• Du scheinst etwas über diese Häuser zu wissen, wäre sehr spannend zu hören, wie es zu dieser ungewöhnlichen, wohl funktional begründeten Bauform kommt. Ich konnte noch nichts im Netz finden, nur dass das Färberhaus unter Denkmal stand.

  • Ein paar Fotos von vor einer Stunde auf'm Weg zur Arbeit...sieht jetzt irgendwie mickrig aus. ;( Und es fehlt nun natürlich eine wichtige Dominante, wenn man von der Spittlmühlkreuzung rauf Am Graben in die Stadt fährt (etwas umständlich über den Rückspiegel aufgenommen)...

    Hasenfärbe, Kaufbeuren, nach Brand Jan. 2021

    Hasenfärbe, Kaufbeuren, nach Brand Jan. 2021

    Hasenfärbe, Kaufbeuren, nach Brand Jan. 2021

    Hasenfärbe, Kaufbeuren, nach Brand Jan. 2021

    Hasenfärbe, Kaufbeuren, nach Brand Jan. 2021

    Hasenfärbe, Kaufbeuren, nach Brand Jan. 2021

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

  • (...) Eine Rekonstruktion der „Hasenfärbe“ würde er „in jedem Fall unterstützen“ und der OB versuche nun, „mit den Eigentümern die Möglichkeiten dafür auszuloten“. Rekonstruktion würde bedeuten, bei einem Wiederaufbau die Grundmauern miteinzubeziehen. Ob dies jedoch überhaupt möglich ist, müsse sich noch zeigen. Da wegen der Ermittlungen der Kriminalpolizei und der eingeschalteten Sachverständigen der Ort noch gesperrt ist, bleibt offen, ob es die Chance für das historische Gebäude gibt, oder nur noch ein Abriss bleibt. In den kommenden Wochen wird ein Gespräch mit dem Hausbesitzer stattfinden. „Ich hoffe, dass es bald gelingt, ein gutes Konzept für einen Wiederaufbau zu verwirklichen“, wünscht sich Bosse. (...)

    Es wird doch wohl möglich sein, wenigstens die Mauern zu erhalten und darauf aufzubauen. Angeblich gibt es keine Baupläne des Daches. Aber es wird sich hoffentlich in den letzten 250 Jahren jemand die Konstruktion angesehen und dokumentiert haben.

    Beten wir mal, daß es in dieser Sache zu einem guten Ergebnis kommt.

  • Z'Beira hot's mea brennad:

    https://www.all-in.de/kaufbeuren/c-p…1862?ref=curate

    "Am frühen Donnerstagnachmittag ist ein Feuer auf dem Gelände der Rosenbrauerei in Kaufbeuren ausgebrochen. Flammen schlugen aus einem Dachstuhl, das Feuer war praktisch in der ganzen Stadt zu sehen. Sehr traurig: Ein historisches, unbewohntes Gebäude ist praktisch komplett niedergebrannt. Wie der Kommandant der Feuerwehr Kaufbeuren mitteilt, geht die Feuerwehr nicht davon aus, dass sich Personen im Gebäude befunden haben. Auch der Ermittlungsstand der Polizei sagt: keine Verletzten."

    Hier ein Foto vom Sommer 2018. Es geht um das graue Gebäude rechts oberhalb der Bildmitte. Ich fahre heute Nachmittag mal hin und besehe mir das Spektakel... :kopfschuetteln: Sollte das Gelände nicht Teil eines Neubaugebiets werden, denkt da der böse Schelm in mir...

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

  • Ein Nachtrag zur Anfang Juni abgebrannten Rosen-Brauerei. Habe mich letzte Woche mal umgesehen, der Zaun stand sperrangelweit offen...man könnte in dem ganzen Müll irgendwas mit Kriegsende drehen. Hat nicht so ausgesehen, als hätte sich seit dem Brand irgendwas getan in Sachen Sicherung oder auch nur Aufräumen. Allerdings war klar, daß das Haus schon seit Jahr(zehnt)en leer stand, wenn ich mir die aus den Regenrinnen wachsenden Bäume anschaue. Abgebrannt sind zum Großteil "nur" Dach und Obergeschoß, darunter nur Schutt und Wasserschaden. Innen Schuttberge noch und nöcher, die Graffiti an den Wänden gebe ich nicht wieder.

