• So gesehen war es auch ein Fehler, Greifswald und nicht Anklam zur Kreisstadt des Großkreises zu machen. Greifswald ist zwar natürlich attraktiver, hätte es aber wirtschaftlich mit Universität, oberen Landesgerichten, Klinik usw. nicht nötig gehabt, zumal Anklam auch viel zentraler liegt.

    Eine Kreisstadt hat aber auch die Funktion eines Aushängeschildes. Wenn man beispielsweise dienstlich dort zu tun haben sollte, möchte man unter Umständen auch den Abend gut verbringen, was sich in Anklam aber recht schwierig gestalten dürfte. Auch das Hotelangebot in Anklam ist nicht gerade optimal. Für die Wildecker Herzbuben gab es bei ihrem Auftritt im Jahre 2011 nicht einmal geeignete Betten ...

  • Wenn sich dann ein solcher Bedarf an Hotelbetten, einem guten Restaurant oder was auch immer einstellt, wäre der sicher auch in Anklam relativ schnell befriedigt worden. Diese zusätzlichen Einnahmen hätten sich positiv auf die Wirtschaftskraft ausgewirkt, damit letztlich auch das ein oder andere Projekt im Städtebau (und sei es nur in ansehnlichen Hotelbauten oder zusätzlichen Verwaltungsbauten) möglich gemacht und die Attraktivität der Stadt gesteigert.

    So hätte dann auch das (wirtschaftlich noch schwächere) Umland gestärkt werden können; denn wie gesagt: Anklam liegt zentral könnte den Kreis repräsentieren und Greifswald am Rand des Großkreises, weit im Westen.

    Ich kann schon nachvollziehen, dass ein Landrat oder Beschäftigte der Kreisverwaltung lieber in Greifswald residieren, nur zum Vorteil für den durchschnittlichen Kreisbewohner führt dies nicht.

  • Naja. Das große Bevölkerungszentrum des Kreises Vorpommern-Greifswald ist nun einmal auch Greifswald und es liegt für die meisten Bewohner schon besser erreichbar als Anklam. Zudem sind die wirtschaftlichen Effekte eines Kreissitzes auch sehr überschaubar, zumal ohnehin die Verwaltung zwischen den Städten aufgeteilt ist.

    Überhaupt: Wenn eine Stadt nur mit Verwaltungsstrukturen und Beamten überleben kann, ist mächtig was faul. Freie Wirtschaft und mutige Unternehmer werden gebraucht, gerade da tut sich selbst im abschüssigen Anklam zum Glück einiges. Es gibt z.B. den weltweit führenden Händler für Sportbögen in Anklam (Bogensportwelt.de).

  • Für die Greifswalder ist es sicher besser erreichbar, für den Rest der Bevölkerung habe ich große Zweifel (wie auch an dem Sinn dieser Mega-Kreise, die wohl bislang nicht das halten, was vorher groß versprochen wurde). Aber nach der nächsten Kreisreform (mit der dann durch die Zusammenlegung mit Vorpommern-Rügen NOCH mehr eingespart werden kann ;) liegt Greifswald dann wirklich zentral.

    Und klar, soll eine Stadt nicht nur mit Verwaltungsstrukturen überleben. Nur sollte man auch das Symbol einer Kreisstadt nicht unterschätzen und dieses hätte Anklam z.B. etwas geholfen, weniger als "abschüssig" zu gelten. Stattdessen hat man der Stadt dieses Symbol genommen.
    Daneben gibt es durchaus auch einen "Dominoeffekt".

    Diese Zentralisierungen und großen Gebilde bringen in meinen Augen meist wenig Gutes, weder bei Staaten (siehe Zentralstaat Frankreich mit Paris und dem Rest des Landes), noch auf Bundeslandebene (danach müsste es in NRW ganz dolle laufen) und auch nicht auf Kreisebene.

    Aber sicher kann man darüber unterschiedlicher Meinung sein, und da die Entscheidung mit Greifswald eh schon gegessen ist, ist die Diskussion wohl auch müßig.

  • Zitat von MatthiasHuehr

    Eine Kreisstadt hat aber auch die Funktion eines Aushängeschildes.

