Bologna (Galerie)

  • Skandalöserweise enthielt die Galerie eines Forums wie diesem bis heute keine Bilder aus der großartigen alten Stadt Bologna, der Hauptstadt der Region Emilia-Romagna.Daher hab ich mich jetzt mal hingesetzt und das heutige Berliner Regenwetter mit der Erstellung dieses Beitrags ausgeblendet. Die Bilder stammen aus dem Sommer 2009.

    Bologna ist bis heute stark von der Renaissance geprägt und obgleich keine Stadtmauer mehr besteht, sind die alten Stadttore als signifikante Bauten erhalten, von wo sternförmig die Hauptmagistralen ins Zentrum führen. Um die Altstadt herum verläuft eine Ringstraße, welche die mittelalterliche Altstadt klar umgrenzt.
    Die Einwohnerzahl der historisch und kulturell so außerordentlich reichen Stadt beläuft sich auf rund 375.000.

    Ein abendlicher Blick von außerhalb des Rings nach Süden - rechts Richtung Stadtmitte

    Dann nach Westen auf die beeindruckende Silhouette der Altstadt

    An der Piazza Aldrovandi (äußere Altstadt)

    Die Via San Vitale läuft bei den Zwillingstürmen (folgen noch) neben der Bartholomäuskirche auf dieses Gebäude zu

    Schwenk nach Süden - links (glaube ich) die alte Markthalle

    Prächtige Renaissance-Bürgerhäuser und Palazzi

    Der Stadtpalast an der Piazza Maggiore

    Im vorigen Bild schon links angeschnitten: Palazzo dei Notai

    Und ein weiterer Linksschwenk, jetzt auch die Basilika San Petronio (folgt noch) im Blickfeld

    Zunächst geht es jedoch innerhalb der Altstadt nach Süden

    Barocker Giebel der Kirche San Paolo Maggiore

    Die gotische Kirche San Francesco

    Blick entlang der Via Rizzoli auf den Asinelli-Turm

    Phantastische 38 Kilometer Arkadengänge prägen die Stadt - es folgen einige Beispiele

    Nur mal so

    Die Strada Maggiore Richtung Zentrum

    Blick durch einen Torbogen auf die Kirche Madonna del Baraccano

    Via Santo Stefano/Via Dante

    Typischer Vertreter der unzähligen Innenhofansichten

    Weitere Eindrücke ohne Zuordnung

    Regierungsgebäude an der Piazza Cavour

    Die wohl prächtigsten Arkadengewölbe Bolognas

    Piazza Galvani mit der Rückseite der Basilika

    Hohe Motorrollerdichte

    Zurück zur Piazza Maggiore entlang des mittelalterlichen Stadtpalastes

    Nach Norden schließt übrigens direkt der Neptunsplatz (Piazza del Nettuno) mit Neptunsbrunnen an

    Die ganze aber unvollendete Platzfront der Basilika San Petronio, angeblich die fünftgrößte Kirche der Welt

    Das Portal in der Nahansicht

    Das mächtige Mittelschiff

    Die Seitenkapelle Bolognini, links mit dem berühmten Fresko des Jüngsten Gerichts von Giovanni da Modena

    Eine weitere Seitenkapelle mit beeindruckenden Fenstern

    Aus der Kirche hinaus der Blick auf den Palazzo del Podesta

    Nochmals der Stadtpalast in vollem Lichte

    Wunderbare Farbigkeit in einer Seitengasse

    Die berühmten schiefen Türme Garisenda (48 m) und Asinelli (97 m), prominenteste Überbleibsel der fabelhaften mittelalterlichen Geschlechtertürme von Bologna.

    Hinauf geht es auf den Torre Asinelli - für mich als Höhenangsthase schon eine absolute Überwindung. Die hölzernen Treppen winden sich im Karree entlang den Mauern, während nach Innen (über das hüfthohe umlaufende Geländer) von einer Plattform abgesehen gähnende Leere und Tiefe dräut. Nicht ob der Temperaturen schweißgebadet oben angekommen, ist aber die Belohnung der Überwindung angemessen.

