• Nur in sowas paßt ein 1-Euro-Laden, alles andere wäre zu wertig. :kopfwand:

    Wenn man so etwas sieht, muß man sich wahrlich Gedanken machen, ob unsere Mitbürger überhaupt noch ein Ästhetikempfinden und eine Wertschätzung für ästhetisch durchdachte Architektur haben.

    Aber gut, Deutschland ist ein funktionell geprägtes Land. Leider :kopfschuetteln:

  • Krass... das ist sowas von 60er Jahre. Ich frage mich aber überhaupt, ob heutzutage Schaufenster noch so wichtig sind. Meistens geht man ja auch so in so einen Laden rein.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Schaufenster können die Wirkung von einem Gebäude so stark verändern ... Nur ein breites Fenster im Erdgeschoss und gleich wirkt ein Haus irgendwie billig und unschön. Außerdem lässt deren horizontale Erstreckung die Bauten flach und platt wirken, das EG sieht wie ein Band aus, dass nichts mit dem OG zu tun hat.

  • Crescentia-Apotheke

    Es ist schon schändlich, wie man hier mit einem Baudenkmal umgeht! Dass man das in dieser Form genehmigt hat...

    Man beachte auf dem Foto insbesondere den halbierten Balken über dem rechten Schaufenster!

    Eintrag bei Wikipedia:

    Eckbau, mit Satteldach, im Kern spätmittelalterlich, im 18. Jh.
    ausgebaut, Erdgeschoss modern verändert; mit historischer Ausstattung

    Quelle:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der…ch_Stra.C3.9Fen

    Einmal editiert, zuletzt von Ravensberger (5. März 2014 um 18:48)

  • Nicht, dass ich jemals in diesem Ort sein werde, aber ich halte die Entfernung der Malereien und des Erkerdekors für weniger negativ erheblich als die neue 08/15-Erdgeschossgestaltung.
    Was soll das übrigens auf dem Erkerdach sein? Taubenschreck oder eine Halterung für einen Blumenkasten oder gar ambitionierter Bauschmuck?
    Insgesamt nicht gerade sensible Arbeit...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Auch wenn ich natürlich die Rekonstruktion einer älteren Fassade grundsätzlich begrüße, finde ich diese Aktion eine Frechheit. Der Wert der Malereien ist in diesem Fall sicher größer als der der nullachtfuchzen neugotischen Fassade. Und recht sorgfältig hat man diese auch nicht gestaltet, siehe Erkeraufsatz.

    Mich wundert überhaupt, dass diese Baumaßnahme genehmigt wurde, stehen die Malereien doch scheinbar auch unter Denkmalschutz (auf der Denkmalliste sind sie zumindest erwähnt).

  • Das sehe ich ähnlich. Mir haben die Fassade mit dem Malereien, der alte Erker und sogar die alte Erdgeschossgestaltung (wobei mich da die Neugestaltung am wenigsten stört) weit besser gefallen. Insgesamt nun eine optische Verschlechterung und Banalisierung.

  • Das sehe ich ähnlich. Mir haben die Fassade mit dem Malereien, der alte Erker und sogar die alte Erdgeschossgestaltung (wobei mich da die Neugestaltung am wenigsten stört) weit besser gefallen. Insgesamt nun eine optische Verschlechterung und Banalisierung.


    Genau! Zumal die es wegen der neuen Erdgeschossgestaltung deutliche Kritik gab. Ursprünglich sollte das gesamte Erdgeschoss aufgerissen werden:
    http://www.all-in.de/nachrichten/lo…rt26090,1015218
    http://heimatverein-kaufbeuren.de/cms/front_content.php?idart=39
    Das konnte zwar verhindert werden, aber dank der neuen Farbgestaltung (die Wände im EG sind grau abgesetzt) werden diese Bemühungen nun ad absurdum geführt. Das Erdgeschoss scheint trotzdem wie aufgerissen. Der Erker war zweifellos neueren Datums (bezeichnet 1952), aber wie sieht es denn hinsichtlich der Konsole aus? Könnte die womöglich noch original gewesen sein? Nun ist sie verschwunden, der Erker setzt nun weiter oben an...
    Der Erker vor dem Umbau:

    http://www.s-zukunft-s%c3%bcd.de/uploads/pics/Traube_Eingang.JPG

    Hier eine Darstellung des Gasthauses Traube von 1823 (rechts neben der Kirche):

    http://heimatverein-kaufbeuren.de/cms/upload/Lay…nsicht-1823.jpg

    Das Gebäude hatte damals einen schlichten Dreiecksgiebel.

    Das Wandgemälde konnte angeblich nicht erhalten werden:
    http://www.all-in.de/nachrichten/lo…rt26090,1695044

    Ein schon weiter zurückliegender Bericht vom 14.11.2012 zu den Umbaumaßnahmen:

    http://www.kreisbote.de/lokales/kaufbe…nt-2615163.html

    Zitat:
    Das Ergebnis wie es sich momentan abzeichnet ist für die Stadt und für
    die Bürger gut. Die Passage wird zeitgemäß gestaltet und gleichzeitig
    maßgeblich zum Erhalt des historischen Stadtbildes beitragen“. Dass die
    „historische“ Wandmalerei mit dem Einzug des Kaisers Maximilian mit dem
    Umbau verschwindet, sorgte zwar bei so manchem Kaufbeu-rer Bürger für
    Bedauern, jedoch: Die Malerei stammt gerade einmal aus den 1960er
    Jahren, der Verlust ist aus denkmalpflegerischer Sicht also durchaus zu
    verschmerzen. Außerdem, so Winfried Nusser: „Der Putz bröckelt an den
    betreffenden Stellen der Außenwand so stark, dass ein Erhalt der Malerei
    so oder so nicht in Frage käme“.

    Vom Innenleben ist leider nicht mehr viel erhalten, es wurde
    brutalstmöglich entkernt (siehe das Foto). Erhalten blieben lediglich
    die Außenwände und Teile des Dachstuhls:
    Im Erdgeschossbereich des Gesamtbaus Traube/Passage lässt sich, nach
    dem Entfernen der bisherigen Innenwände, aktuell bereits das zukünftige
    große Foyer erkennen. Dieses wird nach Fertigstellung der Arbeiten
    sowohl den Kundenbereich der Sparkasse als auch einen Zugang zur
    Brunnen-Apotheke, ein italienisches Restaurant und weitere Einzel-
    händler beherbergen. Das Besondere: statt enger Ladeneingänge und
    unübersichtlicher Wegführungen sieht sich der Besucher einer Art offenen
    Halle gegenüber, die verschiedenen Anbieter sind lediglich durch
    geschickte Raumaufteilung, Säulen und flexible Glaswände voneinander
    getrennt. „Da wir im Erdgeschoss keine bestehende Tragachse mehr haben,
    wurden neue T-Achsen implantiert, was uns gleichzeitig eine große
    Freiheit bei der Raumaufteilung gewährt hat“, erklärt Architekt
    Stadtmüller.

    Ein weiterer Bericht mit Foto vom neuen Foyer:
    http://www.s-zukunft-s%c3%bcd.de/parkhaus-passa…e-ist-gerettet/

  • Als "Lokaler" kann ich angesichts der Plaene, das alte Haus beim Schwimmbad abzureissen, nur den Kopf schuetteln. Ein aehnliches Gebaeude an der Augsburger Strasse (ehem. Diskothek "Stachus") gammelt seit Jahren auch vor sich hin und es wuerde mich nicht wundern, wenn da auch bald die Axt angesetzt wird.

    Ausserdem gab es in der Altstadt einige Neubauten (zwischen St. Martin und Fussgaengerzone sowie am Stadtmuseum), bei denen nach meiner Kenntnis die bestehenden Gebaeude abgerissen und danach in den gleichen Dimensionen neu gebaut wurde. Anspruchslose Lochfassaden, aber wenigstens fuegen sie sich ins Altstadtbild ein, ohne gross weiter aufzufallen.

