• Eine Galerie über Luzern. Entschuldigt die Bilder, aber ich habe so meine Probleme beim Hochladen. Es werden noch weitere Bilder folgen.

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Also fangen wir noch einmal von vorne an. Entschuldigt bitte den holprigen Start.
    Ich zeige euch nun Bilder von meiner Heimatstadt Luzern. In aller Welt bekannt, aber auch nicht frei von Bausünden.
    Die nachfolgenden Bilder stammen von der Furrengasse, Kapellplatz und Rathausplatz. In den nächsten Wochen werden weitere Bilder folgen.


    Hinter dem Wasserturm sieht man eine der Bausünden, das Telefonverwaltungsgebäude. Erbaut 1948 anstelle eines abgerissenen Luxushotels...

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Weiter gehts:


    Eingang der Kapellkirche


    Kein Kommentar


    Bei solchen Gebäuden appelliere ich an den gesunden Menschenverstand.


    Auf dem Rathausplatz


    Der Rathausturm


    Das Rathaus im Renaissancestil mit Berner Bauernhausdach.


    Stadtwappen

    Wie gesagt in den nächsten Wochen kommen Bilder von der ganzen Stadt und auch von der Museggmauer.

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • @Breslau06

    Besten Dank für die Bilder aus dem schönen Luzern :)
    Wie es aussieht handelt es sich um einen frühen Vertreter an Bausünde.
    Sind auf dem Gebiet der Altstadt auch gravierende, jüngere Beispiele an Bausünden anzutreffen, so wie man das aus deutschen Städten gleicher Größenordnung, abgesehen von Kriegsschäden, her üblicherweise kennt?

  • Zitat

    Sind auf dem Gebiet der Altstadt auch gravierende, jüngere Beispiele an Bausünden anzutreffen, so wie man das aus deutschen Städten gleicher Größenordnung, abgesehen von Kriegsschäden, her üblicherweise kennt?

    Nein mir fällt keines ein. In der Altstadt gibt es etwa 8-10 Bausünden. Alle aus den 50er bis 70er Jahren.

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • So nach langer Zeit geht es nun in meiner Heimatgalerie weiter. Beim anschliessenden Rundgang werde ich immer wieder alte Aufnahmen zeigen und näher erläutern. Also dann, beginnen wir mit einer alten Ansicht von Luzern um 1930:

    Wir sehen ein prächtiges Panorama von Luzern. Leider habe ich kein aktuelles Foto, weil das sehr interessant wäre und zwar aus folgendem Grund: Alles was wir im unteren linken Bildrand sehen, existiert nicht mehr. Es handelt sich um die Sr. Jakobs Vorstadt, einem ärmeren Stadtteil, der Anfang der 50er Jahre weggeräumt wurde. Dieser Stadtteil war geprägt von engen Hinterhöfen und vom Militär, das dort die Reitkaserne unterhielt. Die letzten Reste wurden Anfang der 70er Jahre abgerissen, um die Autobahnausfahrt direkt ins Stadtzentrum leiten zu können. Eigentlich ein unfassbarer Hergang. Als letztes möchte ich noch auf das Schiff im Fluss kommen: Es handelt sich um den Fachwerkdampfer "Mississippi" der als städtische Badeanstalt diente und 1971 abgetragen wurde.


    Wir beginnen unseren Rundgang in der Neustadt. Hier am Franziskanerplatz.


    Burgerstrasse. Hier befand sich bis 1864 das Burgertor.


    Krienbachplatz. Unterirdisch fliesst der Krienbach, 1898 zugedeckt.


    Suidertsche Apoteheke. Um 1900 neogotisch umgestaltet.


    Rosengässlein


    Wir schauen auf die Altstadtseite mit malerischen Häusern und rechts die Reussbrücke. Aber Achtung! Das "Fachwerkhaus" ist kein Fachwerkhaus. Bis 1959 war es eines, dann wurde es von den neuen Besitzern abgerissen und dieser Betonbau hingesetzt. Das Fachwerk ist nur ein Fake. Ursprünglich wollten die Besitzer einen 20 m hohen Betonklotz an dieser Stelle bauen. Dagegen haben 20 000 Luzerner erfolgreich protestiert, mit Erfolg. Notabene in der Nachkriegszeit...


