New York City (Galerie 1)

  • Danke nochmal!

    Ich finde dass New York hat auf jedenfall intressante Zeugnise von historische Hochhauser. Es gibt in diese Bereiche auch bedeutende Ensembles. Leider ist ja die Stadt auch ein bisschen von Baunsunden gepragt. Viele Hochhauser sind eh von 1970 und sieht ja auch ein bisschen schabig aus. Wenn es kommt zu post-moderne "Skyline" ist ja New York schon von Shanghai uberholt.

    Manchmal ist es auch schade dass viele und halb-schone Innenstadten von USA fur halbherzige CBD plattgemacht wurde. Boston ist da ein erschreckende Beispiel. Quebec City ist ja eine wunderbare Ausnahme; eine Nordamerikanische Stadt mit eine Intakte Stadtmauer und Altstadt.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Quebec_City\r
    en.wikipedia.org/wiki/Quebec_City

  • Auch von mir vielen Dank für die schönen Bilder!
    Ich zähle New York auch zu meinen 5 Lieblingsstädten, einfach weil die Fülle hinstorischer Wolkenkratzer völlig einzigartig auf der Welt ist. Chicago hat zwar noch einige sehr schöne, aber bei weitem nicht diese Masse und Dichte. 8)

    Der Abriß des "Singer Building" kann aber mit nichts gerechtfertigt werden, es war in meinen Augen das schönste Hochhaus überhaupt. Es müsste echt rekonstruiert werden. :klaresnein:

  • 10 Bilder vom Madison Square Park.

    Der Madison Square Park hat mir sehr gut gefallen, einen Überblick hatte ich schon vom Empire State Building eingestellt. Auf dem ersten Bild komme ich vom ESB die 5. Avenue herunter auf den MSP zu. Am Ende des Platzes sehen wir das Flatiron Building, auf dessen Spitze sich im Rahmen eines „Event Horizon New York“ eine menschengroße Skulptur befand und vermutlich aktuell auch noch befindet. Insgesamt wurden in NYC und vor allem um den MSP 30 solcher Figuren, vor allem auf Dächern, positioniert. Der Platz und der Bereich vor dem Flatiron ist wunderbar bestuhlt und es liegt eine Menge Informationsmaterial über den Platz aus. 1876-1882 standen an der Westseite des Platzes Arm und Fackel der Freiheitsstatue, um Spenden für den zu finanzierenden Sockel zu sammeln. Die Statue selbst war bekanntlich ein Geschenk Frankreichs.

    100


    „The Flatiron Building was designed by Chicago’s Daniel Burnham as a vertical Renaissance palazzo with Beaux-Arts styling“ (Wikipedia).

    101


    Hinter dem Flatiron sehen wir das Sohmer Piano Building (1897 im Beaux Arts Stil).

    102


    Im Osten des Platzes sehen wir, wie schon vom ESB geschildert, das Met Life North Building (links) sowie den Met Life Insurance Tower.

    103

    Hier sehen wir die gleiche Ecke in den 20ern. Man kann undeutlich die aufwändigen Stuckarbeiten erkennen, die vom Met Life Tower leider in den 60ern entfernt wurden. Links vom Met Life Tower sehen wir die kleine Presbyterian Church (1898 von McKim, Mead and White) die 1928 für das Met Life North Building schon wieder abgerissen wurde.

    104 (Wikipedia)

    Diese Uhr am Met Life Tower ist 8 Meter (!) groß und lässt den ursprünglichen Zustand des Turmes vor der Entstuckung erkennen. Ich möchte noch mal den Namen des Architekten „Napoleon LeBrun“ erwähnen. Wahrscheinlich haben die Amerikaner ihn „Liehbrann“ ausgesprochen, mit gerolltem „R“.

    105

    Jetzt sehen wir das Met Life North Building von der 24. Straße aus. Das Gebäude wurde 1928 begonnen, der Architect, Harvey Corbett, hatte es höher geplant als das ESB, nach dem Börsencrash wurde die Bautätigkeit zunächst eingestellt und in den 50ern nur teilweise, aber immerhin noch mit 100 Stockwerken, fertiggestellt.

    106

    Hier sehen wir die 24. Straße zurück durch die beiden Met Life Gebäude zurück zum Park. Die Brücke gefällt, wie überhaupt beide Gebäude.

    107

    Jetzt sehen wir um das Jahr 1900 vom Flatiron über den Park zum (zweiten) Madison Square Garden. Vorne sehen wir den Dewey Arch, dem Titus-Bogen in Rom nachempfunden und 1899 anlässlich des Sieges der USA über die Spanier in der Bucht von Manila errichtet, 1901 schon wieder abgerissen. Der (zweite) Madison Square Garden wurde 1890 mit der größten Veranstaltungshalle seiner Zeit von Stanford White von McKim, Mead and White errichtet. 1925 wurde das Gebäude durch die New York Life Insurance Company auch schon wieder abgerissen, Stanford White wurde übrigens am 25.06.1906 im Dachrestaurant des durch ihn selbst gebauten Gebäudes von einem eifersüchtigen Ehemann erschossen. Für McKim, Mead and White ist das am Madison Square Park schlecht gelaufen, zwei Gebäude in der Folgezeit abgerissen und ein Architekt erschossen, von diesem Schlag haben sich McKim, Mead and White nicht mehr erholt (nicht zu glauben, was man bei Wikipedia alles finden kann).
    http://www.nyc-architecture.com/GON/GON016.htm\r
    http://www.nyc-architecture.com/GON/GON016.htm


    108


    Heute steht an gleicher Stelle an der Nord-Ost-Ecke des Parks das New York Life Building (Cass Gilbert 1928, mit für Cass Gilbert typischer vergoldeter Spitze), das der Kathedrale von Salisbury nachempfunden sein soll, hier in einer Aufnahme vom ESB. Hier wurde immerhin ein Klassiker durch einen neuen Klassiker ersetzt.