    Wieder auf festem Grunde geht es nun die Via Zamboni hinaus aus der Altstadt

    An der Piazza Rossini (der Genannte lernte und lehrte hier) befindet sich die Kirche des Hl. Jakob (Chiesa di San Giacomo)

    Schwer und düster wirkt das Innere dieser ab dem 13. Jahrhundert errichteten Kirche

    Selbstverständlich wurde auch die Kirche für die Anbringung von Arkaden benutzt

    Von hier stadtauswärts befindet sich der Hauptbereich des Universitätsviertels der ältesten solchen Institution Europas.

    Zwei willkürliche Schnappschüsse aus den Innenbereichen der diversen Institute

    Kurz vor dem Stadttor San Donato das Mineralogische Institut

    Zu guter Letzt zwei lose Aufnahmen von außerhalb der alten Stadtmauern


    Die Stadt ist 'ne Wucht und bedarf eines mehrtägigen Aufenthalts, um auch nur annähernd das Meiste gesehen zu haben. Hier kann sich ein architektonisch geplagtes Auge und Gemüt wahrlich erholen - MILLE GRAZIE BELLA ITALIA!

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Wenn man das sieht, kann man es nachvollziehen, daß sich die Südländer in unseren tristen und traurigkalten Großstädten nicht so recht heimisch fühlen.

    Von der Größe her vergleichbar wäre zum Beispiel Bielefeld. Wer die Wahl hat, hat keine Qual... :lachen:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • @palantir
    Bologna fehlt mir noch von den italienischen 'Kaliberstädten'. Wie würdest du s einschätzen im Vergleich zu Florenz?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ja wirklich eine Wucht diese Stadt aus Backstein. Ich fand sie noch eindrucksvoller als die flämischen Städte. Von den Farben her gibt es vielleicht keine harmonischere Stadt.
    Die wichtigsten Kirchen scheinen mir San Francesco und San Domenico, die man hier in der Bildmitte sieht:

    Zitat von "Palantir"



    Es ist die Grabstätte des Hl. Dominicus.

    S. Petronio hat heute etwa ein Drittel des ursprünglich geplanten Bauvolumens. Hinzu kommen sollten nach den verschiedenen Entwürfen und Modellen noch Querschiffen und ein Chor. Der jetzige Bau endet an der geplanten Vierung, worüber sich eine riesige Kuppel hätte wölben sollen wie in Florenz. Dazu waren noch mehrere Türme an den Seitenschiffen geplant.
    Die Kirche hat im heutigen Chorbereich eine der ältesten noch funktionierenden großen Orgeln.


    Ein hervorstechendes Merkmal der Häuser im Altstadtkern finde ich neben die Arkaden auch die vielen Vorkragungen, die irgendwie an früheren deutschen Altstädte mit Fachwerkhäusern erinnern.


    Die vielen mittelalterlichen Wohntürme und die unzähligen Stümpfe derselben im Altstadtkern vor allem abseits der Hauptstrassen sind ein Kapitel für sich. Bei manchen sind die Basen aus vulkanischen Natursteinen, die gläsern schimmern.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Wirklich einfach nur bombastisch. Einer der wenigen Orte der Welt, der wohl noch den Eindruck einer mittelalterlichen Großstadt problemlos aufrecht erhält. Die Ansichten von oben erinnern mich sehr an Brügge (auch von wegen "steinerne Stadt", das aber wahrscheinlich noch etwas größer sein dürfte, wenngleich es auch nicht derart viele hervorragende Einzelbauten besitzt, da es fast völlig im Zustand der Gotik "eingefroren" erscheint.

  • Vielen Dank Palantir für deine Präsentation von Bologna. Scheint wahrlich eine tolle Stadt zu sein. Dort muss man sich beim Photographieren wohl nicht sonderlich bemühen, mal einen Bildausschnitt ohne Bausünden zu erwischen. In Deutschland ist das ja aus bekannten Gründen meist wesentlich schwieriger. Hast du eigentlich die Meisten Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt in deiner Bildserie vorgestellt oder "nur" einen Auschnitt präsentiert und gibt es noch viele weitere sehenswerte Motive?

