• In den 90ern war das im Grunde so. Doch die Postmoderne ist zurück. Und klassischer denn je zuvor. Nun müssen aber endlich die Dogmen in den Universitäten und Magazinen aufgebrochen werden. Starke Impulse dafür gehen gerade aus Mecklenburg und Vorpommern aus, wie die neue Bäderarchitektur und u.a. Wismar und Anklam zeigen.

  • Nein, bloß nicht! So, wie es ist, ist es sehr gut! Besser geht praktisch nicht mehr.

    Na, na. Besser geht immer. :zwinkern:

    Man hätte den Häusern zum Beispiel Fenster- und Türgewände geben können, klassische Flügelfenster und Gesimse. Ähnlich den Gebäuden des alten Marktplatzes. Die jetzigen Bauten sind nicht schlecht, jedenfalls eine Verbesserung der Situation, für die Zukunft sollte aber noch mehr drin sein.

  • Das Bauschild für die neuen Häuser an der Marktostseite steht, somit werden alle 3 wie auf den Visualisierungen gebaut.
    (---> siehe auch Beitrag 101 von Palantir)
    Baustart ist schon am 22. August.


    [url=https://flic.kr/p/oP85U9]

    Plus Outre

  • Das nächste Bauschild ist angebracht, nun für die Marktwestseite:


    @erbse- klar, nur zu!

    Plus Outre

  • Nach all den guten Neuigkeiten aus Anklam in der letzten Zeit nun ein Dämpfer:

    Quelle: Nordkurier

    Als Grund wird die Auslastung der Blöcke und die Knappheit an Wohnungsraum angegeben.
    :kopfwand:

    Plus Outre

  • Nun, seien wir ehrlich: Anklam hat nicht so viel hochwertigen Mietwohnraum, der diese Bauten in kurzer Zeit ersetzen könnte. Und die sind in der Tat fast vollvermietet, wie ich das sehe. Das wäre für die Wohnungsgesellschaft nicht so einfach zu kompensieren.

    Dennoch hoffe ich natürlich, dass auch diese Blöcke möglichst bald gehen dürfen. Und dass wir dort kleinteiligere Neubauten erhalten, die sich an der Vorkriegsbebauung orientieren. Im Übrigen auch Schritte, die anderen Kleinstädten in Vorpommern, wie etwa Demmin, sehr gut tun würden.

  • Eine weitere Visualisierung von Marc Kochers Hafenquartier:

    Quelle:Nordkurier

    Dieser Teil des Ensembles entspricht dem Standort des Gründerzeitrathauses, ein historisierender Turm wäre also sehr wünschenswert.
    Das Ganze gefällt mit seinen Anklängen an die vornehme Bäderarchitektur schon jetzt sehr gut sodaß ich die Verwirklichung kaum erwarten kann.
    Ein nettes Detail ist auch im Hintergrund die historisch rekonstruierte Turmspitze der Nikolaikirche.

    Plus Outre

  • Hmmm - ich weiß nicht, ob ich´s gutfinden soll oder nicht. Erinnert mich entfernt irgendwie an Hundertwasser.
    Was mir nicht gefällt, sind diese hohen Mississipidampfer-Schornsteine. Sollen da Störche drauf brüten oder was soll das? Und der venezianische Gebäudeteil in der Mitte ist für Norddeutschland auch eher gewöhnungsbedürftig. Und was hat hier die erwähnte Bäderarchitektur zu suchen? Die gibt es sonst nur am Strand. Für mich ist das ein etwas zu übertriebener Stilmix aus Dingen, die nicht ortstypisch sind. Insgesamt etwas mehr Zurückhaltung und eine Beschränkung auf klassizistische Elemente - wie im hinteren Teil zu sehen - hätte mir besser gefallen.
    Die noch endgültig zu planenden Turmaufbauten würde ich für meinen Teil lieber weglassen, um nicht mit den Kirchtürmen zu konkurrieren und die Stadtsilhouette zu (zer-)stören.
    Und ja, der wiederaufgebaute Kirchturm der Nikolai-Kirche ist sehr schön - hoffentlich kommt er so!

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Ich finds super. Wenn dort eine historistische Kuppel-/Spitzenkonstruktion entsteht, ist das sehr gut. Da konkurriert auch nichts mit den Kirchtürmen, schon weil es einen Unterschied in der Geländehöhe zur Peene hin gibt. Sowas braucht das Peeneufer. Und überhaupt, einen mutigen historistischen Stilmix wie diesen, das passt doch zum preußischen Charakter von Anklam. Momentan wirkt das Ufer eher dröge, zu viel Zurückhaltung wäre hier genau das falsche Rezept. Hier paddeln ja auch viele Touristen vorbei, die den "Amazonas des Nordens" erkunden. Ein richtiger Blickfang würde mehr Leute zum aussteigen, rasten, Anklam erkunden motivieren.

    Also Herr Kocher, bitteschön nicht auf den Frank hören, danke! :tongue:
    Einzig die Gauben könnten etwas besser an den Klassikmix angepasst werden. Sie dürfen ruhig verglast sein, sollten aber dezenter und weniger kastig ausfallen.

    Und natürlich, der Nikolaikirchturm muss genau so kommen! Das Ikareum kann man trotzdem umsetzen, meinetwegen auch mit "Ausstieg" für die Paraglider. Aber bloß keine grausige Stahlkonstruktion.

  • Zitat

    Also Herr Kocher, bitteschön nicht auf den Frank hören


    Naja, ich werde dem Herrn Kocher sicher reichlich egal sein. Meine Meinung vertrete ich hier aber trotzdem.

    Ich streite ja gar nicht ab, dass ich den vorliegenden Entwurf für sich alleine, also ohne den Ortsbezug architektonisch interessant, vielleicht sogar reizvoll finde - wie übrigens viele Entwürfe, die ich auf Herrn Kochers Webseite gesehen habe und die sich wohltuend von dem vorherrschenden "Würfelhusten" der meisten anderen Architekten abheben. Aber ein "ich finde es super" reicht mir im speziellen hier einfach nicht.

    Es muss doch beim Bauen in historischen Altstädten auch oder gerade wenn wie in diesem Fall nicht mehr viel davon da ist, ein Anspruch aus der Historie des Ortes hergeleitet werden. Und dieser besagt, dass wenn man schon leider nicht exakt rekonstruiert (was ich im übrigen immer für die beste Lösung halte), die historische, für die jeweilige Stadt typische, oft einzigartige Bauart in moderner oder meinetwegen auch historisierender Form interpretiert und wieder sichtbar gemacht wird.

    Nur so kann eine Stadt doch identitätsstiftend und einzigartig (d.h. das Gegenteil von beliebig und austauschbar) bleiben oder wie hier wieder werden. Das kann aber keinesfalls erreicht werden, wenn man ortsfremde Architektur aus Venedig, Heiligendamm oder Ahlbeck in Anklam nachbaut.
    Das muss und wird kulissenhaft, kitschig und vielleicht sogar albern wirken. Touristen mögen das auf den ersten Blick interessant finden, wenn sie zufällig dort vorbeipaddeln, aber extra deswegen hinfahren wird sicher kaum jemand.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Mark Kocher hat sich für das Hafenquartier vorwiegend am Klassizismus orientiert, der für diesen Teil der Altstadt auch historisch korrekt ist, was zeigt daß er sich intensiv mit der ihm gestellten Aufgabe auseinander gesetzt hat. (siehe auch die Entwürfe in Beitrag 110)
    Dieses kleine Stück Bäderarchitektur an der Fassade oder wie man es auch nennen mag ist doch eine schöne Zugabe des Architekten, zumal Usedom ja nun wirklich um die Ecke liegt und es so unpassend nun auch wieder nicht ist.

    Plus Outre

  • Da gebe ich Dir vollkommen Recht: Die Entwürfe in Beitrag 110 sind zum größten Teil klassizistisch geprägt und sehr passend an dieser Stelle. Geradezu hervorragend.
    Nur leider kann ich - bis auf den Bau in zweiter Reihe rechts auf dem Bild in Beitrag 133 davon nicht mehr viel wiederfinden. Die Häuserzeile im Vordergrund ist leider zu einer Mischung aus - wie bereits geschrieben - Venedig und - ich würde es vielleicht Neo-Jugendstil nennen - mutiert. Viel Klassizismus sehe ich da nicht mehr. Schade.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Das Gebäude über das wir jetzt diskutieren ist aber nur ein Teil des gesamten Hafenquartiers, daher glaube ich nicht das Kocher von seinem klassizistischen Gesamtkonzept für die anderen Bauten abgerückt ist und wie er es in den ersten Visualisierungen gezeigt hat. Sicher will er dem Gebäude das an Stelle des alten Rathauses steht eine besondere Note geben, die Proportionen sind da schon recht ähnlich.

    Plus Outre