• In Marburg ist vor einigen Jahren ein altes Fachwerkhaus abgebrannt. Leider war die Substanz aufgrund des Löschwassers und des strengen Frostes dermaßen kaputt, das es abgerissen wurde.

    Ich finde der Neubau kann sich durchaus sehen lassen. Ist natürlich nicht das non plus ultra, passt sich aber gut ein. :tongue:

  • Äh Königsbau... Städtebauförderung ist keine ostdeutsche Angelegenheit?! Vielleicht wäre es eher mal an der Zeit, dass "westdeutsche" Lokalfürsten sich mal dafür stark machen und damit nicht die Abrissbirne und Neubau meinen. Es klingt immer so eine unterschwellige Bosheit mit, wenn ich solche Zeilen lese. So als ob wir der böse Osten für den jetzigen Verfall in diesen Städten verantwortlich wären. Dabei findet viel Verfall und Abriss auch in boomenden und wirtschaftsstarken Gemeinden statt. Ich sehe hier eher eine falsche Prioritätensetzung und falsche Grundeinstellung zum Bauerbe als Ursache.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Du siehst aber hoffentlich schon, dass der Verfall nach 40 Jahren DDR und Nachwendespekulation einfach ein viel dramatischeres Ausmaß hatte als in den Kommunen in den alten Bundesländern bei zudem durch den wirtschaftlichen Zusammenbruch und massiver Abwanderung mitunter miserableren Startbedingungen, wovon sich "der Osten" übrigens von einigen Leuchttürmen abgesehen, bis heute nicht erholt hat. Im Westen sind viele Gebäude in ungleich besserem Zustand und eine Sanierung so auch günstiger. Das Geld müsste halt nur mal abgerufen werden und sich die lokale Politik für die Rettung der Altbauten stark machen, aber da wird ja noch schneller das Wort "Schandfleck" und Ruine in den Mund genommen, als bei uns. Warum nicht mit knapperen Mitteln erst einmal unter Einbeziehung der Eigentümer Dächer und Fenster sichern, Aktionen starten zur Belebung und um ein Bewusstsein für die Schätze in der Innenstadt wieder zu schaffen. Statt Neiddebatten lieber mal ein. "Guck, das können wir doch auch. Gehen wir es an" Vielleicht gar mal manch ostdeutsche Kommune fragen, was man so tun kann. Einfach von hohen Ross des Wirtschaftswunderlandes runterkommen, was eher mitleidig auf sein ramponiertes sozialistisches Schwesterchen herunterblickte und nun plötzlich den Neid entdeckt, weil es halt irgendwie versucht hat das möglichst Beste aus sich und seinem Zustand (ja klar, auch dank der Förderung!!! :daumenoben:) zu machen.

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  • Die Debatte grad zum Beispiel aus NRW, geht aber eher in die Richtung: "Jetzt mal Schluss mit Mitteln für den Osten, jetzt sind wir dran.", statt eines "sowohl als auch" . Die Bundespolitik war war da zum Glück mit dem "sowohl als auch" moderierender, aber ich fürchte erstere Einstellung wird so manch ein Bürger in den alten Bundesländern pflegen, die dann von den Lokalfürsten populistisch aufgegriffen und ausgeschlachtet wurde. Es gibt übrigens keinen Grund jetzt beleidigt zu sein. Wenn ich nicht schon mehrfach in der Vergangenheit Beiträge in dieser Richtung vernommen hätte, wäre ich gewiss still geblieben, aber irgendwann muss ich mir halt auch mal Luft verschaffen. Wenn dir das wichtig ist, entschuldige ich mich dafür, da bricht mir kein Zacken aus der Krone. Also hier: Entschuldigung :blumen:

    Zurück zu Marburg, ganz recht, Stauffer.

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  • Vieles liegt ja auch an Eigentümern, die die Immobilien vergammeln lassen. Teils renovieren sie nie. Teils lassen sie leer stehen. Teils haben sie die Bude mit Billigst-Mietern aufgefüllt, um ein paar Euro rauszupressen, ohne viel reinstecken zu können und zu wollen (oben teils an den "Gardinen" erkennbar).

  • Da meine Kritik an den ungleich verteilten Fördermitteln für Ost und West - mit den allmählich immer sichtbarer werdenden Folgen - zu einer Missgunst- und Neiddebatte umgedeutet wurde, habe ich die Beiträge gelöscht. Weil mir nichts daran liegt, dass hier Ost und West gegeneinander ausgespielt werden. Darum geht es nämlich überhaupt nicht, sondern um ein überfällige Neubewertung des Sanierungsbedarfs 30 Jahre nach der Wende, die nunmehr gesamtdeutsch nach Regionen ausgerichtet sein sollte.

    In dubio pro reko

  • Bildindex.de hat seine Schatzkiste geöffnet und über 80 Farbfotos von Marburg, geschossen 1911, online gestellt. Absolut sehenswert.


    Marburg 1911 - Farbfotos

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.