Sehnsucht nach Silva Nortica (Galerie)

  • oder durch Österreichs Norden (und ein wenig darüber hinaus)

    Ich nehme euch mit auf eine Erkundungstour in die für mich schönste Landschaft Österreichs (und darüber hinaus vielleicht, wer weiß, ein paar anderer Länder?), was einen gewissen Vertrauensbeweis darstellt. Immerhin schreibe und lese ich schon länger in diesem Forum und finde dessen Mitglieder (jedenfalls die meisten) für wert, in die letzten Geheimnisse und Wahrheiten, die unser Mitteleuropa zu bieten hat, eingeweiht zu werden.
    Auf ersten Blick wird nicht besonders viel zu sehen sein (überhaupt bei meiner Kameraführung. Auch habe ich es gar nicht darauf angelegt, die Einzigartigkeit dieses Landstriches zu dokumentieren, ich hab halt genommen, was mir vor die Linse kam... naja die Städte sind ganz ordentlich durchgekämmt).
    Wir werden Städte wie in Böhmen sehen (in einem Fall kann man das 'wie' weglassen, nun ja, mit Grenzen nehmen es meine Touren nie so genau, auch sonst nicht, aber das war ja schon oben angedeutet), werden ein Gebirge ohne Namen durchqueren, und eine Kulturlandschaft sehen, deren Einzigartigkeit man sich mittlerweile schon schön langsam bewusst wird, und die sogar mich anrührt, der ich äußerst wenig 'Kultur' in der Landschaft benötige - ich hab s in der Regel lieber wilder. Aber hier - das ist schon etwas ganz Besonderes.

