• Sehr schön, daß hier in Anklam gelingt, was an vergleichbaren Stellen in z. B. Prenzlau, Zerbst oder Dessau noch in weiter Ferne, wenn überhaupt möglich, zu sein scheint. Der komische modernistische Turmhelm für St. Nikolai in Anklam scheint zum Glück auch in Vergessenheit geraten zu sein. Man möchte nicht sehen, daß der Fehler z. B. beim Rathausturm in Neiße hier wiederholt wird.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Bilder von der Marktwestseite von Anfang Januar. Noch fehlt Putz und Farbe..


    Anders als beim Quartier 17 in Stralsund wird in Anklam Stück für Stück gebaut, das dauert zwar länger, gefällt mir aber im Ergebnis besser.
    Das Q17 hatte einen wunderbaren Ansatz aber dann doch eine eher mäßige Ausführung, man hätte sich dort mehr trauen müssen.


    Eine Fotomontage (nicht maßstabsgetreu) mit eingefügten Großen Giebelhaus (hatte ich schon mehrfach erwähnt), also hier auf der Westseite würde es doch wunderbar hinpassen, da der ursprüngliche Standort auf der Marktnordseite ja wie gesagt durch das Rathaus verbaut ist.

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  • An der Nikolaikirche wird zz. das marode Dach der Sakristei erneuert. Ein weiterer wichtiger Schritt beim Wiederaufbau.

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  • Die Schwedenmühle ist gegenwärtig eingerüstet und wird soweit instand gesetzt das sie nicht weiter verfällt. Leider wird hier kaum Geld locker gemacht um die Mühle im Ganzen komplett wiederherzustellen, obwohl sie doch ein wichtiges Zeugnis der Schwedenzeit ist und überdies zum sehr seltenen Typ der Dachholländer gehört.

    Der Ist-Zustand:

    Und so soll sie einmal wieder aussehen, die Schwedenmühle im alten Glanz:

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  • Danke für die Bilder aus Anklam!
    Ich bin auch höchsterfreut darüber, dass man sich in Anklam nicht nur für eine scheinbar kleinteilige Bebauung entschieden hat wie in Stralsund. Zudem zeigt die Bauweise mit Ziegelmauerwerk, dass man die EnEV eben icht nur mit möglichst dünnem Mauerwerk und möglichst dicker Dämmschicht erreichen kann, wie das einige Bauherren (auch in Dresden) gerne von sich geben. Die Bauweise mit Hohlziegel sollte bei Neubauten deutlich mehr gefördert werden wie dieser Styropormist.
    Gibt es neues zum Turmhelm der Nikolaikirche zu vermelden?

  • Ein weiteres Schwerpunktprojekt ist die zukünftige Bebauung des Hafenareals, präziser die Bebauung "Am Bollwerk". Hier befand sich ein dicht bebautes und geschäftiges Hafenviertel mit dem Rathaus, seit Kriegsende ist es eine Bombenlücke.
    Auch hier siehts sehr vielversprechend und traditionell aus.


    Quelle: Nordkurier; Architekturbüro Marc Kocher

    Quelle: Nordkurier; Architekturbüro Marc Kocher

    Quelle: Nordkurier; Architekturbüro Marc Kocher

    Quelle: Nordkurier; Architekturbüro Marc Kocher

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  • Wow! Marc Kocher entwirft für Anklam. Das ist großartig und bläst ein wenig Zukunftstristesse hinweg bezüglich der Ewigkeitsbeharrungsansprüche der (heute massiv überwiegenden) Zyklopenarchitektur. Vermehrt auch aus der Provinz Peripherie kommen wichtige Impulse und neue Ansätze, wenn sie denn verwirklicht werden könnten. Ich drücke beide Daumen.

    Lupi:
    Bitte halte uns doch auch über das Baugeschehen am Markt auf dem Laufenden.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das Projekt scheint auf gutem Wege zu sein. Es war vor über einem Jahr, dass ein Investor und der Bürgermeister von Anklam an Marc Kocher herangetreten sind mit der Bitte um einen Entwurf für die Stadtbrache am Peeneufer. Der erstellte Entwurf begeisterte, und so kam es zur Vertragsunterzeichnung. Anklam setzt einen Meilenstein auf dem Weg zu einer neuen deutschen Stadtbaukultur.

  • Das wäre nicht nur ein Meilenstein auf dem Weg zu einer neuen deutschen Stadtbaukultur, sondern ein Ausrufezeichen für die touristische Vermarktung einer Stadt im Sinne von Weitblick, Intelligenz und Nachhaltigkeit!

    ...

  • Der Entwurf für das Hafengebiet ist sehr gut, er hat etwas vom vornehmen Klassizismus und Gründerzeit im früheren Preußen, wie es ihn in Berlin oder Königsberg gab. Es wäre schön, davon wieder etwas in Deutschland zu sehen.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Ich finde diese vielen Türme auf der Skizze etwas albern, hat viel von Phantasialand. Die Giebelfenster an dem geplanten weißen Haus auf dem Rendering passen mit ihrer Jugendstiligkeit wie die Faust aufs Auge. Die Dachgaupen aus Glas sind grausam! Was denken sich solche Architekten nur? Ansonsten ein Schritt in die richtige Richtung.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • "Solche Architekten" - das hört sich an wie ein Ausgrenzungsschlag vonseiten des Architektur-Establishments. Statt an Details herumzumäkeln - was bei Dutzendbauten ja kaum jemals geschieht -, sollten wir solchen Architekten, die sich mutig dem Mainstream entgegenstellen, den Rücken stärken. Wir brauchen ganz einfach viele Anklams, damit Wege demonstriert werden, wie deutsche Städte Identität und Charakter zurückgewinnen können. Da sollten wir nicht jede Dachgaube auf einem Rendering unter die Lupe nehmen und durch Schlechtreden der Entwürfe Wasser auf die Mühlen der Gegenseite leiten. .

  • Die beiden Häuser am Markt (West) sind so gut wie fertig. :daumenoben:
    Laut Bauschild und Publikationen sollte das Giebelhaus allerdings einen kräftigen roten
    Anstrich bekommen, das cremige Weiß geht aber auch in Ordnung.

    Und der Nordkurier hat weitere tolle Neuigkeiten, noch in diesem Jahr wird an der Westseite weitergebaut: :harfe:

    Quelle: Nordkurier

    Quelle: Nordkurier

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  • Danke für die Bilder Lupi! Hatte selbst auch welche im Gepäck, aber da bist du mir zuvor gekommen.. Bist du jetzt länger in der Heimat? Und auf Usedom?

    Die Westseite ist ja eher postmodern-reduziert, etwas grobkörnig. Die deutlich näher am Vorkriegszustand orientierte Ostseite vom Planungsbüro Kühn Anklam weckt da schon mehr Vorfreude. :) http://imageshack.us/a/img708/3795/iktv.jpg
    Und natürlich das herrliche Hafenviertel von Marc Kocher. Wirklich Wahnsinn für eine Kleinstadt, zumal hier im Nordosten. Aber die Nähe zur Sonneninsel Usedom mit seinem einzigartigen Architekturbewusstsein macht sich eben sehr positiv bemerkbar. :thumbup:

  • Nach einer Woche Usedom und einer in Anklam soeben in meiner bayerischen Wahlheimat gelandet. :thumbup:

    Ich bin zwar hochzufrieden mit der Neubebauung Markt West aber zugegeben, ein bißchen mehr Spielerei an den Fassaden oder etwas Stuck hätte es schon sein dürfen.
    Dennoch der wohl beste Ansatz zur Stadtbildgesundung in der Region.

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