    Pfyffersches Haus auf der Neustadtseite.





    Das Haus stammt aus dem Mittelalter. Die Malereien von der Jahrhundertwende.



    Auf dem Weinmarkt, früher auch Fischmarkt, dem mittelalterlichen Herz Luzerns mit prachtvollen Bürgerhäusern und der schönste Platz der Stadt.


    Meiner Meinung nach das schönste Bürgerhaus in der Altstadt. Hier stimmt einfach alles.


    Neubau am Falkenplatz. Kurze Geschichte: Bis 1898 stand hier eine Brauerei, dann bis 1969 ein Gründerzeitler und bis vor 2 Jahren ein hässlicher 60er Jahre Klotz.


    Jugendstilkaufhaus


    50er Jahre. Hat aber etwas


    Gübelin-Passage, um die Jahrhundertwende erbaut am Grendel.

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

    Einmal editiert, zuletzt von Löbenichter (6. April 2016 um 14:33)

  • Zitat von "Zeno"


    Ganz der Münchener Wiederaufbaustil der 50er und 60er. Erinnert an den Kaufhof am Stachus (http://www.flickr.com/photos/metaroll/2662828409/) und diverse andere Gebäude. Diese Bauwerke sind aktuell stark gefährdet, durch protzige Glaskästen ersetzt zu werden. Ich mag diesen Stil, er hat was Heimatliches und gleichzeitig Großstädtisches, erinnert er doch an das geliebte München, wie es in den 70ern war.

    Dass dies an den BRD-Aufbau erinnert, ist unzweifelhaft. Den Abriss dieser Scheußlichkeiten kann ich in kaum erwarten, wobei ich auch keine Angst vor Neubauten hab, denn:
    mieser geht s nicht.
    Dass dies, Zeno, für dich was Heimatliches hat, ist rein empirisch gesehen verständlich, indes gilt es, deine Wertschätzung hiefür mit einem Kästnerzitat zu kritisieren:

    Zitat

    so tief dürft ihr niemals sinken,
    den Kakao, durch den man euch zieht,
    auch noch zu trinken.

    !!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Jetzt haben wir es Schwarz auf Weiss: Seit langer Zeit warte ich auf einen Zeitungsartikel über das Ortsbild. Es ist tatsächlich so, dass einige Gebiete Luzerns, im Artikel steht es ja auch, zu den hässlichsten Europas gehören.
    Ich werde zu einem späteren Zeitpunkt näher darauf eingehen.

    http://www.20min.ch/news/zentralsc…Chaos--31209361

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Mir gefallen vor allem die bemalten Hausfassaden, davon scheint es in Luzern nicht so wenig zu geben. Gerade solche schmale, aber doch vielgeschossige Bürgerhäuser am Rathausplatz oder dieses eine Zunfthaus und generell die Wasseransichten sagen mir doch sehr zu. Schade um die Bahnhofskuppel, es scheinen aber schon noch zumindest einige Teile des alten Gebäudes zu stehen.

    Bei dem 50er-Jahre-hat-etwas-Bau dachte ich auch sofort an M, mir gefällt sowas zwar besser als derzeit gebautes, aber das war es dann auch schon (die Beschäftigung mit Iglus oder Zulu-Architektur ist da wahrscheinlich erbaulicher, vielleicht fließt ja sowas in unseren heutigen globalen Zeiten auch noch als städtepreisgekröntes Kontrastprogramm irgendwann in unsere Altstädte ein und dann steht ein Iglu am Marktplatz).

    Interessant auch dieser Fachwerkdampfer auf der alten Ansicht. Luzern kannte ich bis zu diesen Aufnahmen praktisch fast gar nicht, außer dem üblichen (Kapellbrücke, Rathaus, Musegg), sieht jedenfalls sehr besuchenswert aus, die Umgebung ist es sowieso, wenn auch Schweizer Städte sich doch generell gesagt etwas stärker ähneln.