    109

    Einmal editiert, zuletzt von Erpel (31. Januar 2013 um 18:25)

  • Sehr anschauliche Serie, Entenmann. Vielen Dank bis hierher.

    Hier sieht man übrigens, dass im Jahr 1906 wohl noch die alte neugotische Presbyterianer Kirche am Madison Square stand, welche sodann für den Met Life Tower weichen musste.

    Schon 1912:

    Bildquelle jeweils: Library of Congress

    "Met Life fresssen Kirchen auf."
    Die Frequenz der Ersetzung und Neuerrichtung von Bauten in jener Zeit war schon mitunter abenteuerlich.


    P.S.: Das Met Life North Building sollte übrigens dann nach vollständiger Fertigstellung so aussehen. :schockiert: Meine Assoziation: Termitenhügel
     Bildquelle: nyc-architecture.com

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zitat von "spacecowboy"


    ... Im direkten Vergleich beispielsweise mit asiatischen Wucherstädten wie Shanghai (ich kenne beide Städte persönlich) schneidet NY städtebaulich und architektonisch deutlich besser ab. Bei Tokyo und allen anderen japanischen Großstädten dürfte das kaum anders sein....
    ..

    Bei japanischen Städten darf man aber nicht vergessen, dass diese während des 2.Weltkriegs genauso kaputt gebombt wurden wie die deutschen Städte. Beim Angriff auf Tokio kamen an einem einzigen Tag über 100.000 Menschen um´s Leben, mehr als bei den Atombomenabwürfen in Hiroshima und Nagasaki. Der Angriff auf Tokio gilt als größtes Bombardement mit konventionellen Waffen.

  • Zitat von "spacecowboy"

    Eine gewisse städtebauliche Qualität kann NY aber nicht abgesprochen werden. Allein die Häuserfronten rund um den Central Park sind beinahe schon ein Gedicht. Von daher glaube ich nicht, dass ästhetische Überlegungen in dieser Stadt niemals eine Rolle gespielt haben sollen. Im Gegenteil: Im direkten Vergleich beispielsweise mit asiatischen Wucherstädten wie Shanghai (ich kenne beide Städte persönlich) schneidet NY städtebaulich und architektonisch deutlich besser ab.

    Erst, fur mich ist New York immer noch in 1970 fest! Ein grosse Teil von Manhattan ist dadurch extrem gepragt. Dabei teilt es vieles mit deutsche Grosstadten.

    Ich wollte eigentlich ein Paar Worter hierzuschreiben. Vielleicht kommt es an meine Unintresse an Amerika as Land und meine persohnliche Intresse an China an. Trotzdem finde ich Shanghai als Stadt Stadtebaulich intressanter und schoner. Ich hatte ja am 10 September 2001 die vergnugnung Manhatten von die Luft zu betrachten und damals war ja World Trade Center nicht die einzige Dorn im Auge.
    Was mir oft fehlt in New York und allgemein in Amerikanische Stadten ist ein oder ein andere Form von Altstadt-gefuhl. Shanghai hat egeintlich noch weniger Geschichte als New York; dafur bietet die ubrigbliebene Shikumen deutlich mehr Atmosfare als die schnurgerade Strassen von New York. Viele Teilen von Shanghaier Altstadt ist ja letztendlich nicht Authentisch aber es bietet trotzdem nettere Atmosfare weil es Gassen und eine Enge gibt. Das fehlt in New York!

    Shikumen in Shanghai (http://shanghai.cultural-china.com/html/City-Beats/City-Feature/201006/13-5876.html\r
    shanghai.cultural-china.com/html ... -5876.html)

    http://lh6.ggpht.com/_HFdYenH9448/SdIIlf0mHVI/AAAAAAAAAK0/mRqT8UiAel0/DSC_0073.jpg\r
    lh6.ggpht.com/_HFdYenH9448/SdIIl ... C_0073.jpg
    http://lh4.ggpht.com/_89sfIUyHhZk/SfuuOhBu45I/AAAAAAAAAeQ/i9XGysPRtP0/P1030279.JPG\r
    lh4.ggpht.com/_89sfIUyHhZk/SfuuO ... 030279.JPG
    http://farm3.static.flickr.com/2316/2536389253_410cdf6915_o.jpg\r
    farm3.static.flickr.com/2316/253 ... 6915_o.jpg
    http://media.lonelyplanet.com/lpimg/3243/3243-38/preview.jpg\r
    media.lonelyplanet.com/lpimg/324 ... review.jpg
    http://image59.webshots.com/159/7/79/14/2157779140039208734tATLVU_fs.jpg\r
    image59.webshots.com/159/7/79/14 ... LVU_fs.jpg
    http://pic.nipic.com/2008-03-13/200831315553286_2.jpg\r
    pic.nipic.com/2008-03-13/200831315553286_2.jpg

    In New York sind die altere Bebauung genauso gerade und es fehlt dabei Charm und Gefuhl. Es ist wie ein Mathematiker alles berechnet hat oder SimCity.

    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qsn31v8v0z8r&scene=18435198&lvl=1&sty=b&eo=0&where1=New%20York%2C%20NY\r
    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qsn31v ... rk%2C%20NY

    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qsyfyf8v3vjh&scene=51507008&lvl=2&sty=b&eo=0&where1=New%20York%2C%20NY\r
    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qsyfyf ... rk%2C%20NY

    Es ist Manhattan aber es sieht aus wie eine schwedische Vorort

    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qsxrsr8v3vqm&scene=51507038&lvl=2&sty=b&eo=0&where1=New%20York%2C%20NY\r
    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qsxrsr ... rk%2C%20NY

    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qspwcm8v1m60&scene=18472781&lvl=1&sty=b&eo=0&where1=New%20York%2C%20NY\r
    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qspwcm ... rk%2C%20NY

    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qsxdrt8v3rmy&scene=51507068&lvl=1&sty=b&eo=0&where1=New%20York%2C%20NY\r
    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qsxdrt ... rk%2C%20NY