  • ursus carpaticus:
    Bologna ist kompakter und zugleich einheitlicher und gewiss mit seinen Arkadengängen und den unzähligen Hofsituationen und dem bedeutsamen alten Universitätsviertel eine einzigartige Stadt.
    Florenz besticht natürlich durch seine tolle Lage mit dem Arno als Stadtmitte und hinsichtlich der kunstgeschichtlichen Bedeutung gibt es da wohl auch nicht viele unterschiedliche Meinungen; allerdings ist die Stadt überfüllt mit Touristen.

    Ich pflege zwar keine Ranglisten aber: Städtebaulich/stadträumlich gefällt mir Bologna besser, jedoch kann man sicherlich an beiden Städten nicht vorbei.


    @MunichFrank:
    Ja, auszublenden/abzuschneiden gibt es da kaum etwas, wenn man die Knipse auf die zahlreichen Motive in Bologna ausrichtet. Bausünden/unangepasste Renovierungen in der Altstadt wären m. E. dort schlicht undenkbar.
    Zur Frage: Da ich nicht allein unterwegs war, ist das natürlich nur ein Bruchteil der möglichen Ansichten von sehenswerten Gebäuden, Plätzen, Kirchen usw., da immer wieder Kompromisse bei der Streckenplanung und der Verweildauer erforderlich sind. 8)
    Will sagen: Wer noch Nachschub an Bologna-Bildern auf der Festplatte hat, möge damit durchaus herausrücken.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zitat von "Palantir"

    ursus carpaticus:
    Bologna ist kompakter und zugleich einheitlicher und gewiss mit seinen Arkadengängen und den unzähligen Hofsituationen und dem bedeutsamen alten Universitätsviertel eine einzigartige Stadt.
    Florenz besticht natürlich durch seine tolle Lage mit dem Arno als Stadtmitte und hinsichtlich der kunstgeschichtlichen Bedeutung gibt es da wohl auch nicht viele unterschiedliche Meinungen; allerdings ist die Stadt überfüllt mit Touristen.

    Ich pflege zwar keine Ranglisten aber: Städtebaulich/stadträumlich gefällt mir Bologna besser, jedoch kann man sicherlich an beiden Städten nicht vorbei.

    Sehe ich im Prinzip genauso, wobei ich, wenn ich eine Rangliste aufzustellen hätte, auch Bologna ganz nach vorne stellen würde, etwa gleichauf mit Genua und Siena. Florenz käme eher weiter hinten, was aber einfach mit meiner Vorliebe für geschlossene mittelalterliche Stadtbilder zu tun hat; prachtvolle Einzelbauten sind mir nicht sonderlich wichtig.

    Florenz hat insofern zwar sicher die bedeutenderen Einzelbauten, ist aber doch von der Renaissance sehr stark überformt, während Bologna noch ein praktisch geschlossenes Stadtbild des 14./15. Jahrhunderts bietet (in Teilen sicher sogar noch älter).

    Außerdem wirkt die Stadt durch die vielen Arkaden, Höfe usw. auch einfach lebenswerter als das prachtvolle, aber teilweise doch irgendwie kalte Florenz. Florenz wurde eben von den Medici ab dem 15. Jahrhundert zu einer fürstlichen Repräsentationsstadt ausgebaut, während Bologna immer die Stadt der Bürger und der Universität blieb.

    Und die Touristenmassen in Florenz, nun ja, das ist wirklich ein Kapitel für sich. Ich bin im Sommer '08 auf dem Weg nach Arezzo nach gut 15 Jahren mal wieder in Florenz durchgekommen (hatte da einen halben Tag Aufenthalt) und war geradezu erschüttert über die Touristenflut, die mittlerweile alles erstickt.

  • @palantir, philon
    Danke für die Antwort. ich hab fast derartiges vermutet, was ihr schriebt. Ich glaube auch, dass mir Bologna rein städtebaulich sehr gefallen würde (sogar besser als Florenz, das eigentlich nicht zu meinen absoluten Lieblingsstädten gehört, comischerweise mag ich den dortigen Dom nicht) und ich unbedingt hinmuss, was ihr bestätigt habt.
    Genua kenn ich nicht, zu den schönsten Städten Italiens würde ich noch Vincenza hinzufügen, da ich für den Palladianismus viel übrig hab.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Faszinierend der Ausblick von oben. Eine intakte Altstadt, die offenbar ohne modernistische Schnitzer auskommt. In Bologna selbstverständlich, schon in deutschen Kleinstädten zum Großteil undenkbar. Ich würde mich über weitere Bilder als Augentrost gegenüber der deutschen Realität sehr freuen.Danke für die Bilder!