    Zitat von newly

    Anklam liegt zentral könnte den Kreis repräsentieren

    Anklam war jahrelang die Kreisstadt des ehemaligen Landkreises Ostvorpommern. In dieser Zeit hat sich in der Stadt städtebaulich nur wenig getan - Aktivitäten wie am Markt oder die Sanierung wichtiger Straßen in der Stadt wurden größtenteils sogar erst nach der Kreisgebietsreform angefangen bzw. durchgeführt.

    Dieser Status als Kreisstadt ist zwar ein nettes Anhängsel an den Ortsnamen - für die Auffrischung des Stadtbildes kommt es aber besonders auf mutige (und geschmackvolle) Investoren, die Öffnung der Stadt für etwaige Projekte und anscheinend die Kulanz der Denkmalschutzbehörde an. Bislang hat man da eigentlich alles richtig gemacht, die Wohnungen in den neuen Markthäusern sind bereits alle belegt. Der Stadtkern hat die mit Abstand wertvollste Aufwertung der vergangenen Jahrzehnte erhalten - und hat deutlich an Attraktivität dazu gewonnen.

    Greifswald war auch vor der Kreisgebietsreform Städten wie Anklam weit überlegen - Stichwort Universität und Uniklinikum, oder auch das Max-Planck-Institut. Greifswald hat eine schöne Innenstadt und mit Wieck einen tollen Hafen, beides im Jahr auch von vielen Touristen besucht. Die Stadt hat dazu weit mehr Einwohner als Anklam (ca. 40000 Einwohner mehr) und bildete schon seit Jahren eines der Mittelzentren in der Region Vorpommern - neben Stralsund.

    Stralsund hat zwar keine Universität, dafür aber einen unglaublich reichhaltigen Schatz - ihre Innenstadt mit dem Titel Weltkulturerbe. Dazu ist Stralsund das Tor zur Insel Rügen und wird im Jahr von vielen Touristen besucht. Hier hat sich das Meeresmuseum als eines der beliebtesten Ausflugsziele etabliert - deshalb ist wohl das Ozeaneum überhaupt erst möglich, eher nötig geworden, um die Ausstellung und das Angebot zu erweitern. Dazu bietet die Innenstadt viele Lokale, kleine Geschäfte und Boutiquen, ferner auch Hotels und Pensionen (genau dasselbe gilt auch für Greifswald). Außerdem ist Stralsund auch ein beliebtes Seglerrevier - die Stadt boomt.

    Beide Städte haben sich, wie schon angesprochen, als Mittelzentren und mittlerweile als Kreisstädte in der Region Vorpommern etabliert - und sind auch bei Touristen sehr beliebt. Und das eben nicht ohne Grund, dafür müssen bestimmte Grundlagen vorhanden sein - Grundlagen, die Städten wie Anklam, Pasewalk oder Demmin zu großen Teilen fehlen.

    Anklam muss mit seinem wenigen Geld sorgsam umgehen. Die Stadt kann es sich aus meiner Sicht einfach nicht leisten, mit dem Ikareum ein derart hohes finanzielles Risiko auf Kosten ihres wertvollsten Baudenkmals einzugehen. Damit sollte man eher die Sanierung des Stadtzentrums weiter vorantreiben, hier gibt es noch jede Menge zu tun.


    Zitat von MatthiasHuehr

    Derzeitig sieht es noch nicht so aus, als ob Anklam die notwendigen Fördermittel für das Ikareum zusammenbekommen würde.

    Bleibt zu hoffen, dass das Projekt noch rechtzeitig scheitert. Eine weitere Bausünde ausgerechnet mit der wertvollsten Ruine der Stadt zu schaffen (neben dem gescheiterten Einkaufszentrums-Klotz auf der Marktsüdseite), das wäre ein schwerer Schlag für das Anklamer Stadtzentrum und möglicherweise ein Unterfangen mit schweren finanziellen Folgen für die Stadt Anklam.

    2 Mal editiert, zuletzt von Alexis (5. August 2016 um 05:06)

  • Es gibt Neuigkeiten vom anderen Ende der Stadt!