    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qsychb8v43h7&scene=51511525&lvl=2&sty=b&eo=0&where1=New%20York%2C%20NYSo\r
    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qsychb ... %2C%20NYSo

    Es konnte DDR-sein
    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qsznf48v2n31&scene=18424806&lvl=1&sty=b&eo=0&where1=New%20York%2C%20NY\r
    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qsznf4 ... rk%2C%20NY

    Ein trauriges Ensemle:
    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qsskj08v1w5r&scene=51728718&lvl=1&sty=b&eo=0&where1=New%20York%2C%20NY\r
    http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=qsskj0 ... rk%2C%20NY

  • Sachsebachs Bemerkung zu Tokyo ist richtig und notwendig.
    Was, auch in diesem Zusammenhang, mit New York zu tun hat:
    Man darf bei der Beurteilung von Städten und Architektur nicht ganz die geschichtlichen, politischen und sozioökonomischen Hintergründe vernachlässigen.
    Etwa kann es nicht angehen, das Mingener Haus der Kultur völlig reflektionslos als unproblematischen, formal gelungenen Versuch eines Neo-Neo-Klassizismus durchgehen zu lassen und die faschistische Ideologie, die ihm innewohnt, zu übersehen versuchen.
    Gleiches gilt für New York. Die Gewalt und Brutalität, die von hier ausging und immernoch ausgeht, spiegelt sich in Stadtanlage und Gebäuden wider, und dies nicht erst seit den plumpen, hässlichen Neubauten der 60er und 70er. Schon den Historismusbauten wohnt ein unsäglich hemmungslos-gewalttätiger Zug inne, eine Rücksichtslosigkeit gegenüber den Nachbargebäuten, auch und gerade den besten, zB Flat Iron Building. Imgrunde sind alle Gebäude der Stadt Autisten. Oder in ihrer Sprache: Architektur gewordener rugged individualism.
    Das Ergebnis mag man durchaus als sehenswert beurteilen, vor allem von oben bzw als Silhouette aus einiger Distanz (die Straßenbilder hingegen kommen mir völlig unerträglich vor, ich habe noch kein Bild gesehen, auf dem dies nicht der Fall war). Einzelne Gebäude mögen für sich betrachtet durchaus ansprechende architektonische Leistungen darstellen. Nicht nur, dass ich vermeine, von dieser beziehungs- und intentionslosen blindwütig-hysterischen Aneinanderreihung von Türmen (eine interessante Analogie zur früh- bzw protokapitalistischen Toskana übrigens: das renaissancezeitliche Altstadtbild Florenz' oder Bolognas wird ob seiner überbordenden Fülle von Geschlechtertürmen als schaurig beschrieben, erst durch den Abriss von ca 99% von ihnen wurden die wenigen Relikte als malerisch empfunden) wohl schon nach wenigen Tagen gründlich genug zu haben: der Geist, der diese Stadt errichtet hat, haftet ihr durch und durch an. Brandmauer hat als Antithese das alte Nürnberg hingestellt, ein in der Tat äußerst gelungener 'Vergleich': die aus humanistischem Geist geborene und herangewachsene Bürgerstadt, in welcher jedes Haus sich ein- und unterordnete und auf das Ganze Bezug nahm gegenüber dieser form- und gefühllosen Aneinanderreihung von ästhetisch funktionslos gewordenen Türmen. Literarisch hat dies der (im übrigen äußerst rechtskonservative und keineswegs marxistisch-leninistische) Schriftsteller Joachim Fernau auf die Spitze getrieben, in dem er the American way of life der berühmten Claudius-Schlusszeile aus "Der Mond ist aufgegangen": "...und unserm kranken Nachbarn auch" gegenüberstellte.

    Unter Berücksichtigung dieser grundlegenden Einschränkungen kann man natürlich sagen, dass es um das historistische Stadtbild New Yorks (und dieses darzustellen, ist wohl der Verdienst dieses Strangs) schade ist. Ein Kontrast der modernen Metropole mit jenem eigenwillen 'Altstadtviertel' wäre sicher recht interessant gewesen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • New York VII

    Danke für die Bildern von Palantir: Dass ein Vorgängerbau der Presbytarian Church exakt auf dem heutigen Standort des Met Life Towers stand, wusste ich nun auch nicht. Auch die Bebauung gegenüber, die durch das Met Life North Building ersetzt wurde, finde ich interessant. Wahnsinn, wie der Madison Square Park in den letzen 80 Jahren umgekrempelt wurde. Immerhin ist am Ende Qualität herausgekommen.

    Weiter mit 20 Bildern von der east 42. street

    Vom Times Square komme ich zunächst an den Bryant Square, dessen Bebauung an der Westseite auch die Süd-Ost-Ecke des Times Square dominiert, das neue Met Life Building und der Bank of America Tower (2009). Diese Ecke sah vor neun Jahren völlig anders aus.

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    Der Platz bietet mitten in Manhattan eine relativ ruhige Ecke, leider haben wir ihn erst an unserem letzten Abend besucht. Es gibt reichlich Sitzmöglichkeiten und eine schönen Blick auf die umliegenden Gebäude, hier das American Radiator Building (Raymond Hood 1924) sowie das Empire State Building. An der Ostseite des Platzes steht die NY Public Library, die ich leider nicht fotographiert habe. http://www.nyc-architecture.com/MID/MID067.htm\r
    http://www.nyc-architecture.com/MID/MID067.htm Hier seht Ihr überhaupt einige schöne Aufnahmen des Platzes.
    [
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    Etwas weiter die 42 Straße Richtung Osten kommen wir zur Grand Central Station, einem Beaux-Arts-Palast, gebaut 1902-1913, auch dieser Bau stand in den 60ern vor dem Abriss. Außen sowie innen ist der Bau spektakulär, die 38m hohe Halle ist weltberühmt und taucht in diversen Filmen auf. In der Decke ist die Abfolge der Sternzeichen abgebildet, allerdings aus mir unbekannten Gründen in umgekehrter Reihenfolge.
    http://www.nyc-architecture.com/MID/MID031.htm\r
    http://www.nyc-architecture.com/MID/MID031.htm Die umliegende Bebauung ist extrem gewaltig, so habe ich es tatsächlich verpennt, vernünftige Außenaufnahmen vom Bahnhof zu machen.

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    Die Merkur-Skulptur über dem Haupteingang wiegt 1500 Tonnen.

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    Ich hatte schon mal geschrieben, dass der Verlust der Penn Station am ehesten im Grand Central zu erahnen ist. Hier sehen wir die unterirdische Eingangshalle der aktuellen Penn Station, in die man von oben herunterkommt. Sie ist deutlich weniger spektakulär, ist aber fast schon wieder ganz lustig und hat fast etwas von Raumschiff Orion. So stellte man sich in den frühen 60ern das Jahr 2000 vor. In meiner Urlaubsvorbereitung hatte ich irgendwo gelesen, in der alten Penn Station kam man in New York wie ein König an, jetzt käme man aus dem Untergrund wie eine Ratte. Aktuell soll es Pläne geben, das James Farley Post Office in einen Bahnhofs-Neubau zu integrieren. Davon habe ich aber nichts gesehen und wüsste auch nicht, wie das funktionieren soll.

    117

    Dieses Bild wurde 1932 vom ESB geschossen Bild sehen wir die Situation in der 42. Straße um das Chrysler Building. Die 42. Straße läuft von der Bildecke links unten vor dem Chrysler Building entlang nach rechts. Ganz links im Bild steht das neue Waldorf Astoria (1931, der Vorgängerbau wurde für das ESB abgerissen). Davor, etwas kleiner, aber aufwändig verziert steht das Helmsley Building (1928), ein Wahnsinnsbau, der aktuell in seinem Umfeld tatsächlich untergeht. Direkt vor dem Chrysler Building steht das Chanin Building, Baujahr 1928 (Sloan & Robertson) und unverkennbar Art-Deco. Ganz recht außen, nach oben mehrfach versetzt, steht das Daily News Building aus dem ausgehenden Art-Deco (1929-1930 Raymond Hood), das die Nachkriegsmoderne bereits vorweg nimmt, und zu diesem Zeitpunkt außergewöhnlich war.


    118 Bildquelle: wikipedia

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    Blick bei Nacht auf 383 Madison Avenue.

    120

    Jetzt sehen wir auf das Chanin Building an der Südseite der 42. Straße.

    121

    Jetzt bin ich etwas weiter östlich und sehen zurück auf das Socony Mobile Building (1956) und das Chanin Building. In dieser Gegend, in der 42. Staße östlich des Chrysler Building war ich nur einmal und habe viel zu wenige Bilder geschossen. An den Art-Deco Eingangsportalen von Chrysler und Chanin Building bin ich Richtung UNO Gebäude vorbeigewetzt, ohne sie weiter zu beachten. Tragisch.

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    Hier haben wir das Daily News Building, das wir in der Perspektive von 1932 schon mal gesehen hatten.

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    Und jetzt sind wir im UNO-Gebäude. Die Fassade rechts an der Eingangsseite ist katastrophal gammelig, ich habe leider kein besseres Bild gemacht. Wenigstens haben sie ihr Bordrestaurant verbesserst, das sah vor neun Jahren noch aus wie eine HO-Gaststätte.

    124

    Einmal editiert, zuletzt von Erpel (1. Februar 2013 um 15:05)

  • Solche Fassaden wir auf dem vorletzten Foto haben mir bei meinem Besuch der Stadt nur Beklemmung eingeflößt:
    weite, langweilige, gerasterte Flächen, auf denen das Auge keinen Halt findet, tiefe, verschattete Straßenschluchten. So richtig behaglich ist das nicht.
    Natürlich gibt es ein paar beeindruckende Beispiele, wie es anders geht (Woolworth, Chrysler, Empire State), aber die liegen alle über sechzig Jahre zurück und befinden sich in der aussterbenden Minderheit.
    Es ist lange her, daß ich dort war, was mich seinerzeit (achtziger Jahre) auch erschüttert hat, war die vernachlässigte Infrastruktur, so hingen Telefondrähte wie Wäschenleinen (an den Altbauten) wahllos über die Straße gespannt, Klingelschilder baumelten am seidenen Faden.
    Zu New York fällt mir immer der einerseits urkomische, andererseits bedrückende Film "Die Zeit nach Mitternacht" von Martin Scorcese ein, der die Atmosphäre der Stadt hervorragend einfängt.

  • Also mir gefallen weder New York (dort war ich aber noch nie) noch Shanghai (zweimal auf Dienstreise dort gewesen). Hochhausstädte sind für mich unglaublich langweilig - und auch die vielleicht 5% der Hochhäuser, die etwas mehr hermachen (aber trotzdem in ihrem globalisierten Stil überall in der Welt stehen könnten - was an sich schon langweilig ist) können das nicht "umbiegen". Von der Fotoserie hier scheint mir New York aber deutlich interessanter. Shanghai fand ich persönlich eine schrecklich hässliche Stadt - natürlich gab es dort auch interessantes - aber das waren die Menschen mit ihrer anderen Kultur und z.B. die alten Schlepper auf dem Fluss -- baulich konnte ich der Stadt gar nichts abgewinnen - auch die stolzen Höhepunkte der Neuzeit, die mir stolz gezeigt wurden, haben es mir überhaupt nicht angetan (natürlich habe ich mir das vor Ort nicht anmerken lassen :-)). Aber immerhin ist Shanghai noch interessanter als viele der anderen namenlosen Hochhausstädte in Ostchina, gegen die für mich auch noch das letzte, heruntergekommenste Plattenbaugebiet in Europa lebenwert wirkt - konkret spreche ich hier von den Städten Wuxi und Baoding, in denen ich längere Zeit war. Nochmal aber - trotzdem war es dort auch schön/interessant aufgrund von Kultur und Menschen - aber definitiv nicht von der Architektur her.

    Man sollte aber immerhin anerkennen, dass es unglaublich viele Menschen gibt,die von diesen Megametropolen unglaublich fasziniert sind - und das es auch sicherlich hundertmal so viele Leute gibt, die von New York fasziniert sind wie von Görlitz etc. -- Somit die Wirklichkeit ist eben vielschichtig - aber ich selbst möchte nie nie nie in so einer Stadt leben wie Shanghai -- brrr. - New York auch nicht - aber die Stadt würde ich mir schon irgendwann mal anschauen - obwohl es gibt viele Reiseziele, die auf meiner Liste weiter oben stehen.

  • Zitat von "Frank-W"


    Man sollte aber immerhin anerkennen, dass es unglaublich viele Menschen gibt,die von diesen Megametropolen unglaublich fasziniert sind - und das es auch sicherlich hundertmal so viele Leute gibt, die von New York fasziniert sind wie von Görlitz etc. --

    Das ist zwar an sich zutreffend, aber kein brauchbares Argument 'für' derartige Wucherungen, die mit dem jahrtausendealten Stadtbegriff nicht mehr viel zu tun haben.
    Die Vorlieben des massentouristischen Pöbels sind eben unergründbar bzw rational nicht nachvollziehbar.
    Auch der Berliner Ku'damm genießt weit mehr Aufmerksamkeit oder Wertschätzung als der Görlitzer Untermarkt.
    New York oder Hong Kong steht halt auf dem massentouristischen Programm von massentouristischen Veranstaltern, so wie die USA als Reiseland massentouristisch angeboten wird. Eine Woche Toskana oder eine Woche Ostküste oder eine Woche Westküste, in Frankreich waren wir eh schon letztes Jahr. nach Deutschland fährt ohnehin keiner, und wenn, dann nach Berlin, Hamburg oder München. Damit wird das Land abgehakt.
    Bei New York kommt noch ein entscheidender Faktor hinzu: Wer herrscht, setzt auch ästhetische Standards. Macht will eben bewundert werden.
    Daher singt die Welt den Lobpreis auf New York, in Ermangelung anderer überhaupt auch nur in Betracht kommender Objekte.
    Ich meine, dass wir es noch erleben werden, dass kein Hahn nach diesen Städten des Grauens (KH Deschner) kräht.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @Ursus Carpathicus

    Grundsätzliche Zustimmung; ich denke, die Massentouristen wollen einfach Tapetenwechsel und da sie auch nicht sehr gebildet sind, schauen sie sich halt an, was ihnen der Reiseveranstalter auf die Tageskarte setzt, sei es Downtown - N.Y. oder Schloß Augustusburg in Brühl.

    Früher dachte ich auch gewissermaßen, daß die USA außer Wolkenkratzern und endlosen Einfamilienhausteppichen nichts zu bieten hätte, dabei sind die alten Neuengland- und die historischen Südstaaten ein Paradies für Freunde traditioneller Architektur.

    Allein Jeffersons Haus in Monticello ist ein palladianischer Leckerbissen höchster Güte!

  • Zitat von "ursus carpaticus"


    Ich meine, dass wir es noch erleben werden, dass kein Hahn nach diesen Städten des Grauens (KH Deschner) kräht.

    Wir werden sehen - schlecht würde ich das auch nicht finden und ich gehöre ja zu denen, die weder Berlin, noch Hamburg oder München schön finden. - Ich glaube es allerdings nicht so recht - ich habe eher den Eindruck, dass das Interesse für historische Bauten im Kleinen eher auf dem absteigenden Ast ist - als Beispiel kann ich jetzt nur die Lokalpresse Bautzen und Region anführen. --- Es scheint zwar so zu sein, dass Rekofreunde (leicht) Zulauf gewinnen (also solche die in den Großstädten irgendwelche Highlights wieder hinstellen wollen), aber (meiner Meinung nach) wirkliche Denkmalpfleger (also solche, die gern ein Haus mit Geschichte behutsam sanieren) eher seltener werden. Dem Argument das viele Rekos eher kontraproduktiv für den Erhalt etwas angeschlagener Orignalsubstanz sind, würde ich mich eher anschließen -- die Rekos auf dem Dresdener Neumarkt sind definitiv keine gute Entwicklung für die orginalen prächtigen Barockbürgerhäuser in Bautzen, um die sich in bester Lage immer noch keiner schert - (und ich weiß, dass es in der Stadt viele Stimmen gibt, die nur die Fassade erhalten wollen). Ich selbst bin kein Rekogegner würde aber den Erhalt von noch vorhandenem immer ganz weit vor Rekos ansiedeln. - Also wie gesagt - ich glaube nicht wirklich an extreme Interessensverschiebung. Schon bei Diskussionen selbst hier auf der Seite erkennt man, dass sich der Fokus doch stark auf einzelne Städte richtet -- immer wieder Görlitz (ich weiß diesmal habe ich es eingeworfen) aber um Städte, die nach meiner Meinung nach locker genauso toll sind - z.B. Schwerin - interessiert sich doch jetzt schon kaum jemand - wenn man mal von ein paar einzelnen Männern absieht. Nebenbei - gibt es eigentlich auch eine nennenswerte Anzahl an Frauen die mit tiefem Herzblut für Städte wie Görlitz schwärmen und nicht nur sagen "Ja schön - stimmt schon" --- kenne ich aus meinem Bekanntenkreis gar nicht - ich kenne aber zig Personen (vor allem auch Frauen - aus dem Studium) die New York, tanzende Afrikaner, Karnevall der Kulturen etc. immer ganz besonders toll finden. -- Ich glaube nicht an den Untergang der "schönen Kleinstädte" aber ich glaube kaum, dasss sie im Gegenüber mit den "hässlichen Großstädten" sich positiv entwicklen in den nächsten 30 Jahren.

  • Frank-W

    Die Kleinstädte könnten bald noch aus ganzen anderen Gründen als aus rein ästhetischen Zuzug erhalten:
    die Großstädte verwahrlosen immer mehr und es wird immer gefährlicher dort zu leben.
    Warten wir es ab.

  • Zitat von "Brandenburger_Tor"

    Frank-W

    Die Kleinstädte könnten bald noch aus ganzen anderen Gründen als aus rein ästhetischen Zuzug erhalten:
    die Großstädte verwahrlosen immer mehr und es wird immer gefährlicher dort zu leben.
    Warten wir es ab.

    Wenn es so ist, dass wie ich in Deine Worte jetzt etwas überspitzt hineindeute :) die Großstädte zu 3/4 nur noch von südländischen "Horden" bevölkert sind, es ständig zum "Clash of Cultuers" (rivalisierende Mafiabanden etc.) kommt und für die Weißen Zustände herrschen wie aktuell in Südafrika (habe gerade erst vor kurzem mit einem weißen "Flüchtling" aus Südafrika gesprochen - die Heile Welt- Eine Welt -Medien berichten darüber ja eher selten), dann ist es definitiv auch für die Kleinstädte zu spät, da helfen auch die teilweise noch erhaltenen Stadtmauern nichts mehr :-). Aber dazu muss es ja wirklich nicht kommen - vielleicht treffen ja auch die Heile-Welt-Szenarien einer friedlichen, heilen Multiwelt zu - - oder am wahrscheinlichsten, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Übrigens - Statistiken zeigen, dass Amokläufe häufiger (auf die Bevölkerungszahl gerechnet) in Kleinstädten stattfinden - auch Verkehrstote gibt es deutlich mehr.

    Aber zurück zur Welthauptstadt New York...

  • Lustiger als New York ist Shibam in Yemen: Hochhauser aus (fast) Mittelalter.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Shibam\r
    en.wikipedia.org/wiki/Shibam

    http://img404.imageshack.us/img404/6374/shibamyemen01s6tu.jpg\r
    img404.imageshack.us/img404/6374 ... 01s6tu.jpg

    http://photography.nationalgeographic.com/staticfiles/NGS/Shared/StaticFiles/Photography/Images/POD/a/aerial-view-shibam-steinmetz-957004-xl.jpg\r
    photography.nationalgeographic.c ... 004-xl.jpg

    http://lh5.ggpht.com/_tDKkb7EceOE/RhQ86KrQrZI/AAAAAAAAAMA/tn5nRZ1O5dw/lo+SHIBAM+Town+1.JPG\r
    lh5.ggpht.com/_tDKkb7EceOE/RhQ86 ... Town+1.JPG

    Das ist schon besser als Manhattan :zwinkern:

  • New York VIII

    @ Brandenburger Tor: Wenn Du in den 80ern (vor Giuliani) zuletzt in NYC warst, solltest Du mal wieder hinfahren, ich denke, dass NYC jetzt deutlich freundlich und auch sicherer ist. Du hast sicher recht, dass die schönsten Gebäude aus den 00ern bis 30ern stammen, aber gerade ab 1985 wurden auch wieder einige schönere Gebäude gebaut, etwa die JP Morgan Bank, das Citicorp Center, das Lipstick Building (kommt gleich), der Bank of America Tower oder jetzt gerade The Beekmann.

    @ UC und BT: Vielen Dank für „massentouristischer Pöbel“ und „nicht sehr gebildet“. Ich habe zwar auch schon kleinere Ziele angesteuert, war aber auch schon oft als „Massentourist“ unterwegs und fühle mich von Euch geschmeichelt. Wahrscheinlich seid Ihr die einzigen, die sich den Petersdom anschauen, sich aber nicht als Massentourist fühlen.


    Abschließend noch 25 Bilder, ich nenne es mal „best of the rest“.

    Zunächst sehen wir das riesige GE Building (Raymond Hood 1933) im Rockefeller Center. Es ist auffällig, wie viele große Gebäude gerade noch in den ganz frühen 30ern, also in der dicksten Wirtschaftskrise, fertiggestellt wurden. Aber die Objekte wurden noch in der Boomphase eingetütet, dann eben auch gebaut und standen oft zunächst teilweise leer.

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    Jetzt sehen wir drei Bilder durch die Bebauung des Times Square zu Times Square 4, zum Empire State Building und zum Bank of America Tower.

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    Jetzt sehen wir den Times Square bei Nacht, absolut sehenswert, es ist die Hölle los, dabei jede Menge Sitzgelegenheiten und überall Security, die z.B. Biertrinken sofort unterbindet. Bis Giuliani soll der Times Square ein Treffpunkt von Drogendealern gewesen sein, den man spätestens bei Dunkelheit besser mied. Nicht vorstellbar.

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    Jetzt sehen wir die weithin völlig unbekannte Cathedral of St. John the Divine, der Grundstein wurde 1892 gelegt, fertig sind sie noch lange nicht. Immerhin ist dies die drittgrößte Kirche der Menschheit nach dem Petersdom und der Petersdom-Kopie in Westafrika. Bautätigkeit konnte ich zur Zeit nicht erkennen.

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    Jetzt sehen wir die Bibliothek der Columbia Universität von McKim, Mead and White ...

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    ... und eine Adlerfigur der alten Penn Station vor 2 Penn Paza.

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    „Der Kern von SoHo, der Cast Iron Historic District, wurde aufgrund der besonderen in der amerikanischen Gründerzeit 1840-1890 entwickelten Gusseisenbauweise der Lager- und Fabrikgebäude unter Denkmalschutz gestellt. Fast wäre jedoch dieser Kulturschatz verloren gegangen, als man 1962 eine Schnellstraße quer durch SoHo plante, um eine bessere Anbindung zwischen Nord- und Südmanhattan zu erreichen. Nach massivem Protest wurden diese Planungen 1968 eingestellt. 1971 gewann die Künstlergemeinde endgültig den Rechtsstreit um den Erhalt der Lagerhäuser“ (Wikipedia).