    Was mich überrascht hat, wie prominent das nun abgebrannte Haus von der Kaiser-Max-Str. zu sehen ist. Zuvor habe ich, obwohl ich wußte, daß es dieses Haus gibt, es nie von unten bewußt wahrgenommen. Vielleicht auch, weil aus diesem Blickwinkel eben nur etwas rotes Dach mit Schornsteinen zu sehen, davor die graue Wand eines anderen Gebäudes und davor Bäume. Im ehem. Bräustübl (welches wahrscheinlich vor einem halben Jahrhundert das letzte Mal Gäste beherbergte) hat sich eine schöne Holzdecke "erhalten".

    Was mit dem Haus/Gelände passieren soll...wahrscheinlich wird es wie vieles andere in der Kaufbeurer Wurstigkeit versinken. Aber wie gesagt, heruntergekommen war das schon lange Zeit vor dem Brand. Ob es sich überhaupt lohnt, da noch etwas zu machen...puh.

    Blick von der Kaiser-Max-Str. nach W

    Östliche Seite, im Hintergrund der Fünfknopfturm

    Es sprießt und gedeiht, und das wohl seit einiger Zeit

    Nordgiebel

    Totale von NW, rechts ein Anbau für Kesselanlagen etc. aus späterer Zeit

    Eingangsportal, darüber "verblichen" die Inschrift Zum Bräustübl

    Holzdecke im ehem. Bräustübl

    Holzständer (Holzstempel?)

    (NB: Falls die Fotos doch besser in der Galerie aufgehoben sind, bitte Bescheid sagen. Merci!)

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

  • Schöner wäre es halt, wenn die Bilder in groß gezeigt würden und nicht in diesem Briefmarkenformat.

    Dennoch kann man sich einen Eindruck verschaffen. Da hilft vermutlich nur noch Entkernung, wenn man die Außenmauern zumindest teilweise retten will. Der Giebel und das Portal sollten schon erhalten werden.

  • Schöner wäre es halt, wenn die Bilder in groß gezeigt würden und nicht in diesem Briefmarkenformat.

    Dennoch kann man sich einen Eindruck verschaffen. Da hilft vermutlich nur noch Entkernung, wenn man die Außenmauern zumindest teilweise retten will. Der Giebel und das Portal sollten schon erhalten werden.

    Dein Wunsch sei mir Befehl... ;)

    Wie weiter oben erwähnt, ist das ganze Gebiet zwischen Fünfknopfturm, Hexenturm und Zeppelinhalle als Neubaugebiet avisiert. Siehe hier: https://www.kreisbote.de/lokales/kaufbe…g-12331845.html und https://www.kreisbote.de/lokales/kaufbe…n-90579373.html (hat auch ein Bild, wie das vor dem Brand von der Kaiser-Max-Str. ausgesehen hat) Daher halte ich es für wenig wahrscheinlich, daß da wirklich etwas für einen wie auch immer gearteten Erhalt getan werden wird.

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

  • Für den geneigten Kaufbeuren-Fan möchte ich eine Buchempfehlung aussprechen. Frisch erschienen ist "Kaufbeurer Ansichten", in welchem die Entwicklung der Stadt anhand zeichnerischer als auch fotografische Darstellungen mit Begleittexten beschrieben wird. Gerade die Gegenüberstellung von Nachkriegs-Fotos, die vor den Abrissen und Modernisierungen ab den 1960ern gemacht wurden, mit aktuellen Luftbildern verdeutlicht, wie viel auch in KF der Spitzhacke und dem Bagger zum Opfer gefallen ist. An manches konnte ich mich noch dunkel aus Kindertagen erinnern, aber was die alten Gegebenheiten (z. B. der Gasthof Wienerwald, wo heute das Buron-Center steht oder die frühere Situation in der Sedanstraße, dem südlichen Eingang zur Altstadt) an bayrisch-schwäbischer Heimeligkeit hatten, habe ich erst jetzt verstanden.