    Die Anklamer Schwimmhalle an der Bluthsluster Straße - in direkter Nachbarschaft zur Zuckerfabrik und unweit des Bahnhofs - soll demnächst saniert werden.

    Neben der Sanierung des Gebäudes aus den 60er Jahren sind auch ein Anbau und Maßnahmen zur Barrierefreiheit vorgesehen. Die Umsetzung dieser längst überfälligen Baumaßnahme sei zu 100% gesichert.

    Die Schwimmhalle sollte schon in den letzten Jahren saniert werden, es blieben aber die notwendigen Zuschüsse vom Land aus - bis jetzt. Einen genauen Termin für den Umbau sowie eine Visualisierung der umgestalteten Schwimmhalle konnte ich nicht ausfindig machen.

    Zudem werden vom Land weitere Gelder für die Modernisierung des Stadtzentrums bereitgestellt.

    Weitere Informationen findet ihr auf den verlinkten Seiten:

    http://www.nordkurier.de/anklam/anklam-…3024207007.html

    http://www.regierung-mv.de/serviceassiste…atei_id=1577328

  • Anklam investiert seit Jahren -auch dank cleverer Förderpolitik- nachhaltig in die Zukunft und das zahlt sich auch aus. Die Arbeitsmarktsituation hat sich deutlich verbessert und sogar für Forschungsinvestitionen ist der Standort immer attraktiver:


    DAX-Konzern setzt auf Vorpommern:
    Continental will in Anklam forschen

    Der DAX-Konzern Continental will für 35 Millionen Euro in ein neues Forschungszentrum in Anklam investieren. Dort soll weiter daran geforscht werden, wie man aus Löwenzahn Kautschuk ("Taraxagum") für die Reifenherstellung gewinnen kann. Mittelfristig soll in Anklam dann sogar ein Produktionswerk für Naturkautschuk entstehen und großflächig die Kultivierung von Löwenzahn erfolgen.
    Der benötigte Löwenzahn könnte aus der Region selbst kommen - in Vorpommern gibt es geeignete Anbaubedingungen und reichlich Fläche. Da die Pflanze auch hier angebaut werden kann, können lange Transportwege zu den europäischen Produktionswerken deutlich reduziert werden. Der Konzern erzielte 2015 einen Umsatz von insgesamt 39,2 Milliarden Euro und beschäftigt aktuell rund 215.000 Mitarbeiter in 55 Ländern.

    http://www.nordkurier.de/anklam/contine…1224458808.html

  • Wirklich eine schöne Meldung. Letztendes sind es eben doch vor allem die gutbezahlten Industriearbeitsplätze, die Wohlstand in die Region bringen. Zuviel darf es zwar auch nicht sein, sonst wird man dessen übermütig (s. Tegernsee oder Stuttgarter Region) ;) aber es freut mich außerordentlich, dass Anklam eine solche Attraktivität gewonnen hat.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Am Anfang des Videos ein kurze Visualisierung des wohl überarbeiteten Entwurfes für die Turmspitze:

    http://www.ndr.de/nordmagazin/Anklam-Stadtbruch-Verkauf-fuer-Ikareum

    Finde den Turmhelm hier sogar schon wieder etwas angenehmer. Die Giebel sind geschlossen auch wenn die Turmuhren durch Fenster ersetzt sind und die Reminiszenz an die ursprünglich verdrehte Turmspitze ist bemerkenswert. Über die obere Turmspitze kann man sicher streiten, sollte noch überarbeitet werden.

    Plus Outre

  • Lupi, ich habe mich über diesen Beitrag im Nordmagazin gewundert. Weißt du, woher sie diese Visualisierung genommen haben? Mir ist nicht bekannt, dass die Pläne überarbeitet wurden, auch wenn das in diese Richtung sehr, sehr wünschenswert wäre und ich mit dem Gezeigten durchaus sehr zufrieden wäre. Auf der Ikareum-Webseite ist allerdings weiterhin der gruselige Erstentwurf mit Stahlturm zu sehen.

    Hier übrigens noch ein fünfminütiger Video-Beitrag aus dem NDR Kulturjournal vom November 2016:
    Das Museum Ikareum soll Anklam retten

  • Die Visualisierung der gedrehten Turmspitze im letzten NDR-Video stammt aus den aktuellen Architekturplanungen vom Architekturbüro für das Ikareum, die voraussichtlich im Frühjahr abgeschlossen und öffentlich präsentiert werden sollen.

