Berlin - Großer Tiergarten und Siegessäule

  • Ein schöner Fotofund aus einem alten Zeitungsbericht über Reinhold Begas.

    Ein Mann steht Modell für die Figur des Atlas, die später am Bismarck-Denkmal installiert wurde. Bei diesem Foto werden einem die gewaltigen Ausmaße der Skulptur erst richtig bewusst.

    Interessant sind auch die anderen Werke, die man auf dem Bild erkennen kann. Beispielsweise im Vordergrund ein Miniaturmodell des vollständigen Bismarck-Denkmals oder rechts an der Wand (wenn ich mich nicht irre) ein Sockel-Relief des Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals.

    Solche Einblicke in den Alltag früherer Bildhauer sorgen doch immer wieder für Ehrfurcht und Faszination vor dem damaligen Kunsthandwerk.

  • Reinhold Begas, einer der bedeutendsten Bildhauer seiner Zeit in seiner Werkstatt

    verkleinertes Modell, wahrscheinlich Gips - links 2 Mitarbeiter bereiten den Gips vor


    Der Meister bei der Arbeit an der Reliefplatte " Der Krieg "

  • Eine Impression der Blickachse der Fasanerieallee zum Großen Stern.

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • In der vom Zeltenplatz abzweigenden Rüsternallee befinden sich etwas versteckt 4 Kriegsdenkmale zur Errinnerung an den letzten dritten Vereinigungskrieg 1870.

    Sie wurden ursprünglich wie die 4 Figuren auf dem Grossfürstenplatz ( die 4 deutschen Ströme ) für den Bau der Neuen Königsbrücke am Alexanderplatz geschaffen. Nach Abriss der Neuen Königsbrücke und Zuschüttung des Königsgraben 1882 wurden alle 8 Skulpturen in den Tiergarten verbracht. Den Gesamtentwurf schuf Alexander Calandrelli.

    Die 4 Kriegergruppen standen bis 1939 auf dem Alsenplatz danach auf den jetzigen Standort an der Rüsternallee.

    Alle Bilder von mir , können verwendet werden


    Die Rüsternallee im Berliner Tiergarten


    Der Auszug des Kriegers von Hermann Wittig


    Der Kampf / Schanzenstürmung von Rudolf Schweinitz


    Der verwundete Krieger von Ludwig Brodwolf, arg beschädigt aber bei dem heutigen Mainstream ist wohl keine Restaurierung zu erwarten, Schade !


    Die glückliche Heimkehr des Kriegers von Alexander Calandrelli

    Was mir fehlt sind Erklärungen für diese 4 Denkmäler, wie armselig, so geht man heutzutage mit Deutscher Geschichte um:kopfwand:


    Und noch einige Aufnahmen des Zustandes der Skulpuren der 4 deutschen Flüsse vom Großfürstenplatz vor der Restaurierung

    abfotografiert von der Hinweistafel am Großfürstenplatz, leider sehr schlechte Lichtverhältnisse





    Und anschließend noch eine Aufnahme vom Großfürstenplatz

  • Leider ist an der Löwenbrücke immer noch keine Wiederherstellung des Übergangs erfolgt. Das Landesdenkmalamt hat aber auch schwer mit der Erweiterung der Denkmalliste um diverse Abartigkeiten zu tun. Wenn ich dann noch an den Umgang mit dem Senefelder-Denkmal in Prenzlauer Berg denke, kriege ich echt ein V auf die Stirn...

    Jedenfallls sieht es aktuell so aus:
    dsc05642m0u20.jpg

    Ob die Buddelei und der entfernte Leu auf eine baldige Änderung des jahrelangen Zustands deuten? Die Hoffnung ist wohl eher gering.

    Hatte neulich Gelegenheit, mal nach der Löwenbrücke zu sehen - keine nennenswerte Änderung in den letzten vier Jahren erkennbar. Dafür ist ein Fahrrad hinzugekommen.

    Löwenbrücke 9-21

    Löwenbrücke 9-21

    Löwenbrücke 9-21

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Brückensperrung 2008, Fotos auf der Webseite der Senatsverwaltung mit Rekonstruktionserläuterung von 2016, mittlerweile fehlt einer der Löwen, 2022 steht vor der Tür...

    Klappt in Berlin eigentlich gar nichts mehr? Gibt es kein Geld für die Sanierung einer Brücke, die man in der Nachkriegszeit noch scheinbar problemlos wieder aufbauen konnte? Oder haben die einfach kein Interesse daran, zu arbeiten?...

  • Snork 6. August 2022 um 16:42

    Hat den Titel des Themas von „Berlin - Großer Tiergarten & Siegessäule“ zu „Berlin - Großer Tiergarten und Siegessäule“ geändert.
  • Impressionen aus dem Großen Tiergarten an einem Mittwochvormittag:

    Eines der besseren Exemplare:

    Zeitschichten:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • ..... wobei ich schon beobachtet habe, dass Krähen die Papierkörbe durchwühlen und vieles rausschmeißen.

    Denn - wer schon zum Papierkorb geht, um seinen Müll loszuwerden, schmeißt es dann nicht daneben.

