Berlin - Anhalter Bahnhof

  • Sogar das Braunschweiger Stadtschloss wurde vor einigen Jahren mit der Nutzung als Einkaufszentrum rekonstruiert...
    Nur so nebenbei erwähnt, weil reschbanner meinte, sowas wäre gänzlich unvorstellbar - ist es definitiv nicht!

    Als Erstes bräuchte es wohl mal eine Standortanalyse, welche Nutzungskonzepte für einen Großbau in dieser Gegend überhaupt infrage kommen. Event- und Konferenzstandorte, Markthallen, Büroflächen usw. sind in Berlin praktisch überall gefragt. Der Mangel an Büroflächen innerhalb des Berliner S-Bahnringes ist aktuell besonders heftig.

  • Ich halte dieses Areal für eine der spannendsten Bauaufgaben überhaupt in Berlin. Insbesondere die Köpfe des Bahnhofs waren unbeschreiblich schön und genau das, wofür der Historismus in seiner besten Form stand. Ich als bekennender Fan dieser Epoche würde mir den Wiederaufbau der Kopfbauten sehr wünschen. Gerade weil Berlin solch ein historischer Großbahnhof in historischem Kleid heute fehlt. Gerade bei den Bahnhöfen ist der Verlust ja immens. Somit böte sich hier eine einmalige Chance, mit dem Anhalter Bahnhof die große und stolze Geschichte der Berliner Bahnhofsbauten der großen Zeit Berlins zurück zu holen. Und es wäre wohl die letzte Chance für ein solches Projekt.

    Die große Frage ist, welche Nutzung möglich wäre. Ich hätte mir z.B. ein Museum der Moderne in einem solchen Bau sehr gut vorstellen können. Es wäre wohl auch vom Platz her eine gute Lösung gewesen. Aber hier hat man sich ja leider anderweitig orientiert. Städtebaulich hätte man hier sicher eine spektakulärere Lösung mit dem Anhalter Bahnhof gefunden, weil eine Synthese aus Alt und Neu hier mal wirklich spannend gewesen wäre.

    Die große Frage ist, ob es noch eine vakante öffentliche Nutzung geben könnte, die so ein riesiges Gebäude nötig machen würde. Die Landesbibliothek ist ja immer ein Thema. Ansonsten wären auch Ministerien oder andere Behörden möglich, wobei ich das schade finden würde, wenn es keine öffentliche Nutzung geben würde.

    Bliebe dann noch eine privatwirtschaftliche Option. Hier sind natürlich vielfältige Nutzungen möglich. Über ein großes Einkaufszentrum und Erlebnisshopping, über hippe Szenestores wie im Biniki, Hotels und Schwimmbäder oder Wohnungen. Das einzige aktuelle Problem ist noch die Lage. Es ist von den frequentierten Strömen der Hauptstadt doch recht weit entfernt. Man müsste dann mal sehen, inwieweit eine kommerzielle Ausrichtung auf Touristen hier Sinn macht, wenn der Durchgangsverkehr fehlt. Man sieht ja bereits in den Friedrichstadtpassagen, dass dort die Hälfte der Läden zu ist. Ich bin mal gespannt wie es mit den Quartieren 205 und 206 da weiter geht. Gut sah das im Mai nicht aus.

    Aber Berlin wäre nicht Berlin wenn man nicht etwas Interessantes finden würde, zumindest theoretisch. Dazu bedarf es aber eines kreativen und visionären Senats, der Bock auf so eine Projektentwicklung hat. Und da sehe ich leider schwarz.

    Trotzdem bietet das Areal das Zeug zum Träumen. Und ja, ich träume manchmal gern. Also auf ein Wiedersehen mit dem Anhalter Bahnhof :D:D:D

    APH - am Puls der Zeit

  • Die Kosten für einen Wiederaufbau würden bestimmt in der Größenordnung des Schlosses oder anderer Großprojekte liegen. Ich würde schätzen mindestens ab 300+ Millionen. Das müsste schon eine außergewöhnliche Nutzung bekommen damit sich dies rentiert. Das investiert niemand für ein Einkaufszentrum, zumal diese wegen dem online Handel auch langfristig eher Rückläufig sind.
    Es kommt eigentlich nur eine kulturelle (Steuergelder) Nutzung oder ein Bahnhof in Frage. Bei beidem sehe ich leider schwarz.

  • Zum Anhalter: ich habe ja im Prinzip nichts gegen das Tempodrom, jedoch stört mich der Standort gewaltig weil es mitten auf dem alten Gleisvorfeld des Anhalters steht. Haltet ihr einen Umbau für realistisch? Es würde ja bei einem rekonstruierten Anhalter Bahnhof ziemlich unschön vor der Halle stehen. Ist das Tempodrom ein aufwendiger Bau?


    Weiterhin könnte ich mir eine stufenweise Rekonstruktion vorstellen. Mit dem Kopfgebäude sollte man anfangen. Es wäre wirklich interessant, zu wissen, was noch alles im Boden ist. Vielleicht sind ja noch Fundamente da, auf denen man aufbauen kann oder haben sie damals beim Abriss alles ausgegraben? Es war ja ein sehr massiver Bau.

    Hallo, Märker.
    Das Tempodrom steht nicht auf dem Gleisvorfeld. Das ist immer noch (gleislos) erhalten.
    Es steht im ehemals südlichen Hallenteil zwischen Südportal und etwa Hallenachse 7.
    Beim Bau wurden Fundamente des Südportals entfernt. Ob alle oder teilweise, ist unbekannt.

    Ja, die Grundmauern dürften sonst noch komplett erhalten sein. Ich glaube, bei Wikipedia stand mal: "Beim Abbruch wurden die Grundmauern 1,5m tief ausgegraben und abgetragen.
    Die Grundmauern waren aber 3m tief gegründet, so das sie bis zu einer Höhe von 1,5m noch vorhanden sein müssen.
    Die Drehscheibe-Online Meldung, daß beim Bau des Tempodroms Fundamente des Südportals gefunden und abgetragen wurden, erhärtet dies.
    Der Grundstein befand sich im Bereich des Eingangsvestibüls hinter dem Portikus und wurde 1963 ausgegraben. Angeblich existiert die Urkunde auch noch.

    Ich bin auch für einen schrittweisen Wiederaufbau. Ein erster wichtiger Schritt ist der Wiederaufbau des Eingangsvestibüls, also die Komplettierung des Portikus.
    Ein einfacher würfelförmiger Bau mit Glasdach, wohin dann auch wieder der Grundstein gehört.
    Und der kann dann die Infobox des Anhalter sein. Analog zum Stadtschloss.
    Hier wird das Projekt Ahb kommuniziert.

    Dieser Bau hätte Signalwirkung - eine Einladung zum Anbauen etwa der Seitenflügel für verschiedene Investoren.
    Die Kosten für das Eingangsvestibül schätze ich auf 1 Mio €, wer weiß genaueres?

    Gefahr droht derzeit vom projektierten Exilmuseum.
    Der Stifter ist Bernd Schultz, Berliner Kunstauktionator und nach Verkauf seiner Kunstsammlung sicher mehrfacher Millionär.
    Er will mehrere Meter hinter dem Portikus ein 5000m2 großes, 2- bis 4-stöckiges Gebäude errichten.
    Natürlich ein Neubau, ausdrücklich keine Rekonstruktion von Bauwerksteilen des Anhalter.

    Meine Meinung:
    Dieser, wahrscheinlich abstrakt gestaltete Neubau wird wie eine Bombe hinter dem Portikus einschlagen.
    Und dabei nicht nur die dortigen Grundmauern zerstören, sondern das gesamte Areal auch optisch zerstören.
    Und Bernd Schultz sagte: Der Ort ist authentisch und hat eine Aura.
    Genau das zerstört er mit einem Neubau.

    Das möchte ich gern verhindern! Wer macht mit?

    ...auch wenn ich sonst die Idee für ein Exilmuseum zumindest nachvollziehen kann.

    Schöner Gruß an alle Anhalter

    3 Mal editiert, zuletzt von reschbanner (28. Dezember 2018 um 21:29)

  • Als ich von diesem Exilmuseum hörte, dachte ich sofort an die mögliche Rekonstruktion der Bahnhofshalle. Das wäre doch ein super Ausstellungsraum.

    (...) Als Standort haben sie eine Brachfläche an Anhalter Bahnhof in Kreuzberg ins Auge gefasst. Es ist ein symbolträchtiger Ort, von dem viele Menschen ihre Flucht aus Nazi-Deutschland antraten. (...)

    Eben weil dort für viele der Beginn ihrer Reise ins Exil war, würde ein Wiederaufbau doch perfekt passen. Vielleicht kann man den Herrn Schultz ja noch davon überzeugen.

  • Als ich von diesem Exilmuseum hörte, dachte ich sofort an die mögliche Rekonstruktion der Bahnhofshalle. Das wäre doch ein super Ausstellungsraum.

    Sehe ich genauso.
    Inzwischen ist bekannt geworden: Er will in dem Exilmuseum die vielen Künstler, Wissenschaftler, Mediziner usw. porträtieren, die von den Nazis ins Exil getrieben wurden.
    Um den Verlust von geistiger Innovation für Deutschland zu verdeutlichen.
    Dieses Vorhaben finde ich gut.
    Aber muß er, völlig respektlos vor dem Ahb-Gelände, so einfach dazwischen, einen völlig bezugslosen Neubau reinklatschen?
    Wenn er das tut, vollendet er das Werk von Abrisssenator Rolf Schwedeler.
    Der würde ihm dann posthum gratulieren: Ganz in meinem Sinn!
    Ehrlich, von einem Politiker vom Typus Panzerkomandant würde ich mir nicht auf die Schulter klopfen lassen...
    Ich möchte ihn eigentlich ganz gern überreden, daß er sich den Ostflügel des Ahb wiederaufbaut. Der bietet ihm die 5000m2. (und ist sicheres Bauland, im Gegensatz zum Westflügel)
    Und harmoniert mit dem Portikus.
    Ein Museum der Moderne im historischen Bau, wie hier auch ein Forumsteilnehmer schrieb. Das paßt!
    Denn die Exilanten repräsentierten die Moderne in Deutschland. Unverstandene Leute, die etwas frischen Wind in den germanischen Muff bringen wollten.
    Und berühmt würde er auch damit. - Der Erste, der dort gescheite Architektur hinbaut.
    Wie kann man ihn nur dazu bewegen?

    Schöner Gruß an alle Anhalter!

  • Was ist denn für Dich der "germanische Muff"?

    Wenn die Exilanten die Moderne in Deutschland repräsentierten (während V2, Volkswagen-Werk, KdF-Schiffe, Prora usw. offenbar unmodern waren), dann haben sie doch nach 1945 bereits alle Siegerehrungen erhalten. Oder leben wir seit 1933 in einem Land ohne geistige Innovationen oder Moderne? Wurde der Morgenthau-Plan realisiert, und wir leben heute in kleinen Hutzelholzhäuschen, arbeiten als Rüben- und Kartoffelbauern zur Selbstversorgung, kennen das Fahrrad als höchste technische Errungenschaft?

    Wozu also ein Exilmuseum, das nur dazu dient, neben zweifelsfrei guten Wissenschaftlern, nun nochmals auch jeden drittklassigen abstrahierenden Maler oder Bildhauer, jeden langweiligen linken Dichter oder atonalen bzw. Jazz-Musiker, der ohne die Nazis längst völlig vergessen wäre, mit höheren Weihen zu versehen? Sie werden doch seit Jahrzehnten verehrt. Und wer es unter diesen, für sein Andenken so extrem guten gesellschaftspolitischen Bedingungen noch nicht populär gemacht wurde, dürfte auch keine größere kunsthistorische Bedeutung gehabt haben.

    Da haben es diejenigen, die nicht exilierten, schon viel schwerer, dem Vergessen zu entrinnen. Aber von diesen sind die meisten allenfalls für Anklagen gut genug.

    Der Verlust an geistiger Substanz fand zudem schlicht durch den Blutzoll des Krieges statt. Zudem griffen sich die Amerikaner einige der führenden Wissenschaftler (z.B. Wernher von Braun) nach dem Krieg.

    Ein ewiges Thema. Doch zurück zum Eigentlichen.

    Warum sollte ein Museum für geistig Innovative, die angeblich die Moderne repräsentieren, in einem historisierenden (und rekonstruierten) Gebäude untergebracht werden, dass manch andere als "germanischen Muff" ansehen dürften?

    Nein, wer sich modern wähnt und die Moderne gegen alten "Muff" setzen möchte, sollte sich auch in modernen (modernistischen) Gebäuden präsentieren. Alles andere ist schizophren.