    Das auf den Webseiten des Otto-Lilienthal-Museums lilienthal-museum.de und ikareum.de, und auf der Webseite des Förderkreises Nikolaikirche Anklam e.V. nikolaikircheanklam.de noch die alte Grafik von 2011 gezeigt wird, liegt daran, dass die finalen Pläne noch nicht vorliegen.

    Die Grafik mit der stählernen offenen Turmspitze von 2011 war so nie als finale Turmspitze geplant, sondern als Diskussionsgrundlage für eine moderne, begehbare Alternative zur klassischen/historischen Turmspitze gewählt worden, um Aufmerksamkeit für den Wiederaufbau der Nikolaikirche als Museum anzuregen.

  • So ein Schwachsinn.
    Man sollte ein solches die Stadt Anklam völlig überfordernde Projekt nur Schritt für Schritt umsetzen und nicht alles in einem. Dann sind die Kosten auch überschaubar. Erst wenn Einnahmen aus dem Museum fließen, kann mit einem Turmbau begonnen werden. Wer sich die Wiki-Präsenz von Anklam anschaut, bemerkt, wie langweilig diese immernoch Einöde ist.

    Wesentliche Maßnahmen müssten sein:
    [1] Aufbau der Peendamm-Mühle mit Restauration und dahinterliegendem Fabrikmuseum/Kunstfabrik
    [2] Neugestaltung des Platzes vor dem Rathaus (Bäume, Blumen, Bänke, Toiletten)
    [3] Sanierung des alten Postamtes in der Steinstraße
    [4] Ostseekonzerte in der Nikolaikirche
    [5] Neuanstrich der Peenebrücke (Fußgängersteig) in Champagnergold statt Nazibraun
    [6] Hüllensanierung der Marienkirche
    [7] ein seriöses Mousepad auf dem Schreibtisch des Bürgermeisters inkl. passendem Zettelkasten

    Einmal editiert, zuletzt von Goldstein (20. Januar 2017 um 21:24)

  • Was redest du da? Der Bürgermeister hat Anklam überhaupt erst aus seinem tiefen Sumpfloch geholt und Projekte wie die neuklassischen Bauten (teils fast Rekonstruktionen) am Markt ermöglicht. Das war in einer so armen und kleinen Stadt vor einigen Jahren praktisch undenkbar.

    Das Ikareumprojekt ging eher vom Lilienthalmuseum und der Nikolaikirche aus. Da wurden früh Hoffnungen geweckt, dass das mit Fördergeldern klappen und die Stadt touristisch "retten" könnte. Da ist die Stadtvertretung und -verwaltung dankbar aufgesprungen.

    An sich ist das Projekt auch eine durchaus reizvolle Idee. Man muss sie aber architektonisch sensibel und finanziell überschaubarer umsetzen mE.

  • Ich habe deinen durchnummerierten Unsinn mal kommentiert:

    [1] Aufbau der Peendamm-Mühle mit Restauration und dahinterliegendem Fabrikmuseum/Kunstfabrik
    - Erstens heißt die Schwedenmühle oder Wesselsche Mühle und diese wurde/wird dank des ehrenamtlichen Engagements des Fördervereins schon längst saniert! Fast alle Museen sind ein Zuschussgeschäft!
    [2] Neugestaltung des Platzes vor dem Rathaus (Bäume, Blumen, Bänke, Toiletten)
    - Ein Toilettenhäuschen mitten auf dem Marktplatz?
    [3] Sanierung des alten Postamtes in der Steinstraße
    - Dieses Gebäude wird seit einiger Zeit zu einem Hotel umgebaut! Am letzten Tag der Städtebauförderung (21. Mai 2016) konnte man es sogar besichtigen ...
    [4] Ostseekonzerte in der Nikolaikirche
    - Zum einen finden dort von Zeit zu Zeit Veranstaltungen statt, die Gelder für den Wiederaufbau einsammeln, zum anderen braucht man das Publikum um die "Ostseekonzerte", was immer das sein soll, voll zu bekommen und übrigens auch andere Veranstaltungen.
    [5] Neuanstrich der Peenebrücke (Fußgängersteig) in Champagnergold statt Nazibraun
    - Make Peenebrücke great again! Warum nicht gleich trumpstile mit Blattgold und Marmor?
    [6] Hüllensanierung der Marienkirche
    - Das ist ein anderes Kapitel und kostet auch Geld, viel Geld und hat mit dem Thema Nikolaikirche nicht viel zu tun!
    [7] ein seriöses Mousepad auf dem Schreibtisch des Bürgermeisters inkl. passendem Zettelkasten
    - Wie kann er sich nur erdreisten, kein Hansa-Mousepad zu haben!

  • Ich habe gestern die Gelegenheit genutzt und bei ordentlichem Wetter einen kleinen Spaziergang durch Anklam gemacht. Dabei habe ich gleich ein paar Fotos zur Dokumentation der gegenwärtigen Lage des Marktes aufgenommen.

    Fangen wir an mit Ansichten auf die Ost-, Süd- und Westseite.

    Ostseite:

    Die bereits seit einiger Zeit fertiggestellten Häuser in direkter Nachbarschaft zur Nikolaikirche sind mittlerweile teils bezogen worden. Und obwohl ich stets die etwas zu schlicht geratene Gestaltung kritisierte, bin ich inzwischen sehr zufrieden mit den Gebäuden. Man riskiere nur einen Blick zu den Plattenbauten hinten rechts, welche auch einst die Ostseite des Marktes runinierten.

    Auf der anderen Seite die wahrlich prachtvolle Neubebauung des Ingenieurbüros Kühn, die Häuser sind ausnahmslos alle bezogen. In dem vor nicht allzu langer Zeit neu eröffneten Café "Heidari" im gelben Giebelhaus ist auch ordentlich was los. Man spürt, dass die Neugestaltung des Marktes diesen wiederbelebt hat.

    Südseite:

    Der bekannte "Einkaufsklotz" der Stadt, der bislang auf ganzer Linie enttäuscht hat. Durch die neue und kleinteilige Bebauung auf den umliegenden Seiten des Marktes werden dazu gnadenlos die Schwächen dieses städtebaulichen Desasters aufgezeigt. Mich würde es nicht wundern, wenn diese Bausünde in nicht allzu ferner Zukunft zur Debatte stehen wird.

    Westseite:

    Ein mittlerweile bekanntes Bild, die Baumaßnahmen wurden hier vor einem Jahr mit der Fertigstellung des Ärztehauses (rechts) abgeschlossen.

    Nun habe ich Neuigkeiten zu verkünden!

    In der Lücke zwischen den bereits gezeigten Gebäudekomplexen auf der Ostseite des Marktes wird gebaut. Ein Baukran wurde aufgestellt, Spundwände für die Kellergeschosse werden zur Zeit eingesetzt. Es muss sich bei dieser Baumaßnahme um das Projekt "Markt 24" der PHS mbH handeln, was Lupi bereits in Beitrag 188 erwähnte.

    Wenn hier im gewohnten Tempo gebaut wird, dann können wir uns zum Jahresende auf die Vollendung der Ostseite freuen. Und damit dem Abschluss der Baumaßnahmen am Markt. :harfe:

    Des Weiteren habe ich mal einen Blick hinter die Kulissen gewagt und mir die gegenwärtige Situation hinter den Neubauten der Ostseite angeschaut.

    Zunächst eine Ansicht der Neubauten "Markt 26" von der Nikolaikirchstraße aus.

    Sieht man auf derselben Position geradeaus, schaut man auf das verbliebene Vorkriegsensemble an der Steinstraße, dessen Leitbau das alte Postamt unter dem Baukran ist.

    Nun begab ich mich auf das wiederhergestellte Stück der Brüderstraße, welches Jahrzehnte lang durch die Plattenbebauung durchbrochen war. Die Brüderstraße reicht nun wieder von der Klosterstraße bis zur Baustraße, davor war sie zwischen Nikolaikirchstraße und Steinstraße unterbrochen.