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    Den Hearst Tower hat man bereits in den 20ern begonnen, eine geplante zweite Phase wurde wegen der Weltwirtschaftskrise immer wieder verschoben. Zuende gebracht hat ihn Norman Foster 2004, der in den bestehenden Gebäudeteil (zu erkennen in der Mitte ganz unten bräunlich mit einem kleinen Turm) einen neuen Gebäudeteil hinein baute. Das Gebäude gilt als super-Öko, aber ich finde es auch so gelungen.

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    Jetzt sehen wir die Park Avenue hinunter auf das Met Life Building (1960-1963, Entwurf Walter Gropius) und das davor liegende Hemlsey Building. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1928 und sollte wohl mal eine Einheit mit dem Grand Central bilden, dies wurde dann durch das Met Life Building jäh gestört. Die Laterne auf der Spitze steht in 172,5 m Höhe (Ulmer Münster 161,53 m). Dieses Wahnsinns-Gebäude geht in seiner Umgebung tatsächlich unter, man sieht es auch konkret nur die Park Avenue herunter. Irgendwo hier steht auch das pompöse Waldorf-Astoria-Hotel, aber das habe ich gar nicht wahrgenommen. Richtig gut ist das Helmsley Building nicht zu fotographieren, weil hier so gut wie nie die Sonne scheint. Auf dem Metlife Building (damals noch Pan Am Building), war ein Hubschrauberlandeplatz, der Flugverkehr wurde allerdings nach einem Unfall 1977 eingestellt. Richtung Norden fuhren über den grünen Mittelstreifen der Park Avenue aus den Vorgänger-Bauten des Grand Central vor Urzeiten einmal Züge Richtung Norden. Mit etwas Phantasie kann man sich das sogar vorstellen, der Grünstreifen hat noch etwas von einem Bahndamm.

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    Das Lipstick Building (1986) nahe dem UNO-Gebäude, für mich absolut ein Beispiel für eine gelungene 80er-Bebauung. Im 17. Stockwerk befand sich das Büro des Milliarden-Betrügers Bernard Madoff.

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    Gerade in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen in New York sehr viele deutsche Emigranten. Es gab deutsche Viertel („Kleindeutschland“), zunächst in der East Village um den Tompkins Square, später in Yorkville auf Höhe der 86. Straße. Einen schweren Schlag für die deutsche Gemeinde in NYC war der Unter-gang eines Ausflugsdampfers namens General Slocum im East River am 15.06.1904 mit wenigstens 1.000 Toten.
    [url=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,410073,00.html\r]http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,410073,00.html\r[/url]
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    Der erste Weltkrieg war dann Anlass für die Deutschen in New York und den USA, endgültig auf Tauchstation zu gehen. Deutsche Gemeinden lösten sich auf, Namen wurden geändert, in einfachen Fällen verloren Namen mit –mann ein „n“, Phantasiebegabtere machten aus Kreisler „Chrysler“ oder aus Pressler „Presley“ (geschichtlich Interessierte werden wissen, dass bis zum ersten Weltkrieg das Haus Windsor noch Haus „Sachsen Coburg-Gotha hieß). In New York zogen die Deutschen im Anschluss ins Umland oder nach Astoria in Queens.

    Aktuell ist er sehr schwer, in NYC Spuren deutscher Vergangenheit zu finden, genau genommen findet man so gut wie nichts. In der 86. Straße, Ecke 2. Avenue finden wir das deutsche Spezialitätengeschäft „Schaller“ und das Restaurant Heidelberg (mit einer Latino-Bedienung in Lederhosen). Generell ist es nicht mehr vorstellbar, dass hier mal ein deutsches Viertel war. Im heutigen East Village kann man sich die Straßenzüge schon eher in Deutschland vorstellen, das Haus am 12. St. Mark’s Place aus dem Jahr 1889 weist durch seine Inschriften „Deutsch-Amerikanische-Schützen-Gesellschaft“ und „Einigkeit-macht-stark“ seinen Ursprung deutlich aus.

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    Ein paar Straßen weiter steht dieses Haus (verzeiht mir den Exkurs), das immerhin Rock’n’Roll Geschichte geschrieben hat. Das Gebäude zierte die Led Zeppelin Platte „physical graffitty“, vor dem rechten Eingang saßen Mick Jagger und Keith Richards in dem Video für „Waiting on an friend“.

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    Hier haben wir die Spitze des Municipal Building nahe der Brooklyn Bridge (1914, zum letzen Mal meine Lieblingsarchitekten von McKim, Mead und White).

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    Hier sehen wir das Bankers Trust Building von 1912 direkt an der New Yorker Börse. Es steht exakt auf der Position des Gillender Building, über das ich schon mal meinem Las-Vegas-Strang berichtet hatte. Hier wurde versucht, die Spitze des Mausoleums von Halicarnassus auf den Companile zu setzen. Ich hatte schon mal geschrieben, dass ich in NYC einige Beispiele wirklich kreativer Architekten gefunden habe. http://en.wikipedia.org/wiki/14_Wall_Street\r
    en.wikipedia.org/wiki/14_Wall_Street

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    Jetzt sehen wir das Beaver Building (2006-2009) knapp südlich der Börse (also im ältesten Bereich der Stadt), für mich ein weiteres Beispiel gelungener jüngerer Architektur.

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    Direkt daneben steht das Delmonico’s, angeblich das älteste Restaurant der Stadt, 1831 eröffnet. Die Säulen im Eingang sollen aus Pompeji stammen. Da habe ich vor Ort nicht darauf geachtet.

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    Hier sehen wir aus dem World Financial Center, dem Gebäude mit dem großen Wintergarten, über die Baustelle des World Trade Center. In der Mitte haben wir die beiden Türme des Park Row Building.

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    Jetzt kommen wir nach Brooklyn, genauer in den Ortsteil Bensonhurst. Hier (verzeiht mir den Exkurs) endet die für mich spektakulärste Verfolgungsjagd der Filmgeschichte in „French Connection“ von 1971. Exakt auf dem unteren Treppenvorsprung im nächsten Bild erschießt Gene Hackman einen Gangster, nachdem er zuvor mit einem später schrottreifen 1971 Pontiac Le Mans einer überirdisch fahrenden S-Bahn der heutigen Linie D stadteinwärts hinterhergejagt ist und diese unter der 62. Street Station gestellt hat.
    Das Umfeld ist zwar trist, aber doch interessant, hier ist, auch in der Filmperspektive unter der Hochbahn, in den vergangenen 40 Jahren rein gar nichts passiert, während ein paar Meilen weiter die Stadt rotiert hat. Vermutlich gibt es hier sogar Parkplätze. Beachtet den Zustand der amerikanischen Infrastruktur (!). Soweit ich weiß, wurde die New Yorker U-Bahn in den 20ern um die Hochbahn durch Brooklyn erweitert. Ich würde wetten, dass die Stahlkonstruktion, die wir hier sehen, abgesehen von höchstens einem Eimer Farbe, in den vergangenen 90 Jahren keinerlei Reparaturen gesehen hat. Der von Hackman verfolgte Bahnwagon mit der Nr. 4572 soll bis Ende 2010 (!) durch New York fahren, vielleicht hab ich dringesessen.

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    Auf diesem letzten Bild sehen wir Deno’s Wonder Wheel in Coney Island. Kaum zu glauben, dass dies mal eine ernsthafte Attraktion war. Überhaupt hat Coney Island schon deutlich bessere Zeiten gesehen. OK, wir waren auf einem Donnerstag Vormittag Anfang Mai, allerdings bei schönem Wetter, da, aber es doch deutlich trostlos dort. Nicht zu glauben, dass hier in den 20er Jahren an Ferientagen über eine Million Leute herumgelaufen sein sollen.

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    Das waren meine New York Bilder. Dass mich die Stadt beeindruckt hat, muss ich wohl nicht betonen, ich bin schon zwei Monate wieder hier und schreibe immer noch davon. Ob wir hier nun wirklich die tollste Stadt der Welt gesehen haben, wird nun jeder anders sehen (de gustibus ...), für mich ist das sicher der Fall.

    Einmal editiert, zuletzt von Erpel (5. Februar 2013 um 17:28)

  • Frank W
    Mit dem Deschner-Zitat Städte des Grauens waren doch nicht Berlin, München oder Hamburg gemeint, sondern NY, LA und sonstige hippe Buchstabenkombinationen (sagt man eigentlich auch SF oder NO?) Diese Worte stehen am Ende seines USA-Geschichtsbuchs 'Der Moloch' . In diesem letzten Satz beschreibt Deschner seinen einzigen Trost, nämlich dass es anstelle all dieser Städte des Grauens im Osten und Westen einmal nur mehr Gras und Wind übrigbleiben werden.


    Zitat

    (erpel) @ UC und BT: Vielen Dank für „massentouristischer Pöbel“ und „nicht sehr gebildet“.


    An sich war das doch nicht persönlich gemeint. Auch wenn eine Vorliebe für the America way of life und für die entsprechenden kulturellen Errungenschaften in meinen da vielleicht doch etwas hochmütigen Augen eindeutig von eher schlechtem, pöbelhaftem Geschmack zeugt (abseits von allen ideologischen oder geistigen Erwägungen), so heißt das nicht, dass jeder, der etwa New York mag, einen solchen schlechten und pöbelhaften Geschmack haben muss. Jeder hat seine Vorlieben und Schwächen, ich mag zB auch die erwähnten Rolling Stones, sogar sehr (allerdings würde ich sie, seitdem ich die Pubertät hinter mir gelassen habe, nicht mehr als tollste Musik aller Zeiten bezeichnen. Das ist vielleicht ein kleiner Unterschied). Oder die realsozialistischen Plattenbauten. Ich kann denen was abgewinnen. Das Zentrum von Chemnitz um das Marx-Denkmal empfinde ich als absolut sehenswert, ein gelungenes Beispiel für stadtplanerische Gestaltung. Ich wäre aber niemandem böse, der mir deshalb pöbelhaften (hier besser proletarischen) Geschmack vorwerfen würde, denn er hat ja zweifellos recht. Aber warum darf ich in dem einen oder anderen Punkt nicht mit dem Pöbel konform gehen? Spricht der Umstand, dass Katzen Hering mögen, gegen den Hering? Oder darf ich keinen Cheesburger essen, wenn ich grad einen Gusto drauf hab?

    Was ich konkret sagen will: Es ist also eindeutig so, und auch die hier gezeigten Bilder belegen es, dass New York seine schönen, ja faszinierenden Seiten hat, dass man die Stadt mögen kann. Irgendeine Konsequenz aus einer solchen Vorliebe zu ziehen, ist unstatthaft.


    Zitat

    (erpel) Ich habe zwar auch schon kleinere Ziele angesteuert, war aber auch schon oft als „Massentourist“ unterwegs und fühle mich von Euch geschmeichelt. Wahrscheinlich seid Ihr die einzigen, die sich den Petersdom anschauen, sich aber nicht als Massentourist fühlen.

    Allerdings das hat mit der Größe der Ziele nichts zu tun. Und der Unterschied zwischen Petersdom einerseits und
    JP Morgan Bank, dem Citicorp Center, das Lipstick Building , der Bank of America Tower oder jetzt gerade The Beekmann andererseits ist so schwer zu erklären wie jener zwischen New York und Rom. Wer New York im Ganzen toller findet, wird sich vielleicht auch zu den erwähnten Towers mehr hingezogen fühlen. Aber da spielen viele Wertparameter mit, vorrangig natürlich architektonische, daneben auch duchaus geistige, ja metaphysische, sodass diese Wertungsfrage letztendlich nicht fruchtbar zu diskutieren ist.


    Moderationshinweis (Palantir): Nachfolgende Diskussion zu Kapitalismus, Baukulutur und Religon befindet sich hier:
    http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?f=7&t=3504&start=0

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.