    Wir werden in Gmünd beginnen, der 'böhmischsten' Stadt Österreichs, was kein Wunder ist, denn schließlich gehört der Westteil zu Böhmen - eine der zahllosen unglücklichen Folgen dieser Pariser Vorortediktate. Immerhin hat die Stadt noch Glück gehabt - der Stadtkern blieb ungeteilt bei Österreich (im Falle Feldsberg, wo das Ziel der Begierde ja eigentlich auch nur der Bahnhof war, der ohne die restliche Stadt abzutrennen gewesen wäre, ging alles verloren). Um den (1945 zerstörten) Bahnhof mit der Schienengabelung nach Budweis und Prag sowie (ebenfalls extrem wichtig!) die Lokomotivfabrik (bis heute werden alle österr. Dampfloks dort repariert) entstand schnell die Schwesternstadt ?eské Velenice, heute mit Gmünd verbundener denn je (gemeinsames Spital ua) mit bald über 90% tschech. Bevölkerungsanteil. Namensgebend war (unter Abkehr der wohl aus einem Lesefehler entstandenen traditionellen tschech. Bezeichnung Cmunt) das mitabgetrennte Dorf Unter Wielands.
    Schlimmer war der Umstand, dass mit West-Gmünd eine Reihe von armen Moorlanddörfern verloren gingen, die, obzwar weitestgehend tschechisch, nach 1945 ein schlimmes Schicksal erlitten. Ein Denkmal für die ermordeten tschechischen Volksangehörigen befindet sich heute nicht etwa in Tschechien, sondern am Gmünder Friedhof. Mehr davon (und Bilder dieses interessanten Landstriches) vielleicht ein andermal.
    Dieser Landstrich wird von den Tschechen nicht nach Gmünd, sondern nach der Stadt Weitra benannt - Vitorazsko.
    Gmünd selbst hat nicht allzuviele Sehenswürdigkeiten und hält in dieser Hinsicht eindeutig keinen Vergleich mit Wittingau oder Neuhaus aus, ist aber mit seinen gezählten zwei Renaissancebürgerhäusern trotzdem ganz nett.
    Weit ergiebiger ist da das erwähnte Weitra. Die Namensdeutung ist bis heute strittig. Im Kirchenführer über 'seine' Pfarrkirchen Unserfrau, Altweitra ua vertritt Pfarrer Dr. Tadeusz MIRONCZUK entschieden den 'deutschen' Standpunkt und verwirft alle anderen Deutungen als nicht überzeugend: Weitra kommt demnach von wit -ahe, was weites Wasser bedeutet und sich auf das Flüsschen Lainsitz beziehen soll. Die Lainsitz wird unterhalb von Gmünd Luschnitz heißen, und in ihr werden sich die alten Städte Tábor und Bechin spiegeln, da wird sie schon ein stattlicherer Fluss sein, wenngleich auch nicht übertrieben breit, aber immerhin.
    Indes hier in Weitra?
    "Das Gebiet von Weitra leitet seinen Namen vom Fürsten Vitorad ab, der in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts ... die Burg Vitoraz - das heißt Weitra oder Weitrach - gründete und unter der Oberhoheit der deutschen Könige und der bayerischen Herzöge stand. Dieses Gebiet, das zunächst ein Fürstentum, dann ein Bestandteil des przemyslidischen Böhmen war, erstreckte sich vom Oberlauf des Flusses Lainsitz ... bis über Neubistritz hinaus. Das Fürstentum hatte sowohl zum deutschen Königshof als auch zum böhm. Adel gute Beziehungen. Unter seiner Führung kamen 14 böhmische Adelige und Stammesführer Ende des Jahres 844 an den kaiserlichen Hof nach Regensburg und wurden dort am 13. Januar 845 getauft." (Der tschechoslowakische Historiker Jan MLYNARIK).
    Offenbar besteht bei dieser wichtigen Frage slawische Uneinigkeit, und wir sollten möglicherweise eine Abstimmung über diese beiden widersprüchlichen Theorien machen.
    Der Name blieb: Unter Vitorazsko - in übersetzten Reiseunterlagen und Büchern: "das Weitra-Gebiet" - versteht man allerdings nicht das heutige Umland der Stadt, sondern wie erwähnt jenes westliche von Gmünd.
    Die Stadt ist recht nett und - mit Einschränkungen - einigermaßen erhalten.
    Die Herrschaft Weitra im Waldviertel gelangte 1607 an die Familie Fürstenberg, die aufgrund unserer sattsam bekannten schweren politischen Versäumnisse immer noch Eigentümer des Schlosses und des dazu gehörigen äußerst saftigen Großgrundbesitzes in der Umgebung ist.
    Im alten Österreich hatten Mitglieder der Familie hohe und höchste Ämter inne, so etwa das des Fürsterzbischofs von Olmütz oder des Bischofs von Brünn.
    Anders sieht es natürlich im unweit westlich gelegenen Gratzen aus - die gleichfalls sehr reichen Buquoys wurden nach dem Krieg enteignet, allerdings 1945 und nicht erst 1948.
    Zweifellos haben sie für die Gegend ungleich mehr getan und ungleich wertvollere Spuren hinterlassen als ihre Weitraer Pendants: die Schlösserlandschaft von Gratzen mit dem "Garten der Freundschaft", dem Theresiental, das schon Mörike für seine Novelle 'Mozart auf der Reise nach Prag' inspiriert hatte, und vor allem dem 'Sophien-Urwald' im Gratzener Bergland, dem ältesten ausgewiesenen Naturschutzgebiet Europas.
    Hier das traurige Ende des letzten Grafen von Gratzen:
    http://www.radio.cz/de/rubrik/geschichte/der-letzte-graf-von-gratzen\r
    http://www.radio.cz/de/rubrik/geschicht ... on-gratzen

