• Angesichts der von Arstempano geschilderten historischen Bedeutung schreit das von ihm visualisierte Bauwerk geradezu nach einer Reko (zumindest wenn man ein APHler ist ;-)).

    Allerdings fehlt mir in der Online-Petition und auf der Intersetseite des Vereins für ein Bachhaus Weimar irgendein Hinweis auf eine solche Reko (oder habe ich was übersehen?). Mir schwant, dass hier zwar ein Bachmuseum, aber vielleicht eher ein in der Art des schrecklichen Bachmuseums in Eisenach ...


    Urheber Selby
    Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported

    ... beabsichtigt sein könnte. Weiß jemand genaueres?

  • Eine erfreuliche Nachricht aus Weimar, das völlig entstuckte Haus Puschkinstraße 1 erhielt wieder seine alte Pracht zurück. Hier gibt es einen Vergleich des Zustandes von ca. 1910 zu 2011: http://zeitsprung.animaux.de/22/. Aktuelle Bilder vom Juli 2014, nur beim Eckturm gibt es noch Verbesserungspotenzial.


    Auch schön der Früher-Heute-Vergleich der Lisztstraße mit den rekonstruierten Turmhauben: http://zeitsprung.animaux.de/56/

  • Bin ganz der selben Meinung! Äußerst gelungen. Wenn ich es nicht besser wüsste, wäre ich nie darauf gekommen, dass die Fassade rekonstruiert wurde. Alles jenseits der Traufe sieht etwas wackelig aus, aber das ist wirklich ein Luxusproblem.

    Interessanterweise sind auf dem historischen Foto die Doppel- und Dreierfenster im ersten OG nicht durch Pfeiler getrennt, also jeweils ein durchgehendes, breites Fenster. Ist das der historische Zustand oder entstand das bei einer scheinbar schon kurz nach der Erbauung stattfindenden Umbaumaßnahme? Am heutigen Gebäude jedenfalls sind die Fenster (wieder?) getrennt und somit Doppel bzw. Dreierfenster - wesentlich schöner!

  • Absolut richtig, konsequent und zukunftsweisend! Etwas kaputtes wurde wieder hergestellt!

    Ich hab noch ein Bild des Ensembles mit dem Nachbargebäude vom April 2012:

    Deutliche Verbesserung!!!!

  • Der Verein Bach in Weimar e.V. ist unter den fünf Finalisten für den Thüringer Engagement-Preis 2014. Man kann auf folgender Seite für den Verein abstimmen.

    http://www.thueringer-engagement-preis.de/die-nominierten/vereine/


    Zitat

    (...) Bitte beachten Sie, dass jeder User täglich einmal pro Kategorie
    abstimmen kann. Werden Unregelmäßigkeiten bei der Stimmabgabe
    festgestellt, werden diese geahndet.

  • Zitat

    Das zum UNSECO-Welterbe zählende Stadtschloss von Weimar wird saniert - und die Arbeiten dazu sollen in dessen ältestem Teil beginnen. Der Stiftungsrat der Klassik Stiftung habe am Mittwoch dem Vorschlag für den ersten Bauabschnitt im Ostflügel zugestimmt, sagte Stiftungspräsident Hellmut Seemann. Der Baustart ist für Herbst 2016, spätestens Anfang 2017 geplant.

    http://www.mdr.de/thueringen/sta…s-e86155ec.html

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Ich habe eine Frage: wird eigentlich die Zwischendecke aus DDR-Zeiten, als die Schlosskapelle als Magazin genutzt wurde, entfernt? Es war ja nicht sicher, ob es möglich ist, sie zu entfernen. Meines Erachtens ist das ein wichtiger Schritt, das alte bzw. ursprüngliche Raumgefühl wiederherzustellen :wink: Vielleicht weiß ja jemand Genaueres...

    Aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. J.W.v.Goethe

  • Sehr interessantes Projekt!
    Ich zitiere mal eine Pressemitteilung aus 2011:

    Zitat

    Die zunächst qualitative Untersuchung sollte die im Zusammenhang mit der Umnutzung im 20. Jahrhundert angebrachten Schutzanstriche entfernen und klären, inwieweit historische Fassungen nachgewiesen werden können. Im Ergebnis der Befunduntersuchung zeigte sich ein sehr umfangreicher Fassungsbestand des 19. Jahrhunderts. Es konnten nachweislich zwei Gestaltungsphasen unterschieden werden, wie sie auch in den Quellen beschrieben sind. Die erste Ausgestaltung der Schlosskapelle zwischen 1844 und 1847 zeichnet sich durch einen mehrfarbig gestalteten Kalksteinfußboden, Stuckmarmor an den Säulen und Pilastern und eine eher ruhige Fassung der Wände aus. Durch diese zurückhaltende Raumfassung lag die Betonung ganz auf den Architekturelementen mit ihren edlen Oberflächen. Diese Fassung konnte jedoch zum Teil nur noch fragmentarisch festgestellt werden. Die in den Jahren 1868 bis 1869 angebrachten Wislicenus-Malereien, insbesondere das »Engelskonzert«, waren dagegen weitgehend erhalten. In einer sich anschließenden quantitativen Untersuchung wurde der Erhaltungszustand der beiden Gestaltungsphasen aus dem 19. Jahrhundert erkundet, um entscheiden zu können, welche Fassung sich zur Wiederherstellung eignet und welcher Aufwand dafür zu betreiben sein würde. Nach jetzigem Erkenntnisstand wurden die Wandoberflächen mit der Ausgestaltung von 1868/69 vermutlich mit einer wachsartigen Substanz überzogen, um einen feinen Seidenglanz der Oberflächen zu erzeugen. Durch diese Behandlung haben sich die Farbschichten nicht intensiv miteinander verbunden und es ist heute möglich, den Überstrich zu entfernen.
    [...]
    Die Klassik Stiftung Weimar beabsichtigt in Abstimmung mit den zuständigen Denkmalschutzbehörden diese zweite Fassung von 1868/69 wieder sichtbar zu machen. Die Raumfassung soll schonend konserviert und sensibel ergänzt bzw. retuschiert werden. Im Rahmen der Restaurierung ist der Rückbau der Stahlkonstruktion angestrebt, um den Raumeindruck des 19. Jahrhunderts wiederzugewinnen. Für den Zeitraum der Freilegung und der anschließenden Restaurierung wird die Stahlkonstruktion jedoch zunächst noch als Arbeitsplattform benötigt. Für kurze Zeit bieten sich so auch Besuchern einmalige Perspektiven und Einblicke.


    Insbesondere die Aussage: "sensibel ergänzt bzw. retuschiert", lässt hoffen, dass am Ende ein harmonischer Eindruck entsteht ähnlich der Wiederherstellung der Malereien in der Residenz München (insbesondere das Antiquarium) und nicht eine Restaurierung im Sinne "moderner" denkmalpflegerischer Auffassungen, nichts zu ergänzen wie im Neuen Museum in Berlin.

    Das Geld ist allerdings knapp und man hat erstmal andere Prioritäten:

    Zitat

    Für die Dichterzimmer und die Schlosskapelle im Westflügel will die Stiftung peu à peu aus eigenen Mitteln oder durch weitere Zuwendungen von dritter Seite sorgen. Ebenso wie in dem erst Anfang des vorigen Jahrhunderts fertiggestellten Südflügel sei die Bausubstanz in diesem Schlossareal noch recht gut erhalten, erklärte Jung. Allerdings verhehlte Seemann nicht: "Wir brauchen dann noch einen neuen Bauabschnitt."

    http://www.tlz.de/startseite/det…nnen-1644070358

    Hier noch ein Link zu Visualisierungen des Zustandes im 17./18.Jh., der nicht wiederhergestellt wird: http://www.scharfe-architektur.de/schlosskapelle-weimar/# dessen Rekonstruktion wäre natürlich auch der Hammer gewesen... :schockiert::smile: andererseits wäre der Verlust der originalen Ausstattung des 19 Jh nicht hinnehmbar.

    Weitere Infos zur Kapelle und Bilder unter: http://www.klassik-stiftung.de/ueber-uns/blog…stadtschlosses/

  • Da ich demnächst nach Weimar fahre, dachte ich heute über das wieder aufzubauende Bachhaus nach. Leider befindet sich auf dem Grundstück ja noch immer der Parkplatz des Hotels Elephant. In einem Zeitungsbericht vom Juli 2016, las ich eben folgende Information:


    (...) Außerdem will die Schörghuber-Gruppe, der Hotel und Parkplatz gehören, beides verkaufen. "Wir sind dran, das Projekt zu verwirklichen", sagt Tourismusminister Wolfgang Tiefensee (SPD), den Eichberger als Verbündeten gewann. Spruchreif sei zwar nichts, so der Minister. "Aber ich habe meinen Fuß drin in diesem Geschäft." Letztlich geht es um 420 Quadratmeter, die das Bachhaus bräuchte. (...)

    Also, für mich klingt das nach einem Lichtblick, nach den bisher scheinbar festgefahrenen Verhandlungen mit dieser Schörghuber Gruppe. Vielleicht gibt es doch bald eine Tiefgarage, neben den historischen Kellergewölben, und das Bachhaus kann endlich gebaut werden.

  • Scheinbar wird das schöne Eckgebäude Schillerstraße 13/15 nun bald saniert.

    Zitat von Michael

    (...) Nach Angaben der Stadtverwaltung vom Mittwoch wird das Haus in der Schillerstraße 13/15 saniert, ein jahrelanges Hin und Her um die Zukunft des Gebäudes hätte damit endlich ein Ende. Wie es aus dem Rathaus heißt, hat die Denkmalpflege dem Umbau nun zugestimmt. (...)

    Bei einem Hotelprojekt mit 100 Zimmern, wird sicher auch das Nachbargrundstück mit bebaut. Wird sonst recht eng in dem Haus. :D

  • Auf Freude folgt Ernüchterung. Naja immerhin; der jetzige Zustand ist wirklich traurig und auch auffällig in der Weimarer Innenstadt. Es wird höchste Zeit, dass etwas getan wird.