Die Klosterruine in Paulinzella, knapp südlich von Erfurt etwas östlich abseits der neuen A 71 gelegen, ist wohl einer der deutschen Ruinen-Klassiker, im geschichtlichen Vergleich fällt immer wieder der Name des Klosters Hirsau am östlichen Rand des Schwarzwaldes, wo ich aber noch nicht war. Die Klosterkiche in Paulinzella (nur von der Kirche sind noch Reste erhalten) wurde 1124 geweiht, wie die Anlage des kompletten Klosters aussah, weiß ich nicht. Während der Bauernkriege wurde das Kloster geplündert, nach der Reformation aufgelöst. Im Anschluss benutzte man die Anlage als Steinbruch, nach 1600 brannte die Anlage zudem noch völlig aus, erst ab dem 17. Jahrhundert begannen Sicherungsmaßnahmen. Goethe war übrigens öfter hier und hat an der Ruine irgendwann einmal Geburtstag gefeiert.
Blick von Süden, rechts der fehlende komplette Chor, wir sehen den Rest des südlichen Turmes (direkt rechts neben dem Fachwerkanbau, der nördliche Turm wurde abgerissen), im Vordergrund fehlt die südliche Außenwand der Basilika, die nördliche Außenwand steht noch. Die Ruine gilt als eines der bedeutendsten Denkmale der deutschen Romanik. Ganz nachvollziehen kann ich das allerdings nicht, stehen doch in unserem Land genug hervorragend erhaltene romanische Bauwerke herum, an denen allerdings später oft in anderen Baustilen herumgebaut wurde. Der Fachwerkanbau hat mit dem Kloster -natürlich- nichts zu tun.
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Direkt um diese Seite des Eingangsportals befinden sich jede Menge Einschüsse im Mauerwerk. Dass hier im Krieg geschossen wurde, kann ich ich mir kaum vorstellen (aber wo kann man sich das schon vorstellen), vielleicht fanden hier nach dem Krieg ein paar Schießübungen statt.
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