Hermannstadt (RO) (Galerie)

  • Bild 1034 = genial.

    Sind die unbefestigten Straßen und sandigen Plätze inzwischen europafest?

    Der innerstädtische Sozialismus war in südosteuropäischen Ländern (Jugoslawien, Bulgarien) oft qualitätvoller als in den nördlichen Regionen (Polen!). Der auf Bild 1029 zu sehende Komplex entspricht in etwa diesem Maßstab, so er denn noch aus sozialistischer Zeit stammt.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Die Dachlandschaft mit ihren alten Ziegeln, der Blick in die Innenhöfe, die Farben der Bürgerhäuser und der beige (patinierte) Außenputz der Kirche sind herrlich malerisch - wie lange noch :?:

  • Noch lange, wie ich hoffe.
    Hermannstadt hat eine sehr, sehr vernünftige dt. Stadtregierung, und ist sich seiner Schönheit sehr bewusst, so auch ein einheimisches Architektenbüro, das. wie ich glaube, in der Stadt sehr viel zu sagen hat. So hat man schon vor Jahren bundesdt. Angebote auf Stadtsanierung einfach abgelehnt. Für übergroßen Pessimismus ist mE keine Veranlassung.
    Die Stadt ist schon lange 'in aller Munde' (und wird mittlerweile sogar überbewertet, wie ich meine - architektonisch kann sie mit zB Graz, Olmütz, Görlitz, um ein paar vergleichbare ostmitteleuropäische Städte zu nennen, keinesfalls mithalten), war Kulturhauptstadt Europas und hat genügend Besucher. Wenn man sie wirklich verschandeln wollte, hätte man dies schon lange tun können.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "Zeno"

    Dennoch werde ich wohl keine Galerie hier machen mit "Blocks in Transsilvanien" oder so ähnlich, denn das wäre ziemlich deprimierend (und APH-OT).

    So OT wäre das gar nicht, wir sind doch offen für Kontroversen und Diskussionen um jede Art von Architektur?! Mach das doch mal bitte (Spacey hat ja hier vor kurzem auch Mosambique gezeigt), würde mich sehr interessieren...

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  • Zeno

    Vielen Dank für die interessante Stadtansicht! Das Brukenthal-Gymnasium soll ja eines der besten im Lande sein. Warst Du auch im Brukenthal Museum?

    Die alten Dächer habe ich schon einmal gesehen…

    …und zwar im Panometer in Dresden! Herr Asisi war extra in Hermannstadt um 200 Jahre alte Dächer zu fotografieren, die nun in Dresden zu bewundern sind.

    Welchen Eindruck hattest Du von den alten siebenbürgischen Städten und Dörfern? Hast Du von den Sachsen noch etwas wahrgenommen? Es sollen ja nur noch ein bis zwei Dörfer geben, wo sie die Mehrheit stellen, aber ansonsten sind angeblich die meisten in den 90ern nach Deutschland ausgewandert?

  • Danke für die tollen Bilder dieser schönen Stadt. Die vielen historischen Dachdeckungen stechen besonders positiv ins Auge, ebenso wie der Punkt, dass man auch bei den Werksteinteilen der Fassaden eine Überrestaurierung vermieden hat.

    Wenn ich da an manche deutsche Stadt denke, sieht es da völlig anders aus: In Bamberg beispielsweise sind in den letzten 30 Jahren nahezu alle historischen Dachdeckungen verschwunden und auch bei den Fenster- und Türgewänden scheut man nicht davor zurück, sie komplett zu erneuern, damit das Gebäude nach der Restaurierung wieder aussieht wie neu.

    Kamen die Stadtgründer eigentlich teilweise aus Westfalen? Die Querdächer der evangelischen Stadtpfarrkirche erinnern doch sehr an Herford oder Minden.

  • Die -professionellen- Lokatoren und die Chefs waren in vielen Fällen von anderen Lokalitäten als die eigentlichen Siedler. Der Vergleich mit Westfalen könnte durchaus stimmen, auch wenn der Großteil der Siebenbürger Sachsen (also auch Herford u.a. ;)) bekanntermaßen aus dem Schwäbischen gestammt hat.

