Ulan Bator (Mongolei) - die Hoffnung?

  • Heute in der FAZ ein Artikel im Wirtschaftsbericht über die Mongolei.
    Normalerweise sind das nicht gerade die Berichte, bei denen man heiße Ohren kriegt, aber ein prächtiges Foto hält meinen Blick, ich lese quer und bleibe hängen:

    "....in ihrem Rücken die Symbole der neuen Wirtschaft:
    die rosafarbene Börse (-nun gut, auf dem Foto lachsfarben, seien wir nicht pingelig -), ein ehemaliges Theater. Daneben die dunkelgrün gestrichene Golomt Bank ( - leider nicht abgebildet - ).
    ""Wir haben das Haus mit klassischen Säulen gebaut - so sieht es aus wie ein historisches Gebäude, aber es ist neu"", lacht Lusanvandan Bold, der Gründer der Bank."

    Interessant, nicht wahr?
    In Ulan Bator geht das und anscheinend hat man dort das selbstverständliche Empfinden, daß ein Bankgebäude seriös - vertrauenerweckend ausschauen sollte und greift wie selbstverständlich auf den jahrtausendealten Formenkanon zurück, der dazu prädestiniert zu sein scheint.

  • Habe ich doch glatt überlesen. (ist halt Wirtschaftsteil :keine ahnung: )
    Die Börse gefällt mir echt sehr gut. Hat ein bisschen was
    von der italienischen Botschaft in Berlin !

    Hier ein anderes Bild aus dem Internet

  • Oliver

    Heil Dir im Bilderkranze, holder Jüngling! :zwinkern:

    Schön das Gebäude jetzt in der Totalen zu sehen.

    Es erscheint mir jetzt weder rosa-, noch lachs-, sondern eher bonbonfarben, was wohl eine Spezialität vieler postsozialistischen Staaten zu sein scheint, zumindest kommt mir das aus Schlesien und Böhmen bekannt vor.

  • obwohl es bewiesen ist, dass in der antike viele gebäude sehr bunt waren, halte ich das typisch klassizistische weiß für die schönste farbgebung für klassizistische bauten.

    aber das gebäude an sich ist nicht schlecht! und das ist ein neubau?

  • @kai
    Das Theater scheint kein Neubau zu sein, im Text ist nur von der (grünen) Bank die Rede, bei der es sich um ein neues Gebäude handelt.
    Typischer Oberflächenjournalismus, das, worum es im Text geht, ist leider nicht zu sehen.

  • Ich weiß nicht, was ich davon halten soll! Nichts gegen den traditionellen Stil, aber:
    Schaut in den Atlas...

    Wieso baut die mongolische Hauptstadt historisch nach europäisch - amerikanisch traditionellem Stil? Wieso bauen die nicht historisch mongolisch?

    Ich jedenfalls fände es nicht gut, wenn man beispielsweise unsere Gebäude im - sagen wir - atztekischen oder afrikanischen Stil historisieren wollte!

    Man sollte doch zu seiner eigenen Kultur stehen!

  • mhhhh sicherlich haben die Mongolen einen Art eigenen Stil, ich kann mir jedoch auch vorstellen, dass dieser ebenfalls von europäischen Einflüssen durchzogen ist!

    Die Mongolen leben grössten Teils in Telten da sie Normaden sind, vondaher ist es fraglich ob sie so zusagen einen eigenen Baustil haben!

    Davon abgesehn ist der Klassizismus oder sagen wir die klassichen europäischen Baustile in der ganzen Welt verbreitet!
    China, Japan und Indien haben sehr viele klassiche Bauten! Es lebe die Kononialisierung :zwinkern:

  • finde auch, dass regionale baustile und elemente stets den vorzug haben sollten, was natürlich nicht heißt, dass nicht ab und zu auch mal was fremdes gebaut werden sollte.
    irgendeinen stil werden die dort doch wohl haben bzw. irgendwelche elemente, die man mit fremdem verbinden könnte.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • @Der Sauerländer

    Der Klassizismus hat sich schon vor über dreihundert Jahren zum internationalen Stil entwickelt, so in den USA, wo er zuerst als Greek Revival in Neu-England heimisch wurde, die Südstaaten haben ihn übernommen (Vom Winde verweht....) und er ist eigentlich auch heute noch zumindest ein wichtiger Repräsentationsstil.

    Vielleicht gab es in der Mongolei in der präsozialistischen Zeit nur Jurten..
    Flax beiseite, keine Ahnung, wie die da gebaut haben.

    Andererseits könnte man auch wieder argumentieren, daß die Oper nun mal eine europäische Kunstgattung ist und daß ein entsprechendes Gebäude am besten dazu paßt und keine Jurte oder Pagode oder weiß der Yak.