    Ekelhaft sind diese kindischen Beschmierer. Eine Restehre ist wahrscheinlich doch noch vorhanden - am Schinkelplatz ist nichts zu sehen.

  • Jetzt sind die Löwen dann auch allesamt weg.

    Eine Ansicht aus den 1890ern, in denen solche Zustände über solche Zeiträume undenkbar gewesen wären.

    Man könnte übrigens auch die anderen, zumeist schnöden Tiergartenbrücken mal verschönern. Entwürfe und Umsetzungen (u. a. von Schinkel) gab es ja.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Jetzt sind die Löwen dann auch allesamt weg.

    Ich hoffe nicht, dauerhaft. In Berlin dauert so etwas ohnehin quälend lang. Aber angesichts der Krise, von der die und wir nun überrollt werden, besteht die Gefahr, dass die gar kein Geld und keine Ressourcen mehr haben, das zu sanieren. In solchem (schlimmsten) Fall vergammeln die Löwen dann in irgendeinem Depot.

  • Die nächste Frage: Warum fliegen auf der einen Seite der Brücke eigentlich diese hässlichen Bauzäune herum? Hatten die Park-Bediensteten mal wieder keine Lust, aufzuräumen?

    Überall findet man, selbst an sinnlosesten Stellen, diesen Gitterschrott herumstehen.

  • Wie sinnloss es an dieser Stelle ist, können wir wohl nicht beurteilen. Das ist kein Märchenwald, der von Feen betrieben wird, sondern eine weitläufige Parkanlage, die viel Pflegeaufwand bedarf. Vielleicht stehen sie einfach dort, weil sie dort etwas absperren sollen.

  • Und das ist der Grund, weshalb diese Gitterzäune überall herumstehen. Weil die Leute mit den Schultern zucken, meinen, dass das wohl schon irgendeinen Sinn machen wird, und weitergehen. A la "die da oben werden schon wissen, warum das so ist". Und wenn es zur Kritik daran kommt, wird naseweis etwas von Feen und Märchen erzählt, damit der Kritiker den Mund hält. Exakt deshalb sind unsere Städte mit Gerümpel vollgestellt. Mit Dixie-Klos, die Wochen lang herumstehen, ohne dass ein Bauarbeiter dort in der Nähe gewesen wäre. Mit diesen Bauzaun-/provisorisches Verkehrsschild-Füßen, an denen ich - obwohl sie längst keine Funktion mehr haben - Monate lang in Grünanlagen vorbeigehe, ohne dass sie weggeräumt würden. Mit rot-weißen Barken, die ein halbes Jahr vor der Park-Hecke geparkt werden, bis sich irgendwann mal ein städtischer Trupp erbarmt und vorbeikommt.

    Klar sollen die Gitter im gezeigten Fall irgendetwas absperren. Bloß was? Und warum nur auf dieser einen von vier Seiten? Was ist dort anders als an den anderen Seiten der Brückenaufgänge? Und warum kann ein Missstand, der dort eventuell herrscht, nicht zeitnah behoben werden, statt dort Zäune aufzustellen?

    Wenn dort ein Loch gegraben wurde, wonach es aussieht, schüttet man es wieder zu und lässt es nicht offen. Wenn dort Fundamentarbeiten gemacht wurden, stellt man sie fertig, statt Jahre lang eine unfertige Arbeit abzusperren. Wenn dort etwas lose ist, entfernt man lose Teile. Die ganzen Absperrungen verführen dazu, Arbeiten nicht zeitnah und ordentlich zu Ende zu bringen.

    So lange man mir das nicht inhaltlich einleuchtend erklären kann, warum der Zaun nun schon so lange dort herumgammelt, überzeugen mich platte Polemiken von Feen nicht.

  • Man könnte übrigens auch die anderen, zumeist schnöden Tiergartenbrücken mal verschönern.

    Unbedingt! Im New Yorker Central Park z.B. machen die über 30 individuellen schönen Brücken und Bögen einen großen Teil des Reizes aus.

    Siehe hier, viele Inspirationen für Berlin: https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_a…in_Central_Park

  • Ein (auch in der Rückschau) sehenswerter Beitrag des LDA aus dem Jahr 2011 wurde letztes Jahr neu eingestellt.

    Gartendenkmalpflege im Großen Tiergarten
    Der Große Tiergarten ist eine grünen Oase Mitten in Berlin. 3 km lang und 220 ha groß ist diese älteste Parkanlage der Stadt. Von den preußischen Königen wur...
    www.youtube.com

    Die Löwenbrücke wird zwar gezeigt, aber nicht gesondert thematisiert; auch KvK konnte als Ruheständler auf einem Vortrag im letzten Jahr nichts Neues mitteilen, aber es soll ja Hoffnung auf die längst überfällige Wiederherstellung bestehen.

    Zwei Gemälde der Löwenbrücke aus alten Zeiten.

    Louis Douzette,1897

    Fritz Greve, 1916

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    (Immanuel Kant)

  • Aufnahmen von heute:

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