    Bei Gelegenheit gibt's mal ein paar Fotos.

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

  • Ein kurzer Verweis auf die Bautaetigkeiten oestlich der Innenstadt, wo auf einem inzwischen fast komplett flachgelegtem Areal in neues Fachmarktzentrum entstehen wird. Wenn ich mal Gelegenheit habe, gibt's aktuelle Fotos und einen Bericht.

    Hier ein Foto aus der Allgaeuer Zeitung, vom Rathaus Richtung Osten aufgenommen: http://i68.tinypic.com/2ynkljs.jpg Die Haeuser mit einem roten Strich sind inzwischen alle zerkleinert worden, das mit dem blauen Strich hinten rechts das ehemalige Gerberhaus Johannes-Haag-Str. 6 (siehe Zenos Beitrag #19): die Flaeche ist weiterhin nicht bebaut.

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

  • Der Verlust von Am Mühlbach 2 ist natürlich bedauerlich: plus.google.com/photos/photo/1…65552/6312098823068803682. Es war stark heruntergekommen, aber ich habe das Haus gemocht. Ein verlorenes Idyll.

    Stark heruntergekommen ist aber sehr vorsichtig ausgedrückt, wenn ich mir das Foto anschaue. :lachentuerkis:

  • Ich hoffe, dass dass nur eine städtebauliche Graphik ist, die noch nicht die letztlich entstehende Architektur zeigt. Wenn das aber die architektonische Gestaltung sein sollte, dann Gute Nacht. Eigentlich müssten dann die Kaufbeurer Bürger auf die Barrikaden gehen. Mal sehen.

  • Heimdall ,ich vermute das es nur eine städtebauliche Graphik ist.Hier wird lediglich aufgezeigt wo und wie die einzelnen Gebäude stehen werden.Denn auf der Graphik weisen die Häuser ja eigentlich keinerlei Architektur auf.Aber man muß auch auf einen architektonischen Affront gefasst sein.

    Werden gegenwärtig ja genug davon in Deutschen Städten gebaut.Wo ist ab etwa mitte des 20.Jh bis in die Gegenwart die eigentlich vielfältige Architektur bloß hingekommen!?Überwiegend bewusst sinnlos brutale Brüche.( Quadratisch,Praktisch und Banal).:kopfschuetteln:

  • Der Dachstuhl der sog. Hasenfärbe, alternativ Färberwinkel, Ganghoferstr. 2 (neben dem "Nackten Mann"), ist gestern Abend abgebrannt. Nur kurz in der Zeitung gesehen, daß da was war, kenne keine Details: Brand am nackten Mann: Feuer am Färberwinkel// Kaufbeuren - Kaufbeuren (all-in.de)

    Ganghoferstrasse 2, Kaufbeuren 1 - Liste der Baudenkmäler in Kaufbeuren – Wikipedia

    Ich hoffe, dass dass nur eine städtebauliche Graphik ist, die noch nicht die letztlich entstehende Architektur zeigt. Wenn das aber die architektonische Gestaltung sein sollte, dann Gute Nacht. Eigentlich müssten dann die Kaufbeurer Bürger auf die Barrikaden gehen. Mal sehen.

    I wo. In Beira geht doch keiner wegen irgendetwas auf irgendwelche Barrikaden (außer wenn jemand querdenkt)...

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

  • Vom Bahnhof kommend erreicht man über Stadtpark und Ganghoferstraße die Altstadt.

    01img_0491bwy3.jpg
    Vor der Altstadt ein ehemaliges Färberhaus, die sogenannte Hasenfärbe oder auch Haus zum scharfen Eck von 1766

    02img_0492oqwg.jpg

    Hoffentlich wird es originalgetreu wiederaufgebaut...