  • Ich möchte nicht weiter eine politische und historische Diskussion vertiefen. Denn das sprengt den Rahmen dieses Architektur-Forums.
    Die Frage ist:
    Gibt es außer Stimmen, die klarstellen, was der Anhalter nicht ist (oder sein kann, sofern man seinen Wiederaufbau realisiert), auch solche, die darstellen können, welche Bedeutung der Anhalter hat, daß ein Wiederaufbau lohnt?
    Oder ist der Anhalter Bahnhof definitiv tot, weil niemand mehr den architektonischen Wert dieses Bauwerks nachvollziehen kann?
    Wozu dann noch den Portikus erhalten?
    "Weg mit dem Portikus, freie Sicht auf das Exilmuseum!"
    "Weg mit dem Portikus, er erinnert uns zu sehr an den Anhalter Bahnhof!"
    Ursprünglich hieß es aus Volkes Stimme: "Weg mit dem Anhalter, er erinnert uns nur an Bombennächte!"

    Muß der Abbruch des Anhalter vielleicht neu bewertet werden? Haben die Stadtplaner vom Schlage eines Rolf Schwedeler, nicht nur in Berlin, auch anderswo, den Bürgern dieses Landes möglicherweise eine Wohltat bereitet?
    "Weg mit dem zerschossenen, wilhelminischen und mittelalterlichen Schrott, historisch und architektonisch bedeutungslos!"
    War die Erhaltung des Portikus das Feigenblatt des schlechten Gewissens der Organisatoren des Abbruchs? Weil die gemerkt haben, daß da einzigartige Architektur ausradiert wird?
    ?
    Schöner Gruß an die drei Anhalter...

  • Wenn man "Wikipedia" glauben mag, dann wurde der Portikus nur aufgrund von Bürgerprotesten erhalten. Er ist also eine Art Beruhigungsdrops gewesen, sein Erhalt war ursprünglich wohl nicht geplant. Insofern ist der gegenwärtige Zustand eher ein Zufallsergebnis, nicht das einer bewussten Planung. So habe ich das zumindest verstanden.
    Vermutlich werden sie heute den Portikus nicht mehr abreissen, sondern als geschichtliches Erinnerungsfragment erhalten. Gleichwohl hat er eigentlich keine Funktion, zumal in dieser fragmentarischen Form. Zu wünschen wäre natürlich, ihn zum Grundstock einer Rekonstruktion der äußerlichen Hülle zu machen, vergleichbar dem Fortuna-Portal des Potsdamer Stadtschlosses. Als Nutzung käme aber wohl kein Bahnhof mehr in Frage, da hierfür wohl in dieser Größe offenbar kein Bedarf mehr besteht. Möglich wäre aber eine Konzerthalle oder Sportarena. Auch eine Shopping-Mall oder auch ein Wohngebäude wären denkbar, wobei letzteres schon die Kreativität eines Architekten sehr auf die Probe stellen würde.

  • Ich habe mal gelesen ,das in der Nazizeit der Anhalter Bahnhof zu einem Flugzeugmusem umgenutzt werden sollte,da südlich der Nord/Süd Achse ein neuer gigantischer Zentralbahnhof geplant war.("Welthauptstadt Germania").Aber das waren ja Planungen der Vorkriegszeit als das Bahnhofsgebäude noch völlig intakt war.

  • Seit der Merkel-Ära habe ich eigentlich nichts mehr von dem immer groß angekündigten und geplanten "Zentrum gegen Vertreibung" mehr gehört noch irgendwo gelesen? Der Anahlter Bahnhof wäre doch ein geeigneter Standort dafür . Von dort sind sicher viele zuerst wegen der Nazis aus Berlin in die Welt hinaus geflüchtet und danach kamen sicher viele aus den ehemaligen Ostgebieten Vertriebene dort an, sofern damals noch Züge dort ankommen konnten. Diese Nutzung hatten wir glaublich noch nicht?

  • In den letzten Jahren wurde für viel Geld das Deutschlandhaus generalsaniert, um in Zukunft die "Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung" aufzunehmen (vgl. hier). Parallel wird die Ausstellung konzipiert. Es tut sich also sehr wohl was...

  • Es wird ernst gemacht mit dem Exilmuseum. Die Stiftung ist gegründet:

    https://stiftung-exilmuseum.berlin/de?fbclid=IwAR…vYVIiJysgWwVJUk

    Es ist nötig etwas gegen diesen Neubau zu unternehmen.Herr Schultz läßt nämlich nicht mit sich reden.
    Und wenn nicht gehandelt wird, haben wir 2023 einen potthäßlichen Neubau hinter dem Portikus.
    Ein weiteres Museum, was womöglich defizitär sein wird, einfach weil es nur wenige interessieren wird.
    Und eine Rekonstruktion des Anhalter Bahnhof, die sich vielleicht viele wünschen, ist damit passe.

    Soll keiner sagen,er hätte nicht beizeiten davon erfahren.


    :cursing:

  • Danke, Stauffer, für deinen Kommentar.
    Ziemlich abgehoben, die Stiftung. Und der Wille ist da, mit dem Projekt durchzumarschieren, gleich ob die Leute das wollen, oder nicht.
    Eigentliche müßte man eine öffentliche Bürgerbefragung starten,ob sie dieses Museum überhaupt haben möchten.
    Oder vielleicht lieber doch einen behutsamen Umgang mit diesem geschichtsträchtigen Gelände und dem Bauwerk, was darauf mal stand.
    Vielleicht möchte die Mehrheit der Bürger doch lieber einen wiederaufgebauten Anhalter, für alle Bürger nutzbar und ohne erhobenen Zeigefinger.
    Die Stelen am Anhalter,ob vorhanden oder noch kommend, gehen mir jetzt schon gewaltig auf den Zeiger.
    Weil ein durch sogenannte Demokraten zerschlagenes Bauwerk des 19. Jahrhunderts nachträglich als "Böser Bau der Nazis" diffamiert wird.

    Schöne Grüße!

    Einmal editiert, zuletzt von reschbanner (20. März 2019 um 09:53)

  • Der Architekturwettbewerb steht doch noch aus, oder? Klar wäre ein Wiederaufgreifen der Anhalter Bahnhofsarchitektur auch als Museum sinnvoll, sonst kann man dem Genius loci doch gar nicht gerecht werden. Ist man denn vonseiten der Stiftung fest entschlossen, kontrastreich zu bauen? Ich lese das aus den bisherigen Artikeln dazu und aus deren Website nicht unbedingt heraus. Eine Erinnerungsarchitektur, die zumindest näherungsweise die Vorderfront widerspiegelt, wäre doch naheliegend (Größe, Form, Material, sogar Schmuckelemente).

    Jetzt mal abgesehen davon, dass eine Vollreko als Veranstaltunghalle auch mir am liebsten wäre.

  • Ich bin froh, daß ich Forumsteilnehmer für das Thema Exilmuseum sensibilisieren konnte.
    Das geplante Konzept scheint mir die größtmögliche Verschlimmbesserung des Ahb-Geländes zu sein.
    Der Bausenator Schwedler, der den Anhalter abbrechen ließ, hätte sich nichts schlimmeres ausdenken können.
    Ich vermute, daß die Weichen in Richtung Bernd-Schultz-Exilmuseum schon sehr bald gestellt werden, auf der Ebene Museumsstiftung - Bauamt - Stadentwicklungsamt Kreuzberg.
    Das sind einerseits Modernisten mit einer fixen Idee im Kopf, wie die Stiftung Exilmuseum.
    Und andererseits Verwaltungsbürokraten ohne Kreativität. Und ohne persönlichen Bezug zum Ahb Gelände. Beamte ohne Sympathie für den Anhalter, die das Gelände verwalten.

    Und so soll das im Eigentum des Landes Berlin befindliche Gelände, also öffentliches Eigentum, klammheimlich und kostenfrei einem Privatmann zur Verwirklichung seiner sehr privaten Idee überlassen werden.
    Kann nicht sein, oder?
    Wenn dann dort eine weitere Beton-/Glasschachtel entsteht? Davon haben wir doch im wahrsten Sinne des Wortes genug, oder?

    Ein Bekannter von mir, selbst vom Baufach, hat die Daten :5000m2, zwei- bis vierstöckig flugs im Kopf überschlagen.
    Und kam zu dem Schluß, daß das Museum ein Riegelbau wird. Etwa so groß wie der ehemalige nördliche Querbau des Anhalter.
    Natürlich wird man in diesem Bereich auch die noch vorhanden Grundmauern des Ahb entfernen...

    Na, das wird ein Anblick. Le Corbusier, Mies van der Rohe oder Gropius direkt hinter dem Portikus???