Allan Greenberg schreibt: "...Mies Van der Rohe’s early career, from 1908 until 1925, was devoted to designing understudied and underappreciated traditional houses. Influenced by both Schinkel and Behrens, these houses in the suburbs of Berlin, already display a mastery of form and the razor sharp clarity that is so characteristic of all his great works. You will not be surprised to learn that these buildings have been written out of most histories of 20th century architecture. "
Mies van der Rohe: zeitlos und traditionell
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Hallo Lucien Steil,
wie ich schon vor Jahren schrieb finde ich den Barcelona-Pavillion von Mies v.d. Rohe wirklich gelungen, aber diese Architektur funktioniert eben nur mit absolut hochwertigen Materialien. Wenn man beim Material auch nur die kleinsten Kompromisse eingeht, sieht es scheuslich und grauenhaft aus. Im Vergleich zu seinen Bauten seiner Frühphase (siehe den o.g. Link zu Allan Greenberg) ist der Barcelona-Pavillion einfach besser - ästhetischer und vom Material einfach qualitativ wertvoller. Oder ist das Beton da auf den Bildern ? Allerdings scheint es bei Mies nach dem Pavillion einen qualitativen Einbruch gegeben zu haben, denn da stimmt an seinen Bauten ja nun überhaupt nichts mehr, wenn ich da so an die Klötze am Berliner Alex denke. -
welche klötze am berliner alex von mvdr meinst du? realisierte gebäude dieses architekten dort sind mir nicht bekannt. mvdr hat sich seinerzeit zwar am städtebaulichen wettbewerb zur umgestaltung des "weltstadtplatzes" beteiligt. aus seinem städtebaulichen projekt auf etwaige architekturqualitäten zu schließen, erscheint mir aber etwas gewagt.
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Toller Strang bis hierhin - ich erweitere mal mit Bildern des letzten von MvdR entworfenen Wohnhauses ('Haus Lemke') aus dem Jahr 1933, welches sich in Alt-Hohenschönhausen am Obersee befindet.
Die Straßenseite
Die Gartenseite
Der schöne und botanisch abwechslungsreiche Garten liegt direkt am Ufer des Obersees.
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Dabei hatte MvdR so gut angefangen...
Haus Riehl
Haus Perls
Haus Urbig -
Auf dem Campus der Indiana University in Bloomington wurde ein Entwurf von Mies van der Rohe aus dem Jahr 1952 realisiert.
QuoteDas zweigeschossige Gebäude misst rund 18 mal 42 Meter und wurde aus schlanken weißen Stahlprofilen und raumhohen Glaselementen konstruiert, die das gesamte obere Geschoss transparent umfassen, während im Erdgeschoss graue Kalksteinwände auch geschlossene Räume schaffen. Eingerichtet wurde der Bau mit Möbeln der 1950er Jahre von Florence Knoll und Mies. Er folgt damit konsequent der musealen Logik des Projekts, die sich durchaus mit der neuen Nutzung als Schule für Kunst und Architektur verträgt. Zweifellos scheint jedenfalls, dass sich in dem Mies-Neubau auch ein privater Traum erfüllt hat.
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Bundeskanzler Olaf Scholz hat es sich, trotz bestimmt vollem Terminkalenders, nicht nehmen lassen das Sommerfest zum 25. Jubiläums des Fördervereins des Mies-van-der-Rohe-Hauses in Berlin zu besuchen. Scholz verband den Besuch mit einem Appell zur Festigung der Demokratie und Freiheit. Hintergrund ist das Mies van der Rohe wegen den Nazis nach Amerika emigrieren musste.
Damit stärkt Scholz das Narrativ der Antifaschistischen, der Demokratie zugewandten modernen Architekten. Dabei wird außer acht gelassen, dass Mies van der Rohe doch eher ein Opportunist war. Bereits 1989 räumte die New Yorker Kunsthistorikerin Elaine S. Hochman mit der Legende auf, "...Mies habe Nazideutschland aus Gewissensgründen verlassen." Die DPA stellte diesen Kontext in ihrer Meldung leider genauso wenig her, wie die SZ, die diese Meldung übernahm.
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Mies van der Rohe hat sich wiederholt um Akzeptanz durch die Nazi-Elite bemüht, und rief 1934 sogar öffentlich zur Unterstützung Hitlers durch die Kulturschaffenden auf.
Nur stieß er damit bei den Umworbenen nicht auf Gegenliebe, so daß ihm aus wirtschaftlichen Gründen irgendwann nur noch die Auswanderung bliebt. Aktiv Repressionen ausgesetzt oder gar verfolgt wurde er jedoch nie.