    Die Stadt Gratzen spielt eventuell in der Biographie von Hitlers Großmutter und seiner eigenen Abstammung eine Rolle. Bekanntlich ging das Gerücht um, dass Anna Schicklgruber 1836 bei einem Grazer Juden namens Frankenberger in Diensten gestanden und von diesem geschwängert worden sei. Sie stammte aus dem kleinen Dorf Spital bei Weitra, und ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass dieses von der steirischen Landeshauptstadt (bis heute) ziemlich weit entfernt liegt, und dass die Annahme viel naheliegender ist, wonach sie niemals in Graz, wohl aber in Gratzen war. Soviel ich weiß, hat diese Anregung, den Herrn Frankenberger in Gratzen zu suchen, bis heute noch niemand aufgegriffen.
    Die Stadt muss ziemlich wohlhabend gewesen sein, war dann nach 45 völlig heruntergewirtschaftet und hat durch die jüngsten Renovierungen sehr viel an Patina verloren. Eine halbe Ringplatzseite ist leider verdorben.
    Kurz war schon die Rede vom Gratzener Gebirge, dessen Lage ziemlich eindeutig bestimmt ist.
    Die "imposanten Gipfel" :zwinkern: Nebelstein und Mandelstein liegen indes eindeutig auch in einem Gebirge, für welches man jedoch auf österr. Seite keinen Namen gefunden hat.
    Um Weitra herum findet sich nicht nur eine sehr schöne Landschaft, sondern eine Reihe von bedeutenden Landkirchen, zumeist gotisch, aber auch die romanische Kirche von Altweitra.
    Die allergrößte Attraktion der Gegend ist allerdings die Schmalspurbahn Gmünd-Groß Gerungs, die wohl schönste Schmalspurstrecke der Welt über den sog. Kleinen Semmering mit zwei Tunnels. Hier gibt es noch zT Dampfbetrieb (dzt leider nicht, da die letzte Lok kaputt ist. Wenn ihr das Bisherige brav gelesen habt, wisst ihr auch, wo sie repariert wird :zwinkern: )
    Das wär s.
    Ach so - Bilder gibt es auch noch, ich werde morgen damit kleinweise beginnen. Hoffentlich hab ich euch das Maul wässrig gemacht.
    Bis dahin könnt ihr den Text eifrig studieren und kommentieren.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    "Das Gebiet von Weitra leitet seinen Namen vom Fürsten Vitorad ab, der in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts ... die Burg Vitroraz - das heißt Weitra oder Weitrach - gründete und unter der Oberhoheit der deutschen Könige und der bayerischen Herzöge stand. Dieses Gebiet, das zunächst ein Fürstentum, dann ein Bestandteil des przemyslidischen Böhmen war, erstreckte sich vom Oberlauf des Flusses Lainsitz ... bis über Neubistritz hinaus. Das Fürstentum hatte sowohl zum deutschen Königshof als auch zum böhm. Adel gute Beziehungen. Unter seiner Führung kamen 14 böhmische Adelige und Stammesführer Ende des Jahres 844 an den kaiserlichen Hof nach Regensburg und wurden dort am 13. Januar 845 getauft." (Der tschechoslowakische Historiker Jan MLYNARIK)


    Der damals regierende erste ostfränkische König Ludwig II., "der Deutsche" war niemals Kaiser. Dementsprechend war Regensburg ein königlicher Hof. 844/845 hatte Lothar I., der König des Mittelreiches, die Kaiserwürde inne. Für einen professionellen Historiker ist das ein schon recht peinlicher Fehler...

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Das meine ich mit "eifrig und ernsthaft studieren", Wort für Wort, Buchstaben für Buchstaben.
    Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass es an der Übersetzung bzw an der Bearbeitung der Übersetzung durch den Verlag gelegen ist. Auf jeden Fall auch ein Lektorenversäumnis des Herbig-Verlages (in Tschechien wurde das Buch nicht veröffentlicht), und das gleich auf Seite 1!
    Ich muss zugestehen, dass ich dennoch an Mlynariks Version glaube. Komisch, dass man sich heute noch so gegen einen slawischen Ursprung des Namens sträubt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ja, mir kommt dieser Ansatz auch stimmiger vor als eine Ortsnamensherleitung aus ahd./mhd. "wit" - i-Langvokal später diphthongiert zu "weit" - und "aha" (z. B. Aachen hat diesen Namensursprung), obwohl die phonologische Entwicklung wahrscheinlich begründbar wäre.

