Putbus auf Rügen

  • Interessant. Aber es stellt sich die Frage, ob die Anlage bei dieser Überdimensionierung noch zur Geltung kommt. Da scheint mir Putbus gelungener.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Na ja, es gibt für alles ein richtiges Maß. Saisonal "tote Hose" ist für Ortschaften generell schwierig. Tourismus hat das Potential, viele Menschen zu beschäftigen, aber Einkommen werden auch in der kalten Jahreshälfte benötigt. Viele Küstenorte haben es geschafft, ganzjährig Gäste anzuziehen. Rügen scheint diesbezüglich grundsätzlich noch Nachholbedarf zu haben.

    Wellness und gute Küche sind der Schlüssel.

  • Ich glaube Vorbild war der Circus in Bath in England. Dort hin war der Fürst wohl zur grand Tour.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Ich glaube Vorbild war der Circus in Bath in England. Dort hin war der Fürst wohl zur grand Tour.

    Ja, da liegst du richtig. Putbus wurde dank ihm zum ersten Seebad in Pommern.

    Wellness und gute Küche sind der Schlüssel.

    Wellnesshotels gibt es, ein paar gute Restaurants auch. Aber quantitativ zu wenig, damit die Stadt belebt wirkt. Wenn selbst in Binz die Saison massiv sichtbar ist, wie soll es das kleine Putbus besser machen? Das Problem sind die wenigen Freizeitangebote die man an schlechten Tagen nutzen kann, nach Stralsund ins Ozeaneum fahren kann man nicht jeden Tag. Der Schlosspark ist für die meisten Touristen nur attraktiv wenn er grün ist, für einige vielleicht noch an einem schönen Wintertag, wenn man dann noch in die Jägerhütte geht. Das Theater bietet dann noch etwas Abwechslung, und das war es fast schon. Putbus ist für die meisten daher nur für einen Tagesausflug gut, bei schlechtem Wetter sind die Besucherzahlen recht überschaubar. Die Saison merkt man auf Rügen auch an den Zügen, die sind im Winter angenehm leer.

  • Nur mal so eine Idee: Für den Herbst könnte ich mir noch Jagdveranstaltungen, evtl. mit Hubertusmesse und Jagdhörnern vorstellen. Für so manche passionierte Jäger vielleicht durchaus interessant. Das könnte dann auch so ein Magnet sein, bei dem manche Teilnehmer gerne noch ein oder zwei Nächte "dranhängen" könnnten. Wenn so etwas Gefallen findet, spricht sich das rum und findet größeren Anklang. Das hätte vielleicht das Zeug zu einer schönen Tradition zu werden.

  • Die größte Herausforderung wird es in den nächsten Jahren sein einen sinnvollen Verwendungszweck für ein wiederaufzubauendes Schloss zu finden. Denn einen Wiederaufbau eines mit 60 Millionen Euro zu veranschlagenden Gebäudes gibt es leider nicht zum Selbstzweck. Die gleiche Problematik haben wir in Neustrelitz, wo bis auf Weiteres nur der Turm des Schlosses realisierbar ist.

  • Auf Rügen böte sich IMHO ein Mix aus touristischer Nutzung (Hotel), allgemein zugänglicher Gastronomie und einem Museum an - evtl. untergebracht in 2 oder 3 beispielhaft rekonstruierten Räumen - sofern eine entsprechende Dokumentation des Vorkriegszustands im Inneren existiert.

  • Die größte Herausforderung wird es in den nächsten Jahren sein einen sinnvollen Verwendungszweck für ein wiederaufzubauendes Schloss zu finden. Denn einen Wiederaufbau eines mit 60 Millionen Euro zu veranschlagenden Gebäudes gibt es leider nicht zum Selbstzweck. Die gleiche Problematik haben wir in Neustrelitz, wo bis auf Weiteres nur der Turm des Schlosses realisierbar ist.

    Summer School of traditional Architecture and Reconstruction - Putbus

  • Die Machbarkeitsstudie ist nun veröffentlicht und fiel durchaus positiv aus:

    Studie: Wiederaufbau des Schlosses Putbus: "Es ist realisierbar"
    Hier finden Sie Informationen zu dem Thema „Studie“. Lesen Sie jetzt „Wiederaufbau des Schlosses Putbus: "Es ist realisierbar"“.
    www.zeit.de

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Die Machbarkeitsstudie ist nun veröffentlicht und fiel durchaus positiv aus

    Das ist sehr erfreulich. Jetzt wird es in den nächsten Jahren darum gehen, für das Schloss, und damit für den einst größten Profanbau der Insel, einen sinnvollen zukünftigen Verwendungszweck zu finden. Das ist die erste Hürde. Die zweite Hürde betrifft die Finanzierung, die o.g. 50 Millionen Euro. Investoren werden in Putbus vermutlich nicht gerade Schlange stehen. Die Stadt ist ein baukulturelles Juwel, liegt aber eher abgelegen im Landesinneren bzw. ist von den eigentlichen Tourismus-Hotspots Rügens recht weit entfernt. Daher hat Putbus jährlich auch etwa nur knapp zehn Prozent der Touristenankünfte, die Binz hat. Hohe Gewinne können Investoren wohl eher nicht in Putbus einfahren. Folglich wird ein Wiederaufbau des Schlosses ohne erhebliche staatliche Zuschüsse (gerne auch in Form eines „Doppelwumms“) wohl kaum möglich sein. Ähnlich ist ja die gesamte Ausgangslage in Neustrelitz zu beschreiben.

  • Ich finde es durchaus erfreulich, wenn man Schloss Putbus wieder aufbauen würde. Es würde sich einreihen, in die Rekonstruktionen wie das Berliner Stadtschloss (HuF), Dresdner Frauenkirche, Braunschweiger Stadtschloss, Potsdamer Stadtschloss evtl. Schloss Neustrelitz oder Potsdamer Garnisonkirche.

    Was mir zu bedenken gibt ist allerdings, wo das erforderlicher Geld herkommt. Ich möchte hier nur an die Garnisonkirche Potsdam erinnern. Die "schönste Barockkirche" im Norden, wurde so sehr von linken Kräften mit Schlamm beworfen, dass Spender sich zurückgehalten haben. Ganz im Gegenteil übrigens zum Berliner Schloss (HuF) oder der Dresdner Frauenkirche. Beim Braunschweiger Schloss und Potsdamer Stadtschloss hattest du öffentliche oder private Investoren im Hintergrund.

  • Die neuerliche Entwicklung rund um das Putbuser Schloss hat mich veranlasst, einen Artikel über die Stadt Putbus vorzuziehen, den ich eigentlich erst für das Frühjahr geplant hatte. Darin gehe ich auch kurz die Rekonstruktionspläne ein:

    Putbus - klassizistische Residenzstadt auf Rügen
    Fürst Malte und seine klassizistische Residenz auf Rügen: Circus, Theater, Pädagogikum, Badehaus und ein verschwundenes Schloss
    www.zeilenabstand.net

    Ein paar Impressionen aus dem wirklichen schönen Putbus:

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen