Nachkriegsbau sicherlich ganz nett, kann aber dem Vorgängerbau nicht das Wasser reichen:
    http://hgisg.geoinform.fh-mainz.de/multi4/bilder/…mundTheater.jpg
    http://www.theaterverzeichnis.de/images/postkarten/dortmund001.jpg

    Die Ufo Bücherei in Dortmund finde ich persönlich daneben, aber in der total verbauten und verplanten Innenstadt-Bahnhofslage stört es nicht weniger als diese 60/70/80er Jahe (Hoch)hausbauten in der Nachbarschaft.
    Meines Erachtens ist diese seltsame unpraktische Form für eine Bücherei nur Effekthascherei und gezeigter Wille zur Ungestalt der Dortmunder Innenstadt der Zukunft. Wenn der gegenüberliegende Dortmunder Hauptbahnhof nicht auf Grund mangelnder finanzieller Möglichkeiten nicht nur modernisiert, sondern abgerissen worden wäre, wäre der Bau der Bibliothek noch als "altmodisch" anzusehen gewesen.

    Moderationshinweis:
    Und noch etwas, ich bitte darum fremde Bilder nicht direkt einzubinden!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Sehe das genauso wie Stadtmensch. Es gibt gar nicht so wenige gelungene Einzelbauten der Nachkriegsarchitektur (meist eben öffentliche oder zumindest halböffentliche Bauten), wie ich auch schon etwas verschwurbelt im Ihmezentrum-Thread von Erpel zu sagen versuchte. Was man fast durchweg vergessen kann, ist Büro- und noch mehr die Wohnbebauung.

    Warum klappt das seit dem Krieg mit der Wohnbebauung (übrigens bis zum heutigen Tage) so wenig - und ich meine hier nicht nur die desolaten Einfamilienhausneubaugebiete, sondern auch und gerade städtischen Wohnungsbau? Aus meiner Sicht gibt es 2 Gründe, zum einen natürlich rein ästhetische, zum anderen aber auch das krampfhafte Verlassen des Blockrandes als Grundprinzip der Bebauung. Da wird "aufgelockert", begrünt, quer zur Straße usw. gestellt, was das Zeug hält. Spätestens an den Ecken wird eine wie auch immer gestaltete Lücke gelassen. So kommt einfach kein Gefühl von Urbanität auf.

    Das Ironische hieran ist ja, dass nichteinmal die westdeutschen Hochhaustrabantensiedlungen wie HH-Steilshoop, -Mümmelmannsberg, B-Marzahn und wie sie alle heißen, die Bevölkerungsdichte der jetzt so beliebten gründerzeitlichen Blockrandbebauung erreichen. D.h. obwohl es (auch objektiv) viel weniger Grün- und Freifläche in Prenzlauer Berg als in Marzahn gibt, wollen die meisten in ersterem wohnen. Ich weiß z.B. von Bremen, dass der Ortsteil (= kleinste administrative Einheit) mit der höchsten Bevölkerungsdichte der Stadt der von Bremer Häusern der prachtvolleren Sorte geprägte Ortsteil Fesenfeld in der östlichen Vorstadt ist - dieser Bezirk gehört zu den beliebtesten Wohnvierteln in Bremen - obwohl tlw. zwischen den Häuserreihen gerade mal 10 m Abstand liegen. Auch vor Rückbau und Leerstand hat das "Demonstrativbauprojekt" Osterholz-Tenever diese Bevölkerungsdichte/qkm nicht erreicht.

    Edit: Peinlich, peinlich, Berlin-Marzahn ist ja gerade eines der Paradebeispiele für den sozialistischen Städtebau. Meinte natürlich z.B. das Märkische Viertel, wobei die Grundaussage wahrscheinlich auch für die ostdeutschen Großwohnsiedlungen korrekt bleibt. Verzeiht!

    Einmal editiert, zuletzt von Heinzer (30. Januar 2012 um 08:18)

  • Freunde, soll das hier ein Witz sein? Irgendwelche Bahnsteigfotos oder von darniederliegenden Brachen - dass ist doch nicht euer Ernst.


    Ich hingegen finde es z.Bsp. gerade gut, dass DortmundWestfalica nicht nur die Juwelen präsentiert und dadurch das Gesamtbild verzerrt, sondern Städte zeigt, wie sie sind. Mit ihren Ecken und Kanten. Bravo!

    Wenn ich die Begeisterung für 70er-Komplexe auch nicht teilen kann....

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Der Titel des Strangs lautet aber "Die besten Nachkriegsbauten in Deutschland"! Das Überhäufen des Strangs mit undeutlich präsentierten Straßen- und Bahnlandschaften aus deutschen Städten geht einfach am Thema vorbei.

  • Also ich kann in Dortmunds Beitrag fast ausschließlich Nachkriegsarchitektur erkennen. Und wenn er diese für gelungen hält, dürfte das durchaus zum Strangthema passen. Verstehe das Problem nicht.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!