    Damit blicken wir nun auf die komplette Rückseite von "Markt 26". Die Fassadengestaltung wirkt auf mich wie modernisierter Plattenbau, das hätte man wirklich etwas besser machen können.

    Direkt davor der neu geschaffene Parkplatz, dessen Größe sich auf dem folgendenden Bild erahnen lässt.

    Insgesamt ist dann alles neben dem Parkplatz und rückseitig von Kühns "Markt 1" noch eine große Baustelle.


    Auf den freien Flächen an der Steinstraße hat sich bislang noch nichts getan. Laut den Visualisierungen, die Lupi im Beitrag 188 gepostet hat, sollen hier die Projekte "Steinstraße 20" (direkt neben "Markt 1") und daneben "Steinstraße 19" entstehen. Wann hier die Baumaßnahmen beginnen, scheint zur Zeit nicht abzusehen zu sein.

    Über die freie Fläche gewinnt man auch hier den Blick auf das bereits erwähnte Vorkriegsensemble an der Steinstraße, direkt gegenüber.

    Neben der Post, weiterführend bis zur Baustraße, ist die Brüderstraße zur Zeit wegen Bauarbeiten gesperrt. Hier wird momentan der Anbau an das alte Postamt gebaut, welche zusammen ein Hostel bilden sollen. Damit ist auch die Instandsetzung des sanierungsbedürftigen alten Postamts gesichert. :applaus:

    Leider kam ich nicht nah genug an die Baustelle heran, um ein paar Fotos vom Baufortschritt zu machen. Von der Seite gesehen konnte ich erkennen, dass man bereits das Fundament gegossen hat und mit dem Bau des Erdgeschosses begonnen wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von Alexis (2. März 2017 um 15:08)

  • Danke für die vielen aktuellen Fotos!

    Die meisten Neubauten sind akzeptabel bis sogar ziemlich gut, insbesondere die Südost-Ecke.

    Aber ausgerechnet die Nordost-Ecke an der Nikolaikirche ist wirklich schlimm - das stimmt ja gar nichts. Sieht tatsächlich aus wie aufgemotzte Platte. Der alberne übertriebene Dachüberstand des Eckhauses spottet jeder Beschreibung. Zudem sind die dunklen Dächer sehr störend. Hier hätte eine rote Dachdeckung hingehört.

    Naja, aber die großartige und wunderschöne Kirche soll ja auch noch verhunzt werden - dann passt es ja wieder... :kopfwand:

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Weiter geht es mit dem aktuellen äußerlichen Zustand der Nikolaikirche.

    Zunächst die bekannte Ansicht vom Markt.

    Von der Brüderstraße aus gesehen kann man derzeit die gesamte Kirche bestaunen.

    Um das Thema "Ikareum" nicht ganz außen vor zu lassen, habe ich hier zwei Ansichten, die sich im Falle einer Umsetzung der Variante mit Flachdachanbauten komplett verändern würden.

    Wenn man den Platz vor dem Eingang betrachtet, dann fragt man sich, wo man hier den Raum für einen Anbau hernehmen möchte. Die Bäume vor der Kirche müssen dann wohl weichen, die ganz passable Gestaltung mit den Gehwegen dürfte dann auch verschwinden. Und nicht zuletzt auch die Sicht auf das monumentale Portal.

    Auch die Nordseite der Kirche würde sich komplett verändern. Durch den Flachdachanbau, sollte dieser verwirklicht werden, wird ein Großteil dieser Seite verdeckt werden. Die Verschandelung wäre damit perfekt!

    Warum übrigens die zwei Container hier stehen und ob diese was mit dem Ikareum-Projekt zu tun haben, weiß ich nicht.

    Vielleicht noch wissenswert: Direkt gegenüber vom Eingang der Nikolaikirche befindet sich der klägliche Rest der Vorkriegsbebauung am Markt.

    Natürlich würde der Fahrstuhl, der in der genannten Variante an der Westseite des Turms angebracht werden würde, die Kirche vom Markt aus gesehen deutlich verändern. Aber wie das aussehen könnte, das wissen wir bereits.

    Einmal editiert, zuletzt von Alexis (15. August 2017 um 21:56)