    Die Ortsnamenlandschaft Niederösterreichs erinnert mich sehr an ein anderes Gebiet mit einem im frühen Mittelalter dünn besiedelten slawischen Vorfeld zu den Böhmen, nämlich an das östliche Oberfranken. Dort gibt es ebenfalls viele Ortsnamen, die slawischen Ursprungs sind. Ähnlich wie in Niederösterreich erkennt man das allerdings wohl aufgrund der zeitlich früheren und intensiveren Eindeutschung heute häufig nicht mehr so leicht wie etwa bei den Orten östlich von Elbe und Saale oder in Kärnten und der Steiermark. Auch bei den Ortsnamen im östlichen Oberfranken findet sich oft ein stark umgeformter Namensbestandteil, der auf einen slawischen Gründer hinweist.

    Beispiele aus der Fränkischen Schweiz und dem Frankenwald:
    Trebgast = "treb" für "roden, geeignet sein" und "gast" für "Neuankömmlinge"
    Zwernitz = "zverenici" für "Hochwildbereich"
    Hohenpölz und Tiefenpölz = "Pölz" von "poljce" (= kleines Feld) oder slawischer Dorfgründer namens Bolen
    Wölkendorf = wahrscheinlich Dorf des slawischen Gründers Velek, vielleicht aber auch des Weliko (altsächsischer Name)
    Ludwag = "lud" (= Leute) und "wach" (= Wacht)
    Naila = wahrscheinlich aus slawisch "na" (= Lokal, Kneipe) und "glina" (= Lehm), was zu "Lokal auf dem Lehm" führt
    Trainmeusel = Ort des slawischen Tragin/Dragomir oder des deutschen Trago
    Traindorf = Ort des slawischen Tragin oder des deutschen Trago
    Laibarös = Ljuboródze (= Dorf des Ljuborod)

    Manche Orte slawischen Ursprungs klingen deutsch und führen einen leicht in die Irre, z. B.:
    Hollfeld = Hollfeld hieß früher Holevelt. Hinter "Hole" verbirgt sich vermutlich das slawische Wort "gola" (g = h), das "unbebautes, waldfreies Gebiet" bedeutete.
    Bindlach = Aus dem slawischen "pnetluky", das mit "Rodungswiese" oder "Dorf der Leute, die Stämme schlagen" übersetzt werden kann

    Andere Orte klingen slawisch, sind jedoch deutschen Ursprungs, z. B.:
    Siegritz = "Hof des Sigehards" im Lauf der Zeit durch Abschleifung "Sicharaz"

    Orte, die deutlich erkennbar nach deutschen Gründern benannt wurden, gibt es natürlich auch, z. B.:
    Volkmannsreuth = Rodung des Volkmars
    Gößweinstein = Burgberg des Goswins

    Direkte Parallelen zu Niederösterreich (fast schon zu viele, um bloßer Zufall zu sein):
    Kotzendorf (Königsfeld) <---> Kotzendorf in der Gemeinde Gars am Kamp (Die Kotze - auch Kotzen - ist ein aus grobem Wollzeug bzw. Loden gearbeiteter ponchoartiger Überwurf ohne Ärmel.)
    Drosendorf an der Aufseß, Drosendorf (Memmelsdorf), Drosendorf (Eggolsheim) <---> Drosendorf-Zissersdorf
    Pottenstein (Oberfranken), Pottenstein (Niederösterreich), Potštejn (in der Region Královéhradecký kraj, ehemals Pottenstein im Sudetenland)
    Burgen: Burg Pottenstein (Pottenstein in Oberfranken), Burg Potštejn (über der Ortschaft Potštejn), Burgruine Potštejn bei Zinkovy (Schinkau), Burg Rappottenstein im Waldviertel
    Bertelsdorf (Coburg), Bertelsdorf (Stein in Mittelfranken) <---> Perchtoldsdorf


    Im Landkreis Coburg gibt es übrigens einen Ort mit dem Namen Weitramsdorf (1177 als Witramesdorf erstmals erwähnt). Eine Herleitung für diesen Ortsnamen konnte ich auf die Schnelle allerdings leider nicht finden.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Auf die interessante Ortsnamendiskussion kommen wir noch zu sprechen, GF.
    Jetzt geht s mal mit den Bildern los, bevor dieser Strang aus den Galerien verschoben wird.
    "Das kennt wohl ein jeder":


    Na gut, ehe wieder protestiert wird: für solche, die mit dem Oberen Waldviertel und dessen Wahrzeichen nicht so vertraut sind:
    die romanische Wasserburg zu Hoaningschtoa, dt Heidenreichstein
    Das war nur ein kleiner Exkurs, um die Galerie aufzupäppeln. Starobjekte wie diese gibt es in unserer Region sonst keine.

    Dafür dieses 'böhm.' Platztbild:

    Im Gegensatz zu Heidenreichstein (dessen rechteckiger Platz im Waldviertel immerhin eine Sonderstellung einnimmt) besitzt Gmünd einen recht sehenswerten Stadtplatz.
    Beide Rathaustürmchen sind übrigens eine Originalreko aus den 80ern dvJH, ein sehr seltener Fall in Ö.

    Auch die Sgraffiti des linken Hauses sind zur Hälfte ergänzt. In alten Publikationen ist noch der merkwürdige alte Zustand zu sehen, selbst Hootz sprach im dkv-Band "Kunstdenkmäler in Österreich" (NÖ, OÖ, Bgld) irrig von einer originellen asymmetrischen Wirkung des (halben) Sgraffitohauses.

    Am westlichen Platzende ist schemenhaft ds Schloss zu erkennen. Hinter dem Park verläuft die Staatsgrenze:


    Ensemble hinter dem östlichen Platzende:

    Die Pfarrkirche hat in ihrem Inneren den modernen Umbau gut überlebt, ohne ihre eigentümlich mystiche Wirkung einzubüssen. Man merkt, dass hier ein Meister am Werk war - Prof Clemens Holzmeister eben.

    Wie in der gesamten Region sind auch hier got. Fresken zu bewundern.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hier hat es eindeutig einen Namen, denn beide Berge liegen in Böhmen: Gratzener Bergland. Der markanteste Blick mit Hochwald und Kuhberg von Norden. Dazwischen auf der Hochebene das ehemalige Heilbrunn, der darunter liegende Wallfahrtsort Brünnl ist nicht sichtbar.

    und hier auf dem Mandelstein. Ganz im Hintergrund Hühnerberge und Ausläufer des Böhmerwaldes:

    Blick vom Mandelstein ins Budweiser Becken:

    Jetzt stehen wir auf dem deutlich höheren Nebelstein und blicken von Osten über die Grenze auf den Hochwald (1034), an dessen Flanken sich noch naturnahe Wälder erhalten haben:

    Oben Bild vom 26.10. unten vom 23.10.2010

    Blick über Moorbad Harbach zum Mandelstein (ganz rechts), der weiße Streifen im Hintergrund ist die Stadt Gratzen:

    Gipfelfels des Nebelsteins. Man glaubt nicht, dass an diesem trüben Tag die Alpengipfel Ötscher und Schneeberg zu sehen waren:

    Blick vom Gipfel zur Hütte im Oktoberschnee:

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Joachimstal (nicht in Böhmen, aber fast):

    Nur das Forsthaus blieb:

    Jetzt haben wir die junge Lainsitz übersprungen und sind in Böhmen. Blick auf Silberberg:

    na ja, auf das, was halt davon übrig blieb.