  • Zitat

    Genua kenn ich nicht

    Ist zwar OT, aber doch zwei, drei Sätze dazu:
    Genua ist unbedingt empfehlenswert. Die Stadt war das europäische Handelszentrum des Hohen Mittelalters, sozusagen das New York des 12. und 13. Jahrhunderts, bevor es dann im späten 14. Jahrhundert von der Rivalin Venedig militärisch besiegt und in der Folge überflügelt wurde.

    Dementsprechend stammt die Struktur der Stadt und ein großer Teil der Bausubstanz aus dem Hochmittelalter, angereichert durch eine ganze Reihe herausragendster Zeugnisse der Spätrenaissance aus der Zeit der 2. Blüte, als Genua ab ca. 1530 Bündnispartner und Flottenstützpunkt der Habsburger war.
    Ein absolutes Muß in Italien. Man darf sich nur nicht davon abschrecken lassen, daß Genua in Italien den Ruf einer schmutzigen Hafenstadt ("Genova fa schifo!") hat. Das hält zumindest die Touri-Massen ab ... :zwinkern:

  • Ja, die Altstadt scheint gross zu sein, aber die Architektur ist oft mit persohnliche Preferenzen verbunden. Ich gehorte nie die Toscana-fraktion und diese Bilder bestatigen nur mein Bild von Italienische Stadten. So spannend sind die Fassaden auch nicht und die Farbgebung blass. It is not my cup of tea.

    Wenn es kommt zu Mittelalter bevorzuge ich doch eher:
    http://www.discoveryholiday.co.uk/images/Oxford.jpg\r
    http://www.discoveryholiday.co.uk/images/Oxford.jpg

    http://www.stanford.edu/~siegelr/england/oxford2009/IMG_7298%20dreamy%20spires.jpg\r
    http://www.stanford.edu/~siegelr/englan ... spires.jpg

  • Nun, wir haben alle unsere persönlichen Vorlieben. Aber auch wenn man wie ich subjektiv dem dt. Städtebau mehr Interesse entgegenbringt, muss man dennoch objektiv die unübertreffbare architektonische Fülle Italiens anerkennen. Angesichts der Bologneser Herrlichkeiten brächte etwa ein (absurd-drastischer aber nicht einmal ganz unzutreffender) Verweis, dass mir die nördliche Häuserzeile am Oberen Platz zu Zlabings eigentlich mehr bedeute, absolut nichts.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Bolognas Altstadt ist sicher nicht Bausündenfrei. Der Westteil der Altstadt wurde Teils übel mitgenommen, die überdimensionierten Nachkriegsbauten sind absolut unschön. Die Italiener nennen diesen Stil "viene come viene".
    Ein weiterer Dämpfer sind die unzähligen Schmierereien linksradikaler Gruppierungen in den periphere Altstadtgebieten, Bologna ist und war eben auch "la rossa".

    @palantir
    Ich sehe dass du keine Bilder der Piazza San Stefano gemacht hast. Ich ergänze deine schöne Galerie gerne noch mit ein paar Bildern.

  • Vorteilhaft für die meisten italienischen Altstädte ist auch, dass im oft weitgehend schmucklosen, traufseitigen Altbaubestand mit flachen Dächern der eine oder andere unpassende Neubau (schon der Blick über die Dächer der gewaltigen Altstadt offenbart ja mehrere Missgriffe) nicht dieselbe Wirkung zu entfalten scheint wie in einer deutschen Altstadt mit zumeist viel kleineren, oft giebelständigen und mitunter reich verzierten Häusern.

    Nichtsdestotrotz immer wieder erstaunlich, wie dieses wirtschaftlich abgehängte Land es vermocht hat, seine riesigen Altstädte merklich besser zu bewahren als sämtliche europäischen Nachbarn.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Wunderbare Bilder, vielen Dank!

