>>Ich bestreite nicht die wert italien; es gefallt mich halt nicht.<<
Mir auch nicht.
Mir drängt sich bei diesen Vergleichen ohnehin der Eindruck auf, daß Italien (wie auch Frankreich) durch die Flut an Publikationen, Beschreibungen und Besang von wirklich allen "relevanten Stellen" in Europa (und damit der ganzen Welt) kunsthistorisch überschätzt ist - in der Weise, daß alles andere an Profanbaukunst unweigerlich entwertet und (im Falle Deutschlands wortwörtlich!) zum Abschuß freigegeben wurde. Als eine kuriose Folge wird in angelsächsischen kunsthist. Auflistungen der "federal style" für gewichtiger erachtet als die vornormannische Baukunst Englands oder die durchaus bemerkenswerten Fachwerktraditionen.
Ein in der Wirkung ähnliches Beispiel findet sich in der Bombenkriegsdebatte bei Dresden: Über das Schicksal dieser einen Stadt ist der Rest wahrhaftig untergegangen.
Zu Bologna: Mir will sich nicht erschließen, warum eine Stadt wie Brügge oder Gent kunsthistorisch weniger wert sein soll als Bologna oder Genua; nur weil seine Bautraditionen auf einem vermeintlich weniger elitären Grund fußen - oder warum Brunelleschi für den Duomo vergöttert wird und die Baumeister des Freiburger Münsterturms nicht.