    Dafür gibt s hier wertvolle naturkundliche Informationen. Wie man sieht, tun sich die Tschechen schwer, die topographische Bezeichnung 'Novohradské hory' zu übersetzen (bei uns fehlt wie gesagt das Bewusstsein, dass es so ein Gebirge überhaupt gibt, obwohl dieses zum Großteil bei uns liegt):

    Auch das gibt es:

    Vertriebenenliteratur an sozusagen authentischer Stelle, im übrigen würdevoller als die 'objektive' Gedenktafel an Silberberg auf unserem Staatsgebiet. Leider fehlt eine deutsche Übersetzung. Für manche Ausdrücke musste ich hilfsweise den tschechischen Text heranziehen, zB für Gouksch siehe: kohout = Hahn, kommt natürlich von Gockel, aber wer denkt da dran, auch wenn er wie ich des Niederösterreichischen noch halbwegs kundig ist?


    Über dieser Dorffläche steht diese Tafel.


    am ehem Gereuther Teich.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Bergzeile:


    Der Weitraer Platz ist durch das dem Verlauf quergestellte Rathaus zweigeteilt. Der östliche Abschnitt ist der ungleich schönere. Sein Bestand ist als geschlossen zu bezeichnen. Bergzeile im Süden, das liebenswerte historistisch Rathaus Pestsäule und alte Bürgerhäuser dominieren. Dahinter ganz nebenbei noch das Schloss.

    SO-Ecke des Platzes:


    NO-Ecke:

    Apotheke mit Auhof:


    Der wuchtige Ostturm der Pfarrkirche über der Kirchengasse:

    Ehem. Karner, heute Pfarrhof (Castellihaus) mit zwei got. Portalen:

    rechts Stadtmauer:

    Pfarrkirche (typ. waldviertlerische roman. Ostturmkirche):
    der sehr originelle barocke Kreuzaltar:


    Waldviertler Neobarock (vgl die beiden Hauptplatzhäuser an der N-Seite des Platzes):


    Zurück am Platz:

    mittelalterliche Zisterne:


    Renaissance-Storchennest in der Kirchengasse:

    Auhofgasse:

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  • Blick vom Rathaus zum Wiener Tor:

    und zurück:

    ehem. Gefängnis:

    Eingang zum Schlossbereich:

    Gegen wen sind diese Zinnen gerichtet?

    Gegen keinen äußeren Feind, sondern gegen die eigene Stadt:

    Schlossfassade mit dem beschränkten Vokabular der österr. Renaissance:

    Südzugang zum Schlossbereich:

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  • Östlicher Teil des Marktplatzes mit tw gutem Altbestand, der leider durch Modernisierung und stümperhaft "Restaurierung" arg beeinträchtigt und entwertet ist:


    Über den Kordik-Platz geht es Richtung Ausfahrt ehem östliches (Gratzener) Tor:

    Mittig ein hoffnungslos verhunztes Renaissancegebäude:

    Im Lainsitztal das ehem Bürgerspital:

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  • @GF
    Am meisten interessiert mich das Vorkommen des ON 'Drosendorf', den es mE sonst nirgendwo gibt. Nämlich auch nicht in Abwandlungen*. Kein Drosenstadt, Drosenberg, Drosenstein, Drosenburg etc). Nur -dorf, auch wenn es sich (wie in NÖ) um eine Stadt handelt. Eine zwingende Herleitung gibt es nicht, daher bleibt auch die Frage nach dem Ursprung offen.

    Ich glaube nicht, dass Weitramsdorf mit Weitra zu tun hat. Der Stamm -rames oder rams könnte mit Ramsau zusammenhängen, wäre also keltischen Ursprungs, keineswegs jedoch mit, wie bei Weitra behauptet, Ache. Die Verkürzung von Ache zu a kommt übrigens tatsächlich vor: Schmieda, Schwarza... Aber da bleibt immer noch dieses unpassande 'r' davor. Mironczuk und sein Berater Katzenschlager erklären dies als Verschmelzungslaut (ähnlich argumentiert auch Epple in "Das Waldviertel"). Der Name soll sich übrigens nicht von der Stadt oder Burg, sondern von der Siedlung Alt-Weitra herleiten, wo die Lainsitz tatsächlich ausdem engen Tal hervortritt und eine weite Wiesenlandschaft durchfließt.
    Wenn es aber einen Fürsten Vitorad wirklich gegeben hat, was wohl der Fall gewesen sein wird, von welchem sich das tschech. Toponym Vitoraz ableitet, versteh ich diese gewundenen Gedanken nicht ganz. Weitra ist doch aus diesem Namen ganz bequem herleitbar.

    Ein anderer Fall ist der Name der bekannten Ruine Kollmitz ad Thaya, der meist als keltisch bezeichnet wird. Alsob es nicht Namen wie Kulm, Chlum,Chlumec zuhauf gäbe...


    *'Drösiedl kommt von Dreyzidler oder Dressiedler, Drösing von Drezzing. Beides scheint keinen Bezug zum (vermuteten) Namensgeber Drozzo zu haben.

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  • a) Friedhof

    Buquoysches Mausoleum von außen:

    Alte Gräber:

    Die heir beerdigtne Priester:

    Begraben in der alten Heimat (bzw Verbliebenenfamilie, wer kann das entscheiden?):

    Bemerkenswertes Grab, siehe dazu an späterer Stelle:

    Mausoleum:

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  • b) Ringplatz

    Nordwestecke mit Rathaus:

    Westseite mit Rathaus:

    Ren.Portal an der Nordseite:

    Brunnen mit Rathaus:

    Nach Westen führt an die urige Berglehne...

    hinab zum Budweiser Tor:

    Feldseite:

    Die Westseite mit der Residenz und der Peter und Pauls Kirche:

    Kirche:

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  • c) Burg
    Gasse mit Torturm

    Stadtseite:

    Graben:

    hier ist die erwähnte geeignete Stelle (Burghof):

    Burghof:

    SW- Seite:

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  • Städtebaulich kann Gratzen nicht mit Krumau, Wittingau oder Neuhaus, ja nicht einmal mit Weitra mithalten. Die Liste der Feudalbauten ist aber sehr eindrucksvoll: Burg, Schloss, Residenz, Lustbauten im Theresienthal samt Burg Zuckenstein (hier nicht gezeigt), dazu noch ehem. Servitenkloster.

    d) Schloss
    Parkseite:

    Der herrliche Park:

    An der Stadtseite:
    Eingang zur Orangerie:

    Schlossfront:

    Viel scheint euch ja bisher nicht einzufallen zu meiner Lieblingsgegend.

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  • Gemeint ist natürlich das Gratzener Bergland, und zwar dessen tschechischer Teil (denn nur hier hat das Gebirge ja einen Namen).
    Vielleicht erinnert ihr euch an dieses Panorama:

    Hochwald und Kuhberg von Norden. Auf diese Berge geht es nun.

    Auf halber Höhe vom Gebirge der Wallfahrtsort Brünnl mit seiner dominanten Kirche, die typ. für das böhm. Barock, die Längsseite als Giebelseite verwendet (vgl die Prager Kirchen St. Niklas/Altstadt und St. Ursula/Neustadt).
    Von hier sieht man schön ins flache Land:

    Oberstrobnitz mit seiner romanischen Pfarrkirche.
    Jetzt haben wir den Kuhberg erklommen, den ehemals militärischen Beobachtungsturm erklommen und blicken nun über den Heilbrunner Sattel auf den mächtigen Hochwald (1034):

    Nach Nordnordwest mit der anscheinend ganz Mittelböhmen bedeckenden Nebelwand:

    Über Niederösterreich sieht es nicht besser aus: Blick zum Mandelstein

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  • Wege zum Licht- Steig zum Rossberggipfel.

    Rossberg:


    Herbstlicher Buchenbestand. Die Buche muss als der primäre Baum des Gebirges angesehen werden Der Sophienurwald wird beinahe von einer Buchenmonokultur gebildet, durchmischt mit nur wenigen Tannen. Die Fichte beschränkt sich auf feuchte Niederungen.

    Bemooste Blöcke aus Weinsberger Granit:

    Am Rossberg wurde ein kleines NSG eingerichtet.


    Naturnaher Waldbestand am Rossberg. Die früher gefährdete Tanne hat sich seit über einem Jahrzehnt sehr gut erholt.

    Kleiner 'Gipfelsieg' vor Beneschau, unserem nächsten Ziel:

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • nach soviel Natur ist mal wieder eine Stadt fällig...
    naja, was man halt in so einer Gegend unter einer Stadt versteht...

    Beneschau hat nach dem Krieg nicht nur seine Bewohner, sondern auch den ihm vorangestellte Attribut "Deutsch" verloren...
    Der heutige Name weist auf seine offenbar politisch unverfängliche Lage an der Schwarza hin.
    Seine Bauten blieben jedoch, zumindest um den Marktplatz.

    Da wir per pedes unterwegs sind, haben wir Zeit für Panoramablicke...

    die dem Autofahrer verwehrt bleiben:

    Sehesnwert ist nur die nördliche Zeile des Platzes.

    Naja, alles ist relativ...

    Aber ein Dinkelsbühl hat hoffentlich niemand von euch in dieser Einöde erwartet...

    Immerhin gibt s ein Renaissance-Rathaus:

    DAS wär ein Rätsel fürs Kellerquiz gewesen:

    Einer der unzähligen Mikrokosmosse, die rücksichtslos zertreten worden sind. Einfach so. Die alte Hure Welt hat nicht mal mitbekommen, dass es Deutsch-Beneschau überhaupt gegeben hat. Entsprechend wurscht war ihr dessen Untergang.

    Noch ein Blick auf die gegenüberliegende Seite:

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Wieder auf dem Kuhberg (oder Steinberg) zurück genießen wir den interessanten Rundblick, den uns die Inversionswetterlage des 30.10. 2010 ermöglichte.
    Hier was für unsere Bayern, an denen dieser Strang bisher irgendwie völlig vorübergegangen zu sein scheint:

    Ich meine, dass hier ganz hinten rechts Lusen und Rachel zu sehen sein müssen. In der Mitte der Blansker Wald mit dem Schöninger, dem Krumauer Hausberg.
    Sehr viele Dörfer sieht man hier nicht. Das ist kein Zufall: die Region Kaplitz-Krumau zählt, von den beiden Städten abgesehen, zu den schlechtest nachsiedelten Gebiete der Tschechei. Besonders wild wird es westliche von Krumau. Außer Kalsching ist da nicht mehr viel, dann kommt ein riesiger Truppenübungsplatz, und dann ist man ohnehin schon ganz im entvölkerten NP Böhmerwald. Aber auch zwischen Gratzen und Kaplitz ist die Angelegenheit ziemlich schütter -wie man hier sieht.
    Blick gen Süden, in Richtung Mühlviertel, in welchem die Gratzener Berge kulminieren. Hier geht das Gebirge in ein weitläufiges Hochland über (Freiwald), das letztendlich nach Südosten abzweigt (Weinsberger Wald):
    Der Freiwald ist eine Landschaft ohne Sensationen, bemerkenswert sind nur einige relativ große Moore (Tanner Moor, Hohe Heide bei Karlsstift, Meloner Au, alle drei heute endlich geschützt, nebst vielen kleineren, die leider noch nicht alle unter Naturschutz stehen, ja mitunter zu Heilzwecken ausgebeutet werden)

    Hier schauen wir nach SW:

    Mitte links ist Deutsch-Beneschau zu erkennen, umgeben von den nur schemenhaft zu sehenden Hühnerbergen. Der lange Rücken ganz hinten müsste das Plöckenstein-Dreisesselmassiv sein.

    Blick auf Oberstrobnitz:

    Wer s weiß, sieht hier die Ausläufer des Theresienthals mit der Burg Zuckenstein (über dem Teich oben Mitte -links):

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.