    Lohnt sich.

    https://www.verlag-bauer.de/UserFiles/Medi…sichten_neu.pdf (hier mit der noch nicht abgebrannten Rosenbrauerei)

    Gestern war übrigens in der Allgäuer Zeitung ein Bericht über die Renovierung der Dreifaltigkeitskirche (Dachstuhl, Anstrich), und wie da mit den Hürden des Denkmalschutzes umgegangen werden muß. Jo...dann schaue ich mir die vor fast zwei Jahren abgebrannte Hasenfärbe an, die an städtebaulich herausragender Stelle gelegen, weiterhin ihr ruinöses (ruiniertes?) Dasein fristet...da ist die Stringenz und Vehemenz auf einmal nicht ersichtlich. *seufz*

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

  • Als "Lokaler" kann ich angesichts der Plaene, das alte Haus beim Schwimmbad abzureissen, nur den Kopf schuetteln. Ein aehnliches Gebaeude an der Augsburger Strasse (ehem. Diskothek "Stachus") gammelt seit Jahren auch vor sich hin und es wuerde mich nicht wundern, wenn da auch bald die Axt angesetzt wird.

    Bei Gelegenheit gibt's mal ein paar Fotos.

    Hat nur sechs Jahre gedauert, die Gelegenheit. Der "Stachus", ein ehem. Färberhaus (urspr. 1785), Gutenbergstr. 7.

    Das Gebäude gammelte seit meinem Post weiter vor sich hin, tut es eigentlich immer noch, aber inzwischen wurde ein "Hintergebäude" (Büros u. ä.) fertiggestellt, was eine, öhm, warme Sanierung wohl recht unwahrscheinlich machen dürfte. Sieht zwar immer noch aus wie Hund, aber zumindest und für den Moment "gesichert". Da mit dem Brand der Hasenfärbe, die größer und dazu noch an einem städtebaulich markanten Punkt stand, eine empfindliche Lücke in den kleinen Bestand dieser Färberhäuser gerissen worden ist, sollte man sich doch a bisserl mehr anstrengen, wenigstens den Stachus zu erhalten. Zusammen mit der "Trentini-Villa" an der Kreszentiabrücke ist er das letzte historische Bauwerk an der Gutenbergstr. Welche Pläne es für eine Nutzung gibt, falls überhaupt, kann ich nicht sagen.

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

    Einmal editiert, zuletzt von BIO-Bayer (22. August 2023 um 17:02) aus folgendem Grund: Besseres Bild der Westseite ausgetauscht

  • Und ein weiterer Nachtrag: Das denkmalgeschützte Gebäude Johannes-Haag-Str. 9 (schräg vis-a-vis vom Gefängnis), das ebenfalls jahrelang vor sich hin moderte, wird peu a peu instand gesetzt. Das Dach wurde bereits komplett erneuert.

    Zur Info:

    ehemals Kattundruckerei, dann Säge-, Öl- und Gipsmühle, von 1843 bis 1852 auch Werkstatt für Zentralheizungsbau, zweigeschossiger Steildachbau mit mittigem Zwerchhaus und rückwärtigem Treppenhausrisalit, im Kern von 1805 (dendro.dat.), Umbau um 1880; Gedenktafel, von Mauritius Pfeiffer, bezeichnet 1912; Einfriedung mit schmiedeeisernem Gitter, um 1900.D-7-62-000-381

    Von der Straße her lohnte sich wg. dem Baugerüst kein Foto. Sah aber die letzten Jahre so aus:

    1920px-Johannes-Haag-Str._9_Kaufbeuren-1.jpg

    Von Rufus46 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50484016

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

  • Wer soll denn ein Interessen daran haben den Turm "Warmzusanieren" ?

    Die Verwendung dieses Begriffes in Zusammenhang mit diesem Brand, scheint mir doch ziemlich unsinnig.