• Pandemiebedingt waren mir zwischenzeitliche Updates leider nicht möglich. Im August kann ich beim alljährlichen Heimaturlaub einen umfassenden Überblick geben.

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  • Was da in Anklam gemacht wird, zweifellos mit begrenzten Mitteln, ist imponierend. Das ist eine Art von bescheidener Stadtbild Verbesserung wovon man bundesweit lernen könnte. Der Kriegsverlust vom Inventar (und mittelalterlicher Wandmalerei) der Nikolaikirche ist traurig und leider nicht wieder gut zu machen. Daher finde ich es richtig eine museale Nutzung für die Kirche zu finden, und kann nur hoffen dass es den Anklamern dadurch gelingt den Tourismus anzukurbeln. Obwohl ich persönlich eine historische Turmrekonstruktion befürworten würde, könnte ich auch mit einem Ichareumsaufbau leben, wenn es der Stadt und Region hilft...

  • Der Anklam-Strang ist ganz klar mein Lieblingsstrang hier im Forum. Sie ist das perfekte Beispiel, wie eine Stadt ungelaublich aufgewertet werden kann, wenn nur der Wille dazu da ist. Vor allem wie Zielstrebig und Konsequent dieser Wandel von statten geht, finde ich beeindruckend. Ich habe tiefen Respekt vor den Leistungen die dort erbracht wurden und werden.

  • Was da in Anklam gemacht wird, zweifellos mit begrenzten Mitteln, ist imponierend. (...)

    (...) Sie ist das perfekte Beispiel, wie eine Stadt ungelaublich aufgewertet werden kann, wenn nur der Wille dazu da ist. (...)

    Und das ist vor allem der beste Beweis, daß wirklich ansehnliche und abwechslungsreiche Architektur nicht teurer ist, als die üblichen weißen Schuhkartons, die sonst so gebaut werden. Es müssten nur viel mehr Bauherren davon erfahren.

  • Nachdem die Planungen für die Bebauung "Am Bollwerk" zuletzt etwas eingeschlafen waren, nun der Hammer:

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    Sicher kann man auch hier im Detail mäkeln aber ich bin schon jetzt begeistert. Ein kleines Provinznest wird zum Leuchtturm für Stadtbildgesundung und traditionelles Bauen. Bravo, weiter so! :applaus:

    Plus Outre

  • Das Günstigste, was mir dazu einfällt, ist dieses:

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    "Deutscher Osten" mal anders. Man scheint zu merken, das Polen nicht mehr weit ist. Auch dort gibt es derartige Beispiele zuhauf. Aus den Socken haben sie uns indes noch nie gerissen. Warum soll das jetzt hier der Fall sein?

    Und hier:


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    spätestens mit diesem Pseudo-Arkadengang ist die Grenze zum Kitsch endgültig überschritten, noch dazu auf trostlos billigem Niveau.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hmm, ich vermute mal daß Du aus einer intakten und unzerstörten Stadt/Gegend stammst lieber Ursus, wenn man aus einem im Krieg ausradierten Ort kommt sieht man die Dinge anders. Überhaupt hat mich das an diesem Forum bei einigen schon immer genervt, alles nach dem Motto Hach ich bin ja so kritisch und nichts ist gut genug.

    Plus Outre

  • Also, ich bin auch überaus begeistert. Das geplante Quartier ist kleinteilig und abwechslungsreich. Zwei turmartige Bauten mit Kuppel, verschiedene Materialien und unterschiedliche Dachfarben,....

    Klar sehen die Visualisierungen aus wie eine Kulisse aus dem Freizeitpark. Trotzdem finde ich die Ansicht sehr schön. Richtig erfrischend, nach den unaufhörlichen weißen Klotzbauten, die man überall sieht.

    Es ist ja fast vergleichbar mit dem Gründerviertel in Lübeck. Nur eben nicht auf mehrere Straßen verteilt, sondern in einem Block.

    Wenn das Quartier in die Stadtstruktur eingebunden ist, wirkt das sicher sehr gut. Ich freue mich und hoffe, daß es tatsächlich so gebaut wird.

  • Also, das Areal liegt am Wasser. Und ich finde, da passt so eine postmoderne Sommerfrische-Architektur mit Arkaden und Loggien durchaus ganz gut. Mir gefällt das kleinteilige Projekt. Insofern hoffe auch durch zeitnahe Umsetzung. Es ist ja von einem Baubeginn im Jahr 2021 die Rede.

    Gut finde ich übrigens auch, dass in die Häuserzeile zumindest ein traufständiges Haus eingefügt worden ist. Denn die Häuser in Anklam sind traditionell mehrheitlich traufständig. Was nicht heißt, dass Giebel nicht schön sind, um Akzente zu setzen.

  • So einzgartig die Stadtplanung für eine 'Provinzstadt' auch ist, aber die müssen wahnsinnig aufpassen, dass sie nicht komplett in den Russenkitsch abdriften. Auch wenn auf kleinteilige Strukturen und eine Formenvielfalt gesetzt wurde, genügt das nicht. Keine einzige Fassade kann man so stehen lassen; zum Teil sind die Details recht lieblos gestaltet (Balkonplatten, Dachaufbauten) und die Dreiecksgiebel bis auf wenige Ausnahmen klobig, unbeholfen bis lebkuchenhäuschenartig. Der Hammer ist aber das gelbe Haus mit den grünen Fensterläden...

    Man kann der Stadt nur raten, endlich mal einen 'guten' Architekten zu Rate zu ziehen, der die grobsten Unbeholfigkeiten ausbügelt. Aus einer Überarbeitung resultieren sicher keine Mehrkosten respektive dürfen keine solchen entstehen.

  • Also Totalverisse sind unangebracht. Man kann gerne im Detail meckern, mir persönlich ist es z. B. etwas zuviel "Balkonien".

    Aber es ist kleinteilig, man hat Dreiecks- und Stufengiebel, im Ganzen wirkt das alles recht angenehm, nicht überdimensioniert.

    Gerade für Hansestädte ist die Hafenseite ein Aushängeschild und hier ist in Anklam zz. noch weitestgehend eine Brache.

    Wenn wir hier nur noch ätzen und nicht fair differenzieren was uns gefällt und was nicht nimmt man unser Forum wohl auch nicht mehr ernst.

    Plus Outre

  • aus einer Überarbeitung resultieren sicher keine Mehrkosten

    Ich wollte erst auch so etwas schreiben. Aber, kannst Du in der heutigen Zeit sicher sein, dass das Resultat einer Überarbeitung in die von Dir gewünschte Richtung geht? Zur Not macht es der Investor unaufwändiger und billiger. Er streicht die Giebel, er streicht den Arkadengang, er streicht die Kleinteiligkeit zusammen. Heraus kommen die üblichen Kisten am Wasser.

    Die strukturarme Stadt wird auch so froh sein, dass etwas auf dem Areal passiert. Die Modernisten sind zufrieden, dass nicht mit Türmen und dergleichen herumgespielt wird. Und selbst die Freunde traditioneller Architektur haben ja eine Überarbeitung gefordert. Na, also.

    Ich will darauf hinweisen, dass die Gefahr bei einer Überarbeitung ist, dass es weit schlechter wird. Insofern ist mir lieber, wenn nun möglichst wenig daran herumgebastelt wird.

  • Wäre denn ein praktizierender Architekt so leicht zu finden, der es schafft, hier die Details strukturell zu verbessern, anstatt nur zu vereinfachen?

  • Klar. Du musst nur dem bisher verantwortlichen Architekten den Auftrag entziehen. Da hat der sicher kein Problem mit, gibt eh viel zu viel Arbeit...

  • Manchmal tut auch ein bisschen Kitsch die Seele gut. Ich finde es sieht doch nett aus. Und kitsch ist doch ganz normal in die menschlische Welt.

  • Hmm, ich vermute mal daß Du aus einer intakten und unzerstörten Stadt/Gegend stammst lieber Ursus (1), wenn man aus einem im Krieg ausradierten Ort kommt sieht man die Dinge anders (2). Überhaupt hat mich das an diesem Forum bei einigen schon immer genervt (3), alles nach dem Motto Hach ich bin ja so kritisch und nichts ist gut genug (4).

    1.

    Ja natürlich. Bei uns gibt es kein Anklam oder Swinemünde oder Dresden. Die stärkst zerstörte Stadt bei uns sieht heute immerhin so aus:

    https://www.aco.at/referenzen/ref…iener-neustadt/

    2.

    Geschichte ist keine "Rechtfertigung" oder "Entschuldigung" für ästhetisches Scheitern. Was hilft es einem Künstler, wenn von ihm gesagt wird: Ja, er hat sich ehrlich und fleißig bemüht, hat sein Bestes gegeben, aber er kann halt nicht mehr?

    3.

    Dieses Forum ist meinungsführend in Fragen von Rekonstruktion und traditionellem Städtebau. Darin kann es nur glaubwürdig sein, wenn hohe ästhetische Ansprüche vertreten werden. Nur "traditionell" bauen kann jeder Depp.

    4.

    Hat mir echt schon immer leidgetan, dass ich nicht jede Frau schön finden konnte. Männer, die das können, haben erwiesenermaßen mehr "Spaß" in dieser Hinsicht. Mit Städtebau ist es wohl auch nicht anders. Aber dafür kann ich mich für das, was mir wirklich gefällt, mehr begeistern.

    5. Das grundsätzliche Problem solcher Entwürfe liegt mE darin, dass die Qualität der einzelnen Fassaden nicht einmal jener einer minder bestuckten oder gar entstuckten Gründerzeitfassade entspricht.

    Ich bin hiebei mE gar nicht überkritisch. Wir müssen uns grundsätzlich klar sein, dass dieser Entwurf mit Historizität nicht das Geringste zu tun hat. So protzige Ecktürme, verschachtelte Dreieckgiebelfassaden sind so ahistorisch wie die Balkondurchbrüche. Wobei mir letztere zwei Elemente eigentlich sogar gefallen. Aber warum nicht etwas schaffen, was besser zu Anklam passt? Wie kommst du auf die Idee, dass Anklams Stadtbild auf diese Weise gesunden würde? So einfach geht das nicht. Anklam ist halt ärmer als Lübeck ua andere aufs Stadtbild bedachte Städte, und mehr war nicht zu erwarten, klar. Aber Armut ist eben keine Tugend, und lässt das Ergebnis auch nicht besser erscheinen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ja, das sehe ich genauso. Ich hatte gehofft, dass dieses "Ikareum" nach der langen Funkstille endlich zu den Akten gelegt worden wäre, aber dem ist offenbar leider nicht so. Ich kann nicht verstehen, warum man eine so wunderbare und altehrwürdige Kirche so verschandeln will. Schon dieser "Funktionsanbau". der hier irgendwann mal in Visualisierungen zu sehen war, ist nach meiner Erinnerung ein schlimmer Kasten. Von diesem Turmhelm-Monstrum ganz zu schweigen. Alles außer einer exakten Reko ist bei dieser Kirche eine Schande! Dann wirklich lieber erstmal so lassen.

    Hmm, ich vermute mal daß Du aus einer intakten und unzerstörten Stadt/Gegend stammst lieber Ursus, wenn man aus einem im Krieg ausradierten Ort kommt sieht man die Dinge anders. Überhaupt hat mich das an diesem Forum bei einigen schon immer genervt, alles nach dem Motto Hach ich bin ja so kritisch und nichts ist gut genug.

    Ob ein Ort größtenteils ausradiert war oder nicht, darf kein Grund sein, auf gewisse (notwendige) Maßstäbe bei der Wiederbebauung zu verzichten. Man hätte zumindest mit einer Art Gestaltungssatzung, die die Merkmale der historischen Bebauung beschreibt, diese für die Neubebauung definieren müssen. Dazu gehören u.a. die Materialität und die Dachfarbe, sowie die Kubaturen (Trauf- oder Giebelständigkeit, Dachformen, Geschosszahlen und evtl. Parzellengrößen). So eine Satzung wäre ja nun nicht der Kostenfaktor - man hätte sich halt nur mit der Geschichte des Ortes beschäftigen müssen. Wird das nicht gemacht, baut jeder was er will. Das kann ich Richtung Modernismus gehen oder - wie hier - in das andere Extrem. Das schon genannte Stichwort "Russenkitsch" trifft es schon ganz gut.

    Also, ich bin auch überaus begeistert. Das geplante Quartier ist kleinteilig und abwechslungsreich. Zwei turmartige Bauten mit Kuppel, verschiedene Materialien und unterschiedliche Dachfarben,....

    Klar sehen die Visualisierungen aus wie eine Kulisse aus dem Freizeitpark. Trotzdem finde ich die Ansicht sehr schön. Richtig erfrischend, nach den unaufhörlichen weißen Klotzbauten, die man überall sieht.

    Es ist ja fast vergleichbar mit dem Gründerviertel in Lübeck.

    Überaus begeistert von etwas, das wie eine Freizeitparkkulisse aussieht? Das erstaunt mich schon sehr. Gab es turmartige Kuppelbauten in Anklam? Oder dunkle Dächer? Oder alles das, was da an merkwürdigen Details wie Arkaden, Loggien etc. zu sehen ist? Ich glaube nicht. Das ist ja hier nun wirklich Disneyland. Und nein, mit dem Gründerviertel in Lübeck ist es nun absolut nicht vergleichbar.

    Hier ist übrigens eine "echte" Freizeitparkkulisse, im Gegensatz zu den Anklam-Entwürfen aber mit Authentizitätsanspruch :wink: :

    Foto von mir

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Ich wurde nicht enttäuscht, es konnten wieder nur Gift und Galle und die ständigen Lübeck-Vergleiche kommen...

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