    Italien hat an historischer Architektur einfach unglaublich viel zu bieten. Leider kenne ich bisher nur relativ wenig davon - aber Bologna sollte man sich vormerken.

  • Na, ich finde nur Bolognas Altstadt ziemlich einfach und ein bisschen Monoton aussieht. Da finde ich Oxford und Landshut lustiger. Ich fand aber auch Florenz, Lucca und Sienna nicht so extrem aufregend. Sicher gibt tausend Altbauten aber die sind nicht meine Stil.

    Ich bin mehr begeistert von Italienische Gemalden und Skulpturen als von ihren Alstadten. Letztendlich ist es aber nur mein persohnliche Geschmack.

    @George Friedrich
    Ja, Neubauten zertoren Ensembles viel mehr in Fachwerkstadten als Stadten die eher wie ein Ansamlung von historische Kisten aussieht.

  • Zitat

    Bolognas Altstadt ist sicher nicht Bausündenfrei

    Meglich.
    Aber sicher nicht in zentralen Bereichen, insb. an der Piazza. In bundesdt. Städten hingegen ist gerade die eigentliche Mitte gesteigertem wirtschaftlichem Erschließungsdruck und damit unweigerlich verbunden Verschandelung ausgesetzt.

    Zitat von "Georg Friedrich"

    Vorteilhaft für die meisten italienischen Altstädte ist auch, dass im oft weitgehend schmucklosen, traufseitigen Altbaubestand mit flachen Dächern der eine oder andere unpassende Neubau (schon der Blick über die Dächer der gewaltigen Altstadt offenbart ja mehrere Missgriffe) nicht dieselbe Wirkung zu entfalten scheint wie in einer deutschen Altstadt mit zumeist viel kleineren, oft giebelständigen und mitunter reich verzierten Häusern.

    Nichtsdestotrotz immer wieder erstaunlich, wie dieses wirtschaftlich abgehängte Land es vermocht hat, seine riesigen Altstädte merklich besser zu bewahren als sämtliche europäischen Nachbarn.

    So schmucklos sind die italienischen Gassenfluchten gar nicht. Und Bausünden stören da wie dort, nur sind es in Italien einfach weniger.

    Der Grund für den enormen italienischen Bestand ist mE ein zwiefacher:
    1) durch die bevorzugte klimatische Lage ein höchst prosaischer:
    milde Winter verursachten kaum Heizaufwand und damit verbunden weniger Stadtbrände und Verschmutzung/Verwitterung/Frostschäden.
    Dadurch erhalten sich auch ruiniöse Bauten viel länger.
    2) Mentalität: wenig Drang zur Überformung, man lässt Altes, selbst Ruinöses in Ruhe und baut daneben.
    Da ist D. die perfekte Antithese, wie man sieht (vgl Diskussion in 'Kleinstädte in Sachsen') - alles was nicht
    100%ig sauber ist, muss weg.

    Was den letzen Satz betrifft, so ist dieser mE unzutreffend.
    Wirtschaftliche 'Rückständigkeit'* ist eher Garant für Erhalt Bewahrung, denn aberwitzige Modernisierung bzw Überformung.
    * Dieser wertende Begriff ist natürlich unzulässig, überhaupt nach einem Jahrhundert, in welchem sog. Posperität ein mehr oder weniger als destruktiv zu beurteilender Begriff war.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Nun, wir haben alle unsere persönlichen Vorlieben. Aber auch wenn man wie ich subjektiv dem dt. Städtebau mehr Interesse entgegenbringt, muss man dennoch objektiv die unübertreffbare architektonische Fülle Italiens anerkennen. Angesichts der Bologneser Herrlichkeiten brächte etwa ein (absurd-drastischer aber nicht einmal ganz unzutreffender) Verweis, dass mir die nördliche Häuserzeile am Oberen Platz zu Zlabings eigentlich mehr bedeute, absolut nichts.

    Objektiv? Bist du wissenschaftler?
    Ich bestreite nicht die wert italien; es gefallt mich halt nicht.

  • nix anderes meinte ich.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.