    Zur Stadt: Ich finde, eine eher merkwürdige, niederdrückende Atmosphäre. Natürlich alles sehr tiefgründig und alt, da die Übersanierungen unserer Tage fehlen. Das "authentische" Graubraun ist IMO dennoch ein stückweit zuviel - das ist mir Bamberg ehrlichgesagt lieber....:-)

    Nein, die werden gedünstet

  • angelblich kamen die 'Sachsen' aus dem Moselgebiet. Ihre Geschichte ist mit der Wende zu Ende gegangen, wobei die BRD dabei ein gerüttelt Maß an Schuld mitträgt: die Ausreise wurde einfach zusehr forciert. Der Exodus wird von den gebildeten Rumänen sehr bedauert, und dies wohl zurecht.
    alles haben sie überstanden, das Leben in diversen, ihnen nicht sonderlich gut gesinnten Staaten, Ungarn, Rumänien, dann Krieg, Russenzeit, Deportation nach Sibirien, komm. Mangelwirtschaft, dann Ceaucescu (der ihnen übrigens nicht sonderlich schlecht gesinnt war) - die trügerische Hoffnung auf 'den Westen', die billigen Verlockungen machten ihnen den Garaus.
    Es ist der selbe Unsinn, denn die BRD in Oberschlesien macht - anstatt den Verbleibenden Geld zukommen zu lassen, wird deren Auswanderung gefördert. In Oberschlesien gibt es eine stärkere gebildete Schicht, die sich widersetzt, im ländlichen Siebenbürgen, das ganz hinter den Wäldern liegt, fehlte eben diese. Wer sich der Auswanderungshysterie widersetzen wollte, wie einige besonnene Pastoren, wurde niedergebrüllt. Es waren halt einfache, wenngleich natürlich uns liebenswert erscheinende Menschen, für die die billigen Verlockungen des Westens, die wir längst überwunden haben, ja die uns längst abstoßen, das höchste Gut darstellten.

    Zum baulichen Zustand Hermannstadts: also ich find ihn unübertrefflich. Die Stadt ist architektonisch gar nicht so sonderlich aufregend, aber diese Patina... einfach herrlich. Das ist es, was Städten wie Bamberg oder Landshut fehlt.
    Dass manche bundesdeutsche Augen damit leichte Schwierigkeiten haben, liegt irgendwie in der Natur der Sache. Aber man muss der hermannstädter Stadtverwaltung große Anerkennung zollen, dass sie alles daran setzt, diesen zu erhalten. Eine billige Renovierung ist schnell durchgeführt - siehe Kronstadt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Zum baulichen Zustand Hermannstadts: also ich find ihn unübertrefflich. Die Stadt ist architektonisch gar nicht so sonderlich aufregend, aber diese Patina... einfach herrlich. Das ist es, was Städten wie Bamberg oder Landshut fehlt.

    Absolute Zustimmung meinerseits! :applaus:

    Zitat von "ursus carpaticus"

    Dass manche bundesdeutsche Augen damit leichte Schwierigkeiten haben, liegt irgendwie in der Natur der Sache. Aber man muss der hermannstädter Stadtverwaltung große Anerkennung zollen, dass sie alles daran setzt, diesen zu erhalten. Eine billige Renovierung ist schnell durchgeführt - siehe Kronstadt.

    ursus carpaticus
    Die Hoffnung stirbt zuletzt und Du räumst gerade Zweifel bei mir aus, dass Hermannstadt genau dieser Renovierungs- und Sanierungswahn im Grunde nur bevorsteht!? Gibt es ernsthafte Bestrebungen seitens der Stadtverwaltung diese Patina zu bewahren? Das hätte Pioniercharakter, wäre modellhaft, nach dem Motto: Reparieren statt renovieren / (kaputt)sanieren...

  • Stefan

    Now let once the church in the village.
    Das Bild sagt gar nichts, zumindest nichts Negatives.
    Gezeigt wird der Große Ring, der aus dieser Perspektive immer schon relativ belanglos war (der wirklich schöne Platz ist der Kleine R.)
    Zu sehen ist eigentlich nur, dass Fassaden wie Dächer (!) vollständig beibehalten worden sind, über die Qualität der Putze lässt sich hier nicht sagen.
    Ich war in H. im Jahre 2000 und kann sagen, dass sich lt Zenos Bildern seit damals NICHTS geändert hat, dh dass äußerst sanft renoviert wurde.
    Und das bisschen neue Farbe wird die Fassaden auch nicht umbringen.
    Ich meine, dass man Vertrauen in die H.er Stadtverwaltung haben darf. Hier sind wirklich idealistische Intellektuelle am Werk.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Was zum Raten: In welcher Stadt ist heute der Anteil der deutschstämmigen Bevölkerung am geringsten?
    a) Liberec
    b) Sibiu
    c) Opole