    Leider sind auf Imageshackus hochgeladene Bilder bei mir z.t. immer nur zu 1/6, 1/4 oder dergleichen sichtbar.

  • Einige frische Aufnahmen von Luzern, im Herbst 2022 aufgenommen. Mit East_Clintwood haben wir diese tolle Stadt besucht.

    Beginnen wir wie es sich für einen Bahnreisenden gehört am Bahnhof. Das heutige Gebäude ist der dritte Bau von 1991. Er ersetzte den historischen Bahnhof von 1896, welcher leider 1971 abbrannte... Nur noch die Eingangspforte erinnert an den Vorgänger:

    Der Hauptbahnhof liegt direkt am Ufer des Vierwaldstätter Sees. Hier spiegelt sich die imposante Stadtsilhouette:

  • Die Hofkirche St. Leodegard welche wir uns später anschauen sowie die östliche Stadterweiterung mit Uferpromenade und Grand-Hotels:

    Direkt am Ufer eine Schiffsanlegestelle für Rundfahrten über den Vierwaldstätter See:

    Zu Westen, auf einer Anhöhe, das historistische Schloss Gütsch:

  • Snork 4. Februar 2023 um 16:36

    Hat den Titel des Themas von „Luzern (LU) (Galerie)“ zu „Luzern (Galerie)“ geändert.
  • Vielen Dank! In Luzern war ich zwei oder drei Male und habe auch einiges fotografiert, aber noch keine Galerie zustandegebracht ...

    Den historischen Bahnhof und einige alte Ansichten habe ich hier gefunden: Fundstücke Historische Stadt Luzern

    Südlich der Reuss sieht es auf dieser Luftaufnahme aus dem Jahr 1919 noch recht harmonisch aus (Wikipedia), heute scheint außerhalb eines schmalen Streifens mit nur vereinzelnten Bausünden diese Bebauung weitestgehend verschwunden zu sein, dort gibt es jetzt eine Bebauung, die mir schon bei meinen Besuchen sehr häßlich vorkam, was sich bei einem Betrachten des Google Earth-3D-Modells bestätigt hat (ist mir in ähnlicher Form auch in Innsbruck aufgefallen, dieser extreme Kontrast zwischen Altstadt und Umgebung).

    Easy does it.

  • IMG_4381_ergebnis.jpg

    Zum Glück blieb wenigstens das historische Portal erhalten. So ist die beeindruckende Wirkung des alten Bahnhofs irgendwie doch noch präsent.

    In dubio pro reko

  • Weiter geht es. Die Hauptpost ein weiterer Gründerzeitbau:

    Blick in die Zentralstrasse: dieses urbane Viertel schauen wir uns noch am Schluss genauer an:

    Nun kommen wir zur Postkartenansicht mit der Kappellbrücke aus dem 13: Jahrhundert.

    Im Hintergrund die exzellent erhaltene mittelalterliche Stadtmauer namens Museggmauer

    Die Kapellbrücke ist das Wahrzeichen Luzern und der Schweiz. Kaum einer weiß jedoch, dass sie 1993 fast vollständig abbrannte und innerhalb von 8 Monaten komplett rekonstruiert wurde!

  • Der Wasserturm wurde 1290-1300 errichtet in Buckelquadern. Sehr ähnlich wie die Stauferburgen von der Technik. Er diente zunächst als Beobachtungsturm da die Brücke auch Teil der stadtbefestigung war, später auch als Archiv.

  • Weitere Impressionen:

    Die Bilder in der Brücke sind sehr bedeutend. Sie wurden vom Luzerner Stadtschreiber Renward Cysat bis 1611 gemalt. Jede Tafel erzählt die Geschichte der Eidgenossenschaft und der alten Christenheit. Luzerner Bürger wurden aufgefordert, dafür zu spenden.

  • Das alte Rathaus aus dem frühen 17. Jh. von Anton Isemann im Stile der italienischen Renaissance erbaut:

    Weitere Bildertafeln:

    Man merkt nur an den abgekohlten Tafeln, dass wir uns auf dem rekonstruierten Abschnitt der Brücke befinden:

    Ein kleiner Souvenirladen der Gesellschaft zum Wasserturm: