Sehnsucht nach Silva Nortica (Galerie)

  • So, jetzt habe ich mir endlich die Zeit nehmen können um diese interessante Bilderserie zu betrachten.
    Vielen Dank für den Einblick in dieses gleichwohl verschlafene, malerische aber niemals "süsslich überladene" Übergangsgebiet zwischen Böhmen und Niederösterreich!

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • nein, süsslich überladen ist s hier nicht, das hat noch nie wer behauptet.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hier einige düsterere Bilder zum Thema.
    Aber meine Generation ist eben mit solchen Assoziationen aufgewachsen. Dass die Bilder nicht besonders scharf sind, wird man mir wohl entschuldigen.


    Oben Gegend westlich von Frain, entlang der Straße nach Schaffa (gesehen Richtung Frain, also Osten), ca 1985.
    Unten: An der Straße Zlabings-Neubistritz (ca 1985)

    Diese Bilder entstammen aus dem Winter 1989/90, als das Photographieren der bald abzureißenden Anlagen nicht mehr verboten war (Gegend um Ranzern/Piesling). Niemals hätte man das für möglich gehalten!

    Hier der Blick von einer Anhöhe bei Fratres auf das Städtchen Zlabings (um 1985).

    Werde bei Gelegenheit noch mehr Bilder von meinen CSSR-Fahrten einstellen, wenn ich alle beisammen hab. Alles in allem zählen sie zu den aufregendsten und ergreifendsten Reiseerlebnissen meines bisherigen Lebens.

    Wir wechseln das Thema.

    Die nördlichste Bezirkstadt Österreichs ist Waidhofen an der Thaya. Im Gegensatz zu den meisten umliegenden Städten, vor allem zu den böhmisch-mährischen, hat sie kein besonders sehenswertes Zentrum aufzuweisen. Den traurigen Grund sehen wir hier:

    Die hintere Zeile weist eher auf die Städte an der Donau hin, ganz links hingegen ein Renaisscancehaus*, wie man es öfters im südböhm. Raum noch findet:

    Bis hinunter an die Thaya erstreckte sich die Katastrophe:

    hier das verbliebene Renaissancerathaus hinter demonstrierenden Arbeitern (1919):

    Der Wiederaufbau erfolgte im unaufgeregten Stil der Zeit um 1880:

    Leider blieb nicht einmal das völlig erhalten, da es nach dem Krieg zu Abrissen und Modernisierungen dieser nur wenig geschätzten Häuser kam. Mehr als passabel ist das Stadtbild daher heute nicht.

    * Wusste ja, dass mir dieser Giebeltypus irgendwie bekannt vorkommt. Hier das Beispiel aus Trebon, in herrlicher Patina aus komm. Zeit (wahrlich ein Bild für Jungwarth, und nicht nur für ihn):

    Insgesamt zeigen die Waidhofner Brandbilder eindeutig den Vorteil der Inn-Salzach-Bauweise auf. Daneben demonstrieren sie, wie albern der eingebildete und eitle Stolz der Briten auf die "wissenschaftliche" Theorie des Flächenbombardements ist. Um eine alte Stadt zu zerstören, braucht es wahrlich keine besondere Intelligenz, so was kann durchaus "alleine" abgehen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    3 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (3. Januar 2012 um 10:35)

  • Blick auf Niederthal mit Schloss:

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • wahrlich ein Bild für Jungwarth


    Wahrlich (genau wie die kürzlich ergänzten Ansichten im Patina-Strang)! :smile:

    Aber auch Deine düsteren Bilder interessieren mich sehr. Freue mich schon, virtuell in den real existierenden Ostblock zu reisen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!