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das hab ich ehrlich gesagt nicht differenziert.
    Die richtige Lösung ist überraschenderweise wohl wirklich b)
    Die 4.000 verbliebenen Hermannstädter gehen in der 200.000 Einwohnerstadt Sibiu ziemlich unter.
    In Reichenberg leben auch noch rd 4-5.000 Deutsche, und dies bei einer weit geringeren Einwohnerzahl.
    In Oppeln werden es unzweifelhaft mehr sein.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Also, "ursus carpaticus" hat mich genötigt, Bilder aus Hermannstadt/Sibiu vom Sommer 2010 einzustellen. Damit hatte ich nicht gerechnet, zumal meine Fahrt primär privaten denn kulturhistorischen Charakter hatte. Insofern hatte ich auch gar keine Fotos für die Öffentlichkeit gemacht und mußte erst einmal sortieren, was für dieses Forum überhaupt brauchbar/verwendbar ist. Was man nicht alles aus Gefälligkeit macht. Doch "ursus" wird ein Herz aufgehen, und dann hat man doch auch etwas Gutes getan.

    Piata Mare, Rathaus

    Piata Mare, Brukenthal-Museum

    Piata Mare (das "Hotel Am Ring" (Haus in rose) kann ich als bestes Haus am Platz empfehlen)

    Fußgängerzone (äußerlich saniert)

    Traditionshotel Römischer Kaiser/Imparatul Romanilor

    Evangel. Stadtpfarrkirche

    weiter geht´s. Weg in die Unterstadt

    Unterstadt (noch unsaniert)

    Schillerplatz

    noch ein paar Impressionen...

    Storch auf Dach

    Nächtliches open-air-Ballett auf der Piata Mare

    Streetart

    Stadtrand (foarte frumos :zwinkern: )

    Piata Mare von oben

    Piata Mica

    Blick stadtauswärts

    Dann noch als kleines Zusatzschmankerl ein paar Bilder aus Rasinari, bereits direkt am Karpatenfuße gelegen

    Und noch ein Landschaftsbild, diesmal in die andere Richtung, also nordöstlich von Hermannstadt...

    Bilder von mir.

  • Nun, diesen Ausführungen ist entschieden entgegen zu treten.
    Wie, bitte, soll man diese Heimdallsche Ankündigung im Galerieteil eines Forums wie diesem hier denn anders deuten als konkudente, gleichwohl natürlich verbindliche Auslobung, im Anschluss an seine sommerliche Siebenbürgenreise in eben diesem Forum umgehend Bildmaterial einzustellen:

    Zitat

    Im Sommer weile ich in Siebenbürgen. Da wird mir vergleichbares begegnen.


    Umgekehrt wäre diese Aussage, die diesfalls nur darauf abzielen würde, mir (dessen karpatische Sehnsüchte ja hinlänglich bekannt sein dürften) das Maul wässrig zu machen, ein klarer Fall von Sittenwidrigkeit.
    Desweiteren muss darauf hingewiesen werden, dass die Erfüllung des Tatbestandes der Nötigung (§ 240 dt StGB) Rechtswidrigkeit, die Anwendung von Gewalt oder Drohung mit einem empfindlichen Übel voraussetzt, dass also folgender Unterstellung auf das Entschiedenste entgegen getreten werden muss:

    Zitat

    Also, "ursus carpaticus" hat mich genötigt

    zumal meine so formlose wie den Umständen angemessene Aufforderung:

    Zitat

    He, Heimdall, wo bleibt denn dein umfangreicher Reise- und Bildbericht


    keines dieser Tatbestandsmerkmale auch bei deren extensivster Auslegung erfüllt.

    Andererseits stehe ich als höflicher und wohlerzogener Mensch nicht an, mich nunmehr bei Heimdall zu bedanken, da er meiner Urgenz ohne (weiteren) Verzug nachgekommen ist, auch wenn natürlich damit nur eine Bringschuld erfüllt wurde.
    Also: danke schön lieber Heimdall, für diese schönen Bilder aus Hermannstadt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.